Junghund verknurrt Vater

  • Hallo!


    Ich wende mich an euch mit einem Problem, welches mich sehr belastet.


    Angefangen hat alles erst vor einer Woche.... oh, ja, vielleicht sollte ich ein bisschen was über Hündchens Vorgeschichte erzählen... 10 Monate alter Mischling aus dem Auslandstierschutz, völlig Ungewisse Vergangenheit, seit 5 Monaten bei mir - eigentlich sehr unkomplizierter, braver Hund, der allerdings überhaupt nicht alleine bleiben kann (wenn ich ihn zuhause lasse, sucht er mich im ganzen Haus und heult und weint und lässt sich kaum beruhigen)

    Ganz alleine bleibt er brav bei meinem Opa, da ist er das gewohnt und hat außerdem einen Hundekumpel dabei.

    Erwähnenswert: Er hat nur Bindung zu mir und Opa, die anderen Familienmitglieder (Mutter,Schwester, Vater) sind für ihn zwar ok, aber er wie gesagt da gibt es 0 Bindung, wenn ich zuhause bin, geht er auch nicht mit Ihnen Gassi mit, er klebt an mir.


    Also, zum konkreten Problem:

    Ich habe mich vor einer Woche mit meinem Vater gestritten, wer zuerst ins Bad geht. Hündchen hat daweil im unteren Stockwerk gedöst. Als er wohl merkte, dass oben eine Streitsituation statt findet, kam er plötzlich rauf und hat meinen Vater angebellt. (Einmal, klang auch nicht wirklich furchteinflößend)


    Ein paar Tage später kam mein Vater zu mir ins Zimmer und Hündchen saß auf meinem Bett, so wie ich. Als mein Vater mich maßregelte und schimpfte (wegen einer Lächerlichkeit ;-) ) und dezent mit den Armen gestikulierte, sprang Hündchen plötzlich auf und knurrte ihn an.


    So und heute dann hat er ihn so richtig böse angeknurrt, als er wieder mit mir schimpfte und mich nervte und dauernd in mein Zimmer reinkam.


    Ich erkenne aus all den Situationen, korrigiert mich bitte wenn ich falsch liege, dass Hündchen meint es müsse mich verteidigen. Ich finde das allerdings problematisch da es ja meint Vater (!) ist, der es keinesfalls schlecht mit mir meint und mit dem Hund auch nicht.


    Wie reagiere ich in solchen Situationen? Ich will das keinesfalls dulden!!!


    Andererseits sind Hündchen und ich in ein paar Tagen sowieso „weg“, denn wir ziehen aus. Ich habe aber Angst, dass sich sein Schutzverhalten manifestiert und mir kein Mann mehr zu nahe kommen darf.


    Danke fürs Roman lesen! Aber ich bin verzweifelt! :/

  • Wie reagiere ich in solchen Situationen? Ich will das keinesfalls dulden!!!

    Sprich mit Deinem Vater, denn sein Verhalten ist bei einem Hund mit unbekannter Vorgeschichte mehr als gefährlich.

    Ansonsten sorge dafür, dass der Hund nicht ständigen Streitereien ausgesetzt ist und bringe ihn notfalls aus der Schusslinie, wenn es gar nicht anders geht.

  • Dieses Verhalten zeigt meine Dackelhündin auch, aber bei ihr ist das kein Verteidigen von mir, sondern Unsicherheit wenn eine andere Person wild herumfuchtelt. Bei ihr ist das dann "Angriff ist die beste Verteidigung".

    Ich lebe halt sehr vorausschauend und nehme sie frühzeitig aus der Schußlinie, wobei sie sich im Laufe der 2,5 Jahre die sie jetzt hier ist, schon recht gut an lauteres oder hektischeres Sprechen gewohnt hat und auch wenn man die Hände/Arme beim Reden mitbenutzt macht ihr das mittlerweile nichts mehr aus. Wenn allerdings mein Mann oder Sohn vor ihr z.B. Rock'n Roll tanzen würde, würde sie bellend drauf losschießen weil ihr das nicht geheuer ist.

    Anfangs war das leider in sehr vielen Situationen so, da hat es schon gereicht wenn einer gehustet oder geniest hat.

    Ich dagegen darf das alles machen, das liegt m.E. daran, dass sie zu mir mehr Vertrauen hat.

  • Und versuche dem Hund zu vermitteln das es deine Baustelle, deine Aufgabe ist sich um solche Probleme zu lösen. Körpersprachlich, Hund abschirmen bzw. so wie es klingt eher den Vater und ein Kommando dazu.


