Hund jagdlich führen ?!
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Da hast Du ja alle guten Voraussetzungen.
Deine Erwartungen werden auch bestimmt erfüllt.
Die Jungjäger-Ausbildung und die Jagdhundeausbildung sind nur zwei verschiedene Paar Schuhe. Man muß nicht unbedingt Jäger werden, um seinen Hund jagdlich auszubilden. Umgekehrt muß man als Jäger nicht unbedingt einen jagdlich ausgebildeten oder brauchbaren Hund haben.Mein Teckel war ein alter Stadthund. Als ich ihn übernahm mußte er lernen sich im Wald zu bewegen. Einem Stadthund nur an das Gelände zu gewöhnen war schon sehr witzig.
Dann hat er mal ein Rudel Damwild gejagt und konnt einfach nicht verstehen, dass die den Waldweg verlassen. Er hat ganz bedrippelt hinterher geguckt.
Mit der Lauf-Koordination auf Waldboden hat es auch nie richtig hingehauen. Und Blaubeerinseln waren immer ein suspektes Hindernis für ihn.Nu aber zurück zum Beagle.
Es gibt bestimmte Eigenschaften, die mein Beagle als Welpe mitgenommen hat, die mein Teckel nie gelernt hat. Dazu gehört die Orientierung im Gelände. Gipsy findet mich im Wald, egal wo er mich verlassen hat. Er folgt seiner Spur, dann meiner und ist wieder da. Ich kann nicht sagen, wie man das einem älteren Hund beibringen kann.Gipsy hat es von Welpe an gelernt.
Die am besten zu übende jagdliche Arbeit ist, denke ich die Fährtenarbeit. Fährtenarbeit ist Fleiß, Gehorsam und Motivation. Für die Gebrauchshundeprüfung habe ich ein knappes Jahr lang jede Woche mindestens eine Fährte gearbeitet. Da ist es gut, wenn man nicht alleine ist. Zusätzlich den Grundgehorsam und Stöberübungen.
Da habe ich mir eine Menge Arbeit gemacht. Und nach der Ausbildung fängt die Praxis ja erst an. Es kommen immer wieder Situationen die man einfach nicht trainieren kann. Das lernen hört für uns beide also niemals auf.Ich kann jetzt nicht sagen ob Mantrailing oder Schweißarbeit zeitintensiver ist. Aber ich glaube beides muß man eben üben und es braucht viel Hartnäckigkeit vernünftige Erfolge zu erzielen.
Gipsy ist zwar auf Schweiß ausgebildet, aber das ist schon eine weile her, das wir wirklich eine Fährte gearbeitet haben. Bei einer schwierigeren Suche würde ich immer einen spezialisierten Hund anfordern. Es gibt immer jemanden der es besser kann.
Also es gibt wichtige Verhaltensweisen bei Gipsy die ich bei meinem Teckel so nie vermittelt bekommen habe.
Orientierung, Verhalten am Wild, Geländegängigkeit und situatives Verhalten. Es ist schon interessant, was ein Hund nur durch das Erleben der Welt alles an Erfahrungen sammeln kann, und wie er sie dann umsetzt.Vielleicht bekommst Du die Möglichkeit in einer Jaghunde-Gruppe mitzugehen. Dann kannst Du auch besser entscheiden, ob das wirklich was ist, für Dein Beaglechen und Dich.
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Hallo,
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Vielen Dank für Deine Erläuterungen!
Dass die Jungjägerausbildung und die Jagdliche Ausbildung für den Hund zwei Paar Stiefel sind ist klar - aber es wäre ja recht unsinnig in meinen Augen den Hund jagdlich auszubilden und ihn dann nicht selbst jagdlich führen zu können - näääääääää, wenn dann richtig!
Ich denke mit der Lernerei sollte es nicht scheitern bei meinem Schlappohr, denn der ist auch erst 11 Monate alt. Und ich denke beim Mantrailen hat er schon viel mitbekommen und übernommen was sicher auch fürs Fährten hilfreich ist.. und wenn es nur die Fähigkeit wäre auf Kommando eine Spur zu verfolgen. Und im Gelände kann er sich auch orientieren.
