Junge englische Bulldogge unterfordert?

  • Ok, ich habe ihm nun seinen Tau gegeben und ihn auf seine Decke gebracht.


    Das kam mir zwischendurch schon sehr aggressiv vor, der hat mich richtig angeknurrt und mich dann schnappend besprungen. Ich habe das Gefühl dass macht er weil er angst hat.


    Ich muss nämlich dazu sagen, dass er noch sehr ängstlich ist. Er hat angst vor dem Kühlschrank, vor unseren Rolladen, vor eigentlich allem was Geräusche macht.


    Nach unserem Spaziergang habe ich ihn vor der Garage angeleint und die Mülltonnen rausgezogen. Der Kleine hatte panische Angst und hat versucht sich von der Leine loszureissen. Ich bin dann direkt hingegangen und habe versucht ihn zu beruhigen. Seit dem ist er mir gegenüber aber total skeptisch, knurrt mich direkt an und war voller Angst. Er tat mir richtig leid, aber egal was ich gemacht habe, es hat sich nicht verbessert.


    Nun kaut er auf seiner Decke rum. Legt sich das wieder oder hat er jetzt erstmal ein paar Tage angst vor mir?

  • Das kann man schlecht voraussagen, weil keiner weiß, wie dein Hund "generalisiert", also Erlebtes auf andere Zusammenhänge überträgt.
    Mach' dir nicht zu viele Gedanken (=Sorgen) darum. Solange du deinem Hund vermittelst "na, der Lärm war kacke, aber das hat nix mit uns zu tun" ist alles in Butter. Auf DICH muss er sich verlassen können. (Daher kommt der alte Mythos: "wenn ein Hund Angst hat, darf man ihn nicht streicheln" - gemeint ist: man soll sich selbst souverän verhalten und dem Hund zeigen, dass man da ist, ob mit oder ohne Körperkontakt, statt die Situation besorgt aufzubauschen.) Du bist derjenige, der in allen Situationen ausstrahlt: alles in Ordnung, keine Sorge, wir können unbeschadet weitergehen, uns passiert nix.
    Denke aber dran: wenn dein Hund vor vielen Dingen Angst hat, ist ein Tag für ihn wahrscheinlich sehr stressig. Sich immer so aufzuregen (wenn auch aus Angst) und sich dann vielleicht ein Herz zu fassen, vielleicht auch nicht - das strengt sehr an. Wenn du merkst, er war draußen an 2-3 Stellen sehr unsicher oder ängstlich, würde ich gucken, dass ich auf die nächste Wiese komme und chille, und dann ab nach Hause.
    Hunde bauen Adrenalin sehr viel länger ab als Menschen. Das Fass wird bei deinem momentan viel schneller gefüllt als dass es durch ruhige Zeiten langsam abläuft.
    Viel Erfolg
    Silvia

  • Hi, kann man so pauschal nicht beantworten, hängt vom Hund ab. Ein Tipp - wir haben auch so ein ängstliches Exemplar: Der Versuch zu beruhigen wird die Angst eher verstärken. Besser wäre: Geräuschquelle abstellen und neutral freundlich bleiben, als wäre nichts passiert. Dem Hund Sicherheit verschaffen.


    Die Angst kann natürlich bedeuten, dass er in seinen ersten Monaten nicht viel kennengelernt hat. Umso Wichtiger ist dann ganz viel Geduld, Humor und positive Verstärkung, dann hat er wirklich noch Etliches zu lernen.


    Und ich würde Euch dazu raten, mal einen guten Trainer ins Haus kommen zu lassen, der den Alltag beobachtet und Euch weitere Tipps zum Verhalten gibt. Einfach, um die Situationen z7 begutachten, in denen der Hund schnappt oder bedrängt.


    LG Nicole

  • Wieso nur machst Du so Sachen wenn Du weisst, dass er Schiss hat? Ist nicht bös gemeint, gell :smile: Nur so zum selber drüber nachdenken :smile: Unbedachtheit und so (ist mir auch passiert, musste arg drüber nachdenken dann ist mir so Mist nimmer passiert).


    Das Hundeli scheint komplett drüber zu sein, aber wirklich komplett. Und das wird sich auch so rasch nicht ändern, denn das braucht Zeit um sich normalisieren zu können. Viel zu viel Input, viel zu viel zum verarbeiten.
    Je nach dem was er von vorher so kennt... das kannst Du ja vielleichjt ein wenig abschätzen.
    Anschreien bringt auch nicht so arg viel wie ruhig, bestimmt, freundlich und konsequent :smile:


    Verhalte Dich normal, dann legt sich das wieder. Möglich dass er Dir an der Leine jetzt erst mal nimmer traut, kann sein dass Du das anbinden versaut hast für den Moment und das neu aufbauen musst.

  • Meine Hündin, 8 Monate ist Abends auch manchmal unruhig. Sie tigert vor der Tür auf und ab. Nachdem ich dann 2 mal mit ihr draussen war und sie wirklich nichts machen müsste, hole ich sie zu mir auf die Couch und da wird "zwangs gekuschelt". Nach 2 Minuten schläft sie.
    Deiner zeigt das eventuell durch das Bellen. Er kann wahrscheinlich nicht alleine zur Ruhe kommen.
    Bei meiner nützt es auch nichts sie auf die Decke zu schicken. Da muss ich ihr einfach helfen, zur Ruhe zu kommen.

  • Ich muss nämlich dazu sagen, dass er noch sehr ängstlich ist. Er hat angst vor dem Kühlschrank, vor unseren Rolladen, vor eigentlich allem was Geräusche macht.

