Ruhe lernen... echt anstrengend...

  • Hallo zusammen,

    ich hatte die letzten Tage ja schon öfter gepostet, wegen meinem nun 11,5 Wochen alten Spaniel-Mix Welpen. Die Tage waren wir das erste Mal beim Tierarzt, da kam heraus, er hat Flöhe, Bandwürmer und Giardien. Jetzt kriegt er erstmal das volle Behandlungsprogramm. Flöhe sind schon weg, Wurmkur gestern, ab morgen dann das Giardienprogramm.

    Je mehr wir uns kennenlernen, desto mehr merke ich, dass was er wirklich nie gelernt hat, ist "zur Ruhe zu kommen" und 90% der Probleme, die wir mit ihm haben, rühren daher, dass er einfach nicht genug schläft.
    Wir haben ihm nun 2 Zimmerkennel eingerichtet. Im Wohnzimmer und im Arbeitszimmer. Die nimmt er sehr gut an. Sobald wir ihn da reinstecken, gibt es vielleicht noch etwas Gemoppere oder er kaut mal am Knochen, aber dann wird auch gepennt.
    Noch nicht immer 100%, aber auf diesem Weg sind wir jetzt zumindest auf 16-17 Stunden Schlaf/Ruhe am Tag gekommen. Wenn es nach ihm ginge, wären auch 12-13 Stunden genug. Ich hoffe, dass sich die Ruhephasen irgendwann ritualisieren, so dass wir die Kennel dann Schritt für Schritt abbauen können.
    Nachts pennt er leider sehr schlecht, dabei haben wir ihn, auf Anraten vieler, inzwischen sogar mit ins Bett genommen. Dort schläft er so bis 3 Uhr nachts (war um 22 Uhr zuletzt draußen), dann muss er aufs Klo, was ja auch ok ist und ich trage ihn runter. Wenn er danach aber wieder ins Bett soll, ist erstmal 20min RambaZamba angesagt. :-( Wenn dann alle anderen im Bett hellwach sind, pennt er wieder ein. Prima.
    Spätestens um 6:30 Uhr ist er dann wieder hellwach und will raus. Ich hoffe, das verbessert sich noch. Hat jemand noch Tipps anzubieten?

    hundefrauchen

  • Erstmal : Den Welpen darf man auch ruhig mal Welpen sein lassen ;)

    Meine beiden haben sich als Welpe oft richtig ausgepowert bis sie t ''umgefallen'' sind und geschlafen haben. Sowas darf auch ruhig mal sein! Wieso soll ein Hund permanent ruhe halten wollen, wenn er aber im Gegenzug nicht richtig powert? Ich weiß, ein Welpe braucht viel schlaf, aber genauso viel wilde 5 Minuten. Hier gab es auch keine 17 Stunden Pflichtruhe am Tag, sondern es wurde eben geschlafen wann es von Nöten war. Natürlich sollte ein Welpe auch mal gebremst werden und ihm ein Schlafplatz angeboten werden, aber ich persönlich halte gar nichts davon, dass man den Hund in einen Kennel sperrt, damit er da zur Ruhe kommt. 1 mal nachts raus ist doch sowieso schon Luxus, das müssen sogar meine beiden ''erwachsenen'' Hunde teilweise.

  • Erstmal : Den Welpen darf man auch ruhig mal Welpen sein lassen ;)

    Meine beiden haben sich als Welpe oft richtig ausgepowert bis sie t ''umgefallen'' sind und geschlafen haben. Sowas darf auch ruhig mal sein! Wieso soll ein Hund permanent ruhe halten wollen, wenn er aber im Gegenzug nicht richtig powert? Ich weiß, ein Welpe braucht viel schlaf, aber genauso viel wilde 5 Minuten. Hier gab es auch keine 17 Stunden Pflichtruhe am Tag, sondern es wurde eben geschlafen wann es von Nöten war. Natürlich sollte ein Welpe auch mal gebremst werden und ihm ein Schlafplatz angeboten werden, aber ich persönlich halte gar nichts davon, dass man den Hund in einen Kennel sperrt, damit er da zur Ruhe kommt. 1 mal nachts raus ist doch sowieso schon Luxus, das müssen sogar meine beiden ''erwachsenen'' Hunde teilweise.

    Ich merke einfach, dass er die Ruhe im Grunde auch braucht. Dazwischen wird auch gespielt, mal ein Suchspiel gemacht, Gassi gegangen, aber man merkt bei ihm schnell, wann er überfordert/übermüdet ist. Wenn ich ihn dann in den Kennel stecke, pennt er nach ein paar Minuten weg und schläft anderthalb Stunden.
    Er braucht diesen "reizfreien" Raum (also Spielzeug, Kauknochen etc. ist natürlich drin), um abschalten zu können. Alleine kriegt er das einfach noch nicht hin. Ich merke, dass der Hund ausgeglichener geworden ist, seitdem ich ihn zur Ruhe "zwinge" und für mich zeigt das deutlich, dass das der richtige Weg ist.

