Welpen das Beißen abgewöhnen / Zur Ruhe bringe

  • Hallo zusammen,


    seit dem 28.12.2018 haben wir unseren Welpen Rufus - ein Hovawart. Rufus ist unser erster Welpe. Es läuft vieles schon gut, aber bei drei Themen haben wir unsere Probleme und wissen nicht weiter. Ich hatte bis jetzt Urlaub, muss aber am kommenden Donnerstag für maximal 4 Stunden zur Arbeit.


    Beißhemmung

    Wir spielen jeden Tag mehrmals für kurze Zeit, wobei wir ihm "Aus" und die Beißhemmung beibringen. "Aus" funktioniert schon gut, allerdings bekommen wir das mit der Beißhemmung nicht in den Griff. Wenn er uns beißt, haben wir am Anfang einfach nur "nein" gesagt, sind wegegeangen und haben ihn ignoriert. Er kommt dann immer hinterher und beißt in unsere Beine. Damit hört er zwar nach ca. 15 Sekunden auf, aber seit dem er bei uns ist, ist es noch kein bisschen besser geworden. Mittlerweile haben wir es auch versucht, dass wenn er uns beißt, "aua" zu sagen und dann wegzugehen. Aber das "aua" stachelt ihn nur noch weiter an. Wenn er beißt, bietet wir ihm immer etwas anderes an, wo er reinbeißen darf. Oft interessiert ihn das aber nicht uns will uns weiterhin uns beißen.


    Beispiele wo er uns beißt:
    - Mein Mann kommt aus einem Zimmer. Rufus beißt in Fuß und Beine
    - Wir wollen Rufus steicheln - Rufus beißt uns. Zumindest wenn er nicht gerade total entspannt ist
    - Personen begrüßen ihn
    - Wir sitzen auf den Boden und rufen Rufus zu uns - er beißt uns


    Zur Ruhe bringen

    Oftmals klappt es, dass wenn ich Rufus in den Flur bringe und ihn in den Platz bringe, er sich beruhigt. Dabei sage ich immer in ganzer Ruhe "Ruhe".Wenn er mehr als 10 Minuten "hyperaktiv" ist, ermahne ich ihn und versuche ihn wie immer zur Ruhe zu bringen. Manchmal klappt das aber überhaupt nicht. Wir machen regelmäßig Kenneltraining, aber bisher bleibt er dort nicht zum Entspannen. Wenn ich ihn überhaupt nicht zur Ruhe bekomme, sperre ich ihn den Flur und sage "Auszeit". In der Regel ist dann sofort Ruhe und ich mache die Tür wieder auf. Ich kann ihn nicht streicheln um ihn zu beruhigen, da er dann sofort beißen möchte.


    Es gibt aber auch die Situation zum Mittagessen: Ich stelle das essen schonmal aus dem Kühlschrank. Wir spielen 10 Minuten, gehen in den Garten pippi machen, Grundkommandos oder Leinentraining - dann gibt es Futter. Er wartet absolut geduldig auf sein Futter. Danach gehen wir nochmal in den Garten. Danach möchte ich, dass er sich etwas ausruht. Ich weiß nicht, ob das zu wenig Beschäftigung für ihn war. Aber nach den Mittagessen schaffe es selten, dass er sich ausruht. Ich bringe ihn bestimmt 30 mal zu seinem Platz, aber er lässt nicht locker. Muss ich noch konsequenter sein? Nach seinem Mittagsschlaf gehen wir spazieren.


    Arbeit

    Wie bereits oben erwähnt, muss ich ab Donnerstag für maximal 4 Stunden zur Arbeit. Es wäre aber auch ok, wenn ich erstmal nur 1 oder 2 Stunden arbeiten würde. Rufus hat einen ruhigen Platz hinter mir, wo sonst niemand zu ihm kann. Leider funktioniert das mit dem Kennel noch nicht so gut, sodass er derzeit nur seine Lieblingsdecke auf der Arbeit hat. Um ihn an die Arbeit zu gewöhnen, waren wir letzte Woche Freitag und heute zu Besuch. Zum Glück findet er Autofahren sehr entspannend und döst sofort im Auto ein. Auf der Arbeit waren alle Kollegen da (4). Er war natürlich beim ersten Mal völlig überdreht und ließ sich überhaupt nicht zur Ruhe bringen. Beim zweiten Mal war es geringfügig besser und habe versucht ihn auf seinen Platz zu bringen. Das war überhaupt nicht möglich, weil er nur in meine Hände beißen wollte. Ruhe war nicht in Sicht. Morgen fahre ich nochmal hin, um ihn weiter an den neuen Ort zu gewöhnen. Ich habe überlegt, dass ich ihn als erstes zu seinem Platz bringe und er die Kollegen erstmal nicht begrüßt (sind immer die Gleichen). Die Idee ist, dass er so versteht, dass er hier immer auf seinem Platz zu sein hat.


