Suche weitere Lösungsmöglichkeiten bzgl. Alleine bleiben

  • Hallo ins Forum,


    ich habe mich heute bei Dogforum angemeldet und möchte mich gerne mit einem Problem an Euch wenden.


    Vor fast 10 Jahren habe ich mir zusammen mit meinem damaligen Mann einen Wunsch erfüllt und einen Hund in unsere Familie aufgenommen. Vor 5 Jahren trennten wir uns, damals war die Vereinbarung, dass unsere Tochter bei mir wohnt (sie war damals 2,5 Jahre) und unser Hund Enya bei meinem (Ex)Mann bleibt. So getan und alles war ok, Enya war trotzdem noch oft bei mir (am WE und wann immer es sonst ging.)


    Nun bin ich seit fast 3 Jahren wieder verheiratet und letztes Jahr haben wir uns überlegt, dass wir gerne (wieder) einen Hund hätten, also habe ich meinen Ex-Mann angesprochen, ob er möchte, dass wir Enya nehmen oder ob ich einen anderen Hund nehmen soll. Er sagte sofort zu. Nun lebt also Enya seit einem Jahr bei uns.


    Erst hier habe ich gemerkt, dass sie ÜBERHAUPT nicht alleine bleiben kann (früher konnte sie es). Sie bekommt schon Panik, sobald sie bemerkt, dass wir gehen wollen und wenn wir dann gehen, rennt sie durch die Wohnung, jault und bellt immer wieder. Wir wohnen in einem Mehrfamilienhaus und die beiden Male, die ich probiert habe, Enya alleine zu lassen (jeweils 30 Min in den Nachmittagsstunden, damals wusste ich noch nicht, dass sie es nicht kann), stand SOFORT der Nachbar von unter uns auf der Matte.


    Ich war mit ihr über Monate bei zwei verschiedenen Hundetrainern, habe das ganze Jahr mit ihr geübt, habe 2 verschiedene Kennels ausprobiert, weil es hieß, dass manche Hunde sich darin wohler fühlen, wenn sie alleine sind, habe hunderterlei Spielzeug (Kongs etc) gekauft, um sie zu beschäftigen. NICHTS hat auch nur ansatzweise geholfen. Sie kann wunderbar alleine in einem Zimmer bleiben, auch alleine schlafen, aber sobald sie die Wohnungstür hört, ist alles vorbei und sie wird panisch, wenn sie uns weggehen hört :( (wann genau ist unterschiedlich, manchmal sofort, manchmal nach wenigen Minuten, manchmal nach 15 Min- ich habe es immer aufgezeichnet, aber es ist keine Regelmäßigkeit zu erkennen und immer wenn wir dachten, es wird besser, kam wieder ein Rückschlag).


    Nun habe ich also mein gesamtes Leben auf die Panik meines Hundes eingerichtet, dh ich nehme sie so gut wie ÜBERALL mit hin. Oder ich gehe eben nicht, dh dass zB alle Aktivitäten zu Dritt, in denen der Hund nicht mitkommen kann, gestorben sind (schwimmen, Kino, Spielplatz, ...). Aber wenn ich sie mal nicht mitnehmen KANN (Arzt, einkaufen etc), habe ich ein Riesen-Problem. Lasse ich sie Zuhause, beschweren sich sofort die Nachbarn, lasse ich sie im Auto, kleben irgendwelche Zettel am Auto (zB heute in der Parkgarage haben sich Passanten beschwert, weil die Luft doch in so einer Garage so schlecht wäre, dabei habe ich da EXTRA geparkt, damit sie nicht draußen in der Sonne steht.. und ich war ganze 15 min weg) und vor allem habe ich null Ruhe und bin immer gestreßt, weil ich ja weiß, dass der Hund (egal wo er alleine ist) sich nicht wohlfühlt oder evtl sogar gefährdet ist (im Auto). Und so langsam geht mir dieser Dauerstreß an die Substanz..


    Noch ein Riesenproblem ist arbeiten, ich hatte die ganze Zeit eine Stelle, zu der ich Enya mitbringen konnte, nun suche ich was neues und weiß gar nicht, was ich machen soll, wenn ich sie nicht mitnehmen kann (und es gestaltet sich ja zZt schwierig ÜBERHAUPT eine Stelle zu bekommen, auch ohne Hund). Dazu gesagt, es geht lediglich um 8-10 WOCHENstunden, in denen ich arbeite.


    Ich bin ratlos.


    Fällt vielleicht jemandem von Euch noch etwas ein, was ich tun könnte?


    Liebe Grüße
    Sandra

  • Was genau hast du denn mit und ohne die Hundetrainer geübt?
    Es ist halt wichtig, dass man die Trennungsängste nicht nur in DER Situation versucht abzutrainieren, wo es auftritt, also beispielsweise durch den Kennel, sondern schon vorher, den ganzen Tag lang, im Alltagsleben. Zeigt sie noch irgendwelche anderen Auffälligkeiten?


    Es gibt Hundetagesstätten, wo man sie unterbringen könnte, oder auch private Hundesitter..

  • Verstehe ich das richtig, das dein Hund nun gut 13 Jahre alt ist?

  • @ Steffen:


    Enya wird im August 10.


    @ Alina:


    Danke für Deine Antwort! Wir haben alles Mögliche versucht. Erstmal natürlich am dauerhaftesten das Übliche, was ich auch schon als Junghund (erfolgreich) mit ihr trainiert habe (ins andere Zimmer gehen, Tür zumachen, rausgehen, Zeit steigern..). Ich habe ihr Leckerlis in der Wohnung versteckt, einen Kong bereitet, sie im (neuen und sehr positiv besetzten) Kennel gelassen (indem sie auch gerne liegt schläft).


    und nein, es gibt sonst keine Probleme. Sie ist ein wirklicher Traumhund !


