• So einfach ist das mit der Zucht nicht. Wenn man züchtet, bewegt man sich immer in einem bestimmten Rahmen.
    Und die Hunde bestehen ja noch aus anderen Merkmalen als nur diesen reinen Zahlen. Möchte man Merkmale festigen, züchtet man enger. Möchte man diversifizieren, züchtet man weiter.
    Dazu ist es wie gesagt schon abhängig, auf wie viele Generationen die Werte benutzt werden und wer tatsächlich in den Ahnen drin steckt. Zusätzlich hängt diese Zahl natürlich noch von der Gesamtpopulation der Rasse ab. Wie weit kann ich überhaupt noch raus gehen? Bei manchen ist da keine Luft nach oben.


    Für mich persönlich wäre wichtiger zu fragen, wieso diese Verpaarungen so stattfinden. Was erhofft man sich davon.
    Wieso immer wieder derselbe Rüde drauf.
    Wie gut kennt sich der Züchter überhaupt mit Genetik und den Ahnentafeln aus? Was ist das Ziel?


    Ich saß letztens bei einer Züchterschulung, wo es auch kurz erklärt wurde. Da saß hinter mir ein altes Ehepaar, wo der Mann sagte: wir züchten seit 40 Jahren, ich hab noch nie den Ahnen Verlust berechnet, brauch ich nicht.


    Eine weitere Frage wäre: Was will ich mit so einem Hund dann anfangen? Ist ja schön und gut, dass sich die Käufer darum Gedanken machen, aber eigentlich "bringt" so ein Wurf auch nur richtig was, wenn daraus Hunde für die Zucht übrig bleiben.


    So einfach ist die Rechnung dann doch nicht. Niedriger COI = guter gesunder Hund oder guter Züchter :ka:

    • Neu

    Hi


    hast du hier IK und AVK* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!


    • Diese wahllose Linienzucht finde ich ganz furchtbar.
      Aber, wenn es um herausragende Vererber geht, wo man auch weiß das die Verwandtschaft langlebig und gesund ist, dann gern.
      Bis 6;25% auf 5 Generationen.
      Aber nur wenn man sicher weiß, das alles Tipp top war.
      Wenn ich sehe, dass bei uns Linie gezüchtet wird auf Rüden, die mit 5 Jahren an Krebs gestorben sind, dann stehen mir die Haare zu berge

      Äh... also ich bin nicht sicher, ob wir auf demselben Informationsstand sind. Bei Deinem Post weiss ich ehrlich gesagt gar nicht so recht, wo ich überhaupt anfangen soll. :???:


      Linienzucht ist ja nun vieles, aber ganz sicher nicht wahllos. Sonst wär's ja keine Linienzucht. :denker:


      Herausragende Vererber werden oder sind Popular Sires - genau davon möchte ich mich ja fernhalten, weil die Popular Sire Zucht ja noch schneller dazu führt, dass der Genpool immer kleiner wird.


      Abgesehen davon führt Inzucht langfristig gesehen ja gerade weg von Langlebigkeit und Gesundheit. :hust:


      Und dass es völlig sinnlos ist, IK und AVK auf fünf Generationen zu berechnen wurde ja bereits gesagt... :ka:

    • Danke für Deinen Beitrag. Ich habe ja meine Meinung, aber darf ich trotzdem fragen, wieso Du das nicht empfehlen würdest?


      Weil ich an einer 3-3 absolut nichts Positives finden kann und keinerlei züchterischen Nutzen in der heutigen Zeit darin erkenne.


      Ich muss aber auch gestehen, dass ich als Privathundehalter und Nicht-Züchter die neue Obsession mit den Zahlen nicht ganz nachvollziehen kann, das ist so ein neuer Hype, der sich irgendwie eingeschlichen hat und vielen (pseudo) informierten Welpenkäufer suggeriert, sie hätten die Formel für den gesunden, langlebigen Hund gefunden.


      Ich bin kein Freund von Linienzucht und habe da meine klaren Grenzen, aber ich verfalle auch nicht auf den Irrglauben, dass der AVK irgendetwas über die tatsächliche Gesundheit des indivdiuellen Hundes aussagt. Bin ich Züchter und plane einen Wurf, sehe ich das anders, da sollte man sich mit den notwendigen Tools durchaus mit der Thematik auseinandersetzen.
      Ob ich als Welpenkäufer der einfach nur einen Familienhund (oder Sporthund) will und keine Zuchtambitionen hat, den AVK bis in die 10. Generation aufdröseln muss, halte ich für eher unsinnig.
      Da gibt es wesentlich wichtigere Punkte in meinen Augen, über die man sich bei der Wurfauswahl Gedanken machen sollte.

    • So einfach ist das mit der Zucht nicht. Wenn man züchtet, bewegt man sich immer in einem bestimmten Rahmen.
      Und die Hunde bestehen ja noch aus anderen Merkmalen als nur diesen reinen Zahlen. Möchte man Merkmale festigen, züchtet man enger. Möchte man diversifizieren, züchtet man weiter.
      Dazu ist es wie gesagt schon abhängig, auf wie viele Generationen die Werte benutzt werden und wer tatsächlich in den Ahnen drin steckt. Zusätzlich hängt diese Zahl natürlich noch von der Gesamtpopulation der Rasse ab. Wie weit kann ich überhaupt noch raus gehen? Bei manchen ist da keine Luft nach oben.

      Das Problem ist halt, dass in der Hundezucht ja sowieso immer enger gezüchtet wird, weil kein frisches Blut mehr dazu kommt. Durch Linienzucht wird aber genau dieses Problem ja noch verschärft, weil der Genpool noch schneller schrumpft. Aber das führt hier zu weit.


