Bevor es losgeht, erst mal informieren!

  • Die Oma von unserer Hündin war noch auf einem Hof, in der Schweiz, in der Arbeit. Und das war deutlich mehr als 2x 10-15 Minuten die Herde rein und raus zu bringen.

    Aber sicherlich weniger als jeden (!) Tag zwei volle Stunden! Ich bin aus der Schweiz, laufe seit ewig durch Höfe mit Sennenhunden, kenne etliche näher. Klar sind die sehr oft dabei und wachen, aber das Mitlaufen ist nicht mit konzentrierter Kopfarbeit vergleichbar.


    Wesentlich ist: 2 Stunden Kopfarbeit jeden Tag wird wirklich jeden Hund irre machen - sie zeigen es bloss unterschiedlich je nach Veranlagung. Kein vernünftiger Mensch fordert sowas von seinem Hund, auch nicht (gerade nicht) von seinem Arbeitshund! Die Gefahr, sich einen Workaholic heranzuziehen ist besonders bei Arbeitshunden gegeben.


    Beschäftigung ist gut und wichtig, aber Qualität ist wichtiger als Quantität. Und ein Hund, der nicht mal einige Tage ohne Programm abhängen kann, ist bereits geschädigt.

  • Von denen ich das gehört habe, die machen keine 2 Stunden am Stück Kopfarbeit. Über den Tag verteilt mit hüten, treiben und Hof bewachen kommen die auf einiges. Klar haben die zwischendurch ihre Pausen oder legen sich auch mal beim Hof bewachen hin.
    Wenn ein Rind, Schaf usw. mal verloren geht dann können es auch mal bis zu 10 - 12 Stunden sein die sie unterwegs sind.
    Es gibt auch Appis die hüten den ganzen Tag die Schafe mit und passen auf.


    Unsere Hündin kann 30 Kilometer, in ihrem Tempo, am Rad laufen. Danach trinkt sie was und schaut einen an und fragt ob man noch mal 30 Kilometer fahren kann. Und die ist nicht überdreht.


    Sie brauchen aber mehr Auslastung und Auslauf. Die wollen auch arbeiten. Ein Appi der nicht genug Auslastung und Bewegung bekommt kann ganz schön ungemütlich werden. Er sucht sich dann auch seine Aufgabe/Beschäftigung selber und meisten ist das nichts über das man sich freut und das man sich wünscht.


    Jetzt im alter kommt unsere Hündin auch mal ein paar Tage mit wenig Programm klar.


    In jüngeren Jahren steigt ein Appi einem aufs Dach, wenn er ein paar Tage kein Programm bekommt. Wie gesagt er sucht sich dann seine Beschäftigung und Aufgabe selber.


    Unsere Hündin hat sich mal mit 5 Monaten einen Sehnenriss zugezogen und durfte 3 Monate nicht rennen, spielen, toben usw. Die ersten 4 Wochen durfte sie nur kurz zum lösen in den Garten.
    Hätten wir den ganzen Tag nichts mit ihr gemacht, wäre sie uns aufs Dach gestiegen. So haben wir immer wieder über den Tag verteilt Kopfarbeit mit ihr gemacht und ihr Tricks beigebracht. Und trotzdem hat sie einmal am Tag ihre 5 Minuten bekommen und ist durch die Wohnung gerast.


    LG
    Sacco

  • In jüngeren Jahren steigt ein Appi einem aufs Dach, wenn er ein paar Tage kein Programm bekommt. Wie gesagt er sucht sich dann seine Beschäftigung und Aufgabe selber.

    Sorry, aber wenn dir ein Hund (und der Appi ist auch nur ein Hund), der über die Pubertät hinaus ist aufs Dach steigt (und das auch noch über Jahre!), wenn er einige Tage kein volles Spassprogramm kriegt, dann ist das Problem hausgemacht: man hat sich den Hund durch zu frühe und zu intensive Dauerbeschäftigung so erzogen.