    Hundesitter wäre ok, aber a) kann ich sie ja nicht wenn ich mal eine Viertelstunde einkaufen gehe oder sonstige Dinge mache, die kurzfristig und unplanbar sind, zu einem Hundesitter bringen und b) übersteigt das auf Dauer auch unsere finanziellen Möglichkeiten.


    Liebe Grüße
    Sandra

  • Hallo,
    Ich kann mir vorstellen, dass das richtig an die Nerven geht.
    :streichel:
    Es wird helfen wenn ihr sie auslastet bevor ihr sie alleine last. Dann müßt ihr intensiv weiter üben. :jump: Da hilft nix. Ihr könnt die Zeiten immer weiter ausdehnen, aber ihr dürft nicht weg gehen. Es ist wichtig, dass ihr hört, was sich hinter der Tür abspielt. Nur so könnt ihr sicher sein, dass sie auch wirklich Ruhe hält. Also vielleicht kannst Du Dich ja mit einem guten Buch in den Flur setzen :kaffee2: und dort dann immer wieder den Moment abpassen, wenn sie wieder ruhig ist, wenn ihr den Moment verpassen solltet, wenn sich noch ruhig ist.
    Es ist viel Arbeit. Manchmal wird es schlimmer, bevor es besser wird. Jeden Tag dieses kontrollierte alleine sein üben. Dazu ist wichtig, dass sie wirklich jeden Tag mal kurz kontrolliert alleine ist.
    Vielleicht auch beim Fressen. Napf hinstellen Haustür auf, alle raus, Haustür zu. :roll: Das auch dieser Vorgang -alle sind weg- ne Gewohnheit wird.
    Ein Fortschritt kommt immer, wenn es Euch gelingt, wieder da zu sein, bevor sie anfängt unruhig zu werden. Auch ok ist, wenn ihr erst wieder in die Wohnung geht, wenn sie wieder ruhig ist.


    Ich wünsch Euch viel Geduld und Kraft. :yes:

  • Zitat


    (ins andere Zimmer gehen, Tür zumachen, rausgehen, Zeit steigern..). Ich habe ihr Leckerlis in der Wohnung versteckt, einen Kong bereitet, sie im (neuen und sehr positiv besetzten) Kennel gelassen (indem sie auch gerne liegt schläft).


    Das meinte ich mit auf die Situation bezogene Übungen. Wie ist sie denn sonst so, beachtet sie dich im Alltagsleben, beim Gassigehen, etc? Wie fällt deine Begrüßung, und dein Abschied aus? Was bekommt sie an Futter, und in welcher Form, in welchen Situationen wird sie gestreichelt? Ist sie eifersüchtig auf andere Hunde oder Menschen?

  • Zitat


    Das meinte ich mit auf die Situation bezogene Übungen. Wie ist sie denn sonst so, beachtet sie dich im Alltagsleben, beim Gassigehen, etc? Wie fällt deine Begrüßung, und dein Abschied aus? Was bekommt sie an Futter, und in welcher Form, in welchen Situationen wird sie gestreichelt? Ist sie eifersüchtig auf andere Hunde oder Menschen?


    Achso, ich hatte dich falsch verstanden. Sie beachtet mich in normalem Maße, dh bei Spaziergängen ist sie aufmerksam, aber klebt nicht an mir (außer ich möchte es ;)), hier Zuhause schaut sie, wo ich bin, lässt sich aber immer auf ihren Platz zurückschicken. Sie bekommt hochwertiges Nassfutter zu unregelmäßigen Zeiten an verschiedenen Orten. Sie wird gestreichelt, wenn wir Lust haben, sie zu streicheln. Sie ist nicht eifersüchtig, weder auf Hunde noch auf Menschen. Anderen Hunden begegnet sie unterschiedlich, mal freut sie sich, mal ignoriert sie, mal bellt sie weg, je nach Situation, nach Geschlecht oder nach dem Zeitpunkt ihres Zyklus'. Nach der Einschätzung der Hundetrainer und mir völlig ok. Begrüßung und Abschied gibt es in dem Sinne nicht, ich gehe und ich komme und verhalte mich dabei neutral.


    Liebe Grüße
    Sandra

  • Lieber Beaglefreund,


    auch Dir vielen Dank für Deine Antwort! Vor allem Dein Verständnis tut echt gut, es ist nämlich wirklich nervenaufreibend und man fühlt sich so hilflos *seufz*


    Das Problem mit dem in den Flur setzen ist, dass sie genau merkt, wenn wir noch da sind und dann ist sie meistens ruhig (obwohl man ihr auch dann anmerkt, dass sie alles andere als entspannt ist, sie steht hinter der Tür, lauscht, wartet). Und wenn wir beim Fressen rausgehen, schlingt sie es entweder schnell runter und rennt an die Tür oder sie lässt es stehen und frisst erst weiter, wenn wir wieder da sind.


    Wegen auslasten, ich gehe jeden Tag 1,5 bis 2 Std mit ihr spazieren bevor ich mit ihr übe und wenn ich da bin, liegt sie gemütlich im Körbchen und pennt, von daher denke ich nicht, dass sie unausgelastet ist.


    Danke, dass Ihr Euch so viele Gedanken macht!


    Liebe Grüße
    Sandra

  • Sehr schwierig, versuche mal einem 70 Jähriges was abzugewöhnen ...


    Versuchen könntest du die normalen Übungen zum allein lassen, allzu grosse Ansprüche an die Lernfähigkeit solltest du in dem Alter aber nicht mehr stellen.

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