Wenn das Wild dann in ein Wohngebiet flüchtet, muss ein Abbruch gemacht werden. Die Hatz ist viel zu gefährlich für alle Strassenteilnehmer.
Leider ist das nicht immer so einfach, da das Wild nicht weiß, wo das Wohngebiet anfängt und aufhört, möglicherweise auch schon kilometerweit von der eigentlichen Jagd entfernt ist und sofern zunächst mal niemand mitbekommt, dass da gerade was im Wohngebiet passiert.
Echt, wie euphemistisch diese Jägerbegriffe immer sind. Ein Lebewesen wird zum 'Stück', zu Tode reißen heißt 'abgetan'.
Stimme ich voll zu. Das ganze Jägersprache-Gedöns verschönert vieles. Da gibt es noch ganz andere Beispiele.
Gerade ausgebildete Jagdhunde müssen jederzeit im Kommando des Jägers stehen. Die Hunde sollen in erster Linie hetzen, kontrolliert treiben. Wenn sie dabei schon den "Schuss nicht hören", dann haben die da nichts zu suchen.
Retriever müssen ihre Beute auch wieder ausspucken. Da gibt es auch kein "keinen Einfluss" mehr.
Jein. Ein apportierender Jagdhund soll natürlich das Wild jederzeit ausgeben, ein Vorstehhund muss jederzeit aus dem Vorstehen abrufbar sein. Je nach Form einer Bewegungsjagd sind dort aber gerade Hunde erwünscht, die selbstständig in großem Abstand zum Führer arbeiten (z. B. Bracken). Diese Hunde haben keinen Kontakt mehr. Sie kehren regelmäßig zum Führer zurück, stehen aber während der Jagd nicht unter dessen Einfluss. Verletztes Wild, dass nicht mehr flüchten kann, sollte möglichst gestellt und verbellt werden, bis der Hundeführer kommt und das Wild "erlöst". Es gibt aber auch Hunde, die aufgrund einer Nachsuchen-Ausbildung oder aufgrund bestimmter Charaktereigenschaften, ein Stück, das verletzt ist und dennoch zu entkommen versucht, packen und halten. Dies ist gerade bei der Nachsuche auch erwünscht, damit der Hundeführer die Leiden verkürzen kann oder aber bei verletzten Schweinen, and die man oft gar nicht dran kommt, wenn sie nicht von mehreren Hunden gehalten werden. Ist der Hund groß und das Wild im Verhältnis klein genug, soll der Hund es auch "abtun". Darunter versteht man aber eher einen gezielten Nackenbiss als das Auseinanderreißen, was hier beschrieben wurde. Wenn mehrere scharfe Hunde unterwegs sind, die normalerweise ganze Wildschweinkeiler festhalten sollen, kann das bei Rehwild äußerst hässlich werden.
Das eigentliche Problem liegt aber darin, wenn Jäger auf Bewegungsjagden auf hochflüchtiges Wild schießen und dadurch nicht richtig treffen. Da kommen noch ganz andere Schweinereien bei raus, als Wild, das von Hunden kaputt gebissen wird. Abgeschossene Unterkiefer und langwieriges Verdursten unter Schmerzen zum Beispiel.
Ich halte Bewegungsjagden dennoch für eine gute Sache, weil innerhalb kurzer Zeit viel Strecke gemacht wird und das ganze Jahr über ständig jemand auf Ansitzjagd ist und die Tiere in Dauerstress versetzt. Gerade in besonders empfindlichen Gebieten ruht die Jagd oft das ganze Jahr und die ganze Strecke wird auf 2-3 Bewegungsjagden gemacht. Ich gehe mit meinem Hund aber zum Beispiel nur auf ganz bestimmte Jagden. Hier gibt es
- wenige Treiber und wenige kurzläufige, langsame Hunde (Beagle, Dachsbracke, Spaniel, kleine Terrier, Dackel etc.)
- die Hunde spurlaut oder mit Glocke, damit das Wild frühzeitig aus dem Weg gehen kann
- dadurch langsam ziehendes Wild
- Schützen dürfen nur auf Wild schießen, dass mit allen vier Füßen auf dem Boden STEHT! Bei ziehendem Wild wird vor dem Schuss gepfiffen, damit es stehen bleibt.
- Ein Schuss pro Tier, es darf NUR auf's Blatt, also ins Herz, nicht in den Kopf, spitz von vorn oder hinten etc. geschossen werden
- wenn zweimal geschossen wurde und beide Tiere nicht sichtbar an Ort und Stelle liegen, hat der Schütze das Schießen einzustellen (auch wenn er 100%ig sicher ist, dass das Tier tot ist und nur eine Fichte im Sichtfeld steht)
- Jeder, der sich nicht konsequent daran hält, wird zur Not noch zur Mittagspause nach Hause geschickt und auch nicht mehr eingeladen. Ich schätze beim Jagdherrn Konsequenz. Wenn ich mich nicht sicher fühle oder das Gefühl habe, Tierquälern zuzuarbeiten, steige ich ebenfalls noch zur Mittagspause ind Auto und werde nie mehr gesehen.
Wenn Schützen die nötige Disziplin haben - egal ob durch eigene Ansprüche an sich selbst oder durch einen konsequenten Jagdherrn, der mit Verbannung droht - kommen solche widerlichen Szenen nicht oder zumindest deutlich seltener vor.