Herdenschutzhunde an der Herde und technischer Herdenschutz

  • Ich sag auch nicht das die Hunde was falsch oder schlecht machen ?

    Nur das ich mich das nicht mit meinen Hunden getraut hätte. Ich weiß aber auch nicht, wie sie auf diese Situation reagiert hätten, also wäre ableinen nicht in Frage gekommen. Und da meine Hunde Felder nicht betreten dürfen, hätten sie auch nicht ausweichen können.

    Wenn wir die weiden in größerer Entfernung passiert haben und die Hunde uns am Zaun begleitet haben, waren meine nicht interessiert.


    Ich alleine wäre da vorbei gelaufen, auch ohne Angst.

  • Dazu muss ich auch sagen das die weiden hier deutlich kleiner waren als die im Video.


    Ich bin kein HSHGegner, im Gegenteil, ich finde es faszinierend! Und diese Kangals gefallen mir 1000x besser als der hier beim Schweinehof im Ort, der sein komplettes Leben im Zwinger fristen muss.

  • Wie Anpassungsfähig sind eigentlich HSH?


    Beispiel: Ich kaufe mir zwei Ferkel, die mit dem Hund ein Jahr lang gemeinsam leben bis zu ihrer Schlachtung. Würde der Hund dann nach 1-2 Wochen ohne seine Schweinekameraden neue Ferkel akzeptieren?


    Ist derzeit nur rein theoretisch, aber es interessiert mich. Und dann noch eine weitere Frage:


    Würden 2 Tiere zum beschützen überhaupt genügen, damit der Hund zufrieden ist, oder gibt es so eine Faustregel ala pro Hund 10 Tiere?

  • @Rübennase - ich kann das Video leider nicht sehen, klicke ich auf "play", kommt eine FB-Anmeldemaske.


    Deshalb nur auf die Fragen bezogen:


    Stimmt das so? Hund ist raus aus dem Zaun und dann praktisch harmlos?

    Jein. Das echte Schutzverhalten eines HSH bei der Herde auf Territorial-Verhalten zu begrenzen, passt einfach nicht. Schutzverhalten von HSH bezieht auch immer eine Bewertung der Situation in Bezug auf die Gefährdung der Herde mit ein.


    Wenn der Hund also ausserhalb des Zauns ist - warum auch immer - aber immer noch im Umfeld der Herde und die Situation in Bezug auf Herdenschutz kritisch ist, wird er entsprechend agieren. Das bedeutet, er wird den gefährlichen Annäherer an die Herde vertreiben wollen. Wie das dann im Einzelnen aussieht, hängt im Wesentlichen davon ab, wie derjenige, der vertrieben werden soll, reagiert. Bei vielen HSH genügt ein deutlich erkennbares Bogen schlagen - also, HSH reagiert, der Annäherer weicht seitlich aus und verhält sich ansonsten absolut unprovokativ, damit sind diese Hunde i. d. R. zufrieden. Das Schutzverhalten ist einfach nur Kommunikation, in Form von "bis hierher und nicht weiter und nun sieh zu, dass Du Land gewinnst!" Wenn man oder auch etwas Vierbeiniges auf diese Kommunikation eingeht, ist der Drops gelutscht.


    Wenn der Hund ausserhalb des Zauns ist, aber meilenweit von der Herde entfernt (z. B. weil im Getümmel eines Angriffs auf die Herde der Zaun zerstört worden ist und der Hund dem Wolf hinterhergesetzt hat, um diesen wirklich auch nachdrücklich zu vertreiben) ist es i. d. R. so, dass man da einem "normalen" freilaufendem Hund gegenübersteht, der wie alle anderen Hunde auch so oder so reagieren kann. Wahlweise trieft der Hund noch vor Adrenalin nach Kampfeshandlungen oder aber er ist sogar ein klein wenig verunsichert, weil er plötzlich allein da draussen unterwegs ist.


    Der Alte regt sich gar nicht so sehr auf wie der Jungspund ?

    Das ist normal - die Youngster müssen ja erst lernen, welche Situationen bedrohlich für die Herde sind und welche nicht.

    Ich würde sagen das es von der Grundidee schon stimmt, aber das Territorium nicht unmittelbar am Zaun aufhört. Gerade HSH wird doch nach gesagt das sie ihr Revier gerne etwas über den Zaun ausdehnen und, ich sag mal flapsig, ein paar Meter weiter auch schon als eindringen empfinden.

    Ich beschreib das immer als "absolute" und "relative" Grenze. Der Zaun ist die absolute Grenze - aber natürlich reagieren HSH auch auf bedrohliche Ereignisse weit vor ihrem Zaun, wenn sie da was sehen. Alles andere wäre blöd - wenn da aus 200 Meter Entfernung 5 Wölfe auf die Herde zukommen, macht es keinen Sinn, wenn der HSH erst agiert, wenn die Wölfe direkt vorm Zaun stehen.

    Der wichtige Punkt ist, ob sie eine Gefahr für ihre Schutzbefohlenen sehen. Danach handeln sie.

    So ist es.

  • Beispiel: Ich kaufe mir zwei Ferkel, die mit dem Hund ein Jahr lang gemeinsam leben bis zu ihrer Schlachtung. Würde der Hund dann nach 1-2 Wochen ohne seine Schweinekameraden neue Ferkel akzeptieren?

    Ja. Nicht durch einfaches "Reinwerrfen" der Ferkel, sondern mit kurzer Vorstellung und Abnahme durch den Hund.