  • Dort schläft er so bis 3 Uhr nachts (war um 22 Uhr zuletzt draußen), dann muss er aufs Klo, was ja auch ok ist und ich trage ihn runter. Wenn er danach aber wieder ins Bett soll, ist erstmal 20min RambaZamba angesagt.

    Wie läuft denn das nächtliche Lösen ab wenn du ihn runter getragen hast?
    Rennt er dann im Garten umher und möchte spielen oder löst er sich nur schnell und ruhig und du trägst ihn dann wieder rein ins Bett?

    Ich würde mit Leine in den Garten gehen, sodass er nicht "aufdrehen" kann und ihn direkt vom Garten wieder ins Bett tragen damit er nicht durch zuviel Herumgerenne in der Wohnung hellwach wird.

    Wenn das nichts bringt würde ich eine geschlossene Box (die er ja schon kennt) neben mein Bett stellen und ihn da nachts drin schlafen lassen und auch nach dem Lösen wieder dort reinpacken. Hat bei meinen Welpen immer sehr gut gepklappt und sobald sie wieder in der Box waren sind sie "umgefallen" und haben weitergeschlafen denn die Box haben sie mit Ruhen in Verbindung gebracht.

    Spätestens um 6:30 Uhr ist er dann wieder hellwach und will raus. Ich hoffe, das verbessert sich noch. Hat jemand noch Tipps anzubieten?

    Naja, alles ab 6.00 Uhr finde ich eine normale Aufstehzeit für einen Welpen/Junghund.
    Wenn der Hund mal mehr Kontrolle über seine Blase hat, sodass er nachts locker 10 Stunden durchhält, dann kann man wieder länger schlafen. Bei meinen Dackeln war das ab ca. 6-7 Monaten der Fall, dass sie morgens nicht mehr dringend raus mussten und auch 1 Std. warten konnten bis ich mich fertig gemacht hatte und wir dann die Morgenrunde gegangen sind.

  • hui. Alfred war auch so und ja auch er hat gelernt in der Box zu schlafen. Der Alltag wurde so für DEN Hund angenehmer. Er war immer auf voll Strom und konnte sich dann selber nicht mehr leiden. Schlafen? Nö egal wie müde er war. Allerdings liebt er seine Box. Reingesteckt und geschlafen wurde und heute geht er selber rein und schläft. Das wurde besser mit 6 Monaten. Seit dem verpasse ich ihm die Ausszeiten nicht mehr. Er nimmt sie sich selber.

    Die erste Zeit in der Welpenschule wurde das deutlich klar. Alle Hunde waren danach tot müde nur Alfred drehte erst recht hohl und an Schlaf war nicht zu denken. Er musste das auch erst lernen. Wir haben ihn dann auf ein Wort wie Relax trainiert. Sobald er ruhiger wurde oder döste habe ich es gesagt über mehrere Wochen. Wenn ich heute merke er schafft es nicht sich runter zu fahren, sage ich Relax und er weiss er soll sich legen und ruhen. Kommt aber nur noch selten vor.

    Joa und durchschlafen ist echt unterschiedlich. Herbert hat damit erst mit 4 Monaten angefangen. Wichtig ist, raus pipi, rein, Licht aus und Welpen ignorieren. Bekommt er zu viel aufmerksamkeit dann merkt er sich das.

  • Wie läuft denn das nächtliche Lösen ab wenn du ihn runter getragen hast?Rennt er dann im Garten umher und möchte spielen oder löst er sich nur schnell und ruhig und du trägst ihn dann wieder rein ins Bett?

    Ich würde mit Leine in den Garten gehen, sodass er nicht "aufdrehen" kann und ihn direkt vom Garten wieder ins Bett tragen damit er nicht durch zuviel Herumgerenne in der Wohnung hellwach wird.

    Wenn das nichts bringt würde ich eine geschlossene Box (die er ja schon kennt) neben mein Bett stellen und ihn da nachts drin schlafen lassen und auch nach dem Lösen wieder dort reinpacken. Hat bei meinen Welpen immer sehr gut gepklappt und sobald sie wieder in der Box waren sind sie "umgefallen" und haben weitergeschlafen denn die Box haben sie mit Ruhen in Verbindung gebracht.

    Ja, genauso machen wir es auch. Es geht nur an der Leine raus, lösen, Keks einwerfen / loben, zurück ins Bett.
    Die Box hasst er leider total, er erträgt die Enge wohl nur schlecht. In den beiden Zimmerkennels kommt er wirklich gut zur Ruhe. Ich denke, da sollte man dann auch nicht stur auf einer Box beharren, da will ich dem Hund dann doch ein wenig seine Individualität lassen. Wenn er im Kennel (der auch an zweieinhalb Seiten begrenzt ist durch Wand/Couch etc, und in einer ruhigen Ecke steht) besser entspannt, dann soll er das haben. In der Box hat er sich nur in Rage gebellt, ist irgendwann zwar vor Erschöpfung umgefallen, aber hat dann auch im Schlaf noch hyperventiliert. Das will ich nicht.
    Im Kennel schläft er ruhig und entspannt. Ich hoffe, dass er über die Monate dann lernt, da Ruhezeiten einzulegen.

