Verhaltensveränderung Junghund

  • Hallihallo,

    Ich hoffe ihr könnt mir ein paar tipps bzw mich beruhigen. Unser Labrador ist inzwischen 6 Monate und 2 Wochen alt, er war bis jetzt immer der liebste Hund, doch seit ca. 3 Wochen rastet er aufeinmal beim Gassi gehen, komplett aus. Er fängt dann an, nicht mehr zu hören, zu schnappen, zu beißen und zu bellen. Dass geht dann so 10 Minuten. Manchmal kommt es auch 2 mal am Tag vor. Das zweite Problem ist, dass er aufeimal Menschen anbellt die mit mir reden und ihn zum Beispiel streicheln wollen. Unser Vermieter kannte unseren Hund seit wir ihn geholt haben mit 8 Wochen und plötzlich gestern hat er angefangen, als ich meinen Vermieter getroffen habe und mit ihm geredet habe, ihn anzubellen. Mein Vermieter hat ihm dann ein leckerlie gegeben und dies nahmen auch ohne bellen oder so an, aber kaum war das Leckerei unten, hat auch schon wieder angefangen. Auch fängt er wen er im Treppenhaus etwas hört, an zu bellen aber so ein ganz tiefes bellen. Was ist nur los mit meinem Hund ? Ich hoffe ihr könnt mir helfen.

    Liebe Grüße,

    :winken:

  • Mein Vermieter hat ihm dann ein leckerlie gegeben und dies nahmen auch ohne bellen oder so an, aber kaum war das Leckerei unten, hat auch schon wieder angefangen

    Dein Vermieter hat das Bellen des Hundes auf diese Weise belohnt. Klar, dass er (der Hund) dann gleich weitermacht ...

    Euer Hund war bisher ein "Kind" - so langsam entwickelt er sich und damit auch der Charakter. Es ist sein gutes Recht, sich nicht von jedem Streicheln lassen zu wollen. Du solltest den Hund unterstützen und streichelwütige Menschen von ihm abhalten. Einfach schnell dazwischenstellen und höflich sagen: Der mag das nicht so. Es ist manchmal schwer, Menschen davon abzubringen, sich auf niedliche Hunde zu stürzen.

    Das Verhalten während der Gassigänge, das du beschreibst, klingt nach Stress und Überforderung. Vielleicht macht ihr zu viel mit dem Burschen.

    Ganz interessante Lektüre zur Entwicklung Easy Dogs / Adoleszenz – Der faszinierende Weg der Jugendentwicklung des Hundes, Heike Benzing

  • Dein Vermieter hat das Bellen des Hundes auf diese Weise belohnt. Klar, dass er (der Hund) dann gleich weitermacht ...
    Euer Hund war bisher ein "Kind" - so langsam entwickelt er sich und damit auch der Charakter. Es ist sein gutes Recht, sich nicht von jedem Streicheln lassen zu wollen. Du solltest den Hund unterstützen und streichelwütige Menschen von ihm abhalten. Einfach schnell dazwischenstellen und höflich sagen: Der mag das nicht so. Es ist manchmal schwer, Menschen davon abzubringen, sich auf niedliche Hunde zu stürzen.

    Das Verhalten während der Gassigänge, das du beschreibst, klingt nach Stress und Überforderung. Vielleicht macht ihr zu viel mit dem Burschen.

    Ganz interessante Lektüre zur Entwicklung Easy Dogs / Adoleszenz – Der faszinierende Weg der Jugendentwicklung des Hundes, Heike Benzing

    Aber er fängt ja auch schon an zu bellen, wenn ich mich nur mit ihm unterhalte. Mein Vermieter wollte ihn am Anfang gar nicht streicheln sondern nur wir haben uns unterhalten und trotzdem hat er ihn einfach angebellt. Unser labbi ist übrigens ein Rüde, wenn das wichtig ist. Ach und er macht das irgendwie auch nur bei erwachsenen und nicht bei Kindern.

  • Hallo und willkommen im Forum :winken:

    Was macht ihr denn so mit dem Hund? Wie sieht euer Tagesablauf in etwa aus? Dieses Rumspinnen beim Spazierengehen könnten einfach die "dollen fünf Minuten" sein, die bekommen viele (junge) Hunde dann und wann, zeigen aber je nach Intensität auch mal, dass der Hund gestresst ist. Dass er ab und an nicht mehr hört, wird euch in den nächsten Monaten sicher öfter begegnen, euer Wauzi kommt jetzt langsam in die Pubertät und da haben die manchmal so viel bunte Knete im Kopf, dass "Kommandos befolgen" auf der Prioritätenliste ganz weit nach unten rutscht ;)

    Sein Bellen, wenn er was im Treppenhaus hört oder ihr Menschen begegnet, könnte z.B. aus einer Unsicherheitsphase resultieren. Davon haben Hunde im Laufe des Erwachsenwerdens mehrere. 6 Monate ist zwar eine eher untypische Zeit, aber Hunde sind ja Lebewesen, keine Roboter, da kann's auch mal Abweichungen geben. Wenn es eine von diesen Phasen ist, sollte sie sich bald von selbst wieder geben. Zwing ihn nicht dazu, sich von anderen Menschen anfassen zu lassen, wenn er bellt; offenbar ist ihm das gerade unangenehm. Ich würde ihn bei Menschenbegegnungen immer auf die abgewandte Seite nehmen, mich also selbst als "Schutzschild" dazwischen bringen, und dafür sorgen, dass er mit den Leuten nicht interagieren muss. Die wollen ja auch mit dir reden, nicht mit dem Hund ;) Wichtig ist, dass du selbst ruhig bleibst.

    Ein anderer Grund für sein Gebelle bei Gesprächssituationen könnte übrigens auch Ungeduld/Frust sein. Der Labrador eines Bekannten hatte das als Junghund ganz stark. Kaum hat man sich mehr als zwei Minuten unterhalten, bellte er die ganze Straße zusammen. Den wirklichen Grund werden wir übers Forum aber alle nur erraten können, wir sehen deinen Hund ja nicht. Du bekommst hier sicher noch mehr gute Tipps und Meinungen, aber solltest du dich unsicher fühlen, kannst du dich natürlich auch an eine Hundeschule/einen Trainer wenden.

  • Das Alter ist auch prädestiniert für Unsicherheitsphasen. Zusätzlich zur Entwicklung die der Hund durchmacht ist plötzlich erstmal alles gruselig.

    Klingt in erster Linie nach Pubertät.
    Wenn der Hund nicht gestreichelt werden möchte, dann niemand streicheln lassen.
    Und ansonsten hab ich auch das Gefühl, dass ihn zumindest momentan die Umwelt ziemlich (über)fordert. Ich würde die Gassigänge deutlich zurückschrauben. Kann sein, dass er in ein paar Wochen schon wieder mehr packt, aber im Moment geht es nicht. Wenn dus jetzt übertreibst gewöhnt er sich nur Reaktionsketten an, die du nicht haben willst.

  • Typisch JunghundAngstUnsicherheitsPhase.

    Du kannst dich gleich mal damit anfreunden, dass diese Phasen bis ca 3,5 jährig immer wieder vorkommen.

    Jetzt ist es an dir, nicht alles was er schon kannte als selbstverständlich zu nehmen.
    Verständnis zu haben, dass manche Dinge, Menschen, Kleidung, Gegenstände, Hydranten, etc etc momentan sehr für Unsicherheit sorgen.

    Geht mit dem Hund hin, streichle die bösen Hydranten, setz dich neben die furchteinflössende Statue etc.

    Willkommen in der Junghunde Zeit.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!