Ich werde ja nun erstmal zu den Jägern gehen und mich da ein wenig einfinden und auch für die BH mitüben - der Jungjägerkurs beginnt erst im September, bis dahin kann ich mich ja ein wenig dort einleben und mich an der Hand nehmen lassen. :^^:
@all:
Haben wir hier keine Jäger im DF sonst????
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Zitat
Man muß nicht unbedingt Jäger werden, um seinen Hund jagdlich auszubilden.
Wozu bildet man denn sonst seinen Hund aus?
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Dobby:
OK, na dann viel Spaß.ZitatWozu bildet man denn sonst seinen Hund aus?
Für die Zucht. Spurlautnachweis und Schweißprüfungen machen sich ja gut als Leistungsnachweis.
Um den Jagdtrieb zu kanalisieren. Es macht Sinn, wenn der Jagdtrieb nun gar nicht in der Griff zu kriegen ist, den Gehorsam so zu trainieren, dass man seinen Hund gegen seine Interessen (die des Hundes
) von der Fährte rufen kann. Dazu muß die Gelegenheiten haben, das auch zu üben.
Weil es einfach Spaß macht und eine Aufgabe ist, einen Hund auf Schweiß auszubilden. So wie jede Suchenarbeit bestimmt interessant sein kann.
Weil man sich mit den Jägern in der Gegend gut versteht und es Spaß macht, gemeinsam seine Hunde zu führen.
Das fällt mir so spontan als Gründe für eine jagdliche Ausbildung ein.
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Zitat
@all:
Haben wir hier keine Jäger im DF sonst????
Doch hier, und noch dazu den Junior eines Jgdhundeausbilders und -richters. Ich hab schon von kleinauf Erfahrungen mit Jagdhunden und deren Ausbildung, und hab den Schein so früh wie es ging gemacht (nächstes Jahr hab ich die ersten 10 Jahre voll).
Ich kenne Beagle zwar nur in Saumeuten, aber ich denke mal Schweiß sollte auch gehen, wie bei allen Laufhunden.
Nur einen Nachtrag meinerseits, wenn Du Deinen Hund jagdlich auf Schweiß einsetzen willst und nicht bevorzugt auf Prüfungen, dann mach nicht zuviel Übungsfährten. Das hat zur Folge, dass der Hund die Prüfungsfährten top läuft, aber in der Praxis scheitern 90% dieser Hunde, einfach weil die Fährte nicht so ist wie in der Übung. Ok, die Arbeit mit Fährtenschuh ist da etwas anderes, aber bei reinen Schweißfährten mach bloß nicht zuviel. Unser Dackel hat die Prüfung nach 3 Übungsfährten bestanden.
Gruß Christian
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Fassi: danke für die Infos und Tipps....
Hi Ihr Lieben
Samstag waren wir wieder in der Jagdschule, hier der erste kleine Trainingsbericht:
Was wir gemacht haben (im Wald an einem Hohlweg - "durch diese hohle Gasse sollst Du kommen", tralalalaa
"Bei Fuß"-gehen; Sitz mit umkreisen (mit ausgelegter 5m Leine) und reinpfeiffen; absitzen lassen und sich entfernen und mit Doppelpfiff herpfeiffen; "Down"; ablegen und sich entfernen außer Sichtweite (während verschiedene Leute am Hund vorbeigehen) und Hund anschließend wieder abholen...
Vertreten waren am Samstag:
Ein Viszla, ein Jagdterrier, eine Gebirgsschweißhündin, ein DK, ein Terrier-mischling, ein kleiner Münsterländer und wir
Begonnen haben wir mit 150 m bis zur Kreuzung bei Fuss gehen - wir (sind ja nicht blöd..) sind gleich vorausgelaufen als erstes, damit Beaglekind nicht meint es müsste der "Meute" schnellstmöglich hinterher - gesagt getan, die 150 m ohne große Zwischenfälle gemeistert. Einmal gestoppt, da roch es so gut am Wegesrand, absitzen lassen und wieder weiter. Am Ende des Weges mit "prima, klappt doch!" empfangen worden und gleich weiterlaufen dürfen Richtung Hohlweg im Wald.
