Problematische Verknüpfung Schreien=Beute

  • irgendwie führt der Hund ja ein Leben, in das er nicht so recht hineinpasst und da stelle ich es mir sehr schwierig für den Hund vor, ehrlichgesagt. Ja ich weiß, da kannst Du nichts dafür, aber ich würde versuchen, einen wirklich passenden Ausgleich zu finden oder vielleicht doch Menschen, die passender wohnen?


    Ich bin nicht überzeugt von Geräuschaufnahmen, viele Hunde reagieren darauf null, weil sie wissen, daß es nicht echt ist. Evt. erst mal eine "Umpolung", Geschrei bedeutet was unglaublich tolles bei Dir (Futterjagen/suchen? Dummy etc., was er halt wirklich mag)

  • @Cindychill


    Inwiefern nicht reinpassen? Das is nicht der Hund, der sich mit Stadt schwer tut, sondern der, der sehr viel frei laufen und in gewissem Rahmen sogar jagen darf.



    Und ich muss dafür nicht 2x die Woche 40km fahren,damit der Hund frei laufen kann, wie das mit Landwohnsitz durchaus vorkommt. Ich gehe 10 Minuten zum Freilauf. Täglich.

  • Inwiefern nicht reinpassen? Das is nicht der Hund, der sich mit Stadt schwer tut, sondern der, der sehr viel frei laufen und in gewissem Rahmen sogar jagen darf.

    ah so, sorry, dann hab ich das verwechselt :ops:

  • Inwiefern nicht reinpassen? Das is nicht der Hund, der sich mit Stadt schwer tut, sondern der, der sehr viel frei laufen und in gewissem Rahmen sogar jagen darf.

    ah so, sorry, dann hab ich das verwechselt :ops:

    Kein Problem, is ja auch verwirrend mit den vielen Hundedecknamen.


  • Wäre vielleicht ein Running Rabbit Dummy mit Fell etwas für ihn? Um mal richtig die Sau rauszulassen?


    Ich habe noch keine Ahnung, was das ist.


    Reizangel - uninteressant.


    Bloß ne Langhaarperrücke fand er neulich spannend.

  • Hast Du schon mal an Longieren gedacht, um ihn anderweitig zu beschäftigen als mit "mordlustigen" Jagd-Gedanken?


    Zu den Katzen- und Baby-Schreien würde ich allenfalls mit Desensilbilierung versuchen, d.h. also ihn zu "überfluten" mit diesem Geschrei, so dass dies gar nichts mehr auslöst bei ihm. Da müsstest Du halt notgedrungen ein Tonband einsetzen.

    Meine Hunde reagieren jedenfalls sehr gezielt auf Welpen-Fiepen oder Gebell im Fernsehen, obwohl das ja auch nicht Realität ist.

  • Morelka


    Bislang hat unser NahJagdErlebnisseProgramm bei allen Hunden ausgereicht bzw wurde zb der Katzenwahn besser bis verschwand.


    Longieren schaut nach nettem Nebenprogramm aus, wenn mans mag. Bei uns ist das FreestyleAgility. Der Junior springt und klettert gerne auf Kommando (soll nur nicht zu arg).


    Hetzersatz ist das aber nicht. Das versuch ich u.a.dadurch etwas zu ermöglichen in dem wir Hunde Ping Pong spielen. So ne Mischung aus Hund oder Mensch entfernt sich und dann gibt es den Pfiff für gute Sachen und Hund rast zurück bzw eher heran. Soll sich ja, umgekehrt zur eigentlichen Arbeitsweise der Windhund Jagd zu mir hin, statt von mir weg bewegen.


    Wozu mich der Thread angeregt hat: der Junior braucht wohl wieder neue Erkundungsflächen und etwas mehr Action. Durch den Zweithund bewegen wir uns gerade in eingeschränkten Bahnen und Routinen.


    Denk mir im Prinzip schon ne Weile, dass dem Großen manchmal etwas langweilig ist. Die Mäusegebüsche etwa sind ihm schon bekannt wie das Innere unsers Mistkübels.


