Zum Thema "Rudelführer und Rudel"

  • Das ist so ein Dingens, austesten. Halte ich z.B. für eine stark vermenschlichte Sicht der Dinge,

    Nein, nicht wirklich;; das ist ein Terrier-Dackelmix.
    Aus 30 Jahren Terriererfahrung, kann ich dir versicherm, daß Terrier ein Leben lang austesten.
    Und Dackel sind im allgemeinen bekannt für ihr Durchsetzungsvermögen und ihre Sturheit.
    Sag ja, brisante Mischung.

  • Aus 30 Jahren Terriererfahrung, kann ich dir versicherm, daß Terrier ein Leben lang austesten.

    Also ich bin nun auch nicht ohne Terriererfahrung ;)
    Und ich würde es ganz anders formulieren:

    Kann Dir versichern, dass ein Terrier sein Leben lang versucht, sein Ding durchzuziehen.

  • sein Ding durchzuziehen.

    Das sowieso. :lol:
    Sie testen ja auch nicht immer einunddasselbe, wenn eine Sache geklärt ist, wird hal die nächste diskutiert. :D

  • Sie testen ja auch nicht immer einunddasselbe, wenn eine Sache geklärt ist, wird hal die nächste diskutiert.

    Das würde ich nie unter dem Aspekt austesten sehen.

    Sie sind eigenwillig und sie wollen ihren Willen schon durchsetzen. Sie sind aber darin auch Egomanen. Und ein Egomane kümmert sich nicht um Deine Belange, Du bist gar kein Faktor, der mit einkalkuliert werden würde (und das wäre Voraussetzung, um Dich auszutesten), Du bist schlicht und ergreifend nur ein im Weg stehendes Hindernis.

    Finde Dich endlich, nach 30 Jahren ( ;) ) mit der Dir zugewiesenen Rolle ab xD

  • Was ich mich an der Stelle so immer frag: Was sind denn die absoluten Muss-Regeln? Und wie viele?

    Bei uns:

    - Hier (da brennts dann irgendwo, in einem angenehmen Radius sind sie eh meistens. Brauche ich kaum)

    - Sitz bzw. Platz bzw. Seite (nutze ich für Passanten mit oder ohne Räder, da solls dann auch zügig funktionieren. Tuts auch, mit Lilly noch im Training)

    - Rumgesaut oder belästigt wird nicht, weder bei Zwei- noch bei Vierbeinern (da muss ich bei Lilly nochmal ran, weil die anfängt, ihren Hof zu verteidigen)

    - Wenns morgens Gassi geht, erhebt sich bitte auch der alte Terrier aus dem Körbchen (meinetwegen gaaaaaanz langsam und genervt guckend und schnaufend)

    - Vom Tisch klauen ist nicht (betteln ist erlaubt)

    - Wegschicken wird akzeptiert (ich unterbinde erstmal keinen Liegeplatz, auch nicht den im Weg. Aber wenns stört, dann schicke ich halt weg)

    - Wer absichtlich rempelt oder mobbt sollte das Echo vertragen :D

    - Jeder hat seins

    - Wat mutt dat mutt (Tierarzt, Trimmen, Körperpflege)

    - Die Leine ist nicht dazu da, mich durch die Gegend zu ziehen (mit Abstrichen bei Lilly, wenn sie Panik schiebt).

    Da ich keinen Hundesport mache und die Hunde auch nicht am Fahrrad oder so führe, lege ich keinen Wert auf Präzision oder so.

    Aufgebaut wird alles mit viieeeeel Leckerli, Spiel und Spaß und Toleranz für Frechheiten.

  • Aber das drückt sie nur über Blicke und Gesten aus

    Oh, das hat Löle gemacht. Blicke die man gespürt hat.
    Meine Freundin wollte mir das nie so glauben, dann war sie mal hier. Wir saßen am PC und suchten was, sie schaudert immer mal kurz und ich frag ob ihr kalt sei. Ne, nur irgendwie komisch. Ich grinse schon, sie wirft mir nen Blick zu und sagt noch "Ach Quatsch, ich weiß woran du denkst. Aber die pennt doch."
    Mein Mann lacht und meint "Ne ne, die Kleine starrt dich seit bestimmt 10 Minuten an."

    Da hatte auch noch kein anderer Hund so drauf wie Löle, bzw Hamilton könnte, hat aber nicht die Geduld dafür. Der wird dann laut, dann körperlich. und wenn man dann nicht spurt, dann kommen die Zähne zum Einsatz.


    Das ist so ein Dingens, austesten. Halte ich z.B. für eine stark vermenschlichte Sicht der Dinge, die mit dem Hundsein ziemlich wenig zu tun hat.

    Und ich bin nun niemand, der Hunde für dumm oder frei konditionierbare Maschinen hält ... nee, nee, die sind schon schlau, können uns auch lesen und wissen, wie sie zum Ziel kommen ... aber austesten als solches, als Motivation, ganz klar nein. Denke, das ist eines dieser Missverständnisse, die sich wacker halten, in der Beziehung Mensch-Hund. Dem Hund geht es stets um die Sache, dem Menschen meist ums Menscheln. D.h., halte Hunde für wesentlich sachlicher und opportunistischer.

    Also einerseits sind Hunde schlau und haben ein Ziel, aber andererseits darf dieses Ziel immer nur eine Sache sein?
    Und warum kann diese Sache dann nicht einfach sein auszutesten wie weit man gehen darf?

