Vanessa Bokr - Meinungen und Erfahrungen

  • Das macht bei weitem nicht nur CM sondern diverse Trainer die sich so im Fernseh präsentieren.

    Ohligschläger macht das zB auch. Finde ich da aber auch immer total albern, wenn das als große, tolle Sozialisierung verkauft wird. Die Hunde sind da einfach alle eingeschüchtert (neue Umgebung, fremde Hundegruppe = Überforderung) und backen entsprechend kleine Brötchen. Das bringt aber kein langfristiges Lernen für Probleme mit ihren Menschen.


    Hier wird ja die Möglichkeit der Sozialisierung durch die anderen Hunde angezweifelt, weil ja alle so gestört seien. Größtenteils sind viele ja dort gelandet, weil sie sich dem Menschen ggü. mit ihren 42 Argumenten präsentiert haben.

    Und wie hilft die Hundegruppe bei den Problemen mit Menschen?

    Es hilft, dass die Hunde zumindest erstmal normale hündische Umgangsformen lernen, auf die Mensch dann aufbauen kann, um die Verhaltensprobleme ggü. dem Menschen anzugehen.


    Es geht nicht nur um Einschüchterung. Unsichere Hunde lernen z.B., dass Nähe von Artgenossen nicht schlecht ist, sondern sogar Spass machen kann.

  • Es geht nicht nur um Einschüchterung. Unsichere Hunde lernen z.B., dass Nähe von Artgenossen nicht schlecht ist, sondern sogar Spass machen kann.

    Dafür braucht man aber eben auf der einen Seite Hunde, die aus Unsicherheit aggressiv reagieren und auf der anderen eine Gruppe, die souverän genug ist um bei Stress nicht ins Mobben kippt.


    Und ich bezweifle einfach, dass die Gruppe in der Zusammenstellung diese benötigte Souveränität gegenüber Artgenossen hat.

  • Menschen sind keine Hunde ...

    Darum funktioniert dieses Rangordnung/Rudelgedöhns ja auch nicht.

    Selbst, wenn ein Hund (auf diese zweifelhafte Weise) gelernt hat, dass man sich in einer Hundegruppe nicht mit dem "Boss" anlegt, heißt das nicht, dass das in a) jeder Hundegruppe und b) gegenüber Menschen funktioniert.


    Das ist doch ein bisschen sehr einfach gedacht.

  • Es geht nicht nur um Einschüchterung. Unsichere Hunde lernen z.B., dass Nähe von Artgenossen nicht schlecht ist, sondern sogar Spass machen kann.

    Dafür braucht man aber eben auf der einen Seite Hunde, die aus Unsicherheit aggressiv reagieren und auf der anderen eine Gruppe, die souverän genug ist um bei Stress nicht ins Mobben kippt.


    Und ich bezweifle einfach, dass die Gruppe in der Zusammenstellung diese benötigte Souveränität gegenüber Artgenossen hat.

    Natürlich kannst du das anzweifeln, ist dein gutes Recht.


    Wenn ein Angstbeißer (auch ggü. Menschen) in so ein Gruppe kommt, die ihm erstmal Raum gibt und auf seine Attacken passiv reagiert, ist damit aus meiner Sicht schon sehr viel erreicht, wenn er so gelernt hat, dass Artgenossen keine Gefahr sind.

  • Was sind denn deiner Meinung nach "nomale hündische Umgangsformen"?

    Bist du daran wirklich interessiert? Ich habe den Eindruck, du willst nur pöbeln.

    Ja, mich interessiert, was du dir darunter vorstellst.


    Was V.B. sich darunter vorstellt weiß ich aus einem (bzw. mehreren, aber dieses ist mir am Meisten diesbezüglich in Erinnerung geblieben) der Videos, wo sie es selber erklärt hat (inhaltliche Wiedergabe aus der Erinnerung, war aus einem der ersten Videos, die hier eingestellt wurden):

    "Die Hunde wissen zumeist gar nicht mehr, was es heißt Hund zu sein, weil sie zuvor oft als Einzelprinzen hündische Verhaltensweisen verlernt haben. Viele der Hunde die hier ankommen haben deshalb einen Burnout. In der Gruppe lernen sie dann wieder, was es heißt ein Hund zu sein, so z. B. auch bei der Gruppenfütterung (aus dem Trog) - wer sich nicht benimmt, bekommt eben kein Futter ab. Deshalb kommen die meisten Hunde zunächst erst einmal eine Zeit lang in die Gruppe, und wenn sie da gelernt haben wieder Hund zu sein, kann dann auch das Training mit dem Menschen beginnen."