    Grad bei arbeitswilligen Hunden muss man rechtzeitig auf die Bremse treten und dosieren, sonst hat man schwupps einen eher unangenehmen Hausgenossen, der ständig überdreht und "aufs Dach steigt".

  • Nö das haben wir nicht. Wir haben von anfang an auf die Bremse getreten, mussten wir eh da sie 3 Monate nicht spielen durfte, und haben es dosiert.
    Und nein wir haben keinen unangenehmen Hausgenossen der ständig überdreht ist und uns aufs Dach steigt. Das hatten wir die ganzen 10 Jahre nicht.


    Aber trotzdem möchte sie mehr laufen, Beschäftigung und arbeiten als manch andere Hunde.


    Und es war nicht die rede von ein paar Tage kein volles Spassprogramm sondern von ein paar Tage null Programm. Das ist noch mal ein Unterschied.


    Und wenn man schon keinen Hütehund haben möchte, dann sollte man auch von einem Appi absehen. Der Appi treibt nicht nur der hütet und bewacht auch.


    LG
    Sacco

  • Ich befürchte, wenn wir keinen Pudel möchten und keinen mexikanischen Nackthund (usw.), müssen wir wohl mit Haaren leben. Die drei Katzen haaren ja auch. Es wäre halt schön gewesen, nicht noch mehr Haare herumfliegen zu haben, aber Mensch. Die eierlegende Wollmilchsau gibt’s eben nicht.


    Labrador aktuell auf Platz 1 :)

  • Wenn man mit einem Labrador liebäugelt, würde ich den Appenzeller erst recht ganz schnell von der Liste streichen. Ein Appenzeller ist das komplette Gegenteil von einem Labrador und dann wird man mit dem nicht glücklich.


    Ich würde an eurer stelle den Labrador nehmen, wenn er eh zur Zeit auf Platz 1 ist.


    LG
    Sacco

  • naijra, danke für deine Beiträge!


    Meine Appenzeller Sennenhündin muss seit mehreren Monaten mit deutlich reduzierter Bewegung leben. Und das bedeutet kaum Kopfarbeit und oft nur jeden 2. Tag eine Runde von einer Stunde, am Wochenende mal länger, sonst nur in den großen Garten (1000 m² - das ist nicht riesig). Nein, ist nicht ideal, ist gesundheitlich bedingt und meine Eltern (die einspringen) wollen keine riesigen Touren gehen. Der Hund ist 4 Jahre alt und fit.


    Das geht. War ich mir im Vorfeld auch nicht ganz sicher, weil das wirklich sehr wenig Programm ist und eben schon mehrere Monate, aber da kommen keine komischen Hobbies der Hündin, keine Unruhe, sie passt sich an. Sie schmust vielleicht etwas mehr und holt sich ihre Zeit dann so.
    Dazwischen konnte ich ein paar Wochen mal etwas gehen, auch wieder 2-Stunden-Touren - und sofort war sie da und wach und wollte auch die von mir angebotene Kopfarbeit gerne. Sie nimmt, was sie kriegt.


    War bei unserer ersten Appihündin genauso.


    Mag jetzt nicht den Appi hier anpreisen (ich finde den Labrador auch etwas einfacher und überhaupt nicht langweilig - die haben viel Power, gerade als Junghund) aber Saccos Erfahrungen kann ich so nicht unterschreiben.

  • Es gibt auch Ausnahmen und man kann Glück haben. Ich kenne nur viele bei denen das so ist und wo das sehr schief gegangen ist. Vor allem wenn man eher der Typ für einen Labrador ist oder sich einen Labradort vorstellen kann.
    Wir haben auch keine Probleme mit unserer Hündin und finden die Art/den Charakter super. Ich kenne aber viele die sagen das es nichts für sie wäre und es denen viel zu anstrengend wäre. Die sind froh das sie einen Labrador, Goldi usw. haben.


    LG
    Sacco

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