    Ich würde mich freuen, von euch ein paar Meinungen zu hören :-)


    Viele Grüße
    Feljander

  • :winken: Hier ist am 28. auch ein Zwerg eingezogen. Der geht seit dem 02.01. halbtags mit ins Büro.
    =)
    Und wie das so mit den Zwergen ist, klappt es an einigen Tagen hervorragend und an manchen ist noch viel, viel bunte Knete im Kopf.


    Ich verstehe ehrlich gesagt, euren Tagesablauf nicht so ganz, hab aber das Gefühl, dass es ein bissl viel für euren Zwerg ist.
    Erst spielen, dann Pippi, dann Training und dann nach all der Aufregung Ruhe halten sollen, ist ganz schön schwer.
    =)
    Hier gibt es keine Trainingseinheiten. Einfach weil der Zwerg ja schon den ganzen Tag lernt.
    Leinenführigkeit übe ich zB nicht explizit, sondern in Alltagssituationen.
    Zb irgendwann auf dem Spaziergang, wenn der Knirps schon ein bissl gerannt ist und Spaß hatte oder beim Reingehen oder oder oder.


    Ansonsten ist unser Tagesablauf für den Zwerg „langweilig“, aber in dem Sinne anspruchsvoll, dass er unseren Rhythmus lernt und Ruhe zu halten.



    Vielleicht magst du mal ein bisschen euren Tagesablauf beschreiben?

  • Hallo Swiffer,


    vielen Dank für Deine Antwort :-) Ich hatte meine Antwort schon begonnen, kam aber nicht bis zum Ende. Da das Beißen langsam beängstigend wurde, haben wir kurzfristig unseren Trainer dazugeholt. Nach dem Abend hatte ich endlich das Gefühl, dass es bessser wird. Er hat zur Überprüfung auch die Variante "aua" ausprobiert. Rufus war aber davon völlig unbeeindruckt. Letztendlich hat er uns gezeigt, wie man die Schnauzgriff richtig vornimmt. Zumindest an diesem Abend hat Rufus, nachdem der Trainer weg war, nur noch zweimal vorsichtig zugebissen. Also schon viiiiel besser :-)


    Insgesamt meinte der Trainer, dass wir mit dem Welpen mehr kontrollierte Zerrspiele spielen sollen, damit er sein Bedürfnis für das Beißen befriedigen kann in Gegenständen, wo er reinbeißen darf.


    Für das Büro werde ich einen gefüllten Kong mitnehmen der etwas angefroren ist. Dann ist er erstmal beschäftigt und hat sich vielleicht sogar schon berühigt. Zusätzlich werde ich an der Wand hinter mir eine Befestigung machen, dass ich ihn dort notfalls anleinen kann.


    Zu meinem Tagesablauf: Wenn wir in den Garten gehen, machen wir keinen massiven Trainigseinheiten. Nur sitz bevor wir rausgehen, zweimal bleib für ein Leckerli oder ähnlich.


    Grüße
    Feljander

  • Letztendlich hat er uns gezeigt, wie man die Schnauzgriff richtig vornimmt

    Hallo,


    bitte nicht, das ist vollkommen veraltet.
    Ich finde auch, dass ihr zu viel von einem Welpen verlangt, so viel Trainingsprogramm hat nicht mal meine 6 Monate junge Hündin.


    Die Beißhemmung tritt in etwa mit Zahnwechsel-Ende ein, da sollte man nicht rabiat herangehen, das ist noch ein Welpe! Er lernt noch.
    Nicht gleich zu handgreiflichen Methoden wechseln, das sollte ein gute Trainer aber wissen.
    Geduld, Ruhe, Gelassenheit, Humor, weniger Programm und den Welpen auch mal Welpen sein lassen, die "Kindheit" ist schnell vorbei.


    LG Themis

  • Hi,


    bin zwar keine Expertin aber vl. hilft auch ein Erfahrungsbericht.
    ich habe meine Zoe (Labrador) seit Anfang Dezember mit im Büro. Eigentlich war erstmal Urlaub geplant, musste dann aber doch hin, da so viel los war. Somit waren wir nur ein Wochenede zuhause und sie musste dann direkt mit ins Büro.
    Ich hab mit meinem Arbeitsplatz (großes Schreibtisch L in der Ecke) viel Glück und auch meine Kollegen unterstützen mich extrem, sie lieben Zoe - ich sag das deswegen, weil ich mir sonst nicht vorstellen könnte, einen Welpen mit in die Arbeit zu nehmen.