    Hamilton testet. Am Anfang wars schlimm, aber ich finde das nichtmal negativ. Es war halt anstrengend immer und immer wieder zu betonen das gewisse Dinge in Stein gemeißelt sind, obs dem Whippet nun passt oder nicht.
    Hat in der Ausprägung halt noch keiner meiner Hunde gemacht, waren halt alle anders. Einige Gassihunde waren so, übrigens durch die Bank weg fast alle der Terrier. (Was besonders lustig ist wenn man bedenkt das in der Rasse Whippet ordentlich Terrier drin ist)
    Er wollte aber nun einfach wissen ob er mit seinem Willen durchkommt. Eigentlich hätte mir das klar sein müssen, der war ja schon von Anfang an so und ich hab den Wurf ja von Anfang an verfolgt. Dazu die 2 Monate bei den Vorbesitzern die ihn als Babyersatz hielten, ganz tolle Idee bei nem Hund mit viel Eigensinn.

    Der hat mich fast ein Jahr lang getestet. Wieder und wieder, täglich was anderes, Sachen die ich für längst geklärt hielt tauchten immer mal wieder auf. Der war richtig kreativ!
    Und dann war Ruhe. Ich hab nix anders gemacht, er hat einfach entschieden das ich wirklich ein Fels bin und damit wars gut. Er wurde richtig entspannt und folgt mir seitdem durch alles mögliche, auch durch super gruseliges. Bzw ist fast nix mehr gruselig, seit dem Moment wo ich mich bewährt habe.
    Okay, außer so Dinge wie die überlebensgroße Statue eines Stieres die wirklich überraschend in der Dunkelheit vor uns aufragte. Aber da hat sich selbst Arren erschrocken.


    Opportunistisch, hm. Ja. Aber eben nicht alle sind so. Hamilton ist der Meinung er braucht nichts und niemand, er kommt allein klar. Ich befürchte das stimmt sogar, umso erleichterter bin ich das er mich einfach sehr gern hat und dazu stinkendfaul ist.
    Wäre das anders hätte der Hund vermutlich sein Leben lang Leinenknast und auch Maulkorb drauf.
    So mag er mich eben gerne und tut auch mal was für mich. Dafür erwartet er halt laissez-faire in anderen Dingen, sonst zeigt er deutlich wie eigenständig, schlau und arschlochig er sein kann.
    Ich wette übrigens das mir mein Mann morgen erzählen wird das Hami ihn angeknurrt hat und Arren vermöbelt hat. Oder ein Kissen zerfetzt hat. Einfach aus dem Grund das Hami richtig, richtig miese Laune hatte eben als er mit Herrchen nach oben ins Schlafzimmer musste, während ich wegen Rücken noch unten schlafe. Das war okay als es mir richtig mies ging, gestern war er schon angenervt weils mir ja besser ging und heute, wo es noch besser ist war er fassungslos als ich drauf bestand das er mit hochgeht. Ohne mich. Obwohls mir ja besser geht.
    Und nein, der hat keinen Stress da oben. Der ist nur pissig weils nicht so läuft wie er das nun bitte möchte.

    Ich liebe ihn ja wirklich, aber der nächste Hund wird einer der mit mir was machen mag. Also, richtig was machen, nicht nur gemeinsam auf der Couch liegen, im Bett liegen, im Garten liegen... Man merkt seine Vorlieben. :lol:

  • Hmmmh - auch für mich sind hinterfragen und austesten zwei verschiedene paar Schuhe. Austesten hat für mich so was langfristig Strategisches und Berechnendes. Deshalb bin ich damit auch nicht glücklich.

    Hinterfragen ist für mich eher etwas situatives. Nach dem Motto: Probieren wir mal unser Glück. Gerne auch 3 Wochen hintereinander jeden Tag aufs Neue :D Das passt meiner Meinung nach besser.

  • Hmmmh - auch für mich sind hinterfragen und austesten zwei verschiedene paar Schuhe. Austesten hat für mich so was langfristig Strategisches und Berechnendes. Deshalb bin ich damit auch nicht glücklich.

    Hinterfragen ist für mich eher etwas situatives. Nach dem Motto: Probieren wir mal unser Glück. Gerne auch 3 Wochen hintereinander jeden Tag aufs Neue :D Das passt meiner Meinung nach besser.

    Ich ergänze mich mal selbst, weils doch nach Wortklauberei klingt.

    „Der Hund testet mich“ hat für mich sowas von: Er nimmt mich nicht für voll, er möchte mich einschätzen, kurz: Er kratzt an meinem Ego. Was dann ne entsprechende Reaktion auslösen kann. Und da sind wir meiner Meinung nach ganz schnell in dieser „Du musst dem mal so richtig zeigen wer der Boss ist“-Schiene.

    Ich denk, dass der Hund in der jeweiligen Situation einfach guckt, ob er nicht doch das machen kann, worauf er Böcke hat. Einfach weil er das grade gern möchte. Also einfach mal ein Versuch. Nicht um zu gucken, wie ich reagiere, sondern um das zu tun, worauf er Bock hat. Ein netter Versuch halt. Oder auch nicht so nett, wenns um was Superspannendes geht. Aber nix, was an meinem Ego kratzen müsste. (Mich aber natürlich auch mal echt nerven kann :D )
    Trotzdem kann man ch damit viel entspannter umgehen, als wenn ich mich persönlich ausgetestet fühle.

    Hoffe das war jetzt nicht zu verkopft. Ist es in der Praxis nämlivch gar nicht.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!