    Mal wieder Enten anstarren und in unerforschte Mäusegefilde preschen tät ihm womöglich ganz gut.

  • Ach und bezüglich Erdgeschossfensterkatzen. Hund weiß weiterhin sehr genau, wo welche wohnen und achtet auch auf mögliche Neuentdeckungen.


    Rein springen bzw. Katze von der Fensterbank pflücken hat er 3x probiert. Zuletzt auf 2m Höhe...


    Da gab es auch einen verbalen Rüffel. Nun geht er wieder relativ normal vorbei. Aaaaaber, ich taue mir nicht zu sagen, dass er es nun nie wieder versuchen würde.


    Das läuft nämlich subtiler als jagdschreiend auf den Hinterbeine zu stehen. Sprich: er ist nicht auf höchstem Erregungslevel, er wäre es nur gern.

    Und er schaut halt sehr genau, ob nicht vielleicht doch was ginge oder die Katze sich womöglich in einer Art fort bewegt, wo er dann argumentieren könnte "Aber sie wollte es selbst so".


    Aus dem Starren krieg ich ihn raus. Aus dem grundsätzlichen "Ich weiß, dass sie da ist" derzeit nicht.

  • Windhunde sind im Jagdverhalten schon sehr speziell.

    Hier saß mal zwei Mal in einer Woche mal grob gegen 19 Uhr eine Katze auf meinem Balkon hat ins Wohnzimmer geschaut - zum Glück haben Hund und Scheibe keinen Schaden genommen :hust:


    Hundi starrt jetzt noch Monate später (Katze war nicht mehr da) genau um sieben mit einem psychblick raus ob die Katze wieder kommt, bis ich es sehe und unterbinde.


    Desensibilisierung bei Jagdreizen ist bei den Windis im Zweifel etwas langwieriger. Aber bei dem Kinderthema würde ich schon alles daran setzen.

    Ich halte auch Training in Richtung von "ruhig bleiben bei Jagdreiz belohnen" für wesentlich schwieriger bei dem Typ Hund als die Richtung "Kindergeschrei ist keine Katze".

  • Laviollina


    Er hat ja definitiv Jagdvorgeschichte und Erfahrung mit lebender Beute. Bzw deren Schreien. Hasen und Kaninchen sollen ja auch sehr schrill schreien.


    Tierklinik im Hof. Erdgeschossfenster. Katze schreit gotterbärmlich. Da hatte ich doch ziemlich zu tun ihn zu halten. Obwohl kein Sichtreiz da war.


    Ansich springt er sonst ja nur auf Bewegungsreize an.


    Erdgeschossfenster. Säugling schreit. Er wär am Liebsten reingesprungen.


    Werd ihn mal interessehalber mit diversen Quietschlauten konfrontieren. Die fanden sie bisher alle interessant bis hin zum Jagen springt kurz an, aber ne Gewöhnung ging.


    Kindergequäke, da hebt er auch kein Ohr. Es war und ist bisher ausschließlich das spezielle Schreien eines wenige Tage bis Wochen alten Babys.

    Und vielleicht käme eine Situation wie gestern nie wieder vor. Is mir trotzdem zu heikel, da nicht näherdrauf zu sehen. Fehlgeleitetes Beutegreifvehalten is no good.


    Spontan denk ich auch, dass "Baby ist keine Katze" ihm bedeutend einfacher zu vermitteln wäre, als "Zügle Dein Jagdverlangen", wenn man das denn einfach so üben könnte. Crash Test Baby wüsst ich nicht woher eins kriegen. Eigenproduktion ist ausgeschlossen.



    (Lustig, dass Du das mit der Zeit sagst. Junior will neuerdings abends so gegen 11 noch mal extra raus. Ich schwöre, das ist, weil er da den Kater zum ersten Mal gesehen hat.

    Dafür sind Marder im Ranking etwas gesunken. Solang man sie nicht sieht, marschiert er auch am Geruch vorbei ohne Sperenzchen)

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