
Wolf und Hund
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EurasierStephy -
5. Juni 2007 um 12:49
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Hey ihr Lieben,
es ist ja bereits nachgewiesen, dass unsere Haushunde vom Wolf abstammen, dennoch sind die Unterschiede zwischen Wolf und Hund ja nicht von der Hand zu weisen (z.B. in der Anatomie oder dem Verhalten).
Worauf ich aber hinaus möchte...in der Hundeerziehung wird so oft auf das Verhalten von Wölfen im Rudel hingewiesen, um dieses Verhalten dann auf die Hund-Mensch-Beziehung zu übertragen.
Genauso geht es mir aber auch mit dem Verhalten unter Hunden, welches meiner Meinung nach nur bedingt auf den Menschen übertragbar ist.Ich finde das irgendwie alles nicht richtig. Wolf ist Wolf, Hund ist Hund und Mensch ist Mensch.
Ich würde gerne eure Meinung dazu hören.
...kann man verstehen, was ich meine!?!
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Ja kann ich. Meine Hündin kommt von Eltern, die seit Generationen nur bei Menschen lebten. Also konnten sie Emma nur so erziehen als Welpe, wie sie es gelernt haben (nur Instinkt reicht meiner Meinung nach nicht). Und durch die Domestikation ist da Einiges verlohren gegangen. Schlecht sozialisierte Hunde werden mit Welpen anders umgehen...
Im Gegenzug dazu sehe ich die Hündin unserer Nachbarin, ein Findling aus Rumänien. Gleich alt und im wilden Rudel in den Karpaten geboren. Die Erziehung beider Hunde könnte unterschiedlich nicht sein. Bei der "Rumänin" reicht ein Augenaufschlag und sie reagiert. Die Kommunikation über Körpersprache ist bei ihr viel stärker ausgeprägt.Ich denke schon, dass in der Erziehung zw. Hund und Wolf Welten liegen. Gute Hundespezialisten benutzen den Vergleich deshalb nur, um den Ursprung bestimmter Verhaltensweisen des Hundes zu begründen bzw. zu erläutern.
Ich persönlich orientiere mich an Bloch, weil es für "zivilisierte" Hunde nichts vergleichbares gibt. Bis dahin ist das meine Hundefibel.Grüße Carla
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Hallo,
ich stimme Dir schon zu: Wolf ist Wolf, Hund ist Hund und Mensch ist Mensch.
Aber ich denke, wenn wir Menschen lernen unsere Hunde und Ihre Bedürfnisse, ihre Körpersprache usw. zu verstehen bzw. u lesen, können wir eine bessere Mensch-Hund-Beziehung aufbauen und unsere Kommunikation miteinander verbessern.
Liebe Grüße
Sandra+Leon
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Da stimme ich dir wiederum auch voll und ganz zu, aber ich denke, dass wir diese Sprache nur bedingt selbst sprechen können. Schließlich weiß ja auch der Hund, dass wir kein Hund sind.
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Sicherlich können wir diese Sprache niemals sprechen, wie es nur ein Hund kann.
Aber ich erwarte von meinem Hund, daß er mich, also meine Gesten, meine Komandos, meine Körüersprache usw. versteht bzw. erlernt...
Kann er dann nicht auch von mir erwarten, daß ich zumindest das, was mir möglich ist zu erlernen und zu verstehen auch lerne zu verstehen. :ua_nada:
z. B.: Ich habe sowohl das Buch gelesen als auch die DVD "Calming Signals - Die Beschwichtigungssignale der Hunde" von Turid Rugaas gesehen. Ich dachte zuerst, das gibt es nicht, klappt nie. OK, ich versuch es einfach mal und siehe da, es klappt :o
Bin mir schon bewußt, daß ich nicht alles so kann, aber wenn ich weiß, was manches zu bedeuten hat, kann ich besser darauf eingehen...
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Zitat
Ich finde das irgendwie alles nicht richtig. Wolf ist Wolf, Hund ist Hund und Mensch ist Mensch.
Und da jedes einzelne Lebewesen ein Individuum ist gibt es Möglichkeiten ohne Ende.
Also ich schau mir das Verhalten von Menschen, Wölfen, Hunden an und überlege ob und in wie weit es auf mich bzw. meinen Hund übertragen werden kann.
Manchmal ähnelt sich das Verhalten zwischen 2 Individuen, aber die Ursache bzw. der Grund sind verschiedene.
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Ich bin wieder ganz deiner Meinung.
Mir geht es auch hauptsächlich um Neulinge in der Hundehaltung.
Hier hört man doch oft: "Die Mutter im Wolfsrudel macht es mit ihren Welpen auch so, um ihnen begreiflich zu machen, dass sie zum Beispiel zu derbe spielen." Also erzieherische Maßnahme für den Menschen:
Der Schnauzgriff."Der Rudelführer geht voran und "frisst" auch zuerst."
