Welpen schonen?
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Eben habe ich beim Spaziergang einen älteren Herren mit seinem 4 Monate alten Rauhaardackel getroffen. Sein Hund war angeleint, Schmitti auch, und da Herr und Hund uns so erwartungsfroh ansahen, habe ich Schmitti zu der kleinen Hündin gehen lassen.
Sie hat die Kleine auch sehr vorsichtig begrüßt, bevor beide sich gegenseitig beschnuppert haben. Der Welpe fing dann ein bisserl an zu toben und sprang Schmitti immer an, was meinen Hund natürlich zum Spiel aufforderte.
Der Mann erklärte mir, er würde sich immer freuen, wenn er nicht so arg wilde Hunde treffen würden, weil er Angst hätte, dass diese seinen Hund im Spiel überrollen und ihm sämtliche Knochen brechen würden. Und meine sei ja soooo lieb und vorsichtig mit seiner Kleinen.
Als Schmitti dann aber im Spiel ihre Pfote auf den Rücken der kleinen Hündin legte (und ich schwöre, sie hat das wirklich vorsichtig gemacht!), riss er seinen Hund an der Leine zurück und sagte zu meinem streng und laut "Nein! Das darfst Du nicht!"
Seine Hündin kam wieder angetapst und animierte Schmitti wieder, die auch prompt wieder spielen wollte. Für ihre Verhältnisse war Frau Schmitt wirklich sanft mit der Lütten - sie kann auch anders!
Bei der nächsten Gelegenheit, wo mein Hund ein bisschen "rauer" reagierte, wiederholte sich aber die Leinenruck-Aktion und so habe ich mich dann verabschiedet, weil ich in dem Spiel keinen Sinn sah.Aber irgendwie ist mir das nicht aus dem Kopf gegangen.
Einerseits kann ich den Mann verstehen - seine Hündin war wirklich noch sehr klein und wirkte ein wenig zerbrechlich. Dass er sich Sorgen um sie macht, kann ich gut nachvollziehen.
Andererseits ist mein Hund mit 35 cm Schulterhöhe und 10 kg Gewicht ja nun auch kein Koloss, der alles umnietet. Zumal Schmitti sich wirklich vorbildlich verhalten hat.
Was meint Ihr? Ist es richtig, einen so kleinen Hund auf diese Weise vor Unfällen zu schützen? Oder nimmt man ihm damit das natürliche Verhalten, das sich doch gerade im Spiel mit anderen Hunden formt?
Korrigiert mich, wenn ich falsch liege - aber meine Überlegung war, ob aus diesem süßen Hundebaby nicht irgendwann ein blöder Angstbeisser wird, weil er als Welpe nie richtig spielen durfte..?! -
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Hallo,
schwierige Frage, die ich mir auch manchmal stelle....Unser, heute 7 jähriger Aussie-Mix, hatte als Welpe Pech und deshalb kann ich die vorsichtigen Welpenhalter schon verstehen.
Unserem ist ein Berner (ca 45Kg schwer) aufs Kreuz gestiegen und hat ihm eine Verletzung an der Wirbelsäule zugefügt.
Leider hat es niemand bemerkt, weil der Welpe nicht lahmte o.ä. Monate später kam die Ernüchterung. Morgens kam er nicht hoch. Röntgen.....es hatten sich 2 Wirbel etwas verschoben. Da das Knochenwachstum damals nicht abgeschlossen war, hat sich das Ganze verknöchert und ist ein bleibender, wenn auch nicht schlimmer, Schaden geblieben.Viele Grüße
Nele -
Also ich habe noch nie davon gehört, dass ein Welpe im Spiel von einem erwachsenen Hund verletzt wurde... Welpen untereinander gehen da viel rüpelhafter miteinander um als erwachsene Hunde mit Welpen. Und immerhin ist selbst ein Dackelwelpe nicht aus Zucker. Ich finde es eher Schade, dass der Herr seinen Dackel nicht von der Leine gemacht hat, damit die Hundis richtig spielen können...
Also, ich sehe das genauso wie Du! Wenn der Mann die Hündin künftig immer aus Sorge am spielen hindern will, kann er sie irgendwann gar nicht mehr mit anderen Hunden zusammenlassen.