    Würden 2 Tiere zum beschützen überhaupt genügen, damit der Hund zufrieden ist, oder gibt es so eine Faustregel ala pro Hund 10 Tiere?

    Hier sinds auch nur 5 Rinder.....Die Anzahl der zu Schützenden ist ziemlich egal, allerdings sollten es minimum 2 Hunde sein. Auch HSH sind immer erstmal Hunde und nicht, wie so gern behauptet wird, verkappte Schafe, Hühner, Rinder.

  • @Rübennase - ich kann das Video leider nicht sehen, klicke ich auf "play", kommt eine FB-Anmeldemaske.

    ah - das liegt wohl an der mobilen Version, auf der Desktop-Version kann ich das Video sehen.


    Das ist absolut ok, was die Hunde da machen. Ein schneller Bewegungsreiz wie Radfahren löst einfach mehr aus, als zu Fuß gehen.

    Aber da ist nix "drüber" und wenn der Hund Radfahrer häufiger zu sehen bekommt, wird er sich dran gewöhnen. Alternativ KÖNNTE man als Radfahrer auch absteigen, aber das wollen die wenigsten, dann beruhigen die Hunde sich fast sofort.

    Ich hätte keine Bedenken, da vorbeizuradeln. Der Hund ist einfach nur deutlich und zeigt Präsenz.

  • Beispiel: Ich kaufe mir zwei Ferkel, die mit dem Hund ein Jahr lang gemeinsam leben bis zu ihrer Schlachtung. Würde der Hund dann nach 1-2 Wochen ohne seine Schweinekameraden neue Ferkel akzeptieren?

    Ja. Nicht durch einfaches "Reinwerrfen" der Ferkel, sondern mit kurzer Vorstellung und Abnahme durch den Hund.

    Würden 2 Tiere zum beschützen überhaupt genügen, damit der Hund zufrieden ist, oder gibt es so eine Faustregel ala pro Hund 10 Tiere?

    Hier sinds auch nur 5 Rinder.....Die Anzahl der zu Schützenden ist ziemlich egal, allerdings sollten es minimum 2 Hunde sein. Auch HSH sind immer erstmal Hunde und nicht, wie so gern behauptet wird, verkappte Schafe, Hühner, Rinder.

    Nimmt man dann zwei Welpen und verbringt mit denen von Anfang an viel Zeit bei der Herde oder wie gliedert man zwei neue Hunde irgendwo ein? Oder gibt es HSH in Not mit Hundepaaren?


    Gelten HSH im Einsatz eigentlich als „normale Hunde“ oder als Nutztiere?


    Meine Überlegungen sind zwar erst für in 2-3 Jahren, aber ich mache mir lieber frühzeitig Gedanken.


    Wir hatten mal einen Kaukasen, der wollte einmal am Tag spazieren gehen (so 20 Minuten) und seinen Hundefreund sehen ansonsten fand der Hunde nicht so prickelnd.

  • Nimmt man dann zwei Welpen und verbringt mit denen von Anfang an viel Zeit bei der Herde oder wie gliedert man zwei neue Hunde irgendwo ein? Oder gibt es HSH in Not mit Hundepaaren?

    Ferkel und Welpen sind eine eher unglückliche oder zumindest anstrengende Konstellation.

    Grad bei kleinen Tieren kann bei noch jungen Hunden auch mal der Jagdtrieb durchschlagen. Und Ferkel sausen ja nun auch gern rum wie die Gestörten. Dazu das Quietschen - das kann dem Hund schon mal die Sicherung raushauen.


    Beim Wanderstammtisch HSH ist ein Freilandschweine-Betrieb dabei, die haben mit einer 2jährigen Hündin plus einem Welpen angefangen, allerdings bei Muttersauen mit Ferkeln. Die Hündin hat den Welpen eingeschränkt, wenn der Blödsinn mit den Schweinen machen wollte.


    Ein Auge drauf haben, muss man da aber immer.

    Gelten HSH im Einsatz eigentlich als „normale Hunde“ oder als Nutztiere?

    In welcher Hinsicht meinst Du das?

  • Beim Wanderstammtisch HSH ist ein Freilandschweine-Betrieb dabei, die haben mit einer 2jährigen Hündin plus einem Welpen angefangen, allerdings bei Muttersauen mit Ferkeln. Die Hündin hat den Welpen eingeschränkt, wenn der Blödsinn mit den Schweinen machen wollte.


    Ein Auge drauf haben, muss man da aber immer.

    Gelten HSH im Einsatz eigentlich als „normale Hunde“ oder als Nutztiere?

    In welcher Hinsicht meinst Du das?

    Zuerst zu „In welcher Hinsicht meinst du das?“.


    Damals als ich noch klein war hatten wir 4 Rinder gehabt. Da war Landwirtschaft usw angemeldet. In einer der Versicherungen stand drin (frei wiedergegeben) dass sie für alle landwirtschaftlich genutzten Tierbestände gilt. Nun frage ich mich halt ob HSH auch einer dieser Tierbestände sind. Bisher hatten wir wenn wir Vieh hatten sicherheitshalber immer Hund und Vieh getrennt versichert. Ist wahrscheinlich besser.


    —————————————————

    War die oben genannte zweijährige Hündin vorher schon in einer Herde im Einsatz gewesen bevor sie zu denn betrieb kam? Stelle es mir relativ kompliziert vor einem Hund erstmal angemessenes Verhalten beizubringen, gerade da Schweine auchnoch so gerne rennen und quieken.

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