"Im Nacken packen und schütteln"
"Sich nicht vor den Hund auf den Boden legen, weil man sich ansonsten dem Hund unterwirft"
...und und und
:kopfwand:
Alles Ratschläge, die leider von vielen Anfängern heute noch gern beherzigt werden. :/
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Doch, ich glaube, dass Hunde wissen, dass Nicht-Hunde keine Hunde sind. Ist es nicht sehr logisch, dass eigentlich alle Tiere wissen, welche anderen Tiere zu Ihrer Art gehören und welche nicht? Ausserdem müssen sie doch sogar wissen, das Katze nicht gleich Vogel ist. Genau genommen müssen sie sogar unterscheiden können, ob es sich bei dem jeweiligen Tier um einen Jäger oder um Beute handelt, wie soll man überleben, wenn man das nicht weiß?
Das Ding ist, dass Hunde eben nur als Hunde kommunizieren können.
Wenn sie mit Menschen kommunizieren wollen (und ich denke das wollen sie, weil durch Jahrtausende lange Selektion genau die Hunde übrig geblieben sind, sich ehr Menschen anschließen, als Hunden - DA gibts Versuche von der Uni Budapest zu nachzulesen in "Der Kluge Hund" von Juliane Kaminski).WEnn Menschen und Hunde also miteinander kommunizieren wollen, müssen beide Seiten lernen, möglichst viele "Vokabeln" der anderen Sprache zu lernen. Wichtig hierbei finde ich, dass ich als Mensch gar nicht versuchen muß, alles auf "Hund" ausdrücken zu wollen. Das gibt es doch auch bei Menschen: wenn ein Italiener, der Deutsch versteht, und ein Deutscher der Italienisch versteht (und beide Parteien aber nicht wirklich so gut in der jeweiligen Fremdsprache sind, dass sie sie fleißend sprechen könnten), spricht eben jeder in seiner Sprache, und der andere weiß was gemeint ist.
Beispiele aus der Hundesprache, die ich NICHT anwende: Schnauzengriff, Knurren, Beißen, Schulterschupsen, Hüft-Check, Urogenitaler Check-Out, Markieren, Alphawurf, etc.....
Beispiele, aus der Menschensprache, die mein Hund NICHT anwedent: Deutsch, Streicheln...
Trotzdem kann ich lernen, was Hunde so an Körpergesten zur verständigung nutzen, ichb kann das Beobachten und versuchen möglichst viele zu erkennen und richtig zu deuten.
Und trotzdem kann mein Hund lernen, dass typische Drohhaltungen (über den Hund beugen, fixieren, Umarmen, von Menschen in "Mensch" eigentlich das Gegenteil von dem bedeuten, was es auf "Hund" bedeutet.
Ich muß also möglicht alles über die Hundesprache herausfinden und ich muß ein Übersetzungswerkzeug finden, dass der Hund versteht, mit dem ich ihm begreiflich machen kann, welche Bedeutungen einige Begriffe auf "Mensch" für ihn haben sollten.
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Das Problem in diesem Punkt ist eher, dass ihnen das Selbstvertrauen fehlt auch mal einen Fehler zu machen. "Aus Fehlern lernt man."
Teilweise schreiben sie ja schon, dass ihne auffällt wie falsch es ist.Ich höre mir auch jeden Ratschlag an. Probiere evtl. auch einige aus. Z.B. den Schnauzengriff.
Aber im Endeffekt verwerfe ich die meisten, weil mein Hund meist ganz anders tickt. Wenn sie es nicht ist, dann bin ich es.
Persönlich stört mich auch immer der Tip: "Geh in eine HS. Nur die kennen sich mit Hunden aus." Selbst bei den kleinsten Problemchen.
Teilweise sind das echt Dinge, wo man mit dem normalen Menschenverstand (und einem guten Forum) auch selber dahinter kommt, wenn man sich nicht davor scheut nach dem Auslöser und der Lösung selbst zu suchen. Bzw. den Lösungweg sich selbst erarbeiten muss. Es dauert länger, ist sicherlich anstrengender, aber man lernt ja auch mehr.
Vorallem seinen Hund zu beaobachten.
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ich denke auch, dass der Hund unterscheidet, ob er mit einem Menschen oder einem Hund spielt.
Wenn mein Hund mit anderen Hunden spielt, ist sie wesentlich ruppiger, als wenn sie mit mir spielt. Und es gibt Spiele, die sie mit mir gar nicth spielt. Wahrscheinlich bin ich ihr da zu tranig oder so.Daher denke ich auch, dass ich zwar lernen kann, meinen Hund zu verstehen, Stichwort "Calming Signals", und der Hund lernt meine Kommandos und Gesten etc.. Aber Diskussionen führen wir trotzdem nicht.
Daher wird ein Knurren von mir als Mensch wohl eher aufgefasst mit: Hä?? was war denn das?
Weil ich eben nicht so kehlig knurren kann, wie ein Hund. Weil ich bin kein Hund.
Wohingegen ich schon mein Gesicht abwende. Was der Hund dann auch versteht. Hoffe ich jetzt mal.
Da wir Menschen uns den Hund so hinziehen, damit er zu uns passt, sind wohl Maßnahmen wie sie eine Hundemutter oder Wölfin ergreift fehl am Platze. Wir sind keine Wölfe oder Hunde. Und das muss der Hund lernen.lg
pinga - Vor einem Moment
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