[Sammelthread] Erfahrungen Tierschutz /Tierheime
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Also ich tät's gern lesen
Gerne!Ratten, es geht hauptsächlich um Ratten. Aber nicht nur.
Ich habe einige Jahre eine größere Gruppe gehabt und immer wieder neue aus dem TH geholt (wenn welche gestorben sind
). Meistens aus dem TH Rüsselsheim denn dort gabs wirklich ganz tolle Menschen die auch im Rattentreffpunkt (leider gibts das tolle Forum nicht mehr) aktiv waren und jeden gut beraten haben.
Jedes mal wurde ich nett empfangen, man hat etwas geplaudert und es wurde gründlich überlegt welche Ratte/Ratten in meine Gruppe passen könnten. Sie hatten immer recht und ich hab sehr gerne auf ihr Urteil vertraut!
Eine Ratte ist mir besonders in Erinnerung geblieben. Ich war wegen einem anderen Kastrat da und dann hat man ihn aus dem Käfig schauen sehen. Mir wurde erzählt das ihn niemand will weil er ein "Käfigmacho" war. Das heißt im Käfig zwickt er gerne, draußen war er nett und total verschmust... Er hat mich aber einfach berührt mit seinem Blick, er war ein Black Hooded (falls das hier jemandem etwas sagt) und hatte eine Macke im Ohr. Ich war "mutig" und mich hat er nicht gezwickt so das ich ihn aus dem Käfig nehmen konnte. Ich denke ich muss nicht extra erwähnen das klar war das er auch mit kommt ohne auch nur noch eine Sekunde darüber nachzudenken! Ich weiß nicht mehr wie er im TH hieß aber ich hab ihn Teddybär getauft.
Was mich auch unheimlich gefreut hat ist das die Rattenleute sich immer mal wieder erkundigt haben. Aber absolut nicht fordernd sondern sehr nett. Es wurde auch immer mitgefiebert wenn mal eine krank war und ich das im Forum berichtet habe..
Hach, ich vermisse die Zeit!
Dann noch Kaninchen. Es ging um Außenhaltung (winterfest und mit seeeeehr viel Platz) und da bin ich auch immer auf offene Ohren gestoßen und man hat richtig gemerkt wie sehr man sich freute das die Tiere ein Zuhause finden.
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Danke für den Bericht
Das klingt wirklich enorm gut! Schön -
Gerne!
Ich denke oft daran zurück. Gerade die Ratten waren ein wichtiger Teil meines Lebens und ich hab so viele nette Leute kennengelernt.
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Jo genau...dann hast du den ersten Fall wo du den Hund abgemagert zurückkriegst, den nicht wie vorgegeben doppelt gesicherten Hund von der Straße kratzen darfst, der wachsame Molosser in einen Kindergeburtstag gesetzt wird, dem Ressourcenverteidiger unbedingt der Kauknochen weggenommen werden muss. Du hast keine Ahnung was man erlebt, sorry
Ich verstehe, wenn man zu diesen Haltern nicht mehr nett und empathisch ist.
Aber was haben die zig unbescholtenen Interessenten damit zu tun?
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Ich verstehe, wenn man zu diesen Haltern nicht mehr nett und empathisch ist.
Aber was haben die zig unbescholtenen Interessenten damit zu tun?
Kannst Du wirklich nicht nachvollziehen dass man - wenn man keinerlei Unterstützung und Schulung bekommt - sich eine dicke Mauer zulegt und in jedem einen potentiellen Verbrecher sieht?
Es ist ja nicht so dass das alle fünf Jahre vorkommt, dass ein Tierheimmitarbeiter etwas Unschönes sieht.
Plus die Erzählungen der andern dazu.
Plus vielleicht noch eine mehr oder wenige ausgeprägte Introvertiertheit.
Plus der Gruppenzwang.
etc. etc.
Wenn Du am Zoll vorbeigehst mit Deinem Koffer bist Du auch der potentielle Schmuggler
Wenn Du Dich in einem Laden in einer Ecke rumdrückst, der potentielle Dieb.
Wenn Du an ein Konzert willst, werden dort die Taschen durchsucht. Und das nicht weil man Dir ein geschenk reinpflanzen möchte.