Sitz mit umkreisen mussten wir gestern nicht zeigen - wir sind aber bei sitz mit ausgelegter 5m-Leine und einem Halbkreis angelangt. Wir arbeiten daran, dass aus dem Halbmond ein Vollmond wird und das hereinpfeifen klappt problemlos..
Dann.....ablegen - habe den Knaben auf dem Hohlweg abgelegt an einem Baum, sicherheitshalber eingehakt am Baum damit er nicht aus dumme Ideen kommt. 5 m weggegangen hinter den nächsten Baum, damit er mich nicht mehr sieht. Dann liefen sie zu dritt an ihm vorbei - er blieb liegen wie eine Salzsäule *juhuu!* - als sie das zweite Mal an ihm vorbeigingen ist er dann leider aufgestanden und schaute interessiert den Dreien nach, blieb aber ruhig stehen - dann habe ich ihn am Baum abgeholt. War aber ein prima Erfolg, anfangs blieb er gar nirgends liegen..
Als nächstes kam das absitzen lassen und sich entfernen und den Hund dann mit Doppelpfiff herpfeiffen und vorsitzen lassen - wir, völlig souverän mutige 25 m Entfernung gewählt, Dobby saß seelenruhig auf seinem Hohlweg, ich ging 25 m weg, drehte mich um und pfiff seelenruhig, er schoß heran und schmiss sich vor mich hin - Übung erledigt, STRIKE! (alle anderen kamen nicht weiter weg als 5 m, oder die Hunde saßen nach dem Pfiff nicht vor - ich frage mich ob die alle wirklich üben unter der Woche...)
Als letztes war das "Down" dran. Das machen wir nun seit einer Woche und an ein graziles Niederwerfen aus 100 m Entfernung ist natürlich noch nicht zu denken
Wir haben also die Grundübung, so wie wir sie die Woche über geübt haben gezeigt, also den Hund mit recht zackigem "Down!" sanft aber bestimmt in eine Liegeposition gebracht flach wie eine Flunder. Wir waren absolut erfolgreich, Dobby blieb wie ein hingeklebter Kaugummi mit Kopf am Boden liegen und ich konnte zwei Schritte zurückgehen - er blieb bis zu meiner Aufforderung aufzustehen ohne zu zucken liegen!Habe ihn aufstehen lassen und wild gelobt und Käsewürfel in den Rachen geworfen und dann haben wir ein paar min ausgelassen gespielt mit einem großen Tannenzweig (ich möchte beim Training vermeiden, dass er dieses doch sehr sehr strenge Kommando schnell negativ belegt, sondern immer noch positiv verknüpft, dass das eine besonders tolle Leistung war)
Wir haben eines dickes Kompliment bekommen für unser "Down", Dobby war nämlich der einzige der 1. liegenblieb, 2. ohne festgehalten zu werden, 3. erst auf Aufforderung wieder aufstand.
So sind wir nach eineinhalb Stunden mit müde und zufrieden wieder am "Hauptgebäude" angekommen und Dobby durfte dann noch zwei Stunden mit seinen Jagdkumpels rumtoben und spielen während Frauchen intravenös mit Spezi versorgt wurde..
Alles in allem ein erfolgreicher Nachmittag, Dobby kam daheim zur Tür rein, schlürfte sein Abendessen auf und verfiel augenblicklich in komatösen Tiefschlaf
Bis auf einzelne Sachen haben sich eigentlich alle mehr oder weniger gut geschlagen, man sieht aber schon erste Differenzen wo die einen Hunde besser werden, während andere keinerlei Verbesserung zeigen.. (ich schiebe das auf Herrchen und Frauchen...)
So weit unser Stand der Dinge... :^^:Sollte es euch interessieren berichte ich gerne hin und wieder von unseren Trainingsfortschritten und was so passiert...
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Na endlich jemand der mich aufklärt
Wie bringt man seinem Hund bei auf Triller ins Platz zu gehen? Down ist für "Laien" ja nicht wichtig, Platz würde mir reichen.
