Wildbegegnung- wie verhalte ICH mich richtig?

  • Hi,
    ja mein Interesse ist geweckt...*will haben*! :D
    Habe gerade ein paar Buchrezensionen darüber gelesen...
    Aber zum Muttertag? Nee, so schnell ist die Post hier nicht.....muss schon ein paar Wochen warten.... :motz:

    Staffy
    ja, genau das war auch meine Angst, dass der Tanz losgeht, als das Auto kam und die Rehe flüchteten....
    Mit dem Anzeigen des Wildes ist somit die "Jagd" für Deinen Hund beendet? Der Erfolg ist somit ja das Lob bzw. Leckerli, richtig?
    Das nimmt er so hin, oder würde er eigentlich schon lieber hinterher? War er Angangs immer an der (Schlepp-)Leine?

    Andere Frage:
    Wird es zum Problem, wenn Wild gefüttert wird? Ich meine jetzt "Wild am Stück"....also mit Huf und Haut....oder soll ich das lieber erst garnicht anfangen?


    LG,
    Tanja

  • Da ich meine beiden als Secondhandhunde mit (Jagd)Vergangenheit bekommen haben, waren sie anfangs mit der Schleppleine abgesichert (Betonung auf abgesichert, nicht festgehalten !).
    Bei mir wird es so gehandhabt, daß Wild nix dolles ist, das ist halt da, wird akzeptiert, aber nicht weiter beachtet. Ich mach da kein Trara draus, kein Megalob, gucken, dableiben, "Fein gemacht" und weiter ...
    Meine Hunde haben durch unglückliche Umstände beide schon getötet, Chica hat mir (leider) auch bewiesen, daß sie den perfekten Kehlbiß am Reh beherrscht, aber deshalb haben sie kein Blut geleckt, am nächsten Tag war alles beim alten.

    Wenn ich den Moment verpasse und einer, oder beide hinterhergehen, auf Rückruf aber zurückkommen, dann haben sie in meinen Augen eine tolle Leistung vollbracht, denn sie waren ja schon "im Geschehen" und dann gibts auch eine super Belohnung, die natürlich dem gebrachten "Opfer" entsprechen muß (Lauf, Zerrspiel, ... Action).

    Ich geh aber auch bewußt mit meinen beiden auf Wildwechseln durch den Wald und laß sie die Spuren verfolgen, genauso wie wir gemeinsam Mäuse jagen ... sie müssen nur akzeptieren, daß ich entscheide wann, was gejagt wird !

    Horrido, staffy :D

  • Oha, das ist ja mal wirklich interessant.

    Hat jemand vielleicht auch einen guten Tip, was man am Besten tut, wenn einem ein Wildschwein begegnet? Das ist ja für Leib und Leben (von Hund und Halter) schon etwas bedrohlicher als flüchtende Bambis. In Berlin sind Wildschweine leider sehr häufig anzutreffen, auch im Hundeauslaufgebiet.
    Das Problem bei den Viechern - zumindest hier - ist ja neben ihrer guten Tarnung auch die kaum mehr vorhandene Scheu vor Menschen. Da läuft man nichts ahnend den Weg lang und -huch!- steht 2m weiter ein riesiger Keiler...
    Bisher hatte ich solche Erlebnisse zum Glück nur ohne Hund...bzw. war mein Hund zwar mal mit dabei, aber so weit hinter mir, dass er das Wildschwein noch gar nicht bemerkt hatte.

    LG, Sub.

  • uaaa, Wildschweine
    so ein Erlebnis hatte ich vor ein paar Wochen Frühmorgens im Wald.

    Crispel und ich waren auf einem Weg und ca 15 Meter parallel zu uns kam uns eine eine kleine Rotte von Sauen im kleinen Gestreiften entgegen :schockiert: - ich habe schon auf den Film gewartet, den man angeblich in seinen letzten Augenblicken seines Lebens sieht - aber die guten Tiere waren von uns völlig unbeeindruckt und sind einfach weiter gezogen.

    Ich habe mich dann nicht getraut, den Weg wieder zurückzugehen, mußte es schließlich aber doch tun, weil der Weg zu weit vom Ziel ab führte, und ich so erst Stunden später wieder zu Hause gewesen wäre, grusel...
    Crispel war "interessiert" ist aber nicht hinterher marschiert, später hat er aber wohl ihre Spuren gefunden und wurde sehr unkonzentriert, weshalb er dann an die Schleppe mußte.
    Grundsätzlich würde ich sagen: Hund so Antijagdsicher machen, wie es nur geht, versuchen, den Schwarzkitteln weitgehend auszuweichen und, falls sich eine Begegnung nicht vermeiden läßt, keine hektischen Bewegungen. Letzteres ist ein Bauchgefühl - wenn ich damit danehmen liege, bitte ich um dringende Benahcrichtigung...

  • Subleyras
    Mir ist auch vor einigen Wochen ein Wildschwein über den Weg gelaufen.. :schockiert: Habe mich dann erst mal bei einem Kollegen, der Jäger ist, und bei unserem Förster schlau gemacht, wie man sich verhalten soll.

