Hund aus Tierschutz ist in der Wohnung ängstlich
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Hallo,
wir haben seit a. 5 Wochen einen Hund aus dem Tierschutz. Er ist inzwischen ein Jahr alt und ist wohl ein Setter-Mischling (Jagdtrieb ist auf jeden Fall vorhanden
). Er ist sehr u sicher, da er halt bisher kaum was kennt, das ist auch kein Problem, da sind wir fest am üben!
Nun zu unserem Problem: vor über einer Woche ist eine Tür durch den Wind mit einem lauten knall zugeknallt. Jimmy und ich standen direkt daneben, ich hab's kommen sehen, hab noch blöderweise mit den Armen gefuchtelt, da ich die Tür aufhalten wollte, hatte aber keine Chance. Wahrscheinlich verbindet Jimmy mich jetzt auch mit dem Knall
Seitdem ist er total unentspannt in der Wohnung (draußen ist er wie immer). Er will sich in der Wohnung am liebsten hinter das Sofa verziehen. Darf er ja gerne auch, aber er bleibt dann wirklich Stunden da..... auch nachdem er eine Weile alleine in der Wohnung war, kommt er nicht freudig angerannt, wenn man zurück kommt, sondern man muss ihn mit einer List rauslocken.... irgendwie ist das doch auch traurig fur ihn. Wenn ich mich aber, so wie jetzt, mit ihm auf den Balkon setzen, liegt er hier tiefenentspannt unter dem Tisch. Aber wenn ich was machen muss in der Wohnung, dann will er nur noch in sein Versteck. Er ko mt auch nicht mehr, wenn Besuch da ist, am Anfang kam er zwar vorsichtig, aber jetzt bleibt er lieber hinter dem Sofa. da das ganze jetzt schon 10 Tage her ist, denke ich doch, es sollte langsam wieder besser werden....
Habt ihr irgendwelche Tipps für mich? Im Moment lasse ich ihn nur hinter sein Sofa, wenn er alleine bleiben muss ( klappt dann auch super, da er ja da einfach liegen bleibt), ansonsten schaue ich, dass er nicht hinkhin kann und so viel wie möglich Zeit mit uns verbringt. Leider wird es nur sehr langsam besser. Ansonsten ist er wirklich ein Traumhund!
LG U D Danke für's Lesen.
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ansonsten schaue ich, dass er nicht hinkhin kann und so viel wie möglich Zeit mit uns verbringt.
Ich glaube, genau da liegt euer Fehler. Hunde brauchen ihre Rückzugsorte, gerade ängstliche Hunde brauchen einen Platz, an dem sie sich zu 120% sicher fühlen. Für viele Hunde ist das eine Gitterbox, die mit gemütlichen Kissen ausgepolstert und einer Decke höhlenartig gestaltet wurde. Solange Hund in dieser Box (das kann auch ein Körbchen sein) liegt, wird er in Ruhe gelassen und ignoriert. Auch nicht angesprochen, nicht gestreichelt, gar nichts.
Wenn der Hund sich aus seinem Versteck traut, wird er auch ignoriert. Futter, Wasser, Gassi, alles in Ordnung - aber der Hund sollte wissen, dass er in seiner Ecke seine Ruhe hat.
Und ihr müsst auch bedenken, dass der Kerl erst seit fünf Wochen bei euch ist. Da ist natürlich schon eine leichte Bindung da, aber ein ängstlicher Hund wird euch da noch nicht zu 100% vertrauen
Gebt ihm Zeit, den oben angesprochenen Rückzugsort und lasst es langsam angehen.
Wie sieht euer Alltag aus, was macht ihr so mit ihm?
Woher kommt er, wisst ihr etwas über seine Vergangenheit?
Edit: damit die Türen nicht mehr zuknallen, würde ich mir Türkeile bzw. -stopper besorgen, die kosten nicht die Welt.
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Hallo
wir haben im Dezember auch eine Hündin aus dem Tierheim aufgenommen und die war im Haus sehr ängstlich. Draußen eigentlich relativ entspannt, aber drinnen wars schon schwierig am Anfang. Kannte sie halt gar nicht. Leni hat sich auch bei jedem lauten Geräusch erschrocken und ist erst mal geflüchtet. Ihr Lieblingsplatz war am Anfang unser Bett im Obergeschoss, da hat sie sich ganz oft zurück gezogen, wenn ihr alles zu viel wurde.
Mittlerweile ist sie gute 6 Monate bei uns uns ist deutlich entspannter geworden. Im Schlafzimmer ist sie nur noch selten und sie hat sich an viele Geräusche gewöhnt. Aber, es gibt immer noch Situationen vor denen sie flüchtet und sich auf die Treppe oder nach oben zurück zieht. Staubsaugen findet sie blöd, den Rollkoffer meines Mannes und noch einiges anderes. Ich habe das mittlerweile einfach so akzeptiert, ist halt so und damit kann ich gut leben.
