Rueden unter sich, hmpf!

  • Also nur freundliche Rüden zu treffen ist nicht so ganz einfach.


    Ich kenne es nur so: Paul interessieren intakte Rüden nicht wirklich bzw. er taxiert sie schon, riecht um festzustellen gibt es hier Konkurrenz oder nicht. Es gibt Rüden, da wird sich kurz um kreist, es gibt Rüden, die gehen ignoranterweise an einnander vorbei und es gibt ein/zwei Rüden, da muss ich aufpassen, weil da gibt es Streit.


    Was ich festgestellt habe ist, dass das Alter in den meisten Fällen entscheident ist. Jüngere Rüden werden meist ignoriert und nur, wenn sie zu forsch und frech sind kurz in ihre Schranken gewiesen. Ältere Rüden werden kurz taxiert oder ingnoriert und bei gleichalten Rüden muss man ein wenig aufpassen, da scheint die Konkurrenz am Größten zu sein.


    Als Paul in der Rüpelphase war, war er extrem und meinte er müsse jeden Rüden mal eben auf den Rücken werfen. Ich hab in der Zeit grundsätzlich eine Wasserpistole (pumpgun) dabei gehabt und ihm ganz klar gezeigt, dass ich so ein Verhalten nicht dulde. Das hat er nach einem Sommer Intensivtraining kapiert. Heute fragt er mit einem Blick an ob er darf :D .


    Die Wasserpistole kann dir aber auch bei Übergriffen von anderen Rüden auf deinen helfen. Ich kann es dir nur empfehlen. Meist lassen die Rüden sofort ab, wenn man sie mit Wasser bespritzt.


    Das Taxieren oder auch mal so Komentkämpfe solltest du jedoch nicht unterbinden, denn das ist Spielen fürs Leben. Er muss doch üben, wie er sich am besten verteidigen kann.


    Die Problematik, dass du Rüden begegnest, die dein Rüde nicht mag oder die deinen Rüden nicht mögen, wird bei einem nicht kastrierten Rüden immer bleiben. Wichtig ist, dass der Grundgehorsam stimmt, so kannst du deinen Hund im Vorfeld stoppen. Um solche Signale im Vorfeld zu erkennen, braucht man jedoch einiges an Übung. Man muss lernen seinen Hund zu lesen. Beobachte deinen Hund beim Spazierengehen genau und besonders in solchen Situationen. Nach einiger Zeit wirst du die Reaktionen deines Hundes verstehen und lesen können, so dass du besser reagieren kannst.


    Ob dein Hund immer verträglich bleibt hängt nicht von den Begegnungen mit anderen Rüden ab sondern mehr von deiner Erziehung. Es ist wichtig dass die Erziehung stimmt und er weiß, dass du die Rudelführung übernimmst und nicht er. Paul darf sich verteidigen, wenn er angeriffen wird aber er darf keinen Streit anfangen. Hier bin ich oder in deinem Fall du als Hundehalter gefragt. Bleib konsequent und geradlinig in deiner Erziehung, dann wird dein Hund auch nicht zum Problem.


    LG
    ulli

  • Zitat

    Ob dein Hund immer verträglich bleibt hängt nicht von den Begegnungen mit anderen Rüden ab sondern mehr von deiner Erziehung. Es ist wichtig dass die Erziehung stimmt und er weiß, dass du die Rudelführung übernimmst und nicht er. Paul darf sich verteidigen, wenn er angeriffen wird aber er darf keinen Streit anfangen. Hier bin ich oder in deinem Fall du als Hundehalter gefragt. Bleib konsequent und geradlinig in deiner Erziehung, dann wird dein Hund auch nicht zum Problem.


    LG
    ulli


    Hallo Ulli,


    ich finde schon, dass das auch von den ERfahrungen abhängt, die ein Hund so macht. Wenn er ständig angepöbelt wird, sit doch klar, dass er das irgendwann als "so macht man das eben" annimmt. oder wenn er selber sehr oft "Pöbeln" üben konnte, wird das eben zum "fixed Action Pattern"!

  • Martina, sicher hast du nicht ganz unrecht aber wichtig ist hier, dass der Hundehalter eingreift und zeigt, ich verteidige dich, ich bin der Rudelführer. Und genau hier hilft die Wasserpistole.