    Ich habe meinen Schreibtisch rundherum erstmal mit Kartons zugemacht, so hatte sie eine richtige Höhle direkt bei meinen Füßen und wurde nicht mit so vielen Reizen bombardiert, außerdem hatte ich so besser Kontrolle und sie konnte nicht ständig abhauen. Der Schreibtisch ist somit quasi ein Käfig und sie kann nur raus, wenn ich sie raus lasse.
    In den ersten Tagen war sie natürlich ein bisschen überfordert aber ab der 2. Woche hat sie sich an einen Rhythmus gewöhnt, den ich ihr mehr oder weniger aufzwingen musste: wir gehen in der früh lange raus, kommen dann ins Büro. Sie darf erstmal alle ordentlich begrüßen, das macht natürlich müde. Dann wird bis mittags geschlafen, um 13 Uhr etwa gehe ich dann wieder 20min raus, das reicht ihr auch erstmal, sie schläft dann wieder fast den gesamten NAchmittag - immer wenn sie wach wird geh ich mit ihr kurz raus Pipi. Nach etwa einer Woche hatte sie ihren lieblings Pipi - Platz und den Bogen raus, es funktioniert perfekt.
    Den Rhythmus musste ich ihr, wie schon gesagt, ein bisschen aufzwingen - ich habe sie einfach angeleint und einen getragenen Pulli von mir als Decke umfunktioniert. Das Plätzchen hab ich direkt bei meinen Füßen platziert, so war sie immer direkt bei mir und hat sich immer schnell beruhigt. Sie jammert 1-2 minuten und versucht zu entkommen aber dann legt sie sich hin und schläft. das mache ich auch jetzt noch, wenn sie mal keine Ruhe gibt (Kong und Kaustangen sind auch immer dabei)
    Mittlerweile hab ich nur noch ein Netz rund um den Schreibtisch, da sie gern beobachtet, was los ist im Büro. Zwischendurch öffne ich auch schon mal die Netze und sie kann sich frei im Büro bewegen, sie schläft dann einfach irgendwo unter einem Tisch (meistens bei dem Kollegen, wo es gerade das meiste Leckerli gab).


    Auch die Leckerlis hab ich an meine Kollegen verteilt, so kann ich kontrollieren, dass sie keinen Blödsinn bekommt und wir sprechen uns ab, dass sie nicht zu viel bekommt. Sie geht nun zu jedem meiner Kollegen gerne hin und fühlt sich überall wohl.


    Ich hoffe du hast keine Probleme mit deinem Rufus und wünsch dir genau so tolle Arbeitskollegen, wie ich sie hab
    lg

  • - Wir wollen Rufus steicheln - Rufus beißt uns. Zumindest wenn er nicht gerade total entspannt ist
    - Personen begrüßen ihn

    Da würde ich fast schätzen das er kleine einfach nicht angefasst werden möchte. Hat meine auch eine weil gemacht bis ich verstanden habe was sie mir sagen will.

    Ich kann ihn nicht streicheln um ihn zu beruhigen, da er dann sofort beißen möchte.

    hier das selbe. Streicheln scheint für ihn einfach (noch) nichts zu sein wo er entspannen kann. Respektiert das
    Meine zb mag streicheln auch nur wenn sie gerade eh entspannt ist und da liegt. Ohnehin wäre mein Tipp das fremde deinen Hund nicht anfassen dürfen. Für manche Hunde ist das nur Stress und sie fangen dann das knabbern an den Händen an.

    Danach möchte ich, dass er sich etwas ausruht. Ich weiß nicht, ob das zu wenig Beschäftigung für ihn war. Aber nach den Mittagessen schaffe es selten, dass er sich ausruht. Ich bringe ihn bestimmt 30 mal zu seinem Platz, aber er lässt nicht locker. Muss ich noch konsequenter sein? Nach seinem Mittagsschlaf gehen wir spazieren.

    Welpen drehen nach dem Füttern oft mal "hohl", das ist normal. Schick ihn auf seinen Platz und das immer und immer wieder. Vll macht ihr auch einfach Mittags zuviel mit ihm und deshalb ist er einfach drüber. probiert doch eifnach mal Mittags kein training, Gassi und spiele zu machen sondern nur eines der Dinge. Scheint mir eh etwas viel.

    ch habe überlegt, dass ich ihn als erstes zu seinem Platz bringe und er die Kollegen erstmal nicht begrüßt (sind immer die Gleichen). Die Idee ist, dass er so versteht, dass er hier immer auf seinem Platz zu sein hat.

    Hunde müssen keine Menschen "begrüßen", für deinen hund scheint das eh stress zu sein. Bring ihn auf seinen Platz und Leine ihn notfalls an wenn er immer wieder aufsteht.
    ich habe mir hier auf der Arbeit mit einem Laufstall beholfen, weil meine Hündin sonst auch den ganzen tag rumspazieren würde.

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