5 Wochen sind gar nichts, lass ihm einfach Zeit und biete ihm ruhige Ecken an, wo er absolut in Ruhe gelassen wird. Ein Zimmer wo er sich sicher fühlt mit einer gemütlichen Box oder tatsächlich Eurer Schlafzimmer (riecht gut nach Euch
), was auch immer bei Euch passt.
Und hab Geduld, er wird schon aus sich raus kommen und neugierig seine neue Welt entdecken, aber das dauert eben alles seine Zeit.
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Bei uns hat es anfangs ganze drei Monate gedauert, bis Duna sich von mir hat streicheln lassen, sie war ausgesprochen ängstlich, besonders in der Wohnung. Ich habe ihr auch einfach einen Platz im Schlafzimmer gerichtet und ihr vermittelt, dass der ihr gehört und sie dort niemals gestört. (Außer zum Gassigehen musste ich sie anfangs zwingen)
Jetzt nach 2 Jahren ist sie sogar recht frech geworden und hält sogar Staubsaugen aus, nur den Drucker mag sie immer noch nicht.
Bleibt einfach cool und lasst ihr ihre Ruhe, wenn sie sich lieber verkriecht. Allerdings gelegentlich versuchen rauszulocken, vielleicht ein bestimmtes Ritual zu einer bestimmten Zeit oder wenn was bestimmtes passiert ist aber sicher nicht verkehrt.
Viel Erfolg!
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Vielen Dank für die Antworten. Türkeile sind inzwischen auch vorhanden, so dass hoffentlich keine Türen mehr knallen. Die Antworten beruhigen mich, dann lassen wir ihm einfach noch ein bisschen Zeit. Und natürlich darf er sich weiterhin zurück ziehen, ich habe nur den Sofa-Rückzug etwas eingeschränkt, da ich ihn da kaum zum Gassi gehen rausbekomme
Das Schlafzimmer steht ihm weiterhin zur Verfügung.
Er kommt aus Sardinien, war wohl länger mit seiner Mutter unterwegs, würde eingefangen, Tötungsstation , kam dann kurz zu einer Italienerin, von da auf eine Pflegestelle nach Deutschland und dann zu uns. Mehr weiß man nicht, aber er hat sschon einiges hinter sich in seinem jungen Leben.
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Hi, ist schon nicht einfach, gell ? Wenn man da so zuschaut und die Ängste nicht wegzaubern kann, obwohl man doch so gerne möchte. Aber im Augenbluck müsst Ihr seine Special Effects einfach erstmal annehmen und akzeptieren.
Habt Ihr die Möglichkeit, den Platz hinter der Couch für ihn so umzugestalten, dass Ihr gleichzeitig noch gut rankommt und ihn fürs Gassi nicht rauszerren müsst?
Viel kommt über Ruhe, Struktur und Sicherheit. Da wird sich noch Einiges bei Euch bewegen, 5 Wochen sind da gar nix.
Immer mal ein paar spannende Leckerchen fallen lassen, wenn ihr an seinem Platz vorbeigeht, schadet auch nicht.
Übrigens: Unsere Angsthundine hat nach den ersten paar Wochen über ein Jahr richtig heftig an uns geklebt, war auf der Couch immer dabei. Vor ein paar Monaten hat sie umentschieden und liegt bevorzugt in meinem Bett und ist dann halt abends beim Fernsehgucken nicht dabei. Gekuschelt wird morgens und nachts.
Ist nicht das, was ich gerne hätte. Aber ihr gehts guts dabei, sie legt immer weiter an Selbstsicherheit zu. Also ist es scheinbar gut für sie, und das akzeptiere ich dann auch. Und bin gespannt, wo die Reise nich hingeht, fertig ist sie nämlich noch lange nicht.
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Sofa umgestalten geht leider nicht, aber ich lass ihm jetzt das Schlafzimmer als Rückzugdort, da ist er völlig ungestört und ich komme aber auch hin. Dann üben wir uns einfach weiter in Geduld. es war halt schon viel besser, bevor das mit der Tür war, das verunsichert uns etwas....
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Leni war ein paar Tage bei uns, da ist mein Mann auf Dienstreise gegangen und hat seinen Rollkoffer wie immer über die Fliesen gezogen. Ist halt laut, aber er hat sich nichts dabei gedacht, Oliv hat es nie gestört. Da ist Leni so in Panik geraten, hat erst die Analdrüse entleert, ist in den Garten geflüchtet und hat sich geweigert das Haus zu betreten. Ich habe sie dann anleinen müssen und ins Haus führen, ich hatte wirklich Angst, dass die über den Zaun springt und abhaut.
Das sind Dinge, da denkt man sich nichts dabei und der Hund reagiert total panisch. Muss man erst reinwachsen, irgendwann weis man es dann bzw. geht anders damit um.
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