Edvin wurde operiert und ist ein Sechser im Lotto

Gestern wurde Edvin operiert und die OP ist sehr gut verlaufen.
Er hatte an beiden Vorderbeinen einen isolierten processus anconeus, der nicht mehr fixiert, sondern nur noch entfernt werden konnte.

Er hat nun beide Vorderläufe bandagiert, kann nicht wirklich laufen, nur stehen und ist dementsprechend unzufrieden. Er muß in den ersten 2 Tagen in der Wohnung angebunden sein, was ihm ausgesprochen mißfällt.

Er bekommt Schmerzmittel und Antibiotika und in 10 Tagen werden die Fäden gezogen. Dann noch 5 Wochen kurze Leine, kurze Gänge...er ist ja erst 7 Monate, ein ungestümer junger Mann, das wird was werden ...

Der Gelenkchirurg (die Nr.1 in Berlin, das beruhigt uns etwas) sagte uns noch einmal, daß er aus 180 Tierarztpraxen (Berlin + Umland) seine Patienten bezieht und noch NIEMALS in seiner ärztlichen Laufbahn (er ist so um die 40) hatte er einen English Springer Spaniel mit Ellenbogengelenkdysplasie untem Messer ....

Edvin ist von der Wahrscheinlichkeit seiner Erkrankung wie ein Sechser im Lotto, nur in negativer Richtung ....

Wir haben uns mittlerweile mit unserem "Schicksal" etwas arrangiert, nachdem der erste Schock vorbei ist, sehen wir nach vorn.

Ich habe schon bei eBay nachgesehen, ob günstig Fahrradanhänger angeboten werden. So kann er auch immer dabei sein, er wird es nicht anders kennenlernen. Paddeln geht auch, aber die Saison ist eben sehr kurz....

Was Wanderungen betrifft, machte uns der Arzt auch Mut, Mammuttouren sind nicht mehr möglich, aber normale längere Spaziergänge wird er schaffen.

Es kommt ein bißchen auf den Hund an, aber Edvin ist so ein lebenslusiges, fröhliches Kerlchen und (glaube ich) ein kleiner Kämpfer - wenn ich ihn jetzt gerade so hinter mir protestieren höre, weil er gern sein gewohntes Leben wieder aufnehmen möchte (schei... auf die eingewickelten Beine ..) - naja, wir sind wieder etwas optimistischer.

viele liebe Grüße
Petra + Edvin

Danke Heike, daß du nachfragst !

Die Fäden wurden am Freitag gezogen - er hat ja 4 Nähte, eine war noch nicht so gut, sie kommt Mitte nächster Woche dran.

Im Prinzip ist es so, daß wir mit dieser Diagnose ein größeres Problem haben als Edvin.

Wenn er könnte, wie er wollte, würde er genauso draußen losdüsen wie vorher. Er muß eigentlich noch Schmerzen haben, hat auch einen ganz watscheligen Gang noch, aber da sieht er drüber hinweg. Aber wir haben ja 6 Wochen Leinenzwang - ist megaanstrengend mit einem jungen, noch nicht wirklich leinenführigen Rüden ...

Der Arzt erklärte uns noch einmal explizit, daß Edvin nach seinen 6 Wochen Schonzeit ein ganz normales Hundeleben führen soll.
Er darf kein Sporthund werden (hatten wir eh nicht vor) und größere Belastungen wie am Rad laufen sollen wir auch vermeiden. (Dafür haben wir ihm schon einen ganz tollen Fahrradanhänger gekauft !).

Aber normale, kürzere Wanderungen sollten möglich sein - falls er sich überanstrengt und danach wieder humpelt - ein paar Tage Schonzeit und wieder gut.

Unser Arzt ( Chirurg und damit 150% Schulmediziner )
hält in Bezug auf die Arthrosebekämpfung wenig von homöopathischen Zusatzmitteln, oder Gelatinezufütterung, oder Grünlippmuschel .... naja, es bleibt uns überlassen, ob wir ihm zum Futter begleitend etwas geben ...

Aber ich bin jetzt lange nicht mehr so fertig wie am Anfang, irgendwie arrangiert man sich mit jedem Problem ...

und gemäß Oscar Wilde :
"Nicht die Vollkommenen, sondern die Unvollkommenen brauchen unsere Liebe"
werden wir unser etwas eingeschränktes Leben mit unserem Edi auf alle Fälle gut meistern!

liebe Grüße
Petra + Edvin