Muskulatur an der Hinterhand aufbauen

  • Hallo zusammen,

    eine Freundin von mir einen tollen Hund aus dem Tierheim übernommen (grösserer Mix mit ca. 40 kg; um die 7 Jahre alt).

    Sie war mit ihm beim TA zum allg. Gesundheitscheck. Ein Knie ist leicht verdickt (TA vermutet einen alten Kreuzband(an)riss und daraus resultierende leichte Arthrose) und er reagiert an der Hüfte etwas empfindlich (auf Druck und beim Bein nach hinten strecken); die Muskulatur an der Hinterhand ist generell sehr verspannt. Laut TA kein akuter Grund zur Sorge und er hat von einem Röntgenbild abgeraten bzw. keinen Anlass dazu gesehen (der Hund ist lahmfrei) und hat ihr empfohlen, Treppensteigen / Springen weitest möglich zu vermeiden (als Prophylaxe) und die Hinterhandmuskulatur aufzubauen.

    Nun die Frage: habt ihr Tipps, wie man die Muskulatur an der Hinterhand bei einem grossen Hund gezielt aufbauen kann? Könnt ihr Seiten mit Übungen oder Bücher empfehlen? Gibt es etwas, was man gegen verspannte Muskulatur zufüttern könnte (Arnika oder ähnliches) oder bringt das nur bei akuten Verletzungen etwas?

    Danke im Voraus ;)

    PS: mit Physio sieht es bei uns in der Gegend leider mau aus; die nächste ist knapp 50 km entfernt...

  • Ich würde immer röntgen, bevor ich mir ein Programm zum Muskelaufbau überlege - um zu wissen, ob wirklich "nur Verspannungen" vorliegen oder Skeletterkrankungen dazu führen, dass der Hund unnatürliche Schonhaltungen einnimmt und dadurch verspannt und schlecht bemuskelt ist.

    Irgendwie fällt mir in Gesprächen mit anderen Hundehaltern vermehrt auf: Bei Sporthunden wird vielfach geraten, den Hund generell röntgen zu lassen, wenn er ausgewachsen ist - um z.B. zu wissen, inwieweit man belasten kann. Bei Zuchthunden ja oft außerdem, um die Zuchttauglichkeit festzustellen.

    Bei einem Mix mit sichtbaren Problemen (wie hier geschildert) wird dann aber von Röntgenuntersuchungen abgeraten.... als ob es da weniger schlimm ist, wenn er Schmerzen hat (nicht jeder Hund zeigt die deutlich) oder es sich bei "so einem Hund" bezüglich der Kosten nicht lohnt... Finde ich übel und fällt mir extrem auf!

    Beispiel:
    Ich rufe in der TK an und bitte um einen Röntgentermin für meine Mali-Hündin - "ich brauche eine Auswertung der Bilder für den Zuchtverein und möchte die Sporttauglichkeit überprüfen". Ich bekomme einen Termin beim Chef persönlich, nur 2 Wochen Wartezeit (obgleich da nichts dringlich war, heraus kam HD A1, ED0, kein Übergangswirbel, also Traumbefund).
    Eine Freundin mit Mischlingshund ruft in ihrer TK an und bittet um Röntgentermin, sie möchte mit dem Hund Hundesport betreiben und wissen, wie es um die Gesundheit steht. Sie wird gefragt, ob der Hund lahmt. Als sie verneint heißt es, dann könne sie sich das sparen, sie hätten derzeit sowieso lange Wartezeiten.

    Schon komisch und nur ein aktuelles Beispiel von mehreren...

  • @asterix99 danke für die Tipps, da schaue ich mich gerne mal um

    @Querida stimmt, darüber habe ich noch nie nachgedacht. Ich werde das mal so an meine Freundin weiterleiten. Aber jetzt mal anders rum gedacht; angenommen sie lässt den Hund jetzt röntgen und die Hüfte sieht nicht optimal aus (davon ist ja eigentlich auszugehen) - wie sieht dann die Therapie aus? Da bleibt doch auch nur, Muskeln aufbauen / erhalten; Springen/Treppen/Asphalt vermeiden, usw... gut, man könnte noch über die Gabe von Schmerzmitteln nachdenken, wenn das Bild übel aussieht. Aber eine OP kommt bei der Grösse doch eh nicht wirklich in Frage... also was "nützt" es, das Röntgenbild zu haben? Ist natürlich eine provokative Frage - ich hoffe, Du weisst, wie ich das meine :ops:

  • @asterix99 danke für die Tipps, da schaue ich mich gerne mal um

    @Querida stimmt, darüber habe ich noch nie nachgedacht. Ich werde das mal so an meine Freundin weiterleiten. Aber jetzt mal anders rum gedacht; angenommen sie lässt den Hund jetzt röntgen und die Hüfte sieht nicht optimal aus (davon ist ja eigentlich auszugehen) - wie sieht dann die Therapie aus? Da bleibt doch auch nur, Muskeln aufbauen / erhalten; Springen/Treppen/Asphalt vermeiden, usw... gut, man könnte noch über die Gabe von Schmerzmitteln nachdenken, wenn das Bild übel aussieht. Aber eine OP kommt bei der Grösse doch eh nicht wirklich in Frage... also was "nützt" es, das Röntgenbild zu haben? Ist natürlich eine provokative Frage - ich hoffe, Du weisst, wie ich das meine :ops:

    Eine gute Physiotherapeutin guckt sich ja nicht aus Höflichkeit vorhandene Röntgenbilder an, sondern kann daraufhin die Behandlung optimal auf das Problem des Hundes abstimmen. Darüber hinaus gibt es Hunde, die wegen jedem Kratzer sofort auf drei Beinen laufen und Hunde, die schwerste Verletzungen oder Schäden (Schmerzen) nur durch leichte Schonhaltung oder gar nicht anzeigen. Wenn ich dann einfach mit dem Muskelaufbau ohne Schmerzmittel anfange, hat der Hund ja nicht weniger Schmerzen - er zeigt sie nur nicht. Daher würde ich persönlich IMMER röntgen...

  • Wäre jetzt auch so mein Vorgehen. Rötgen lassen, ne Physio aufsuchen und mit der zusammen dann auch Übungen erarbeiten die sie dann zuhause machen kann

    OT: gibts eigentlich auch männliche Hundephysios. Für mich sind die immer irgendwie weiblich.

  • Vielleicht gibt es in erreichbarer Nähe statt Physio eine TA-Praxis, die sich für den Bewegungsapparat interessiert, Osteopathie o.ä.? Etwas füttern gegen Muskelverspannung, davon hab ich noch nicht gehört. Außer Schmerzmittel, wenn man das als Fütterung bezeichnen will. Dass man da Muskeln aufbauen kann, solange alles verspannt ist, denke ich nicht.

  • OT: gibts eigentlich auch männliche Hundephysios. Für mich sind die immer irgendwie weiblich.

    Ist a)ein typischer Hausfrauenberuf und b)ein typischer Care-Beruf und damit weiblich besetzt.

  • Bei Bibo hätte auch niemand gedacht, dass sie schwerste HD hat, vom Gangbild konnte man nichts sehen. Geröntgt wurde sie, weil sie am Rad nicht mehr laufen wollte.
    Es war sozusagen ein Zufallsbefund, weil gehumpelt hat sie nicht.
    Mein TA sagte mir auch, er hatte einen DSH-Mix, wo die schwere HD auch nur durch Zufall entdeckt wurde.
    Gute Physio arbeiten gerne mit Röntgenbildern, weil sie gezielter auf die Probleme eingehen kann.

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