  • hui. Alfred war auch so und ja auch er hat gelernt in der Box zu schlafen. Der Alltag wurde so für DEN Hund angenehmer. Er war immer auf voll Strom und konnte sich dann selber nicht mehr leiden. Schlafen? Nö egal wie müde er war. Allerdings liebt er seine Box. Reingesteckt und geschlafen wurde und heute geht er selber rein und schläft. Das wurde besser mit 6 Monaten. Seit dem verpasse ich ihm die Ausszeiten nicht mehr. Er nimmt sie sich selber.

    Die erste Zeit in der Welpenschule wurde das deutlich klar. Alle Hunde waren danach tot müde nur Alfred drehte erst recht hohl und an Schlaf war nicht zu denken. Er musste das auch erst lernen. Wir haben ihn dann auf ein Wort wie Relax trainiert. Sobald er ruhiger wurde oder döste habe ich es gesagt über mehrere Wochen. Wenn ich heute merke er schafft es nicht sich runter zu fahren, sage ich Relax und er weiss er soll sich legen und ruhen. Kommt aber nur noch selten vor.

    Joa und durchschlafen ist echt unterschiedlich. Herbert hat damit erst mit 4 Monaten angefangen. Wichtig ist, raus pipi, rein, Licht aus und Welpen ignorieren. Bekommt er zu viel aufmerksamkeit dann merkt er sich das.

    Danke, du verstehst es. Bei uns ist es genauso! Wenn er aufgedreht ist, dreht er immer weiter hoch. Klar, irgendwann würde er vor Erschöpfung umfallen, aber wenn das Adrenalin erstmal hochgefahren ist, dann kommt das auch durch anderthalb Stunden Schlaf nicht so schnell runter, das dauert einfach wesentlich länger.
    Das mit dem Wort will ich auch noch einführen, damit ich es später auch andererorts verwenden kann. Ich denke, er wird durch die Regelmäßigkeit irgendwann lernen, selber Ruhepausen einzulegen.
    Im Augenblick tut er sich noch schwer, mit der Reizfilterung und dabei hilft ihm der Kennel. Wenn er sich außerhalb des Kennels hinlegt und es klappt z.B. eine Tür o.ä., was auf unsere Aktivität etc. deutet, dann ist er sofort hellwach und da. Im Kennnel lernt er langsam, solche Reize herauszufiltern und trotzdem weiter zu pennen, weil er halt keine Beachtung bekommt, egal, ob die Zimmertür nun aufgeht oder nicht.

  • Danke, du verstehst es. Bei uns ist es genauso! Wenn er aufgedreht ist, dreht er immer weiter hoch. Klar, irgendwann würde er vor Erschöpfung umfallen, aber wenn das Adrenalin erstmal hochgefahren ist, dann kommt das auch durch anderthalb Stunden Schlaf nicht so schnell runter, das dauert einfach wesentlich länger.Das mit dem Wort will ich auch noch einführen, damit ich es später auch andererorts verwenden kann. Ich denke, er wird durch die Regelmäßigkeit irgendwann lernen, selber Ruhepausen einzulegen.
    Im Augenblick tut er sich noch schwer, mit der Reizfilterung und dabei hilft ihm der Kennel. Wenn er sich außerhalb des Kennels hinlegt und es klappt z.B. eine Tür o.ä., was auf unsere Aktivität etc. deutet, dann ist er sofort hellwach und da. Im Kennnel lernt er langsam, solche Reize herauszufiltern und trotzdem weiter zu pennen, weil er halt keine Beachtung bekommt, egal, ob die Zimmertür nun aufgeht oder nicht.

    ich verstehe dich sehr gut. Bei Alfred war es ganz genau so. Er liegt hört was und zack stand er bereit. Wie gesagt wir hatten eben ne stoffbox. Da hat er seine Ruhe gefunden und ich ihm immer wieder Auszeiten verpasst und dann wurde es von ganz selber besser. Irgendwann hat er gemerkt er verpasst nichts wenn er schläft und es tut ihm gut. Heute ruht er selber und wo er will. Das wird. Mach weiter so. Manche Welpen können das von Anfang an und andere müssen es eben erst lernen. :bindafür: nur geduld

  • Ist doch bei Kindern auch so.
    Die sind auch nie müde und müssen schlafen und die Spieleinlagen werden immer hysterischer.
    Wenn man das mitmacht, endet es in einem großen Schreikrampf (für alle) und Entwicklungsstörungen beim Kind.

    Der Idealfall wären ganz feste ruhige Rituale/ Zeiten :ugly: und manchmal hilft es auch einfach, wenn man sich tot stellt.

    Oder wenn er das mitmacht - im Bett verhaften.
    (wenn das für euch grundsätzlich ok ist und alle Hunde Bedürfnisse gestillt sind)
    Also fest in den Arm nehmen und ruhig atmen :lachtot:

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