Angst vor Menschen

  • Hallo,

    unsere 18 Wochen alte Hündin hat schon sehr viel durchgemacht, was Tierarzt und Tierklinik betrifft.
    Seit den ganzen Untersuchungen hat sich eine Art Unsicherheit gegenüber Menschen breit gemacht.
    Das heißt wenn sie auf Menschen trifft die sie nicht kennt oder nicht gut kennt, bellt sie. Sie geht vorsichtig hin, sobald die Menschen die Hand ausstrecken zum Schnüffeln fängt sie doll an zu bellen, zieht den Schwanz ein und rennt ein kurzes Stück weg. Geht dann aber gleich wieder hin und dann immer wieder das gleiche Spiel. Ganz schlimm ist es, wenn die Leute aus der Hocke in den Stand über gehen.

    Meine Frage ist jetzt, was kann ich machen, um ihr diese Unsicherheit zu nehmen?

    Ich würe ja gerne in eine Junghundgruppe gehen, aber damit muß ich leider noch was warten, weil sie noch durch eine OP Nähte am Bauch hat.

    Bis wir dann dort hingehen können, wollte ich schon mal was unternehmen.

    Kann mir da jemand Tipps geben?

  • Viele Wege führen nach Rom

    1. Das Problem an der Wurzel packen. Trefft euch immer absichtlich mit Menschen, zuhause oder draußen. Und nicht immer die gleichen. Die Menschen sollen sich in der Entfernung wo die Kleine noch nicht bellt hinhocken und sie nicht anstarren. Und dann z.b. Hand hinhalten (und wenn es dir später nix ausmacht das dein Hundi auch von anderen Leckerlies annimmt ... dann können sie auch nen Leckerlie (welches du ihnen gibst ^^) hinhalten, wenn die kleine drauf steht) und die Kleine locken. Wenn die Kleine hingeht loben und die Menschen sollen nicht sofort sie versuchen zu streicheln. Das kann dann nach und nach aufgebaut werden. Und der Abstand kann auch verringert werden. So habe ICH es (also wer da anderer Meinung ist kann das sagen) bei meinem Hund gemacht, der früher Angstbeisser war. Die Menschenbegegnungen nicht gescheut, sondern erstmal unter kontrollierten Bedingungen ihm gezeigt das ihm nicht immer was getan wird.

    2. Sollte sie im normalen täglichen Umgang irgent jemanden anbellen (halt sozusagen unkontrolliert), dann nicht darauf eingehen! Also nicht "och was hast du denn... bla bla ... die tut dir doch nix ... bla bla...". Für den Hund ist das eine Bestätigung seiner Angst. Also sie ignorieren und dich mit dem Menschen unterhalten als wäre nichts.

  • Würde auch so viel Kontakt wie möglich mit den verschiedensten Personen aufsuchen drin, sowie draußen und hier auch mit Leckerli arbeiten, der Hund soll positive Erfahrungen mit den Personen machen.

    Lg
    Nicole

  • Ich wäre auch für das Ignorieren. Sage den Leuten, dass sie sie einfach nicht beachten sollen. Nicht bücken und vorallem nicht nach ihr greifen. Irgendwann merkt sie dann, dass nicht jeder nach ihr greift und nicht jede Person eine potentielle Gefahr (Arzt) darstellt. Ein gesunder Respekt vor Fremden kann auch sehr nützlich sein.

    Mit den Leckerlies wäre ich vorsichtig. Damit kann auch schnell mal eine Hemschwelle überschritten werden. Womöglich läßt sich dein Hund später von jeder x-beliebigen Person mit Leckerlies locken.

  • Zitat


    Mit den Leckerlies wäre ich vorsichtig. Damit kann auch schnell mal eine Hemschwelle überschritten werden. Womöglich läßt sich dein Hund später von jeder x-beliebigen Person mit Leckerlies locken.

    Ja das muss man halt abwägen. Wenn man das später nicht will, dann sollte man das nicht machen.