    Wenn dein Hund Schutzverhalten zeigt, dann muss du dir die Option schaffen das zu managen. Weil dein Hund könnte sonst das Verhalten noch ausweiten.

    Wir haben das hier mit alkoholisierten Menschen und es ist faszinierend wie der Unterschied zwischen "ich lasse einfach machen", was ich anfangs gemacht habe weil ich es nicht besser wusste, und "Papa, macht" (ja blödes Kommando) ist.

    Also auf jeden Fall daran arbeiten auch wenn die Situation mit deinem Vater sich durch Auszug auflöst.

  • Erwähnenswert: Er hat nur Bindung zu mir und Opa, die anderen Familienmitglieder (Mutter,Schwester, Vater) sind für ihn zwar ok, aber er wie gesagt da gibt es 0 Bindung, wenn ich zuhause bin, geht er auch nicht mit Ihnen Gassi mit, er klebt an mir.

    Es wäre zu überprüfen, ob das wirklich Bindung ist oder in ein bedenkliches Verwalten einer frei verfügbaren Ressource ausgeartet ist. Gerade in Kombination mit der Problematik, dass der Hund nicht alleine bleiben kann, vermute ich, dass ihr da auf ein ganz, ganz großes Problem zusteuert. Der Hund wird Deinen Dunstkreis vermutlich zukünftig immer massiver verwalten und verteidigen, denn dieses Verhalten reift erst bis zum vierten Lebensjahr vollständig aus.


    Ich denke, hier muss grundlegend angesetzt werden und rate daher zu einem Hundetrainer, der sich Euren Alltag genau anschaut. Der Hund muss aus seinem 24-Stunden-Verwaltungsjob raus, damit überhaupt eine Chance besteht, dass das nicht schief läuft ...

  • Es wäre zu überprüfen, ob das wirklich Bindung ist oder in ein bedenkliches Verwalten einer frei verfügbaren Ressource ausgeartet ist. Gerade in Kombination mit der Problematik, dass der Hund nicht alleine bleiben kann, vermute ich, dass ihr da auf ein ganz, ganz großes Problem zusteuert. Der Hund wird Deinen Dunstkreis vermutlich zukünftig immer massiver verwalten und verteidigen, denn dieses Verhalten reift erst bis zum vierten Lebensjahr vollständig aus.


    Ich denke, hier muss grundlegend angesetzt werden und rate daher zu einem Hundetrainer, der sich Euren Alltag genau anschaut. Der Hund muss aus seinem 24-Stunden-Verwaltungsjob raus, damit überhaupt eine Chance besteht, dass das nicht schief läuft ...

    Na genau das will ich ja natürlich nicht, dass es schief läuft und ich mir einen Problemhund heranziehe. Drum ergreife ich ja auch binnen einer Woche gleich die Maßnahme und gehe zB heute zu einem Hundepsychologen ins Gespräch.


    Du hast da vielleicht auch ein falsches Bild vom Alltag, der Hund ist in der Zeit, in der ich arbeite, bzw. wo ich ihn nicht mitnehmen kann, immer bei meinem Opa, wo er total brav ist und auch alleine bleiben kann. Also kein 24-stunden Bodyguard aber ich verstehe natürlich was du meinst.


    Heute als mein Vater ins Zimmer kam hat er wieder geknurrt (aber nur ganz leicht, kein Vergleich zu dem Vorfall) und ich habe ihn sofort auf seinen Platz geschickt und es war Ruhe. Er sieht in meinem Vater offensichtlich eine Bedrohung für mich.


    Dass ich so ein Verhalten nicht toleriere ist doch eh klar. Und die minimale Chance, dass das nicht schief läuft, die du uns zuschreibst, werden wir hoffentlich nutzen.....


    Punkto allein bleiben hat mir meine Hundetrainerin geraten, das in der jetzigen Wohnsituation gar nicht mehr zu üben. Erstens: meine Eltern erlauben es nicht, da sie Angst um ihre Einrichtung haben und leider ist ständig jemand zuhause so dass er dort eh nie ganz allein wäre. Ich habe das Eindruck, er fühlt sich in dem Haus(halt) einfach überhaupt nicht wohl, und kann mit meiner Familie gar nichts anfangen. (Hat schon seine Gründe, sehr angespanntes Verhältnis)

    Das wird jetzt in der neuen Wohnung völlig neu aufgebaut.

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