Ausgeprägte Leinenaggression beim neuen Hund

Zitat von BettiFromDaBlock

Das geht ja echt gut voran. Klingt nach glücklichem Hund.

(Ich versuche meinen Neid unter dem Sonnenschirm zu verstecken )

Glücklich wage ich ja zu bezweifeln. Das ist bestimmt noch alles harte Arbeit für ihn (Schau auch, dass er daheim praktisch ausschließlich ruht und schläft. Da machen wir exakt null).

Aber er wirkte heute phasenweise schon beinah wie ein alteingesessener Hund oder zumindest deutlich gefasster, als noch vor 2, 3 Wochen.

Dennoch. Nicht neidig sein. Wie gesagt, ich glaub einfach nicht, dass er ein Angsthund ist. Insofern auch kein Vergleich.

Unsicher - ja. Ängstlich - ja. Angstaggressiv - ja. Aber eben alles auf einem leichter zugänglichen Niveau als ein waschechter Angsthund. (Mir wird der Begriff ein bisschen zu inflationär gebraucht neuerdings).

Dass er so den einen oder anderen Mangel in der Reizverarbeitung mitbringt, kann ich mir schon vorstellen. Aber er kommt gleichzeitig mit so vielen Dingen gut zurecht und macht sichtbare Fortschritte, dass...nein, das Ettikett Angsthund passt irgendwie einfach nicht, trotzdem er manchmal die Hose voll hat.

Und morgen kann's auch wieder übel laufen und von alltagsfit, umweltsicher und wirklich entspannt ist Galgöchen auf alle Fälle noch ein ordentliches Stück entfernt.

Sooo schnell hätt es aber auch nicht mies laufen müssen.

1000 Grad im Schatten, aber Hunde müssen jetzt raus oder 10 Stunden einhalten.

Nachbars Pit Bull-Oma schießt an der Flexileine ums Eck und sagt: "Ich mach dich Unfallkrankenhaus!".

Unheimlicher Postwagen am Gehsteig voraus.

Männerbedrängung von hinten.

Seltsame Frau von frontal vorne.

Systemausfall!

Galgöchen ein zitterndes Häufchen Elend.

Briefträgerin wollt ihn auch beruhigen. Der hab ich aber den Junior hingeschubst und Galgöchen am Gehsteig umarmt, bis es wieder zu sich kam und sogar fast am Postwagen geschnuppert hätte.

Galgöchen seither wieder auf höherem Stresslevel. Junior hinkt schon wieder. Allen ist schweineheiß. Mist!

BettiFromDaBlock

Nein. Leider Cauda Equina Kompressions Syndrom.

Och menno...Armer Junge! Solche Tage müsste es nicht geben, gibt es aber. Hast du vielleicht Rescuetropfen? Die gebe ich immer gern. Mandarf ja auch nicht vergessen, dass der arme Kerl noch kurz zuvor gebissen wurde. War wahrscheinlich so eine Art Flashback. Die Hitze zehrt mMn sowieso an den Nerven.

Zitat

Mandarf ja auch nicht vergessen, dass der arme Kerl noch kurz zuvor gebissen wurde. War wahrscheinlich so eine Art Flashback. Die Hitze zehrt mMn sowieso an den Nerven.

Meine derzeitige Hypothese: Kumulation von Stressfaktoren.

Der Vorabend war sehr anstrengend, aber noch okay. Der geplante Ruhetag zum Runter kommen verlief suboptimal. Hunde ausnahmsweise ungewöhnlich lange allein daheim. Extreme Hitze und Gewitter in der Luft. Ein auf Angriff gepolter Fremdhund. Von vorn, hinten, überall Stressreize. Zack! Hirn überfordert.

Er war auch heut morgen deutlich angespannter, als die Tage zuvor. Versuchte wieder um Ecken zu preschen, war weniger bei mir, reagierte heftiger auf Hundesichtungen und gruselige Menschen.

Die Überlegung: auch die nächsten Tage wieder reduziertes Programm und der Versuch, ein paar Nervenschmeißhormone wieder abzubauen und dann wieder alles von vorn. Und ausgeschlafen fällt es mir wahrscheinlich auch leichter, souverän zu bleiben.

Oh und ich hoffe ja inständig, dass es in nächster Zeit nicht zu blöden Vorkommnissen mit Mensch oder Hund kommt. Vorallem negative Hundekonrakte, denk ich, würden grad viel ruinieren.