Vorkontrollen/Nachkontrollen No-Go's

  • Wenn alle Tiere welche im Tierschutz landen, von Leuten wie Euch betreut und vermittelt werden würden, wäre die Welt ein besserer Ort.
    Ganz ehrlich und von Herzen :gott:
    Ist schön Euch zu lesen und zu erfahren, wie Ihr das macht, worauf Ihr schaut.

    Ich hoffe Ihr habt irgendwann Zeit, noch die eine oder andere Geschichte zu erzählen :dafuer:

  • Ich gebe zu, ich bin langsam verwirrt :ugly: Ein ausführliches Beratungsgespräch ist zwar erwünscht, aber wenn in dem Zuge AUCH auf mögliche Gefahrenquellen in der Wohnung hingewiesen wird, dann ist das schon wieder viel zu bevormundend? Worüber darf man denn dann überhaupt beraten, es kann ja so ziemlich alles als Bevormundung ausgelegt werden :???:

    Grad das hier genannte Beispiel der Kabel... Die liegen hier auch überall offen rum. Im Nagerfreilauf werden die selbstverständlich gesichert, beim Hund habe ich daran ehrlich gesagt gar keinen Gedanken verschwendet... Es zieht ja ein erwachsener Hund ein und kein Welpe... Dass der aber wahrscheinlich keine Wohnung kennt und daher durchaus auch die Idee kommen könnte, mal die Kabel zu kosten, finde ich jetzt (beim darüber nachdenken) aber nicht unwahrscheinlich. Hätte also bei der VK jemand etwas in die Richtung gesagt, dann wäre ich dankbar für den Hinweis gewesen, ich hab einfach nicht dran gedacht.


    LG Maren

  • auf mögliche Gefahrenquellen in der Wohnung hingewiesen wird, dann ist das schon wieder viel zu bevormundend? Worüber darf man denn dann überhaupt beraten, es kann ja so ziemlich alles als Bevormundung ausgelegt werden :???:

    Die Frage ist, wo beginnt es und wo hört es auf. Wenn das dann auch noch nicht allgemein gehalten, sondern im persönlichsten Lebensraum des Intetessenten passiert...

    „Sie tragen eine weiße Hose. Das ist bei dem schwarzen Hund wirklich nicht ideal. Ich sage das, weil sich schon mal jemand wegen der Haare beschwert hat.“
    „Ihr Auto? Der Hund könnte die Ledersitze zerkratzen, sein sie sich dem bitte bewusst.“
    „Sie haben Tomaten auf dem Balkon? Oh, damit bitte vorsichtig, die sind für Hunde giftig.“
    „Die Mülleimer sind aber nicht gut gesichert. Da sollten sie über eine bessere Lösung nachdenken.“

    Das kommt alles aus der selben Ecke wie die Kabelsache und ist einfach anmaßend :ka:

    Ich bin nicht grundsätzlich gegen eine „Kontrolle“ der Lebensumstände, aber dann reicht doch wohl zu prüfen, ob zb die Angabe, dass keine Treppen da sind, richtig ist.
    Ich finde, alles weitere kann auch an einem anderen Ort stattfinden oder aber so allgemein gehalten sein, dass der Interessent sich nicht gleich generalverdächtigt fühlt.

  • Kann es sein (das ist nicht böse gemeint!), dass du da einfach etwas empfindlich reagierst? Denn ich denke, wenn es nett und nicht von oben herab angebracht ist, dürfte das echt kein Problem sein.

    Und ich finde deine hier angebrachten Beispiele schon anders, als der Hinweis mit dem Kabel.

  • Das kommt alles aus der selben Ecke wie die Kabelsache und ist einfach anmaßend

    Echt?
    Da wäre es für mich jetzt komplett der Ton, der die Musik macht.
    Da würde ich mich nicht bevormundet fühlen - nur weil ich drauf hingewiesen werde / gefragt werde.

    Sowas ist für mich eher ein pingen, ein anklopfen ob das ein Problem sein könnte, ob man sich dessen bewusst ist.
    Ich find's eigentlich sogar eher gut :smile:

  • Ja, das stimmt schon, aber Beratung bedeutet doch immer im Endeffekt, dass jemand, der besser Bescheid weiß als man selbst, einem erklärt, wie es richtig geht. Wenn man alles schon weiß (das meine ich jetzt ganz neutral), dann brauchts auch keine Beratung.