    Beispiel: Es gibt einen Rüden auf der Hundewiese, der meint Paul jedesmal extrem anzumachen. Er stellt sich ihm in den Weg und brummt rum. Natürlich brummt Paul dann auch und pustet sich auf. Ich schreite sofort ein. Wenn ich diesen Rüden sehe, hole ich Paul sofort ins Fuß, leider der andere Halter nicht, weil sein Rüde nicht hört. Der Rüde kommt auf uns zu und stellt sich Paul in den Weg. Vor dem Konfrontations- und Übungssommer, hätte Paul sich den Rüden sofort geschnappt und es hätte geknallt. Heute schaut Paul auf mich und wartet was passiert, muss er kämpfen oder kläre ich es. Ich verscheuche diesen Rüden mit der Wasserpistole und halte ihn Paul so vom Leib.


    Natürlich ist das nicht immer so möglich. Es ist auch sehr schwer diese Situationen hier klar zu schilder. Sicher wäre es besser, wenn man zusammen Spazieren geht und diese Situationen mitbekommt. Ich hoffe, dennoch, dass es halbwegs verständlich ist.


    LG
    Ulli

  • ist es :^^:


    es hatte sich in Deinem ersten Beitrag allerdings für mich so angehört, als ob das gar keine Rolle spielt.


    Es "hängt" also, ich denke darauf kann man sich einigen, an drei Punkten:


    Guter Gehorsam um im Falle des Falles den Hund aus der Situation (oder im Vorfeld schon "darumherum") holen kann (incl der Führerpersönlichkeit des Halters)


    Am Besten nur gute Erfahrungen machen


    Hundeverhalten gut lesen können


    Oder?

  • Finde es auch schade, dass gerade das Thema "Rüde trifft Rüde" immer wieder zu solchen Missverständnissen führt.


    Gerade hier sind die Hundehalter gefragt. Da wurde irgendwo mal irgendwann was aufgeschnappt :"....musst du aufpassen wenn 2 Rüden, dann gibt es Rabatz!...." und schon meinen leider Gottes viele Hundehalter, sie müssten den Kontakt zu anderen Rüden unterbinden - GRUNDFALSCH!!!!!!!


    Es sind hier so tolle Beispiele gegeben worden, wie man erreichen kann, dass das soziale Gefüge unter Hunden stimmt bzw. stimmig gemacht werden kann und im Grunde ist es auch noch total einfach.


    Der Tipp mit der Wiese, wo man erstmal im Boden aneinander vorbeigeht. Zunächst im größeren Abstand, dann allmählich, sofern das mit dem größeren Abstand nun klappt, den Abstand verringern.


    Auch mal aufeinander zugehen und ca. 1-2 Meter vorm Gegenüber stehen bleiben und den Hund ins Sitz bringen. Der Hund sollte dabei sein Herrchen/Frauchen anschauen.


    Mir grausen sich die Zehennägel wenn ich Menschen begegne, die ihrem eigenen Hund den Kontakt zu ARTGENOSSEN verweigern, nur weil sie gleichgeschlechtlich sind :irre: :kopfwand: :irre:


    Diese beschriebene "Unverträglichkeit" beruht doch lediglich darauf, dass der Hundehalter dieses Gefühl damit verstärkt, dass ihm schon die Muffe geht, wenn er bloss einen anderen Hund auf sich zukommen sieht und im Grunde nicht weiss, wie er der Situation Herr werden soll.


    Der Hund merkt sowas SOFORT und beginnt Gegenmassnahmen zu ergreifen, weil er seinen Besitzer beschützen muss (der Besitzer ist ja offensichtlich nicht in der Lage dazu). Das ist der eigentliche Grund und da ist es piepegal ob Rüde Rüde trifft oder Mädel Mädel.


    Als Gegenmassnahme kann ich hier nur empfehlen: eine gute HuSchu aufsuchen und das Problem angehen, denn meist stellt sich heraus, dass es nicht der Hund ist, der erzogen werden muss, sondern der Besitzer muss souveräner werden. Dann erkennt mich mein Hund in meiner Stellung auch an und versucht gar nicht erst, den Beschützer "raushängen" zu lassen.


    Aber das ist leider vielen Hundebesitzern gar nicht bewusst, dass es eigentlich gar nicht am Hund liegt.


    Ich lasse meine Hunde prinzipiell an JEDEN Hund ran. Es gibt hier keine Ausnahme. Grundregel dabei aber gilt: ohne Leine!! Sowie meine Hunde an der Leine sind, gibt es kein Beschnuppern und kein Spielen. Leine bedeutet 100%ige Sicherheitszone. Sollte in dieser Zone mal eine Beisserei entstehen, habe ich das Vertrauen meines Hundes zerstört, von daher gibt es Kontakt zu anderen Hunden ausschliesslich im Freilauf.