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Hallo Dobby,
ja, bitte schreib weiter. Ich bin ganz gespannt wie sich Dobby schlägt.Viele Grüße
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Hallo,
na dann führe ich mal weiter hier.....
Die jagdliche Ausbildung an sich haben wir ja noch nicht begonnen....im Moment machen wir nur den reinen Gehorsamsteil und abschließend eine "Dressur-prüfung". Ich würde sagen wir sind derzeit mit den Übungen bei Halbzeit, einige Dinge fehlen noch.
Dobby schlägt sich ganz tapfer, wir kämpfen derzeit nur gegen ständige Unaufmerksamkeit seinerseits.....jedes Zweigelein am Wegrand ist interessanter als ich :kopfwand:
- sitz mit umkreisen und ausgelegter leine, Leine aufnehmen und wieder ablegen, weitergehen..anschließend herpfeifen
klappt problemlos, wenn ich schnell genug laufe....laufe ich langsam, wirds ihm langweilig und er steht auf
- 50 m Entfernung absitzen, hereinpfeifen, vorsitzen lassen
eine seiner leichtesten Übungen
- ablegen, außer Sichtweite gehen
wir arbeiten daran...manchmal klappts gut, manchmal gar nicht
- frei bei Fuss gehen
katastrophal
er geht nicht mal an der Leine richtig bei Fuss, unaufmerksam bis zum geht nicht mehr, auch wenn ich den Hampelmann für ihn mache.....
- down
sehr schwierig...sobald man ihn anfasst, schmeißt er sich beschwichtigend auf die Seite oder er stemmt sich voll dagegen und springt auf sobald man ihn loslässt. Bin jetzt dazu übergegangen ihn direkt mit Handzeichen runter zu trillern.... das werde ich diese Woche verstärkt üben, mal sehen wie es läuft
Soweit sind wir im Moment....je nach Tagesform klappt es besser oder schlechter...konstant ist noch gar nichts.
Bin offen für Tipps
Ich glaube nicht, dass ich mit Dobby den Apportierteil mache, sondern eher die eingeschränkte Brauchbarkeit.
Hast Du Deinen Beagle den Apportierteil machen lassen?? Wie hast Du ihn zum sauberen apportieren gebracht?
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Hallo,
versuch mal den Gehorsam über das Clickern. Bei meinem hat es recht gut hingehauen. Mit dem Clicker kannst Du einen "Spannungsbogen" aufbauen. Gipsy kann ich auch z.B. frei vor einem Laden ablegen und einkaufen gehen, oder auch mitten im Wald und auch weggehen um Dinge zu erledigen. Er bleibt zuverlässig liegen. Dabei hat mir das Clickern sehr geholfen.
"Ablegen" und "Fuß" ging gut mit Clicker.
"Down" habe ich nicht verstanden. Weshalb muß man dazu den Hund anfassen. Er muß doch flach auf dem Boden liegen oder ist das bei Euch anders? Das geht aus dem Platz mit Leckerlie und viel Geduld.Es ist eine Unterwerfungsgeste, das macht das etwas schwierig, aber im Spiel ist alles erlaubt.
Apportieren haben wir angefangen, aber dann wieder aufgehört, es ist bei der GP für Bracken keine Pflicht. Man kann die Schleppe auch am Riemen arbeiten. Ich habe einfach keine Möglichkeit gesehen ohne Zwangsapport das Apportieren zuverlässig hinzukriegen. Das wollte ich nun einmal meinen Hund nicht antun. Ohne zuverlässigen Apport hätten wir, falls wir es versucht hätten, durch die gesammte Prüfung fallen können, das wäre nicht gerade gut gewesen, daher hab ich das gleich drangegeben. Gab weniger Punkte aber das wars denn auch. ich wäre gespannt wie Ihr da ran geht.
Gipsy apportiert aus Spaß, aber nicht prüfungs- oder gar jagdsicher.Was ist das denn für eine Dressurprüfung? Gibt es da Vorgaben, die ich mir mal anlesen kann oder ist die Kursintern um einen Abschluß zu haben?
Viele Grüße
- Vor einem Moment
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