    Ich glaub, ich kann mich auch einfach schlecht ausdrücken :verzweifelt: Aber mal als Bsp., ich habe einen Jagdhund-Mix aus dem TS. Hätte man mir jetzt bei der VK erklärt, dass der Hund da wahrscheinlich ordentlich Jagdtrieb hat... und es viel Training sowie ne geeignete Ersatzbeschäftigung braucht, damit man den Hund auch mal ableinen kann. Ich geb zu, da wäre ich mir leicht verschaukelt vorgekommen :ka: Nicht, weil an der Aussage an sich irgendwas verkehrt ist, sondern einfach, weil das für mich einfach selbstverständlich ist. Aber es ist auch nicht die erste Jagdsau, die hier wohnt ;) Trotzdem würde ich nie auf die Idee kommen, das irgendwie übel zu nehmen oder übergriffig zu finden. Denn der nächste Interessent, der gerade seinen ersten Hund holen möchte, fände diese Form der Beratung vielleicht super, weil einfach die Erfahrung fehlt. Und mit allgemeinen Aussagen auch zum Thema Sicherheit, ist es ähnlich. Der Eine findet es selbstverständlich, der Andere ist für einen Hinweis dankbar.

  • Hi,

    so sehe ich es auch - und nee, ich hab echt keinen Vertrag damit, Leute zu belehren. Und wie gesagt, die Gespräche waren immer sehr nett.

    Wie @Maren12 schon gesagt hat: An manche Sachen denkt man halt einfach nicht. Deshalb bin ich für meinen Teil auch froh über Tipps. Ob ich sie annehme oder nicht ist doch meine Sache :smile:

    Ich kann auch gut verstehen, dass jemand das für sich nicht möchte. Aber ganz ehrlich: Da verschmerz ich liebe ne behalste Reaktion, weil ich einen unnötigen Tipp gegeben habe, als dass was Schlimmes passiert, was durch nen Tipp hätte vermieden werden können.

  • Was ich bei manchen Tierschutzvereinen problematisch finde ist ein pauschales "Nein", wenn man zb keinen Garten hat. Ich habe mit TschVereinen dennoch positive Erfahrungen gemacht, bei denen normale Ansprüche an zukünftige Halter gestellt werden und der Mensch zählt, nicht der Besitz. Man darf halt nicht beim ersten Tierheim die Flinte ins Korn werfen.
    Bonnie habe ich bekommen, weil ich mit Angsthunden Erfahrung habe und das Tierheim sicher sein kann, daß ich nicht denke, ach das bissle Angst gibt sich schon und dann enttäuscht den Hund zurückgebe, weil es sich halt nicht so einfach gibt.
    Nachkontrolle war hier keine, aber das Tierheim hat bei mir nach ca 10 Monaten angerufen und gefragt wie es geht, das fand ich gut :)

  • Bei mir hats sogar ne Nachkontrolle gegeben :smile: Und die Leute haben sich richtig gefreut, die Maus wiederzusehen. War schön.

    Ich schick gelegentlich mal Fotos, da kommt auch jedesmal ein nettes Dankeschön zurück.

  • Also auf Kabel weisse ich immer hin, viele Leute denken nicht daran. Hat mir auch schon ein Pflegie zerbissen. In der Regel sind die Leute dankbar.
    Ansonsten kommt es doch immer auf den Hund an was für Kriterien es gibt. Und klar wird der Garten angesehen. Ich habe schon mal eine Vorkontrolle für einen Galgo gemacht und natürlich hatten sie vorher versichert das der Garten eingezäunt war. Aber die 30 cm Zaun hätte jeder Galgo bequem überschritten.
    Und ja ich hatte auch schon Interessenten die von mir keinen Hund wegen einem fehlenden Garten bekommen haben … und was wurde ich beschimpft. Das es sich dabei um einen 5 jährigen Panikrüden handelte, der seit seinem zweiten Lebensmonat im Tierheim saß verstand die Dame nicht. Auch nicht das der Hund die ersten Wochen nicht spazieren gehen kann. Und natürlich hat die Vorkontrolle bei den nächsten Interessenten nach Löchern im Garten geschaut, die Leute wurden verpflichtet den Zaun zu erhöhen, Sicherheitsgeschirr und GPS Halsband zu kaufen. Alles Dinge die ich am Telefon nicht einschätzen kann. Das mag sich nach Bevormundung anhören, aber besser als ein entlaufender toter Hund. Genau wie ich keine Angsthunde in sehr belebte Wohngegenden vermittele - das sehe ich nur vor Ort. Und klar, für den unbefangenen Mixwelpen, der offen und freundlich ist spielt all das keine Rolle. Die dürfen gerne in ein Zuhause in Berlin Mitte 20. Etage.

    Und die meisten Dinge die man als Vermittler oder bei einer Vorkontrolle erzählt sind eben Erfahrungswerte. Inzwischen fange ich im Urschleim an und erzähle das ein Welpe nachts raus muss - erstaunt Leute immer wieder, genau wie das ein Jagdhund Jagdtrieb hat oder das ein Hund aus dem Tierheim nicht alleine bleiben kann oder ein Herdenschutzhund nicht als Kuschelkumpel für die Kleinkinder taugt.

    Und Nachkontrollen oder Besuche ;) zeigen einfach nur Interesse am Hund. Ist doch besser als wenn sich nie wieder jemand kümmert.

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