      Das Problem ist halt, dass nicht nur bei manchen, sondern bei den allermeisten Rassen keine Luft mehr nach oben ist. :ka:


      Eine weitere Frage wäre: Was will ich mit so einem Hund dann anfangen? Ist ja schön und gut, dass sich die Käufer darum Gedanken machen, aber eigentlich "bringt" so ein Wurf auch nur richtig was, wenn daraus Hunde für die Zucht übrig bleiben.



      So einfach ist die Rechnung dann doch nicht. Niedriger COI = guter gesunder Hund oder guter Züchter :ka:


      Da hast Du natürlich vollkommen Recht: ganz besonders wichtig ist es natürlich, dass gerade diese Hunde auch wieder in die Zucht kommen, sonst nützt alles nichts. Ich sehe mich allerdings gerade mit dem Problem konfrontiert, dass Welpenkäufer, besonders auch die, die von sich glauben, Experten zu sein, nur Hunde aus Linienzucht wollen. Alles andere empfinden viele als 'zu unberechenbar'. Dabei hängt das Problem meiner Meinung nach viel öfters am anderen Ende der Leine, wenn das Tier im Sport dann nicht so funktioniert, wie man sich das vorgestellt hat...


      Eine meiner Bekannten hat sich aus einer Obersuperduper-Linienverpaarung mit zig Krachern im Sport im Pedigree einen Hund geholt. Tja, beissen täte das Tier zwar, aber UO und Fährte ist eher ein Satz mit x.


      Weil ich an einer 3-3 absolut nichts Positives finden kann und keinerlei züchterischen Nutzen in der heutigen Zeit darin erkenne.

      Ja, das geht mir genau so. :bindafür:

      Ob ich als Welpenkäufer der einfach nur einen Familienhund (oder Sporthund) will und keine Zuchtambitionen hat, den AVK bis in die 10. Generation aufdröseln muss, halte ich für eher unsinnig.


      Da gibt es wesentlich wichtigere Punkte in meinen Augen, über die man sich bei der Wurfauswahl Gedanken machen sollte.

      Dass IK oder AVK etwas über Gesundheit, Langlebigkeit oder Leistungspotential aussagen, behaupten wohl wirklich nur Leute, die tatsächlich keine Ahnung haben. Zu glauben, ein genetisch wenig verarmter Hund sei automatisch gesünder wäre naiv - und zeugt nicht gerade von Fachwissen. Aber darum geht es dabei (zumindest mir) auch nicht, sondern um den langfristigen Erhalt der Rassen.


      Für mich ist das eher eine ethische Frage. Wenn ich um die Problematik weiss und mir trotzdem einen Hund hole, bei dem schon nur in den letzten paar Generationen enge Linienzucht betrieben wurde, unterstütze ich eine Praxis, hinter der ich mit meinem heutigen Wissen und Gewissen absolut nicht (mehr) stehen kann. :mute:


      Da als Privathundehalter und Nicht-Züchter zu sagen, 'mir egal, ich will eh nur 'nen gemütlichen Familienhund' ist so eine 'nach mir die Sintflut'-Einstellung, die ich nicht teile. :ka:


      Aber vielleicht bin ich da eine Ausnahme.

    • Ich glaube, diese Faszination für diese Zahlen entspringt daraus, dass man scheinbar so einfach runter rechnen kann, was jetzt gute Zucht ist.
      Leider ist das alles nicht auf 2 Prozentwerte runterzubrechen, auch wenn es ein sehr wichtiger Faktor ist, mit dem ein Züchter umzugehen wissen muss.

    • Da als Privathundehalter und Nicht-Züchter zu sagen, 'mir egal, ich will eh nur 'nen gemütlichen Familienhund' ist so eine 'nach mir die Sintflut'-Einstellung, die ich nicht teile.


      Das hat auch niemand gesagt.
      Die Frage ist nur, wie weit man diese "ethische" Verantwortung da treiben muss und ob man sich wirklich bis in die nte Generation zurückrechnen muss, um sich gut zu fühlen oder ob es nicht schon ausreichen würde wenn man sagt, enger als 5-5 unterstützt man nicht.
      Klingt halt nicht ganz so hip, wie mit den Prozenten des AVK und den Generationen zu jonglieren, ich weiß.
      Nur weil man sich die Frage stellt, bis wohin es sinnvoll ist und ab wann es zur Nabelschau verkommt, bedeutet es nicht, dass man alles gutheißt, was an Linienzucht und Co getrieben wird...


      Auch sollte man sich die Frage stellen, ob es dann nicht konsequenter wäre, ins Tierheim zu gehen und sich einen Mischling zu holen, wenn man ethische Bedenken mit der Hundezucht hat.

    • "ethische" Verantwortung


      Klingt halt nicht ganz so hip
      ab wann es zur Nabelschau verkommt

      Warum Dinge, die mir wichtig sind, ins Lächerliche ziehen? Ich denke, Du hast Ahnung von der Sache. Ich höre Dir gerne zu und diskutiere mit Dir, vielleicht kann ich ja sogar etwas von Dir lernen. Aber nicht in diesem angriffslustigen Ton. Das fände ich sehr schade für den Thread.

      Auch sollte man sich die Frage stellen, ob es dann nicht konsequenter wäre, ins Tierheim zu gehen und sich einen Mischling zu holen, wenn man ethische Bedenken mit der Hundezucht hat.

      Auch hier: wieso so absolut? So schwarz und weiss? Ist es tatsächlich zu viel verlangt, einen Züchter zu finden, der möglichst wenig verwandte Hunde verpaart? Und das nicht nur auf eine Handvoll lächerliche Generationen, sondern so weit wie möglich darüber hinaus?

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