Wo fängt Belastung an?

  • @Dakosmitbewohner: Jetzt habe ich mir alles durchgelesen, und ich verstehe Deine Verunsicherung. Das Problem ist halt, daß Du von verschiedensten HH mit verschiedensten Erfahrungen Ratschläge bekommen hast. Um Dein Problem zu lösen, kannst Du nur eines machen: den Hund tierärztlich untersuchen lassen und zu röntgen. Falls die Bilder keine Unauffälligkeiten ergeben, kannst Du Dich entspannt zurücklehnen und Dein Programm so weiterführen, denke ich. Trotz allem machst Du die Riesenwanderungen ja nur alle paar Wochen, und die größeren Runden alle paar Tage beinhalten ja einiges an Pausen, mit relativ viel Freilauf.


    Übrigens muß ich mit Ennio relativ viele Leinenspaziergänge machen, wir leben in einem Land, wo der Leinenzwang von April bis August dauert. Ich handhabe das so ähnlich wie CH-Tröte, ich benutze eine 3m-Leine am Geschirr, und passe mich tempomäßig dem Hund an. Der Hund ist nicht mein Sportgerät.


    P.S. Beim Schreiben merke ich, daß die Zeilenumbrüche nicht richtig funktionieren. Falls es nach Abschicken immer noch so aussieht: bitte entschuldige, so schreibe ich normalerweise nicht.

  • @Dakosmitbewohner



    Mich verwirrt Deine Auslegung der 5 Minuten Regel.


    Wenn ich das richtig verstehe, macht ihr relativ viel Programm in relativ kurzer Zeit (trotz der Pausen).


    Ich interpretier die eher so: Pro Spaziergang nur 5min x Lebensalter und dann mehrere Stunden Ruhe und Regeneration.


    Strikt befolgt hab ich's nie. Euer Programm klingt dennoch recht ppig für mich. Meine erwachsenen Hunde hatten das nach etwas Aufbauzeit bzw liefen bis Halbmarathondistanz mit.


    Der sportlichste meiner Hunde war als Junghund sehr leicht zu überfordern, weil sie kein Ende kannte. Man hatte den Eindruck, dem Hund macht's noch Spaß und sie würde noch ewig weiter machen können. Im Prinzip habe ich ihr wahrscheinlich Impulskontrolle und Co lernen sehr erschwert.


    Wenn deine Kilometerangaben realistisch geschätzt sind, dann hat euer Junghund mittlerweile ein Bewegungspensum, das 90% oder so aller mitteleuropäischen Familienhunde nicht hat.

  • Mal ein Beispiel an zuviel Bewegung. Eine Dame hier aus dem Dorf hat mit ihrem DSH mit ca. 9 Monaten (zwecks Auslastung) begonnen mit dem Hund Rad zu fahren. Sie fuhr fast täglich mit ihm 30-45min in gleichmäßigem Tempo, dass der Hund in flottem Tempo nebenher traben musste.

    Ich hatte ihr gesagt, dass das schädlich für die Gelenke sei weil der Hund noch im Wachstum ist.

    Das wurde ignoriert weil sie dem Hund nur mit Gassi nicht Herr wurde.

    Mit ca. 3 Jahren musste er an beiden Ellbogen operiert werden.

  • Um Dein Problem zu lösen, kannst Du nur eines machen: den Hund tierärztlich untersuchen lassen und zu röntgen.

    Jein. Die meisten hier* haben gesagt, dass sie erst röntgen würden, wenn er ausgewachsen ist, oder? Ich kenne mich da mit der Aussagekraft der Bilder nicht so gut aus.

    Edit: Oder in seinem anderen Thread

  • Mal ein Beispiel an zuviel Bewegung. Eine Dame hier aus dem Dorf hat mit ihrem DSH mit ca. 9 Monaten (zwecks Auslastung) begonnen mit dem Hund Rad zu fahren. Sie fuhr fast täglich mit ihm 30-45min in gleichmäßigem Tempo, dass der Hund in flottem Tempo nebenher traben musste.

    Ich hatte ihr gesagt, dass das schädlich für die Gelenke sei weil der Hund noch im Wachstum ist.

    Das wurde ignoriert weil sie dem Hund nur mit Gassi nicht Herr wurde.

    Mit ca. 3 Jahren musste er an beiden Ellbogen operiert werden.

    Aber 30-45 Minuten am Rad (und das fast täglich) ist dann ja schon nochmal eine ganz andere Belastung, als 2 Stunden spazieren zu gehen.

    Und der Hund wird beim Fahrradfahren noch mehr in ein bestimmtes (und höheres) Tempo gezwungen.

  • Übrigens, so als kleine Ergänzung zum Beitrag von @Dackelbenny : Es sind auch nicht immer nur die Knochen und Gelenke, die unter einer Überlastung leiden können. Im Bereich der Zwerghunde etwa ist das viel weniger das Problem, dafür sind viel zu oft spätere Herzprobleme durch zu frühe zu heftige Überlastung hausgemacht :( :

  • Mal ein Beispiel an zuviel Bewegung. Eine Dame hier aus dem Dorf hat mit ihrem DSH mit ca. 9 Monaten (zwecks Auslastung) begonnen mit dem Hund Rad zu fahren. Sie fuhr fast täglich mit ihm 30-45min in gleichmäßigem Tempo, dass der Hund in flottem Tempo nebenher traben musste.

    Ich hatte ihr gesagt, dass das schädlich für die Gelenke sei weil der Hund noch im Wachstum ist.

