Vater verstorben - Hund akzeptiert mich nicht als neues Herrchen

  • Och Mensch, das ist ja eine ganz schön blöde Situation. Das tut mir alles sehr leid und ich finde es toll, dass Du Dich so um den Hund bemühst.


    Nun ist die Dame mit ihren 14 Lenzen ja schon eine richtig alte Omi. Da ich selbst schon einige Hunde hatte, kann ich Dir sagen, die alten Herrschaften haben mit Änderungen so ihre Mühe. Was Dicht nicht demotivieren soll! Es soll Dir sagen, dass eine Lebensumstellung in dem Alter egal warum und wie immer schwierig ist für die grauen Schnauzen. Deshalb ist sie so gestresst.


    Ich würde es trotzdem toll finden, wenn Du es schaffen würdest sie in Dein Leben zu integrieren. Bei der akuten Autoproblematik würde ich die Variante mit der Box empfehlen. Also den Hund in die Tasche/Box über lustige Leckerspiele (am besten schon so frühzeitig, dass Du nicht in Zeitnot kommst) und dann ins Auto laden.


    Damit Du das Theater mit dem Geschirr anziehen nicht immer hast und der Hund Dir nicht aus dem Geschirr flutschen kann, würde ich dem Hund ein Halsband anziehen mit einer kurzen Leine (ca. 1 Meter) ohne Knoten und Ringe am Ende dran, was sie erst mal immer anbehält. Damit kannst Du den Hund einfach greifen und sichern, ohne, dass du direkt dran musst.


    Außerdem würde ich mir ein Kindergitter zulegen, so dass sie lernen kann, dass du zwar mit im Haus bist, aber trotzdem nicht immer zur Verfügung stehst. Wenn sie sich dahinter ruhig verhält, würde ich ihr Lecker hinwerfen.


    Was ganz schlecht ist und womit Du Dir weitere Probleme schaffen wirst ist es, wenn Du auf ihre aufmerksamkeistheischenden Verhaltensweisen eingehst. Damit meine ich die, wenn sie zu Dir kommt und was will und Du sie bedienst. Besser wäre es - auch, wenn das jetzt hart klingt - dass Du sie wegschickst, damit sie weiß, dass Du entscheidest wann sie Kontakt zu Dir suchen darf! Das ist ein wichtiger Punkt im Verhältnis Hund - Mensch bzw. wer führt hier wen. Und das ist auch ein ganz, ganz wichtiger Punkt, der dazu beiträgt, dass sie zur Ruhe kommen kann! Wenn sie nicht dauernd überlegen muss wann sie was von Dir will, sondern das von Dir entschieden wird, dann nimmst Du ihr viel Stress. Da sie ein Hütehund ist und die eine hohe Neigung dazu haben selbst alles zu bestimmen, wirst Du da viel Durchhaltevermögen brauchen, aber das lohnt sich! Es bringt viel Lebensqualität, wenn der Hund endlich davon entbunden wird.


    Von Gnadenhöfen bin ich wenig angetan. Ein alter Hund ist in der Regel recht pflegeintensiv, wenn man sich vernünftig um ihn kümmern will. Da kann ein einziger Hund schon den ganzen Tag füllen, wenn immer mehr Zipperlein dazu kommen. Außerdem brauchen alte Hunde oft viel Ruhe. Das ist angesichts der Hundemasse in solchen Auffanglagern unmögilch ... Daher sind solche Höfe in meinen Augen meist eher tierschutzrelevant. Bevor ich einen tatterigen Senior auf so was verrotten lassen würde, würde ich ihn lieber einschläfern, muss ich ehrlich sagen.

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