Es ist einfach so dass das Ungute uns wesentlich mehr beschäftigt und vereinnahmt - und hängenbleibt! - als der ganze, wesentlich grössere Rest.Wenn ich schon nur die Leute im Verkauf (!) beobachte
also jene welche dies mit Herzblut tun müssten, wird mir übel. Die wenigsten sind fähig, wirklich zu verkaufen. Sie können Geld entgegen nehmen aber verkaufen? Nö. Ausnahmen gibt's auch da, wie überall
Neues Ziel
einen unfreundlichen, unhöflichen, grantigen Tierheimmitarbeiter zum Kaffee verschleppen
Das krieg' ich irgendwann auch noch hin.
Boah bin ich neugierig -
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Kannst Du wirklich nicht nachvollziehen dass man - wenn man keinerlei Unterstützung und Schulung bekommt - sich eine dicke Mauer zulegt und in jedem einen potentiellen Verbrecher sieht?
Jain. Ich kann verstehen, dass einem das schwer fällt, würde es mir auch. Deswegen bin ich für solche Aufgaben auch schlicht ungeeignet. Aber wer in einem Beruf arbeitet (oder sich in einem Ehrenamt engagiert), wo er oft mit Leid konfrontiert wird, der muss – wie du schon sagst, auch um seiner eigenen Gesundheit wegen – gut trennen und eine gewisse emotionale Distanz aufbauen können, sonst macht man den Job nicht lange und brennt aus.
Eine gute Freundin von mir arbeitet in der Kinder- und Jugendpflege, genauer gesagt mit jungen Mädchen/Teenagerinnen, die, oftmals ungewollt, schwanger geworden sind. Oft sind die Väter der Kinder deutlich älter als die Mütter und was meine Freundin da schon an Erlebnissen und Gesprächen hatte, ist wirlich übel. Trotzdem kann sie da nicht herumlaufen und junge Mütter, Väter, Sozialamtsmitarbeiter, medizinische Fachkräfte oder wen-auch-immer grundlos und auf Verdacht hin anmotzen oder ihnen Dinge unterstellen, nur weil sie bei Familien-Konstellation X oder Situation Y schlechte Erfahrungen gemacht hat. Das führt zu nix und verschlimmert viele Dinge eher noch.
Ich stimm' dir absolut zu, dass die emotionale/psychologische Betreuung der Mitarbeiter und das Auffangen solchen Stresses auch Aufgabe des Arbeitgebers ist und – egal ob im Tierschutz oder im die Mitmenschen betreffenden sozialen Bereich – deutlich mehr Aufmerksamkeit und Ressourcen verdient hätte. Aber ich sehe das kritisch, dass "diese Person sieht Leid, deswegen muss man das entschuldigen, wenn sie an anderer Stelle und grundlos übergriffig/ausfallend wird" so vorausgesetzt wird. Denn ja, das Verständnis dafür fehlt mir.
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@pardalisa
Ich gehe jede Wette ein, dass deine Freundin nicht nur in ihrer Ausbildung darauf vorbereitet wurde sondern auch jetzt ganz regelmäßig Supervision hat.Das ist in solchen Berufen seit 10 (?) Jahren absoluter Standard, damit das eben nicht passiert:
Trotzdem kann sie da nicht herumlaufen und junge Mütter, Väter, Sozialamtsmitarbeiter, medizinische Fachkräfte oder wen-auch-immer grundlos und auf Verdacht hin anmotzen oder ihnen Dinge unterstellen, nur weil sie bei Familien-Konstellation X oder Situation Y schlechte Erfahrungen gemacht hat.
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Doch, nachvollziehen - bis zu einem gewissen Grad - kann ich es schon, nur nicht gutheißen. Ich möchte nicht als potentiell schlechter Mensch betrachtet werden, nur weil vor mir welche da waren.
Ich bin auch beim Zoll kein potentieller Schmuggler. Es wird nur überprüft, dass alles korrekt läuft, wie Vor- oder Nachkontrollen vom Tierheim.
Und nach deinem Vergleich ist nicht derjenige ein potentieller Dieb, der sich in der Ecke rumdrückt, sondern derjenige, der einfach nur den Laden betritt.
