Verhalten von Hunden bei Wildbegegnung

  • Hab nicht alles gelesen, aber du wolltest wissen, wie sich ein Hund bei Wildsichtung verhalten sollte?


    Neutral! Meine Devise ist, hinterhergucken ist erlaubt, mehr nicht!


    Der Hund unseres Nachbarn rannte mal einem Hasen hinterher, in der Nähe der Bahngleise. Die Bahn kam und der Nachbar musste ohne seinen Hund nach Hause gehen...
    Das wäre mein Alptraum!

    Nein wie sich ein Hund verhalten sollte ist mir schon klar. Was ich nur Interesse halber wissen wollte, ist wie viele Hunde de facto Flüchtendem Wild hinterher gehen. Quasi ob das Gro der Leute es schaffen ihre Hunde tatsächlich bei einem so starken Reiz zu kontrollieren. Wobei mir auch bewusst ist, dass diejenigen die im dogforum schreiben sich schon deutlich mehr mit ihren Hunden auseinander setzen als ein Großteil der anderen HH.

  • Meine Aussihündin geht nicht hinterher. Die wurde letzthin schier von einem Hasen angerempelt.


    Mein Pumuckl ist der Jäger in der Familie. Aber zum Glück abrufbar. Wenn mal ein einzelnes Reh ausm Busch kommt, kein Problem.
    Wenn wir morgens durch den Wald gehen, wo nachts viel Wild unterwegs war, bleibt er an der Leine, da gehen wir kein Risiko ein.
    Ich merke ihm generell ganz deutlich an, wenn wir Wild um uns herum haben und kann ihn rechtzeitig anleinen.


    Wir wohnen in einer wildreichen Gegend, da muss man immer mal mit einer Wildbegegnung rechnen. Da ist es gut, wenn es die Hunde das rechtzeitig anzeigen und nicht gleich losbretzeln.



    Quasi ob das Gro der Leute es schaffen ihre Hunde tatsächlich bei einem so starken Reiz zu kontrollieren.


    Ja, mit Pumuckl hatte ich das schon paarmal, dass ein Reh vor uns aus dem Busch hüpfte. Der erste Abruf klappt, dann muss er aber auch erst ne Weile an die Leine und wieder runterkommen.


    Und zum Glück ist er der einzige der Bande, den ich da kontrollieren muss. Wenn die anderen mitziehen würden, würde es nochmal schwieriger.

  • auch nicht Picasso und Rhea, die nicht mal einen Ansatz von Jagdtrieb haben.

    Darf ich fragen, warum Du diese beiden dann im Wald nicht ableinst? Reine Neugierde. :smile:


    und ich warte eigentlich nur darauf, dass sie mir zum 1. Mal durchstartet und dann nicht mehr hört.


    Bei mir wäre sie dann schon an der Leine. Ich würde nicht darauf warten.


    Tim darf überall frei laufen. Also da, wo keine Straße neben uns ist und keine Leinenpflicht gilt natürlich nur. Er jagt nicht. Nie. Wir hatten schon alles an möglichen und unmöglichen Situationen, er ist noch nie Wild hinterher. Wir sind fast täglich im sehr wildreichen Wald. Wir begegnen fast täglich Rehen. Uns haben schon Rehe angerempelt. Wildschweinen begegnen wir auch häufiger. Füchsen selten. Sie sind da, aber wir sehen sie nur sehr selten.


    Gino läuft im Wald an der Flexi. Er hat starken Jagdtrieb. Er ist noch nie Wild hinterher und hat noch nie aktiv gejagt. Was daran liegt, dass er dort wo mit Wild zu rechnen ist ausschließlich an der Leine läuft. Würde ich ihn dort ableinen, bin ich mir sicher, dass das größtenteils unproblematisch ist, weil wir sehr viel AJT betrieben haben. Ich bin mir aber auch sicher, dass er weg wäre, wenn in unmittelbarer Nähe ein Wildschwein hochgehen würde. Wie lange er weg wäre, kann ich gar nicht beurteilen. Vielleicht würde sogar der RR funktionieren oder das im Dummy eintrainierte "Stop". Ich werde es allerdings nicht austesten.

  • Quasi ob das Gro der Leute es schaffen ihre Hunde tatsächlich bei einem so starken Reiz zu kontrollieren.

    Mittlerweile schaff ich es sie abzurufen.
    Entweder per Stimme, oder wenn sie weiter weg ist, mit der Hundepfeife.

  • Also wenn direkt vor/hinter ihnen was hochgeht, sind beide weg.


