Für die Leseratten - Der Bücherthread - Teil 2

Zitat von Degurina

Meist liest man ja nur von Empfehlungen der Klassiker (Stephen King, George R.R. Martin, Wolfgang Hohlbein, Terry Pratchett), aber ich denke, da gibt es noch viel mehr.

Kennst du Brom?

Bisher leider kein sehr produktiver Autor (nur drei Romane), aber die Bücher, die bisher auf dem Markt sind, sind klasse.

Wobei der Knaur Verlag bei der Übersetzung des zweiten Buches (Krampus) ganz furchtbar gepfuscht hat, falls irgendwie möglich, sollte man das im englischen Original lesen. (welcher Depp bitteschön übersetzt "Santa Claus" mit "Nikolaus"?!?!)

Gerade abgeschlossen im Rahmen der Bücherchallenge: V.E. Schwab "The Near Witch".

Nettes Gruselmärchen aus dern Jugend/Young adult Ecke.

Die Charaktere sind nicht besonders ausgereift und bleiben dicht am Klischee (das widerspenstige Mädchen, das sich gegen die Dorfregeln auflehnt, den für sie ausgesuchten Mann ablehnt und das Geheimnis allein lösen will, um ihre kleine Schwester zu schützen)...

Bisweilen fühlte ich mich sehr stark an Katniss und Prim erinnert... eben das typische Bild der Fantasy Heldin.

Macht das Buch allerdings nicht uninteressant. Die Sprache ist schön, es liest sich flüssig, eben ein schönes altes Märchen, aus einer anderen Zeit, auch wenn einem manches eben nur zu bekannt vorkommt und die Handlung etwas arg vorhersehbar ist.

Ich liebe Fantasy, habe früher sehr viel gelesen, bin aber mit den Jahren immer wählerischer geworden. Es gibt halt wahnsinnig viel Durchschnittsware, und eine nette Deko aus Fantasiewesen und bizarren Orten macht noch keine gute Geschichte. "Die Zwerge", "Die Orks" usw gehören für mich auch in diese Kategorie.

Echte Entdeckungen und Autoren, die von den üblichen Pfaden abweichen, erfreuen mich daher besonders.

Meine Lieblingsfantasy der letzten Jahre:

Jonathan Stroud:

Die "Bartimäus" Bücher

Mit Witz und Orginalität geschrieben. Die Zauberer dieser recht düsteren pseudo-historischen Welt zwingen Dämonen, ihnen zu dienen, was diese nach Kräften zu sabotieren versuchen. Wer Spaß an Terry Pratchett hat, findet hier Vergleichbares, zum Glück aber nicht Kopiertes.

Silvana de Mari:

Der Letzte Elf

Der Letzte Ork

Der letzte Zauber

Die Rückkehr der Elfen
Für mich DIE Entdeckung der letzten Jahre. Ich hatte schon ein bißchen die Hoffnung aufgegeben, daß solche Fantasy überhaupt noch geschrieben wird. So frisch und einzigartig, daß man wie zum erstenmal von Elfen, Drachen und Orks liest. Poesie, Märchen, Humor und Drama liegen hier ganz dicht beieinander. Meine uneingeschränkte Empfehlung.

Dagmar & Cara

Zitat von Dantes

Aktueller Lesestoff:

Matthias Politycki: „Samarkand Samarkand“

Ein Endzeitroman, dessen erste Seite mich zum Kaufen am „Bücher-Wühltisch“ verleitet hat.

(Die ersten vier Sätze habe ich gerade im entsprechenden Thread eingestellt.)

Leider hält das Buch bis jetzt (bin auf Seite 100) nicht was die Eingangsseite versprochen hat.

In Europa tobt ein Krieg und eine der beteiligten Parteien schickt den ehemaligen Gebirgsjäger Kaufner nach Samarkand um ein ominöses Grab zu finden. Darin liegt die Lösung des Konfliktes.

Kaufner sucht und sucht, aber es passiert eigentlich nichts Aufregendes. Die Erzählung zieht sich…..

Zäh.

Alles anzeigen

Durchgefallen.

Kaufner irrt zwischen Usbeken und Tadschiken umher, wandert endlos durch Gebirge,

wird von seinen Auftragsgebern zurückgepfiffen und macht trotzdem weiter. Dazwischen werden einige lokale Mythen erzählt und das war‘s dann. Kein Bezug mehr zum Eingangsthema, dem Krieg in Europa.

Wirr und ohne Ende.

Verschwendete Zeit. Ärgerlich. Endstation Papiercontainer.

Zitat

Zitat von Dantes

Endstation Papiercontainer.

Kannste mal sehen, Politycki galt doch mal was? ("Weiberroman" und "Jenseitsnovelle" wurden seinerzeit gehypt, erinnere ich mich.)

Danke für die Warnung.

Muß gestehen, daß mir der Autor bisher kein Begriff war. Angeblich hat er das Thema jahrelang "mit sich rumgetragen".

Hat dem Buch offensichtlich nicht gut getan.

Grabbelkiste im Supermarkt. Da kann ich nicht vorbeigehen.

Ich habe die erste Seite gelesen. (Text im "erste 4-Zeilen-Strang" eingestellt)

Fand ich ansprechend.

An diejenigen, die 'Schloss aus Glas' schon gelesen haben- hattet ihr auch nach jeder zweiten Seite das Bedürfnis in die Tischkante zu beißen weil es euch einfach nicht in den Kopf wollte, dass Eltern sich ihren Kindern gegenüber so benehmen?

Teilweise, ja. Das ist einfach eine sehr problematische Dynamik in dem Buch, eigentlich sehr harter Tobak. Ich finde, der Autorin gelingt es unglaublich gut, dieses so ambivalente Beziehung zu beschreiben. Sehr beeindruckend, wenn man bedenkt, dass dies ihre eigenen Erfahrungen sind...