    Also: Wildschweine sehen sehr schlecht, können aber sehr gut riechen und hören. Meist haben sie Dich schon bemerkt, lange bevor Du sie entdeckst und flüchten dann.
    Gefährlich sind die Bachen mit Frischlingen, wenn man zu nahe am Wurfkessel vorbeigeht. Der ist allerdings nicht in der Nähe von Waldwegen sondern immer im dichten Wald. Man sollte also in dieser Zeit (ca. Februar bis Mai) nicht die Wege verlassen.
    Ausserdem können die Keiler während der Paarungszeit (Nov./Dez.) gefährlich werden.

    Allerdings meinten alle, mit denen ich gesprochen habe, dass die Schweine normalerweise flüchten und nur angreifen, wenn sie in die Enge getrieben werden oder eben wenn sie ihre Jungen in Gefahr sehen.

    Gruss
    Marion

  • Ich habe mir angewöhnt den Wald nach Rehen u.ä. Getier abzusuchen, während mein Hund schnüffeltechnisch unterwegs ist. Daher sehe ich sie meist schon vor dem Hund. Überraschungen gibt es dadurch eher selten.

    Nach meiner Erfahrung rennen die Rehe weniger vor dem Hund, sondern mehr vor dem Menschen weg. Also versuche ich mich möglichst normal zu verhalten bzw. still zu stehen. Nicht die Rehe fixieren. Fühlen sie sich beobachtet fangen sie an zu rennen.

    Möglichkeit 1: Hund hat Rehe noch nicht gesehen und das Anleinen ist möglich. Dann wird sie einfach angeleint. Wir bleiben dann aber auch stehen und schauen uns die Rehe an.

    Möglichkeit 2: Hund ist nicht angleint, hat die Rehe schon gesehen. Bzw. würde ich durch den Versuch den Hund anzuleinen bzw. durch die damit verbundenen hektischen Bewegungen die Rehe aufscheuchen.

    Hat der Hund die Rehe dann entdeckt kommt ein "Stop". Sie steht dann immer da, schaut sich die Rehe an, ich schau mir die Rehe an und die Rehe schauen sich uns an. Meist gehen sie irgendwann einfach in aller Ruhe weiter. Wir warten noch kurz. Ich nehme vorsichtshalber den Hund an die Leine und gehe auch einfach/ ruhig weiter.

    Ohne Leine würde sie die Spur natürlich erkunden wollen, in den Wald rennen, was wiederum die Rehe aufscheuchen würde, was wiederum meinen Hund veranlassen würde doch noch mitrennen zu wollen. Ein Kreislauf eben. Die Rehe rennen, weil der Hund rennt und der Hund rennt, weil die Rehe rennen.

    Auf Grund der häufigen Zusammentreffen mit Rehen sind diese auf Dauer zur Gewohnheit geworden. Die Spuren sind zwar immer noch interessant, aber Rehe nur dann, wenn sie rennen. Also vermeide ich alles, was die Rehe veranlassen könnte loszurennen.

  • Zitat

    Da ich meine beiden als Secondhandhunde mit (Jagd)Vergangenheit bekommen haben, waren sie anfangs mit der Schleppleine abgesichert (Betonung auf abgesichert, nicht festgehalten !).

    Ich geh aber auch bewußt mit meinen beiden auf Wildwechseln durch den Wald und laß sie die Spuren verfolgen, genauso wie wir gemeinsam Mäuse jagen ... sie müssen nur akzeptieren, daß ich entscheide wann, was gejagt wird !

    Horrido, staffy :D

    Ich finde es sehr spannend, wie Du das machst! Ich bekomme heute Abend eine Pflegehund für 1 Woche, der seinen Besitzern schon 2 mal abgehauen ist, um zu jagen.
    Gibst Du mir einen Tipp, wie ich mich mit dem Hund verhalten soll? Ich traue mich kaum ihn von der Schleppleine zu lassen, obwohl er auf mich eigentlich gut hört. Er hat halt schon seinen eigenen Kopf.

    Lieben Gruss
    Coona

  • Coona
    Bei fremden Hunden wäre ich da sehr vorsichtig, wenn die abhauen stirbt man doch erst recht 1000 Tode !
    Grundsätzlich würd ich aber sagen, wie bei jedem Hund: Von der ersten Sekunde feste Regeln aufstellen, sehr geradlinig, dein Wort ist Gesetz, liebevoll, aber wie immer: konsequent.
    Ein Hund, der von Anfang an eine Führung hat, der weiß, daß Chefe meint, was er sagt, wird sich auch eher an dir orientieren und erst gar nicht nach Alternativen suchen. Beschäftige ihn, laß ihn nur in wirklich ablenkungsarmen Gegenden lose laufen und vor allem: Immer die Ruhe bewahren, je ruhiger und ernster ein Kommando gegeben wird, desto eher reagiert ein Hund drauf. Mit der größte Fehler ist das klassische, hektische, aufgeregte "Oh Gott, komm her, schnell, hier, ...." weil irgendwas am Horizont aufgetaucht ist. Jeder halbwegs intelligente Hund wird bei der Reaktion erstmal die Umgebung abscannen ;-)

    Ansonsten, abwarten, sehen wie es läuft & viel Spaß mit Hundi

    staffy

    Ach ja ... auch an der SL kann man wunderbar gemeinsam versteckte Sachen suchen ... teste mal, wenn du eher das Futter oder den Ball findest, spätestens beim dritten Mal läßt Hundi dich nicht mehr aus den Augen (aber laß ihn auch mal gewinnen) ;-)

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