Ängstliche Hündin Bora

  • Bora ist bei mir, seit sie ca. 8 Wochen alt ist (kroatische Urlaubsrettung) und ist jetzt 2 Jahre alt.
    Mischling, zu hohem Anteil Briard und noch irgendwas kleineres, was gerne läuft, schwimmt und gehorcht.
    Sie ist als Zweithund zu uns gekommen, ihr großer Sayed-Zauberer mußte ihre Ausbildung leider nach einem Jahr zwecks Autounfall abbrechen.


    Ich habe sie immer an alle möglichen Situationen herangeführt, trotzdem hat sie manchmal einfach Angst. Nie vor mir oder meinem Freund, meistens vor Hunden, die größer oder noch felliger als sie sind. Und vor unbekannten Dingen, wie Sperrmüll, elektrischen Rollstühlen, Kinder-Rudeln, klappernden Klotüren oder auch gerne Modellautos...
    Da wird der Schwanz eingezogen, die Ohren hängen runter, sie gibt Gummi und stinkt nach Tierheim.


    Ich kann das meistens nicht vorhersehen, wenn mal wieder ein Schub kommt. Sie ist noch ansprechbar, aber sehr verhalten.


    Ansonsten macht sie sich eher wichtig, verteidigt ihre Dinge auch unterwegs (Wasser, Leckers, mich), verhält sich auf der anderen Seite total souverän (liegt in der Innenstadt vor der Bibliothek direkt an der Straßenbahnhaltestelle einfach mal entspannt rum - auch wenn in 30 Minuten 100 Leute ihren Weg kreuzen und davon 10 einfach über sie rübersteigen).
    Wenn wir im Park (oder anderswo für längere Zeit = 10 Minuten+) sind, dann meldet sie sofort, wenn sich was Unbekanntes nähert (= 20 Meter-).


    Eigentlich ist sie ganz aufgeweckt und freundlich, aber manchmal schaltet sich ihr Angst-Gen ein.
    Ideen, warum das so ist und wie wir dagegen arbeiten können?


    Ach so, aufgefallen ist mir, daß sie ein echter Zweithund ist: Wenn wir mal einen caniden Wochenendgast haben ordnet sie sich sofort unter und ist begeistert Zweithund.


    Und ja: Wir werden wieder einen zweiten Hund haben. Die Idee war allerdings zu warten, bis sich Boras Hirn von "Bunte Knete mit 0,2 RAM" in "farblich sortierte bunte Knete mit 4 Jahren" umsortiert hat. Und das dauert einfach mal noch zwei Jahre.

  • Mmh, erinnert mich ein wenig an meine Souma: nicht aus gutem Hause, irgendwie akzeptabel, aber auch irgendwie "merkwürdige" Angstvorfälle, halt meist nicht die, die man erwartet, bzw. genau die Situationen meistert man relaxt, wo man es nicht unbedingt erwartet hätte, und am normalsten scheint man als Zweithund leben zu können.


    Wir haben Souma knapp zwei Jahre "Auszeit" von anderen Hunden in unserem Haushalt gegönnt und uns intensiv nur mit ihr beschäftigt, d.h. sie intensiv trainiert, nicht auf Grundgehorsam, denn das konnte sie eh' aus dem Effeff, sonder auf Just-for-Fun-Kunststücke: auf die Bäume klettern, im Haushalt aufräumen, Suchspielchen mit Rechts-Links-Heiß-Kalt usw. und so fort. Das hätte man sicherlich auch gezielter machen können, war aber nicht unser Anliegen, da wir ihr nur zeigen wollten, dass wir ihr für eine großzügige Zeit unsere volle Aufmerksamkeit schenken wolten. Hat super funktioniert, danach war sie ausgeglichen, angstfrei und immer noch ein toller Zweithund (kleine Macken, die man ihr gerne verziehen hat, inbegriffen ;))

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