Würdet ihr euren Hund für 100.000€ verkaufen?

  • Ich glaube, ich würde meinen Hund nur dann wirklich hergeben, wenn ich mich nicht mehr um ihn kümmern könnte, also zB wenn


    + ich sterbenskrank bin und auch weiß dass meine Zeit zu Ende ist. Dann würde ich versuchen für ihn einen GUTEN Platz zu finden.
    + wenn ich unfähig wäre, mich um irgendetwas zu kümmern, zB wenn ich bettlägerig wäre durch Unfall/Krankheit/was auch immer und selbst ein Pflegefall wäre.


    Bei den folgenden Situationen bin ich mir nicht ganz sicher - es kommt wohl wirklich auf die Situation an -, aber ich tendiere zu 'Hund abgeben...


    + wenn ein mir sehr nahes Familienmitglied eine spezielle medizinische Versorgung bräuchte, die so teuer ist dass wir es uns als Familie zusammen nicht leisten könnten und das Leben der jeweiligen Situation von dieser abhängt.
    + wenn ich sowohl wohnungs- als auch arbeitslos wäre und auf der Straße leben müsste.


    In den beiden ersten Situationen würde ich meinen Hund eher verschenken als verkaufen, da es mir absolut wichtig wäre, dass er einen guten Platz bekommt und Geld bei mir höchstens drittranig ist. Bei der dritten Situation bräuchte ich das Geld ja, also verkaufen. In der letzten Situation würde ich glaube ich nur wenn ich ganz sicher wäre dass er einen Platz bekommt wo er es besser hat als bei mir, Geld verlangen.


    Um auf die eigentliche Frage zurückzukommen:
    In speziellen Situationen - siehe oben: Ja
    'Einfach so ' um meinen Lebensstandard zu verbessern: Nein

  • Ich finde es spannend, dass hier gleich unterstellt wird, man wüsste nicht was man antwortet und könne sich nicht vorstellen wie es ist wenig Geld zu haben.
    Ich hab mein Studium komplett selbst finanziert und weiß gut was magere Zeiten sind.
    (Klar, immer für deutsche Verhältnisse. Im Vergleich mit jemanden der im Kriegsgebiet lebt oder in Gebieten mit Hungersnot ging es mir paradiesisch.
    Aber da die Frage ja hier deutschen Hundehaltern gestellt wurde und ich dazu gehöre... )
    Mir hat diese Zeit vor allem gezeigt, dass ich nicht viel Geld brauche, um glücklich leben zu können.
    Derzeit geht es mir finanziell, gegen die Studienzeit, hervorragend (andere würden immer noch sagen, dass ich nicht viel Geld verdiene) und aus dieser Perspektive heraus und den Erfahrungen schon mit viel, viel weniger gelebt zu haben und glücklich gewesen zu sein, bleibe ich klar dabei: Nein, für 100.000 € würde ich keines meiner Tiere abgeben.
    Und nein ich fühle mich nicht schlecht, weil ich dann mit dem Geld ja nicht so vielen Tieren und Menschen helfen kann.
    Denn da könnte man ja schon bei der Anschaffung eines Tieres und jedes "Luxus"gutes vom Auto, über PC,Fer sehn, Handy bis hin zum Buch anfangen. Denn mit dem Geld was man dort unnötig ausgibt, könnte man vielen, vielen Menschen helfen. Denn zusammen genommen gibt man viel für unnützes aus. Könnte man alles spenden und damit helfen.

  • Dann würde ich die Visitenkarte aus meiner Tasche holen und JA, meinen Hund für die lebensnotwendige Behandlung für DEIN Kind verkaufen.

    Finde ich bewundernswert.
    Aber wenn ich ehrlich zu mir selber bin, würde ich das wohl trotzdem nicht machen.


    Käme ich jemals in die Situation, z.B. bei einem Autounfall oder dergleichen entscheiden zu müssen, ob ich zuerst meinen Hunden oder dem fremden Menschen dort drüben helfen würde, würde mich das in echte Gewissenskonflikte stürzen.
    Natürlich weiß ich, dass ein Menschenleben Vorrang haben muss.
    Aber tatsächlich so zu handeln, ist wahrscheinlich nicht immer einfach.
    Ob man es will oder nicht, man differenziert eben.
    Und man versucht, das oder denjenigen zu schützen, das/den man liebt.
    Allerdings ist das jetzt schon ziemlich OT. :ops:

  • Dazu gab es auch schon Threads hier im DF, musst du mal suchen.

  • Käme ich jemals in die Situation z.B. bei einem Autounfall oder dergleichen entscheiden zu müssen, ob ich zuerst meinen Hunden oder dem fremden Menschen dort drüben helfen würde, würde mich das in echte Gewissenskonflikte stürzen.

    Es kommt auf die Situation an. Da muss man die Auswirkung in Sekunden abchecken.
    Wenn z.B. mein Auto anfängt zu brennen, der Unfallgegner liegt mit dem Kopf auf dem Lenkrad, hole ich erst meinen Hund aus dem Auto und renne dann zu dem anderen Auto zum helfen.
    Brennt z.B. das andere Auto und mein Auto nicht, dann bleibt der Hund verletzt im Wagen und ich helfe erst den anderen Autofahrer.
    Brennen beide Autos, muss ich mir erst selber helfen, da ich eh schon an meinem Auto bin, versuche ich gleichzeitig den Hund daraus zuziehen und renne zum anderen PKW.
    Eine Scheiß Sache, die hoffentlich nie eintritt.


    Es kommt immer auf die Situation an.

  • Es kommt vor allem darauf an, wie sehr man unter Schock steht...


    In der Theorie habe ich mir für bestimmte Situationen auch schon oft genug überlegt, wie ich dann handeln würde.


    In der Praxis habe ich jedoch mehr als einmal feststellen müssen, dass im Falle eines Schocks und im absoluten Adrenalinrausch das klare Denken längst nicht mehr so einfach ist und man ohne Übung deutlich mehr "funktioniert" als rational handelt.

  • Vor allem... so unbetroffen lässt sich gut reden. Wer weiß schon was bei so einem Unfall passiert. Es soll ja auch schon passiert sein, das man im Schock zu gar nichts in der Lage war.

  • Zum derzeitigen OT-Thema: Ich weiß, ich denke in solchen Situationen nicht so viel nach, wie ich im Vorfeld vermutet hätte. Mir ist mal ein besoffener Motorradfahrer ins stehende Auto gerast - ich war auf dem Weg in die Tierklinik mit dem Hund meiner Oma. Mein Schutzgriff beim Aufprall und sämtliche Aufmerksamkeit ging zuerst zum (zum Glück sehr gut gesicherten) Hund. Danach Motorradfahrer - von dem ich in dem Unfall-Moment dachte, er sei tot. (Kopf voran mit offenem Helm über die Motorhaube geflogen und auf die Straße geknallt.) Dann zu seiner Frau, die im Beiwagen saß.


    Kann mich bis heute nicht daran erinnern, Notarzt und Polizei gerufen zu haben. Hab ich aber.

  • Mein "gefällt mir" ist nicht wegen des Unfalls, sondern, wie Du reagiert hast auf den Unfall.
    Ich möchte nicht mit Dir tauschen. Ich hoffe, es sind alle einigermaßen mit einem "blauen Auge" davon gekommen.

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