    Und da habe ich nur gute Erfahrungen gemacht - und meine Hunde sind Rüden (voll funktionstüchtig dazu)


    Eieiei...wieder so ein langer Thread, dabei wollte ich doch nur eben mal kurz.....

  • Das mit der Wasserpistole ist ne gute Idee! Werd mir auf jedenfall eine besorgen und das mal antesten! Hoffe ich habe sie dann auch im richtigen Moment griffbereit.


    Also hab ich das jetzt richtig verstanden: wenn ein anderer Hund meinen anpöpelt dann muss ich meinen zur Ruhe zwingen (wie genau macht Ihr das wenn er schon drauf und dran ist loszustruermen?) und ihm das Gefuehl vermitteln, dass ich entscheide wann er bellt und wann nicht?!



    Also wir arbeiten dran! Ich geb mir Muehe!
    Finnrotti

  • ne "zwingen" geht gar nicht.


    Wie ich ja schon geschrieben habe ist der Crispel ein verträglicher einer - ein Meister der Calming Signals. Trotzdem lasse ich ihn zu unbekannten Hunden einfach nicht hin. Wenn mir was entgegenkommt rufe ich frühzeitig zurück und hoffe (sollten die anderen Hunde freilaufen), dass diese ebenso angeleint werden.


    Man sollte ruhiges dran vorbei gehen üben.
    Dazu ist es hilfreich, wenn Lockere Leine gehen gut trainiert ist, wenn der Hund gut Blickkontakt zum Menschen hat (nicht unbedingt ununterbrochen, aber häufig, denn dann kommt es nicht zum fixieren).
    Ich gehe auch Bögen und oder drehe ganz um, wenn der andere hund sich hochplustert.
    Und ich clickere (nicht mehr so häufig wie anfangs) gute Hundebegegnungen, damit er weiß, ahh so soll das eigentlich ablaufen - wenn es gerade genau ideal läuft.
    Und ich clickere Hundebegengungen, die nicht ideal sind, weil irgendsoein Hirni seinen unverträglichen Bollerkopp auf meinen zupoltern läßt und crispel angepöbelt wird - und darauf mit Beschwichtigung, Ignorieren oder gar nicht drauf reagiert.
    Ich hab auch ein Entspannungssignal - es haben schön einige leute ziemlich blöd geguckt, als sie mich "schlaaaaaaaaaaaaaaaafeeeeeeen" säuseln hörten, wo ihr Hund sich gerade anhörte als wollte er Crispel essen. Natürlich fällt er nicht um und schläft, er tut aber meistens zumindest einen tiiiiieeefen Atemzug und macht Schlafzimmeraugen.... ein Calmingsignal...


    Aber einen Hund zum ruhigbleiben zwingen kann niemand.

  • Meistens sind wir Hundebesitzer es, die durch falsches Verhalten sowas noch unterstützen ohne es eigentlich zu wollen. :???:


    Ich hab mich schon manches mal sprichwörtlich in den A :zensur: gebissen, weil ich falsch reagierte und eigentlich gewußt habe das man es so nicht machen sollte. :ops:

  • Zitat

    Meistens sind wir Hundebesitzer es, die durch falsches Verhalten sowas noch unterstützen ohne es eigentlich zu wollen. :???:


    Ich hab mich schon manches mal sprichwörtlich in den A :zensur: gebissen, weil ich falsch reagierte und eigentlich gewußt habe das man es so nicht machen sollte. :ops:


    Hm, kannst Du das mal näher beschreiben?


    Bin gerade total frustriert, gestern Abend hat er versucht zwei Hunde anzupöpeln. Konnten ihn gerade noch festhalten. :nosmile:
    Wahrscheinlich kommt er jetzt gerade in das Alter in dem er den Macker raushängen lässt...
    Denke wir werden uns jetzt um "Hundekontakt" bemuehen und ueben, ueben, ueben!
    Finnrotti

  • Zitat

    Hm, kannst Du das mal näher beschreiben?


    Da gibt es so einige Situationen.


    Bsp. Mein Hund sieht einen anderen und ich weiß er wird gleich darauf anspringen, bellend oder sich in die Leine werfen.


    Ich denke, mein Gott muß die Begegnung jetzt kurz vorm Haus noch sein und nehme die Leine instruktiv kürzer. Das bestärkt den Hund und ich hätte lieber abdrehen sollen und wenn er sich ruhig verhält wieder zurück in die Richtung, ihn mit ner Übung ablenken o.ä.


    Ich brauche nicht mal einen Ton zu sagen der meine Aufregung oder Mißstimmung zeigt. Ein Hund ist so sensibel, er merkt es schon an deiner körperlichen Anspannung.

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