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Hi,
ich hatte es ja in Bemerkenswerten Sätze schon geschrieben, ich verstehe beide Seiten. Es kommt wohl sehr viel auch auf die Größe des Tierheimes an, ich habe bei kleineren Tierheimen wesentlich bessere Erfahrungen als in größeren Tierheimen gemacht. Mir kam es oft so vor, als wären die Leute einfach näher am "Kunden". Es wurde sich größtenteils mehr Zeit genommen, mehr aufgeklärt, mehr zugehört (!) und nicht einfach alles abgebügelt. Klar gab es da auch schwarze Schafe aber wesentlich weniger als in den großen Tierheimen in den Großstädten.
Da es hier um Erfahrungen geht, mag ich noch ein paar Dinge erzählen, sowohl als Interessent als auch als Vermittler.
- der älteste Kater meiner Mama war schon zwei Mal zurück gekommt weil er auf herum liegende Dinge pinkelt. Angeblich weil er nicht mit anderen Katzen kann. Bei meiner Mama war es Liebe auf den ersten Blick und die TH-Mitarbeiterin kannte mich weil ich da ehrenamtlich gearbeitet habe, also haben wir ihn bekommen - trotz Bedenken wegen anderer Katzen. Naja, das ist jetzt über 10 Jahre her, er lebt mit zwei weiteren Katzen zusammen und pinkelt bis heute auf Badmatten, die liegen gelassen wurden.
Fazit, meine Mama lässt keine Matten mehr liegen und zack, Katze stubenrein.
- der Mittlere Kater meiner Mama sollte als Weihnachtsgeschenk von mir einziehen - natürlich abgesprochen und mit meiner Mama entschieden. Ins Tierheim gefahren - wo schon der Große her war - und uns wurde mit Bedauern mitgeteilt, dass sie Vermittlungsstop haben. Von zwei Wochen vor Weihnachten bis nach heilige drei Könige, gilt für alle auch wenn sie uns kennen. Tat ihnen sehr leid. Naja, wir standen dann am 7. Januar vor der Tür und haben einen bezaubernden, schwarzen Kater mit angeborenem Hüftschaden mitgenommen .
- gleiches Tierheim hatte auch zu Ostern Vermittlungsstop für Kleintiere, zu oft kamen Kaninchen und Meerschweinchen nach Ostern wieder zurück, hat ihnen sehr viel negative Presse eingebracht, leider.
- Der Sam, mein Gassihund aus diesem Tierheim, Schäfer-Mix, 6 Jahre alt und ein Traum von Hund. Absolut gehorsam, leinenführig, jagt nicht, kann alleine bleiben, absolut sozial, ein Traum von Hund - wurde abgegeben mit Tackerklammern in den Ohren und angesenktem Fell - er hätte überraschend das Kind gebissen.
Er hat sehr deutlich gezeigt, dass er Kinder nicht mag. Hat erst versucht zu flüchten und ist dann leider nach vorne gegangen.
Eine Familie mit zwei Kindern interessierte sich für ihn, ihnen wurde noch im Büro gesagt, dass dieser Hund definitiv nur in kinderlose Haushalte geht. Die Familie regte sich furchtbar auf, jeder alternative Vermittlungsversuch wurde abgeblockt und eine Woche später gab es einen extrem schlechten Eintrag auf der Tierheimseite. Das Tierheim würde nicht an Familien vermitteln udn wäre extrem unfreundlich.
Sam fand sein Zuhause bei einem Ehepaar mit erwachsenen Kindern um die 20 ohne Enkel. Auf die Frage, wenn den Enkel kämen, dann würde man halt trennen aber die Kinder waren alle Beide im Studium und hatten keine Kinderpläne in den nächsten Jahren. Wurde vermittelt und lebte noch 7 Jahre glücklich und ohne auch nur den kleinesten Vorfall.
Zwei Jahre vor seinem Tod gab es im übrigene in Enkelkind, wenn die Familie im Garten war, war der Hund in Sichtweite hinter einem Zaun und das Kind wurde einfach nie hin gelassen. Hat funktioniert.- Gleiches Tierheim, ein Herr mit Listenhund kam an und fragte ob wir einen Hündin dieser Rasse hätten und ob sein Hund da mal drauf darf, der hätte gerade so viel Stress.