    Welches "normale hündische Verhalten" erkennst du, was die Hunde in dieser Form der Haltung lernen können?

  • Bist du daran wirklich interessiert? Ich habe den Eindruck, du willst nur pöbeln.

    Ja, mich interessiert, was du dir darunter vorstellst.


    Welches "normale hündische Verhalten" erkennst du, was die Hunde in dieser Form der Haltung lernen können?

    Habe ich bereits unter #6376 geschrieben, aber auch dass z.B. Aggression zu Ausgrenzung führt. Futterentzug würde ich in diesem Fall jedoch nicht anwenden.

  • Ja, mich interessiert, was du dir darunter vorstellst.


    Welches "normale hündische Verhalten" erkennst du, was die Hunde in dieser Form der Haltung lernen können?

    Habe ich bereits unter #6376 geschrieben, aber auch dass z.B. Aggression zu Ausgrenzung führt. Futterentzug würde ich in diesem Fall jedoch nicht anwenden.

    Aber führt denn die Fütterung im Trog, von dem hier geschrieben wird, also falls das aktuell noch so gehandhabt wird dort, nicht automatisch zu Futterentzug für die schwächeren Hunde?

    Oder beobachtet das Team der Einrichtung das so genau und die Hunde, die sich nicht trauen bzw. weggemobbt werden, bekommen danach separat ihr Futter in Ruhe?

  • Wenn ein Angstbeißer (auch ggü. Menschen) in so ein Gruppe kommt, die ihm erstmal Raum gibt und auf seine Attacken passiv reagiert,

    Um Raum zu geben, muss auch genügend Raum da sein.


    In allen Videos von V.B. ist aber zu sehen, dass dort zu viele Hunde auf zu wenig Raum sind.


    Die Hunde können sich nicht aus dem Weg gehen, selbst wer sich unterordnet ist niemals, zu keinem Zeitpunkt, davor geschützt, entweder selber Opfer zu werden von einem der Hunde, dem gerade danach ist ein Opfer zu suchen, oder aber involviert zu werden in eine der Auseinandersetzungen.


    Dazu kommt, dass dieser Angstbeißer neben dem Raum den es braucht, eben auch ausschließlich mit anderen Hunden zusammenkommt darf, die auf seine Attacken passiv reagieren - die ihn also nicht nur lesen können ("ah - das ist nur eine Angstattacke, der will gar nicht wirklich beißen!"), sondern auch willens sind, auf diese Attacke passiv zu reagieren.

    Dazu bedarf es eines Hundes, der ein ausgesprochen ausgewogenes Gemüt und Geduld und ein entsprechend deeskalierendes Sozialverhalten hat.


    In den Gruppen, die dort zu sehen sind, laufen immer mehrere Hunde dauerhaft mit Maulkorb, eben auch deshalb, weil sie neben Menschen auch Artgenossen gegenüber nicht zimperlich mit ihren Zähnen sind.


    Wie soll ein Angstbeißer da lernen können, dass Artgenossen nett sind, und er nicht vor ihnen auf der Hut sein und präventiv seine Zähne einsetzen muss?


    Sozialverhalten im positiven Sinne kann ein Hund nur von Hunden lernen, die selber ein Sozialverhalten im positiven Sinne haben.


    Das kann nicht gelernt werden in einer bunt zusammengewürfelten Meute aus Hunden, die alle ihr eigenes Päckchen zu tragen haben.


    Es ist der Zwang, sich auf engstem Raum irgendwie mit Vielen arrangieren zu müssen, der ein äußerst fragiles Gefüge an scheinbarer Ruhe erzeugt, die aber jederzeit durch nichtigen oder auch gar keinen Anlass zum Explodieren gebracht werden kann.


    Genau das ist auch auf etlichen Videos, auch Dokumentationen im Fernsehen über die HHF, zu sehen.


    Ja, ein Angstbeißer kann von anderen Hunden lernen, dass es Artgenossen gibt die nett sind, wo er nicht aus Angst Beißen/Beißen antäuschen muss.


    Aber sieh dir doch die Bedingungen, unter denen die Gruppen in der HHF leben, mal genau an - und frage dich, ob das wirklich Bedingungen sind, unter denen ein Problemhund erkennen kann, dass es gar keinen Grund für sein Problem gibt.

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