    Das wurde ignoriert weil sie dem Hund nur mit Gassi nicht Herr wurde.

    Mit ca. 3 Jahren musste er an beiden Ellbogen operiert werden.

    Auch hier: so anschaulich das Beispiel auch sein mag, die Kausalität ist einfach nicht gegeben. Wer kann den schon mit Gewissheit sagen, ob genau derselbe Hund nicht auch unter den gelenkschonendsten Haltungsbedingungen mit 3 Jahren an den Ellenbogen hätte operiert werden müssen? Es ist ja nun nicht so, als ob Deutsche Schäferhunde nur sehr selten an ED leiden würden.


    Natürlich macht man - wie flying-paws und @Brizo bereits angemerkt haben - zumindest nichts falsch, wenn man den Hund nicht am Fahrrad mitnimmt oder Ballspiele mit ihm macht, bevor er körperlich ausgewachsen ist. Andererseits ist ein Zuwenig an Bewegung und Belastung für einen jungen, wachsenden Körper (und eine mitwachsende Seele!) auch schädlich.


    Ganz abgesehen davon frage ich mich schon, ob es mit der 'Verbesserung' in der Rassehundezucht wirklich so weit her ist, wenn wir unsere jungen Hunde während ihrer ersten zwei Lebensjahre, notabene die aktivsten und vitalsten überhaupt, angeblich in Watte packen müssen, damit das Bewegungstier Hund schon nur vom reinen Vorgang des Aufwachsens keine bleibenden Schäden davonträgt?


    Dysplasien sind erblich. Sie sind multifaktoriell bedingt und daher relativ komplex, aber eben zu einem hohen Grad erblich. Ich sehe aber natürlich schon, dass es als Züchter einfacher ist, einem Besitzer gegenüber zu behaupten, man hätte den Hund in frühen Jahren halt überlastet, anstatt sich einzugestehen, dass diese Verpaarung aus dem eigenen Zwinger Welpen mit einer hohen Disposition für Erkankungen am Bewegungsapparat hervorgebracht hat.

  • Wandelroeschen

    Dass dieser Hund keine ED bekommen kann dachte die Besitzerin auch, denn auch ihrer Meinung nach wird sie zu einem sehr hohen Prozentsatz vererbt. Da der Rüde aus einem bekannten Zwinger kam, weiß ich von einem Vereinskameraden, dass in der Verwandtschaft bisher keine ED vorkam.


    Mein Dackelrüde hatte auch keine erblich bedingte ED, sondern eine Erworbene. Von meiner DSHündin weiß ich es nicht, da ich sie erst mit 1,5 Jahren bekam und damal ED-Röntgen noch keine Pflicht war.

  • Niemand weiß, wie HD, ED & Co. genau vererbt wird. Es ist auch nicht bekannt, wie hoch die Erblichkeit überhaupt ist. In Literatur wird von 40 % bis 60 % bei HD ausgegangen. HD ist auch nicht angeboren, sondern ist eine Entwicklungsstörung. Daran wird deutlich, dass man durchaus seinen Anteil an schlechten Hüften hat.

  • Mal ein Beispiel an zuviel Bewegung. Eine Dame hier aus dem Dorf hat mit ihrem DSH mit ca. 9 Monaten (zwecks Auslastung) begonnen mit dem Hund Rad zu fahren. Sie fuhr fast täglich mit ihm 30-45min in gleichmäßigem Tempo, dass der Hund in flottem Tempo nebenher traben musste.

    Ich hatte ihr gesagt, dass das schädlich für die Gelenke sei weil der Hund noch im Wachstum ist.

    Das wurde ignoriert weil sie dem Hund nur mit Gassi nicht Herr wurde.

    Mit ca. 3 Jahren musste er an beiden Ellbogen operiert werden.

    Auch hier: so anschaulich das Beispiel auch sein mag, die Kausalität ist einfach nicht gegeben. Wer kann den schon mit Gewissheit sagen, ob genau derselbe Hund nicht auch unter den gelenkschonendsten Haltungsbedingungen mit 3 Jahren an den Ellenbogen hätte operiert werden müssen? Es ist ja nun nicht so, als ob Deutsche Schäferhunde nur sehr selten an ED leiden würden.

    Ne gute Freundin von mir hat Hukys. Die gehen ab 7-8 Monaten mit auf Bergtouren und laufen jetzt so mit ca. 1 Jahr morgens ne ordentliche Runde Zughundesport mässig am Rad.

    Sie hat das mit all ihren Hunden bisher so gemacht.

    Wichtig ist halt nicht nur den Hund sinnlos rumballern zu lassen, sondern auch auf richtige Untergründe zu achten.

    Einfach neben nem Velo hertraben baut für einen gesunden Hund auch nicht ausreichend Stützmuskulatur auf. Gerade flotter Trab schalten Hunde einfach in eine Art "schon Gang". So können die ewig laufen.


    Ihre Hunde gehen regelmässig zur Physio und Chiro, Akkupunktur und so was. Nicht weil die Krank sind, sondern weil ihr das wichtig ist den Bewegungsapperat im Auge zu haben.

    Ihr ältester ist aktuell 12.5 Jahre und läuft noch Bergtouren mit über 1000hm mit.

    Bewegungstechnisch hatte noch nie einer ihrer Hunde irgendwas.



    Wichtig ist einfach eine gute Muskulatur.

    Wenn der Hund das hat, kann er extrem viel damit ausgleichen.

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