    Wild, das weiter weg, also ab so 20m vorbei rennt, wird angeguckt und vielleicht frustet mal einer der beiden vor sich hin, weil er hinterher will, aber da kann ich sie problemlos bei mir halten. Sie werden mit Keksen vollgestopft und fertig. Wild, das sich nicht bewegt, ist inzwischen uninteressant (wars bei Frodo immer, bei Finya durchs Training).
    Bei Finya war das überhaupt sehr viel Arbeit. Die ist früher schreiend auf 2 Beinen in der Leine gehangen und hat nichts mehr mitbekommen, wenn in 200m Entfernung ein Hase gesessen ist (oder wahlweise auch ein Jogger oder Radfahrer auf der anderen Feldseite lang fuhr :headbash: ), musste ich sie zum Teil wegtragen, weil sie sonst nicht mehr runtergekommen wäre.
    Bei unserer zweiten Hasensichtung ist damals auch direkt der Karabiner gebrochen. Ganz genial. Finya war im Hasenglück :ugly:


    Danach gabs bei ihr noch einige weitere Situationen, in denen sie gehetzt hat. Frodo hat 2x gehetzt.
    Bei Finya zum Teil blöde Zufälle (wie das mit dem Karabiner) und einmal Leichtsinnigkeit von meiner Seite. Bei Frodo waren es beide Male so Situationen, wie du beschrieben hast - Hase quasi direkt vor ihm hoch. Beim ersten Mal hab ich ihn abgepfiffen, beim zweiten Mal bin ich fast auf den Hasen getreten und hab zu lang nach der Pfeife gesucht. Bis ich die gefunden hatte, war er längst auf und davon.


    Ich hab daraus gelernt - Pfeife immer direkt zu Spazierbeginn umhängen und Training intensiviert (also bei Frodo). Bei Finya nicht von ach so oldiehaftem Verhalten ablenken lassen - die kann auch jagen, wenn alles weh tut und sie irgendwie neben sich steht! Die wird noch jagen, wenn sie blind und taub ist, zur Not irgendwelche Schatten, die sie noch wahrnehmen kann :roll:

  • Mit Futter könnte ich da wenig versuchen

    Ich hab' das da gelesen und Wienerle gehören bei mir nicht zum Futter :D :flucht: :lol:
    Aber ja, dann ist der Erregungslevel schon zu hoch als dass Hund noch was fressen könnte :smile: wobei rohe Leber... :flucht:



    Hier wo ich wohne gibt's einige Hunde, die sehr regelmässig ein halbes Stündchen fehlen. Je nach Klang der Hundepfeife weiss ich laaaaaange vorher, wem wir noch begegnen werden :ugly:
    Es stört die Halter auch nicht weiter, Hund kommt ja irgendwann wieder.


    Meine scheucht wahnsinnig gern Enten hoch :roll: das braucht extrem viel Disziplin ihrerseits um solche Gelegenheiten nicht wahrzunehmen. Sobald sie auffliegen, ist mein Hund happy :roll:
    Da ich das weiss, leine ich mein Hundchen einfach an. Manchmal bin ich zu spät / zu blöd - dann gehe ich von dem Ort nicht eher weg, als dass wir noch ein paar Tricks gemacht haben, ich will nicht dass die letzte Erinnerung an den Ort der Jagderfolg ist.
    Und dann halt die nächsten paar male Leinenknast und tricksen :smile:
    Wenn ich die Enten vorher sehe und den Hund bewusst bei mir behalte, dann geht's gut aber ohne explizites Verbot gönnt sich das Sauviech den Spass.
    Sie kann auch brav an der Leine gehen und im letzten Moment *BÄMM* hähä. So viel zu meinem perfekten Hundchen :roll:

  • Also mit Futter kann man einen Hund, der im Jagdmodus ist, nicht mehr erreichen, da kommt nichts mehr an.
    Das würde sogar meine ziemlich verfressene Hündin nicht mehr interessieren.

  • Also mit Futter kann man einen Hund, der im Jagdmodus ist, nicht mehr erreichen, da kommt nichts mehr an.
    Das würde sogar meine ziemlich verfressene Hündin nicht mehr interessieren.

    Finya hat gelernt zu fressen, wenn sie wegen Wildsichtungen aufgeregt ist, weil Kauen beruhigt.


    Die guckt mich nicht an, weil sie eine Belohnung fürs brave Sitzen will, sondern weil sie ihr Popcorn zum Thriller gucken will :D

  • Eben, im Jagdmodus ist es eh schon zu spät.


    Wenn man sich nicht sicher ist, ob der Hund noch ansprechbar ist, ist so ein Würsteltest ganz praktisch :smile:
    Und da bringt's mit Supermegawowigutzelis wesentlich mehr als mit Hmnajafutter.

  • Naja, Futterbelohnung ist bei uns Tagesformabhängig. Bei Jagen selber sowieso sinnlos, aber auch sonst hat Madame nicht immer Lust auf Superleckerlis... :pfeif:

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