Spaziergänge/Fressen vom Boden/Leine

  • Hallo Gisela,

    wenn Cooper so hochfährt, dass er wirklich nicht mehr Denken kann, ist es erst mal wirklich das Beste etwas aufzubauen, was ihn da raus holt. Nur so kann man dann mit ihm arbeiten und ihm helfen.

    Ja genau dass er sich durch das Streicheln der Flanke schneller beruhigt lässt darauf hoffen, dass er auch auf isometrische Übungen gut reagieren wird. Ob du nun das Entspannungssignal mittels der isometrischen Übungen aufbaust oder während er von sich aus tiefenentspannt ist bleibt dir überlassen. Es gibt für beide Varianten gute Anleitungen im Internet. Man kann Entspannung auch mit Gerüchen verknüpfen und diese dann auf die Ruheplätze geben (z.B. Lavendelöl) oder wenn man weiß, es könnte unterwegs zu stressigen Situationen kommen immer ein Schnüffeltuch dabei haben. Nur muss man hierfür davor mal austesten, ob der Hund den Geruch auch als angenehm empfindet oder ihn eher meidet. Meiner kam beim Lavendelöl sogesehen nicht drum rum, da mein Schlafzimmer immer nach Lavendel riecht sleeping-dog-face Ich habe das also unbewusst bei ihm konditioniert...


    Ich habe lange gebraucht, bis ich den TA meines Vertrauens gefunden hatte. Nur wohne ich in der Stadt und die Auswahl war dementsprechend groß. Ich vermute mal, da hast du es schwieriger. Ich habe festgestellt, dass jeder TA oder auch TK, die dieses Futter vertreiben niemals etwas schlechtes darüber sagen würden. Ist ja auch verständlich, da ihnen das jegliche Glaubwürdigkeit absprechen würde. Somit ist es ganz schwer hier "Hilfe" zu bekommen, wenn man wirklich gucken will was bei dem Hund nicht passt und sich dazu entscheidet RC nicht zu füttern.

    Auch ich habe hier einen langen Leidensweg mit meinem Rüden hinter mir. Und habe mehr als einmal RC empfohlen bekommen, mich aber von Anfang an geweigert es zu füttern. Dafür wurde ich dann belächelt und meine Argumente wurden nie ernst genommen. Manche haben es sogar als unverantworlich empfunden oder mir wurde durch die Blume gesagt, dass ich zu geizig sei "hochwertiges" Futter für meinen kranken Hund zu kaufen. Dabei wollte ich einfach nur die Ursache herausfinden statt mit dem m.M. nach eben nicht hochwertigen Futter Symptome abzuschalten. Auch bin ich keine, die auf den Hype von "Hundefutter muss getreidefrei sein" anspringt. Und ich erhebe auch keine allgemeine Gültigkeit auf meine Meinung. Dennoch finde ich es schade, dass viele TA anscheinend nicht auf die individuellen "Patientenwünsche" eingehen, sondern mich lieber als Esoteriktante abstempeln (die ich in keinsterweise bin, ich achte nur darauf, was ich meinem Körper zuführe und möchte das auch bei meinen Hunden). Hundefutter muss für mich einfach individuell auf den Hund angepasst sein und eben auch nah an einer natürlichen Ernährung, da es für mich einfach widersprüchlich ist, dass Studien am Menschen sagen, die Ernährung sollte ausgewogen sein und die dauerhafte Aufnahme von Vitaminen und Mineralstoffen aus künstlich hergestellten Tabletten sei schlecht, aber genau das soll laut Studien von Futtermittelherstellern beim Hund das Optimum sein. Dann habe ich meine TA gefunden und zusammen haben wir es geschafft meinem Kleinen zu helfen. Auch er hatte immer Durchfall oder weichen Stuhlgang und auch der Magen war mit betroffen, was sich durch sehr häufiges Aufstoßen geäußert hat. Die Ursachenforschung war wirklich aufwendig, hat sich aber aus meiner Sicht mehr als gelohnt. Wir haben zuerst den Dram gereinigt und die Dramflora wieder aufgebaut. Danach haben wir eine Ausschlussdiät durchgeführt, um so Protein- und Kohlenhydratquellen zu finden, die er verträgt. Das Ende vom Lied war dann tatsächlich, dass ich ihm sein Futter selber zusammenstelle, da in jedem Fertigfutter irgendetwas enthalten war was er nicht verträgt. Dies ist natürlich westenlich aufwendiger, als eine Dose zu öffnen oder Trofu zu geben, aber nach den ersten paar Wochen lief auch das automatisch. Ich kann hier auch nachvollziehen, dass viele Hundehalter keine Lust haben diesen Aufwand zu betreiben. Am Ende muss das jeder für sich selbst entscheiden und den Weg wählen, mit dem er/sie sich wohlfühlt.