- Gleiches Tierheim, Sonntag Nachmittag, die Katzenhäuser sind mehr oder weniger offen damit Besucher mal schauen können. Familie mit Kinder geht so an den Gehegen vorbei und findet bei jeder Katze was schlechtes. Hässliche Farbe, hässlicher Kopf, hässliche Pfoten, etc. Eine Mitarbeiterin hat die Familie dann raus geleitet mit den Worten, "Wer unsere Tiere hässlich findet, kann auch gehen."
- Allgemein war Tiere gucken mit Kindern immer sehr beliebt, Kleintiere und Katzen waren zu den Öffnungszeiten zugänglich. Halt von Außen nur gucken, Gehege waren abgeschlossen und die Hundezwinger waren auch zu.
- Balou, ebenfalls mein Gassihund, anderes Tierheim, ein kniehoher, braun gelockter Mix. Interessenten waren eine Familie mit zwei Kindern, 7 und 11 Jahre alt. Sie wurden in einem sehr großen Tierheim abgebügelt mit den Worten, "Wir vermitteln nicht zu so kleinen Kindern." Danke auch.
Vorkontrolle gemacht, Okay gegeben und Hund vermittelt - der hat einen super Platz bekommen.- Annie, nicht mein Gassihund aber aus dem gleichen Tierheim. Nach Aussagen der Gassigängerin extrem ängstlich. Interessenten waren zwei Männer, die ihren Dalmatiner einschläfern lassen mussten und sich im Netz in das Bild von Annie verliebt haben.
GAssigängerin war extrem unfreundlich, die Männer sollten fünf Meter hinter ihr gehen weil der Hund so ängstlich ist. Dass Annie sih dann ständig rum gedreht hat, war klar.
Ich war im Tierheim als die Zwei nach nicht mal fünf Minuten wieder kamen, wutentbrannt. Die Gassigängerin hätte sie Heim geschickt, der Hund hat zu viel Angst vor ihnen.
Alles gute Reden brachte nichts, die sind gefahren.
Einer hat sich dann eine Woche später nochmal gemeldet, Annie geht ihnen nicht aus dem Sinn auch wenn der Partner dagegen war. Er wollte es nochmal probieren aber nicht mit der Frau, also sollte ich mit. Ich hatte Annie zwischenzeitlich immer mal mit meinen Gassihunden mitbekommen, vorsichtig war sie, ja, aber extrem ängstlich? Nicht die Spur.
Der Mann kam, wir sind GAssi gegangen und die hatten sofor t einen Draht zueinander. Er erzählte, dass sie sich damals so erniedrigt gefühlt hatten, sie hatten keinerlei Chancen den Hund kennenzulernen.
Wieder im Tierheim hat sich Annie, ganz untypisch für sie, neben ihn gesetzt und den Kopf auf sein Bein gelegt, Entscheidung gefallen. Er hat sie gleich mitgenommen, ich habe die Kontrolle später gemacht und was soll ich sagen? Der Hund hat das Paradies auf Erden gefunden.- Leider hab ich auch mit meiner Einschätzung daneben gelegen, Lady, 40 Kg, optisch Landseer-Mix, Wach- und Schutztrieb ohne Ende und einen Dickschädel bis zum Mond.
Interessenten waren ein Paar um die 30. Tolle Wohnung, tolles Verhalten beim Gassigehen, Vermittlung fand statt. Leider.
Wenig später erfuhr ich, dass sie gebissen hat mit der Begründung des Besitzers "ja, die hat ja sooooo viel Angst vor allem, aber daran arbeiten wir." Nein, dieser Hund kannte das Wort Angst nicht. Ob sie wirklich daran gearbeitet haben, wieß ich nicht, der Kontakt wurde abgebrochen.- von den ganzen Anfragen bezüglich Welpen, die Stubenrein und die BH schon haben (überspitzt gesagt), mal abgesehen, die gab es immer und wird es immer geben.
Ach, da gäbe es noch so viel mehr zu erzählen.
Lg Catsanddog
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