Wenn man hilflos daneben steht...

  • Erschreckender finde ich übrigens, dass - bis auf eine Person - keiner die Zivilcourage zeigte und eingeschritten ist. Finde ich schlimm....


    Ich muss gestehen, ich fackel da nicht lange rum. Vor einigen Wochen beim Stadttraining wurde eine junge Frau von zwei Männern angepöbelt. Ich bin schon fast dazwischen, bis ich merkte, dass nicht nur die Männer, sondern auch die Frau unter Alkohol-/ Drogeneinfluss stand und mit den zwei Männern zusammengehörte. Sie lief dann auch mit den beiden davon.


    Das Problem mit der mangelnden Zivilcourage ist ja nicht nur bei Tieren zu sehen, sondern auch unter Menschen - und sei es nur verbal. Da werden andere erniedrigt, gedemütigt, verletzt und keiner schreitet ein. Wir sind zu einer Wegseh-Geschellschaft geworden :verzweifelt:

  • War das früher mal anders? Ich muss gestehen, ich hab mit dem "wir sind zu.... geworden" immer ein Problem, weil ich glaube (Beweise hab ich nicht) Menschen waren einfach schon immer so.


    Aber zurück zum Thema und zum Video - genau das finde ich auch am schlimmsten. Immerhin wurde aber gefilmt, die Polizei verständigt und als Folge daraus die Frau festgenommen und der Hund in Sicherheit gebracht.


    Ich glaube nicht, dass ich mich hätte zurückhalten können. Vermutlich nicht. Aber ob das so clever wäre :ka:

  • Stimmt, da habe ich mich vermutlich falsch ausgedrückt. Wir sind eine Wegseh-Gesellschaft (schon immer gewesen).


    Ich habe den Text nicht gelesen (zumal mein Englisch auch recht bescheiden ist). Aber wenn das Ergebnis des Filmens ist, dass der Hund in Sicherheit gebracht wurde, dann ist das gut. In Deutschland werden aber solche Filme nicht als Beweismaterial herangezogen, oder?


    Habt ihr die eine Frau gesehen, die im Aussteigen noch den Kopf geschüttelt hat? Sowas nervt mich - sehen, Missgunst ausdrücken, aber nicht einschreiten...

  • Ich habe den Text nicht gelesen (zumal mein Englisch auch recht bescheiden ist). Aber wenn das Ergebnis des Filmens ist, dass der Hund in Sicherheit gebracht wurde, dann ist das gut. In Deutschland werden aber solche Filme nicht als Beweismaterial herangezogen, oder?

    Hab heute keine Lust mir das anzugucken. Klingt nicht stimmungsaufhellend.
    Aber wenn das in der Öffentlichkeit war könnte das in DE durchaus als Beweis zugelassen werden. Das käme auf den Richter an.


    Es ist übrigens in Deutschland eine Straftat, und absolut keine Ordnungswidrigkeit, einem Wirbeltier ohne vernünftigen Grund Leid anzutun.

  • Da du mich zitiert hast: Hab ich irgendwo das Gegenteil behauptet?

    Nein nein, alles gut. Hatte extra den Absatz drin, damit du das nicht auf dich beziehst. :tropf:
    Hier war nur in einigen älteren Posts die Rede davon, den Hund mit der Leine zu verdreschen oder sonstwie zusammenzuwichsen wäre eine Ordnungswidrigkeit. Das stimmt nicht.

  • Kurze zusammengefasste Übersetzung: Der Fahrer wurde verständigt, die Bahn hielt an. Drei oder mehr Angehörige des Bahn-Personals liefen zu ihr und sie stieg aus. Die SPCA (Society for Prevention of Cruelty to Animals - Gemeinschaft zur Verhinderung von Tierquälerei) hat sie anschließend festgesetzt und angezeigt. Also immerhin hat sich da was bewegt.


    Auf mich wirkt sie wie ein Tweeker (für gewöhnlich sind das Menschen auf Crystal Meth) und die sollte niemand unterschätzen. Hab ich selbst schon erlebt (mein letztes felines Pflegefell kam von einem Meth-Abhängigen Schizophrenen). Alles andere als lustig. Sehr beängstigend und die Kommunikation zum Abschwatzen des Tieres vergleiche ich heute noch damit, dass es kein Laufen auf Eiern, sondern Laufen auf Federn war, die man nicht im geringsten bewegen durfte.


    Also irgendwie versteh ich schon die Angst und den Hang zum Selbstschutz. Dabei könnte die Situation eben durchaus entschärft und der Hund vor weiterem Missbrauch bewahrt werden, wenn alle zusammenarbeiten würden.

  • Dabei könnte die Situation eben durchaus entschärft und der Hund vor weiterem Missbrauch bewahrt werden, wenn alle zusammenarbeiten würden.

    Das finde ich einen sehr guten Satz! Wenn alle zusammenarbeiten würden. Aber leider sehen viel zu viele einfach weg.


    Vielen Dank für die Übersetzung und Zusammenfassung! Wie gut, dass hier doch noch zum Wohle des Tieres gehandelt wurde und er nun in Sicherheit ist. Ich kann Gewalt nur schwer ertragen (egal ob gegen Mensch oder Tier).


    Unsere Hündin wurde übrigens auch durch die Polizei beim Vorbesitzer beschlagnahmt. Der Vorbesitzer ist alkohol- und drogenabhängig (ich weiß aber nicht, welche Drogen) und hat Cassy misshandelt. Auch wenn uns Cassy oftmals sehr fordert und auch manchmal überfordert, bin ich sehr froh, dass sie bei uns ist. Dennoch haben wir tagtäglich mit ihrer Vergangenheit zu kämpfen. Sie ist alles andere als ein pflegeleichter Hund, dabei könnte sie eine Traumhündin sein, hätte man sie nicht "vermurkst".


    @LostRealist
    ah, ok. Ich hatte das - trotz Absatz - auf mich bezogen.

  • Selbst beim Vorgehen von zwei Personen sehe ich da ein echtes Problem. Sollten Drogen im Spiel sein, was sich ja so nicht erschließen lässt, könnte das sehr schnell sehr gefährlich werden - nicht nur für Beteiligte und den Hund, sondern auch für alle Anwesenden.
    Ich bin da gerade hin- und hergerissen.

    Was bitte soll denn allen Anwesenden im Zweifel passieren? Bringt sie durch Konzentration den Zug zum entgleisen?


    Das die Frau irrational handelt, kann außer an Drogenkonsum evtl. auch an psychotischem Erleben liegen. Sie war ja offenkundig mit ihrem eigenen Verhalten auch nicht glücklich.


    Wenn da zwei drei couragierte Menschen in aller Ruhe hingegangen wären, wäre die Situation für den Hund und die Frau sicher deutlich entspannt worden bis die Fachleute da sind.

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