    Ich freue mich auf deine ersten Berichte, wie es bei euch mit der Entspannung so läuft und denke, dass Cooper mit so einem engagierten Frauchen auch bald Fortschritte machen wird :)


    Lg Pia

  • Hallo, Pia,

    es hat eine Weile gedauert, aber nun haben wir das endgültige Ergebnis bei unserem Cooper: er ist kerngesund!

    Alle Untersuchungen inkl. Ultraschall des Bauchraumes, Kot- und Laboruntersuchungen waren negativ. Pankreas, Milz, Leber, Darm, Nieren - alles bestens.

    Es wurde wirklich alles ausgeschlossen, was irgendwie in Frage kommen könnte.

    Übrig bleibt eine mögliche Futtermittel-Allergie. Aber eine Ausschlußdiät ist so langwierig und auch für den Hund belastend, daß ich davor zurückschrecke.

    Er gedeiht gut mit RC, Verdauung ok, er sieht blendend aus und fühlt sich sichtlich "pudelwohl", ich werde wohl dabei bleiben. Das ist auch die Empfehlung der Fachtierarzt-Praxis, in der ich mit ihm war und die wirklich sehr kompetent ist. Ich war im Lauf der Jahre dort schon mit verschiedenen Hunden und bin immer sehr gut beraten worden.

    Beim selbst zusammengestellten Futter hätte ich Bedenken, daß der Bedarf nicht optimal gedeckt wird- es ist schon sehr aufwendig, alle Spurenelemente, Mineralstoffe etc. in der notwendigen Menge zu liefern, zumal Mangelzustände manchmal erst nach Jahren auftreten. Dann hat man plötzlich Symptome, die keiner erklären kann, und das große Suchen geht los.

    Hast Du Dich von einem Hunde-Ernährungsfachmann beraten lassen oder verwendest Du Rationsberechnungen aus dem Internet?


    Ansonsten klappt es mit Cooper inzwischen viel besser, er ist schon deutlich entspannter geworden. Wir haben ihn kürzlich kastrieren lassen, da unser Pico ebenfalls kastriert ist (wir haben ihn so aus dem TH übernommen), und die Kombi kastriert - intakt bei zwei Rüden nicht gut funktioniert. Wir hatten das mit einer chemischen Kastration ausprobiert, in der Zeit war das Verhältnis der Beiden wesentlich besser.


    Mittlerweile ist auch das Grasfressen nicht mehr so ein Problem, wahrscheinlich war das wirklich eine Stress-Reaktion.

    Er hat jetzt gelernt, so "schreckliche" Dinge wie einen rufenden Eichelhäher zu akzeptieren oder Autos, die in der Ferne auf einer Straße sichtbar sind, nicht zu jagen.

    Also alles in allem sind wir auf gutem Weg, auch wenn es natürlich noch einiges zu tun gibt - wenn er z.B. Wild sieht, verliert er nach wie vor Schuhe und Strümpfe!

    Aber ich bleibe dran, es wird mit der Zeit schon werden.


    LG,Gisela

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