    Ich habe das aber in Kauf genommen, weil mit einem Angstbeisser ist nicht zu spaßen. Eine Sekunde nicht aufgepasst, ein Kind beugt sich über Hund und Hund könnte nach Kind schnappen. Und dann hat man den Ärger am Hals. Von daher war es mir wichtig mit allen Mitteln und Bestechungen den Hund davon zu überzeugen das ihm Menschen nichts tun.

    Natürlich nimmt mein Hund jetzt vom jeden Leckerlies wenn ich nix sagen würde, aber er ist ein angstfreier Hund der einige wenige Menschen liebt und den Rest ignoriert.

  • Würde das in diesem Fall auch in Kauf nehmen, man muss sich hier echt klar überlegen was einem lieber ist, ich glaube das keiner einen Angstbeisser haben möchte und es ist wahrscheinlich die beste und einfachste Variante.

  • Zitat

    Mit den Leckerlies wäre ich vorsichtig. Damit kann auch schnell mal eine Hemschwelle überschritten werden. Womöglich läßt sich dein Hund später von jeder x-beliebigen Person mit Leckerlies locken.

    Kann unter Umständen auch von Vorteil sein - Beispielsweise bei einem Unfall, der wenn er entlaufen ist - damit er sich auch von anderen Personen "einfangen" läßt. Oder oder oder es gibt schon Situationen in denen das Sinn machen kann.

    Zum Thema:

    Eine Fremde Person geht in die Knie - streckt den Arm (jetzt kommts wieder) Leckerli in die Richtung des Hundes, dreht den Kopf genau entgegengesetzt und versucht den Hund nur mit der Stimme und dem Leckerli zu locken.

    Steht die Person oder schaut sie den Hund an - wird das den Hund verunsichern.

    Jeder kennt dieses tolle Schild - wenn Hund kommt auf den Boden legen und ruhig verhalten - vom Prinzip gar nicht so doof, weil es für den Hund weniger bedrohlich wirkt.

  • Vielen dank für eure Antworten.

    Dann müßen jetzt erstmal die Bekannten dran glauben.

    Meint ihr dass würde auch etwas bringen durch die Stadt zu laufen? Muß dazu sage, wohne in einer Kleinstadt mit 40.000 Einwohnern, die Stadt ist also nicht so überfüllt.
    Das sie vielleicht merkt, die Leute interessieren sich gar nicht für sie.

  • Hallo, wir haben auch so ein Problem....mit dem Unterschied er bellt nicht sondern schnappt und brummelt :hilfe: Wir haben angefangen zu klickern. Ums kurz zu halten, wir sollen uns Leute suchen (fremde) die ihm ein Leckerlie hinhalten und natürlich wegschauen. Wenn der Hund sich ohne brummeln nähert, bestätigen...klick-leckerlie. Jetzt finde mal fremde Leute die einem knurrenden 46kg Kolloss ein Leckerlie hinhalten.
    Stadt denk ich mal bringt nicht soooooo viel, also zumindest bei uns da es ihn nur dann stört, wenn sie versuchen ihn anzufassen.
    Wünsche dir viel Erfolg und es wird ein langer Weg :roll:

  • Hallo,

    ich würde den Stadtbesuch an einer Zeit planen wo noch nicht soviele
    Leute unterwegs sind.
    Es kann auch schon helfen, wenn du dich nach einer Zeit einfach auf
    eine Bank setzt und die Sonne geniesst.
    Beachte deinen Hund nicht wenn sie Theater macht,
    sobald sie allerdings still ist lobst du sie einfach ganz dolle.
    Sie wird schon verstehen das sie nur Lob und Leckerchen von dir bekommt wenn sie still ist.
    Mache kleine Schritte und gewöhne sie langsam an solche Situationen.
    Zu viel Stress wirft dich wieder um Wochen zurück und du musst
    dann wieder von vorne anfangen.
    Sobald du merkst sie ist ruhiger und entspannter kannst du sie an die
    fremden Leute gewöhnen. Gib ihr Zeit und habe Geduld. ;)

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