Hund dreht in besonderen Situationen durch

  • Zu den Spaziergängen:


    Der Mittagsspaziergang unter der Woche besteht normal aus 5 Minuten an der Leine hin zum Wald, 30 Minuten im Wald (bei mir bis zu dem Vorfall normal die meiste Zeit ohne Leine, bei meiner Frau mit Schleppleine, die ich dann jetzt wohl auch öfter mal nutzen werde) und dann wieder 5 Minuten vom Wald bis nach Hause. Akela kommt uns zu Hause allerdings jetzt nicht unausgelastet vor, wie das ist haben wir schon gemerkt, wenn der Spaziergang mal ausfallen musste. Sollte es aber mal der Fall sein, dann lassen sich die Spaziergänge natürlich auch noch ausweiten.


    Spätestens wenn es wieder länger hell ist, dann werde ich auch nach der Arbeit Abends noch eine zusätzliche Runde im Wald machen. Wir sind da so ziemlich von Wald umzingelt, deshalb sind die einzigen zu Fuß erreichbaren Routen die Waldrunde, eine Runde im Wald oder der Weg mit den vielen Bäumen drum herum.

  • Hi Feroc!

    Schön, dass ihr euch bei so gruseligen Trainingsempfehlungen (auch ich würde da ein Beenden oder zumindest Wechsel der offensichtlich überforderten Hundeschule forcieren) andere Meinungen holt! Ich lese heraus, dass ihr sehr bemüht um euren Kleinen seid und vieles sehr gut läuft.


    Wie war die Welpengruppe denn aufgebaut? Kann es sein, dass er einfach eine erlernte Erwartungshaltung nach Party hat die jetzt nicht mehr stattfindet?


    Ich fasse mal ein paar Hinweise aus deinem Text zusammen:

    Dein Hund ist ein normal frecher Hund der eure Besucher anspringt, früher öfters mal angebunden wurde und heute auch noch ab und an in "unalltäglichen" Situationen angebunden werden "muss".

    Dein Hund führt Standardkommandos Zuhause ziemlich zuverlässig aus (draußen nicht?), der Abruf funktioniert nur ohne Ablenkung und beim Spazierengehen ist er dauerhaft auf Spannung. Also anfangs zieht er, später läuft er mit etwas Spannung.

    Er kann gut alleine bleiben, bellt aber die ersten 15 Minuten.

    Bei Hundebegegnungen und neuen Situationen ist er schnell sehr drüber und Familienspaziergänge kommen auch sehr stressig rüber.


    Für mich sind da viele "abers" und "wenns" enthalten. Ich finde für einen Junghund sind das einzeln gesehen keine wahnsinnigen Probleme, doch gleichzeitig summiert es sich doch und es zieht sich für mich ein roter Faden durch.


    Ich habe den Eindruck, dass euer Hund öfters mal alleine ist mit seinen Problemen und nicht weiß wohin mit sich und dann "schäumt" er über. Zudem scheint alles/vieles außerhalb von Zuhause sein für Aufregung zu sorgen.

    Ich bin - auch wenn das oft empfohlen wird - überhaupt kein Fan von "anbinden" und zwar weil ich der Meinung bin, dass der Hund dabei nicht lernt mit einer Situation umzugehen, sondern nur lernt sich den Gegebenheiten zu fügen (ähnlich dem Effekt, den die Schlinge hätte) und das kann er nicht auf andere Situationen (etwas ist aufregend, es betrifft mich nicht direkt und ich kann entspannt sein) übertragen. Er steht dabei ziemlich alleine da. Sinnvoller fände ich es und das passt wiederum zu den anderen geschilderten Situationen gezieltes in den Alltag integriertes "aushalten"und entspannen unter steigender Ablenkung zu üben. Bsp. über Deckentraining. Zuerst drinnen, dann auch draußen mit inszenierter Ablenkung (Leckerlies fliegen, Ball rollt, Kind hüpft rum...). Bleibübungen die ruhig aufgelöst werden, also ohne ihn regelmäßig daraus abzurufen, Ball jagen zu lassen etc. und Pausen/Beschränkungen im Alltag. Bsp. wie schon genannt, einfach mal nur auf der Parkbank hocken, nix passieren lassen.


    Bei einem jungen Hund, den verschiedene (noch nicht) Alltagssituationen so sehr stressen würde ich auch darauf abzielen mehr als 18 Stunden Ruhe zu finden. Das alles muss ja zusätzlich zum normalen Schlafbedürfnis auch verarbeitet werden. Programmmäßig würde ich daher nix hochfahren, denn neben Gassi, Training, Spiele- und Tobeeinheiten sowie den herausfordernden Situationen gibt es ja noch das Familienleben mit Kind was meiner Meinung auch Input ist.

    Viel Freude weiterhin mit dem Süßen!

  • Was ich übrigens vorhin noch sagen wollte: Lasst euch bloß von keiner Hundeschule/keinem Trainer einreden, dass euer Junghund "ein ganz schwerer Fall" wäre. Das ist nach allem was du schreibst, ein ganz normaler, einfach überdurchschnittlich lebhafter und reaktiver Jungspund, über dessen juvenile Ausflippereien ihr wahrscheinlich in ein paar Jahren lachen werdet.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!