    Du musste ihm zeigen, dass das alles ungefährlich ist.
    Meine Hündin hatte anfangs auch vor allem Angst, vor der Kaffeemaschine, vor der Spülmaschine, vor der Klospülung, vor der Waschmaschine, vor dem Staubsauger, vor der Fliegenpatsche usw usw..
    Ich habe ihr dann gezeigt, dass das harmlos ist, habe ihr dabei Sicherheit gegeben und dann war das Thema "böse Kaffeemschine" erledigt.
    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es eher kontraproduktiv war den Hund in solchen Situationen versuchen zu beruhigen durch Streicheln oder durch Leckerlies. Sinnvoller war es, sich einfach ruhig zu verhalten, dem Hund durch Körperkontakt (meine Hündin nahm ich teils einfach auf den Arm) Sicherheit zu geben oder man kniet sich neben den Hund und legt ihm einfach die Hand um den Körper und lässt ihn in seinem Tempo schauen was da gerade vor sich geht. Geht das nicht, ist der Abstand zu gering.

    Nach unserem Spaziergang habe ich ihn vor der Garage angeleint und die Mülltonnen rausgezogen. Der Kleine hatte panische Angst und hat versucht sich von der Leine loszureissen.

    Warum machst du so was doch arg Heftiges wenn du doch weißt, dass dein Hund davor Angst hat?
    Du baust dadurch kein Vertrauen auf, du zerstörst eher das bisschen Vertrauen das der Hund evtl. schon in dich hatte.
    Nimm den Hund an der Leine mit zur Mülltonne, zeig ihm die Mülltonne wenn sie noch ungefährlich ist und steht, bewege die Tonne total langsam und ganz ruhig und zwar so, dass es der Hund neben dir an der Leine noch aushält. Gehe dann gaaaaaaanz langsam mit der Mülltonne ein bisschen hin und her mit deinem Hund an der Leine neben dir, sodass er merkt, dass ihm nichts passiert.
    So langsam und ruhig solltest du mit allem vorgehen vor dem dein Hund Angst hat, auch mit dem Kühlschrank und allen anderen Sachen.

  • Muss er zwingend einen festen Platz haben?

  • Warum machst du so was doch arg Heftiges wenn du doch weißt, dass dein Hund davor Angst hat?

    Als wir ihn bekommen haben, war er dort sehr ruhig und gelassen, hat sich alles angeschaut und sich dort hingelegt. Da habe ich mit der Reaktion ehrlich gesagt nicht gerechnet. Aber ich lerne nie aus. Nochmal werde ich das nicht machen.


    Muss er zwingend einen festen Platz haben?

    Nein, er kann sich hier frei bewegen und die Decke liegt je nach dem wo wir uns aufhalten neben uns. Sind wir im Wohnzimmer, liegt sie im Wohnzimmer, sind wir im Esszimmer, liegt sie im Esszimmer. Ich lese immer so viele verschiedene Umgangsweisen im Internet, ich weiß teilweise gar nicht mehr was richtig ist und was falsch. Ich möchte ja dass es ihm gut geht und er uns mag und uns vertraut.


    Heute war es ein sehr schlimmer Morgen für ihn. Als ich aufgestanden bin und mit ihm raus wollte, habe ich an seinem Auge das sogenannte "Cherry-Eye" entdeckt. Ein kleines rotes Bällchen an der Innenseite des Auges. Also habe ich beim Tierarzt angerufen und bin anschließend mit ihm dorthin gefahren. Bis zum Eingang der Praxis war er ganz brav, aber dann ging es rund. Er war sehr, sehr aufgeregt und hatte angst, hat durchgehend gebellt und geknurrt. Wir waren das erste Mal zusammen beim Tierarzt. Ich weiß leider nicht welche Tierarzterfahrungen er gesammelt hat bevor er zu uns gekommen ist.


    Ich habe dann sogesehen eine Stunde lang neben ihm gehockt und ihn im Arm gehabt, ihm dabei sanft zugesprochen und er hat sich zum Ende hin auch deutlich beruhigt. Er tat mir sehr leid und nun liegt er hier zuhause auf seiner Decke und schläft.


    Das Auge wurde behandelt und nun müssen wir abwarten, ob es damit beendet ist oder wieder auftaucht. Sollte es wieder auftauchen, besuchen wir den Arzt erneut. Habe ich mich denn richtig verhalten oder war mein Verhalten in der Situation falsch? Ich war ebenfalls sehr aufgeregt und nass geschwitzt, weil ich nicht wusste ob ich mich richtig verhalte. Ich habe nicht geschimpft und ihn auch nicht ermahnt, nur wiegesagt neben ihm gehockt, die Leine kurz gehalten und meinen Arm um ihn gelegt. Zwischendurch das sanfte Zusprechen, wenn er ruhig war.

  • Was ist schon zwingend:) ich habe allerdings gerade bei unruhigen und vor allem auch unsicheren Hunden die Erfahrung gemacht, dass Rituale und Routine helfen. Ein fester Platz zum Schlafen/Dösen gehört für mich zu einer gewissen Routine dazu. Gibt ja auch Sicherheit.

  • Das hat dir dein Hund gezeigt. Wenn er sich wirklich nach einer Weile deutlich beruhigt hat, war es wohl richtig. Finde heraus, ob das "Arm-um-ihn-legen" für ihn gut ist. Es könnte auch sein, dass er sich eingeengt fühlt (will er weg, windet er sich oder so).
    Nicht einfach, wenn man immer wieder solche Überraschungen hat.
    Viel Erfolg weiterhin
    Silvia

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