Edit: Ich hatte den Beitrag von Neli bei meiner Antwort noch nicht gelesen... Also gibts doch schon andere Erfahrungswerte!
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Ich denke, dass der Mann sehr extrem überreagiert!
Für die Sozialisierung des Welpen ist es sicherlich nicht gut, wenn ihm die Kontakte mit anderen Hunden unterbunden werden. Gerade im Welpenalter lernen sie, wie man sich anderen Hunden gegenüber verhalten muss. Sind zu stürmisch oder zwicken, dann gibt's eben einen Rempler.
Schade für den Welpen, dass er diese Erfahrung nicht machen kann, könnte ihm tatsächlich im späteren Leben Probleme bereiten. -
hhmmm,
schwer zu sagen. Ich persönlich bin sehr froh, dass in unserer Welpenstunde die Lütten absichtlich nicht nach Größen sortiert werden und mein großes Monster hat sich sehr schnell daran gewöhnt, die Kleineren nur mit "Samtpfoten" anzufassen. Ich habe ihn auch mit den zarteren Welpen noch längst nicht so wild spielen sehen, wie mit den Kalibern aus seiner Kampfklasse.
Das Verhalten des Mannes finde ich nicht besonders günstig für die weitere Entwicklung seines Welpen. Was für eine Verknüpfung soll dem Hund da einleuchten? "Wenn zu doll mit mir gespielt wird und ich mir weh tue, werd ich mit Leinenruck bestraft!?"
Ich bin sowieso kein Freund von "spielen an der Leine". Ihr natürliches Spiel- und damit später auch Sozialverhalten "trainieren" die Welpen am besten abgeleint und wenn es zu wild wird, sollte man den "großen Rüpel" etwas korrigieren, damit er den kleineren Spielpartner nicht verletzt, sofern dieser nicht sowieso von selbst anzeigt, dass es ihm zu viel wird.
LG, Sub.
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Danke für Eure Antworten.
Ist ein schwieriges Thema mit Vor- und Nachteilen, gell?!
Dass die Hunde beide an der Leine waren, lag nur daran, dass wir im Stadtgarten in der Kölner Innenstadt waren. Da ist leider Leinenzwang und das Ordnungsamt läuft einem ständig über den Weg. :/
Wie der Mann sagte, darf sein Hund wohl auf anderen Wegen schon ohne Leine laufen. Wenigstens das... -
Das ist wirklich eine schwierige Frage, wie man sich als Besitzer eines größeren und stürmischen Hundes gegenüber Kleinhunden verhalten soll.
Mein liebt kleine Wauzies heiss und innig und patscht auch nur zu gerne auf ihnen rum. Ich handhabe es so, dass ich den anderen Hund und Besitzer genau beobachte. Mag der Kleine oder der Besitzer das nicht und kann sich der Kleine gegen ein ihm unangenehmes Spiel erwehren bzw. zurückziehen? Sobald der andere Hund zickig wird, zieht sich meine aber auch zurück, legt sich flach hin, sozusagen auf Augenhöhe, und animiert den Kleinen dadurch, doch noch weiterzuspielen. Falls ich merke, der Besitzer kommt damit nicht klar, gehe ich mit meiner einfach weiter.
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diese sorge hatte ich auch vor kurzem dauernd. wenn ich ganz ehrlich bin, auch jetzt noch ein wenig.als besitzerin eines kleinen mix-welpen kuckt man beim spiel mit einem großen hund natürlich besonders aufmerksam zu. natürlich nicht aus angst, dass mein kleiner zu übermütig wird und von dem großen hund zurecht gewiesen wird.
aber: es IST halt ein kräfteungleichgewicht und der besagte 'freundliche pfotenhieb' kann u.u. schwerwiegende folgen für den kleinen haben!
ich lasse tyler trotzdem fast täglich mit seinem großen hovi-freund ohne leine auf der wiese spielen. die besitzerin von snoopy und ich haben halt ein auge auf die beiden, wenn diese wild spielen.
ich glaube, anders lässt sich das auch nicht lösen...
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