Belästigung - "Na und?!"

Ich finde das Video weder irgendwie besonders toll noch besonders "schlimm" oder irgendwie bemerkenswert. Der Eindruck des Zutextens entsteht halt durch den Zusammenschnitt, der Hund wird ja wohl auch mal ein paar Minuten rumlatschen ohne angesprochen zu werden, das war halt in dem Video nicht drin.

Ich habe auch keine Situationen gesehen, in denen ich ein Anleinen nötig gefunden hätte, war ja alles weit weg.

Es war auch keine super prompte Reaktion nötig, es gab ja keinen Grund, da war ja nix weit und breit, alles 100 Meter weit weg.
mein Hund kann das an meinem Tonfall gut unterscheiden, ob jetzt eine prompte Reaktion gefordert ist oder auch getrödelt werden kann. So schlimm ist das ja nun auch nicht. Wobei ich bestimmt nicht mit dem prompten Gehorsam meines Hundes angeben würde, da ist dann doch auch Luft nach oben (will jetzt nicht sagen, dass mit dem Video angegeben werden sollte)
Reagiert hat Newton auf Ansprache ja durchaus.

Jedenfalls - wir begegnen täglich weitaus mehr Leuten, Hunden und allem möglichen, ohne dass ich anleinen oder mir einen Kopp machen würde... ist das so ungewöhnlich?

Es ging hier doch darum, ob man auf eine ausdrückliche Bitte hin anleinen soll - das mache ich schon. Aber im Normalfall leine ich eher selten an, nur direkt an befahrenen Strassen.
Und da, wo die wilden Hasen wohnen...

Zitat

Es ging hier doch darum, ob man auf eine ausdrückliche Bitte hin anleinen soll

Grundsätzlich hast Du Recht. Doch wenn ich das richtig verstanden habe, stand bereits die Bitte des Anleinens selbst auf den Prüfstand. Bzw. die Frage im Raum: "Wieso einer solchen Bitte Folge leisten, ist doch nicht nötig".

Und so sollte doch dieses Video ein Argument dafür sein, wieso es unnötig sei (vll. nach dem Motto: "kann ja jeder sehen, dass mein Hund folgt" ... alles andere würde für mich keinen Sinn machen).

Nu, hab eben auch nichts Aussergewöhnliches in dem Video gesehen. Allerdings auch nichts, was mir persönlich signalisieren würde: "wow, der zeigt so klar und deutlich seinen Gehorsam, das müsste der unbescholtene Nichthündeler und sogar ein Mensch mit Hundeangst sofort erkennen".
Und es war auch nicht in einem Gelände, welches tatsächlich stark frequentiert wäre (zumindest sieht man davon nichts ... ist Wald, keine Strasse mit ständig vorbleilaufenden Menschen, Rädern, Kinderwagen ... andere HH ... etc., keine Restaurant-Situation & Co oder gar städtisches Gebiet).

Insoweit taugt es m.E. nicht als Argument für: "Bitte ums Anleinen kann ignoriert werden" (von der unbelebteren Waldwegsituation mal abgesehen, in der solche Bitten eher selten sind)

Aber das Video kann hervorragend dazu dienen, die unterschiedlichen Einschätzungen verschiedener Menschen aufzuzeigen (auch wenn es dazu nicht gedacht gewesen ist).

Zitat von streifenpanda

... aber das sollte es doch in diesem Fall auch gar nicht sein?

Das hätte es aber sein müssen, um als zugkräftiges Argument dienen zu können, wieso man auf Anlein-Bitten anderer Passanten nicht reagieren sollte, wollte ... was auch immer (selbst nicht reagiert oder zumindest dem bei anderen, dem TE z.B. zustimmt), die Bitten sogar geflissentlich ignoriert werden können.

Jetzt bin ich aber ganz konfus; wie heißt der Thread denn jetzt?
Newton-Video oder "Belästigung- Na und?!"

Zitat von straalster

Lustig finde ich erstmal: Ich hab die Leine vergessen - Handy habe ich aber mit dabei. Prioritäten sind also schon mal geordnet.

Naja ... Leine vergessen, das sehe ich persönlich relaxter ... ist mir auch schon passiert

Zitat von straalster

Abruf klappt, solange andere auf Entfernung sind. Das Video beweist nicht mehr und nicht weniger.

Das Video ist (zumindest als Argument oder zur Darstellung eines sehr guten Abrufs) so ungünstig geschnitten, dass ich das nicht beurteilen kann; wobei das für mich nicht einmal wichtig ist.

Denn das hier:

Zitat von straalster

wo wäre da jetzt das Problem, ihn an einer Leine zu haben oder mal nach dem Halsband zu greifen, wenn darum gebeten wird?

verstehe ich genau so wenig wie Du.
Und das Video macht das nicht verständlicher. Das sieht nicht einmal nach typischen Situationen aus, in denen jemand ums Anleinen bitten würde (der Weg ist recht breit und nicht voller Menschen, die sich darauf umrunden müssten, nicht einmal wie das typische Sonntags-Familien-Natur-Ausflugsgebiet ... Solche Bitten kommen doch nur, wenn es tatsächlich eng wird.

Zitat von pez80

naja, solche anlein-bitten kommen leider nicht nur, wenns eng wird. wie oben geschrieben, wurde mir das mit meinem damaligen 50kg-hund gerne mal von weitem entgegen geplärrt, obwohl hund zu meinen füssen in der wiese lag usw.

Das fällt für mich nicht unter die Regel, mehr unter Ausnahmen, denn schon 50 kg Hunde sind ja nicht unbedingt üblich und wirken auf Nichthündeler und HH mit kleineren ... hhhm ... doch sehr wuchtig (und somit gefährlich).

Nun hab ich ja ein ähnlich gestaltetes Hundeexemplar (40 kg ... und ich muss mich schon bemühen, etwas in seiner Gewichtsklasse zu finden), welches obendrein fast schon ausnahmslos für einen übergrossen Rotti-Mix gehalten wird. Solchen Hunden begegnen einige Menschen (längst immer noch nicht die Masse) noch einmal anders, so ein Weg kann dann gar nicht breit genug sein.

Es ist aber dennoch ein gutes Beispiel. Mein Hund interessiert sich nicht für Passanten und ich benötigte nicht einmal eine Leine um Hunde zu kreuzen, die sich geifernd in die Leinen werfen ... das interessiert ihn alles nicht die Bohne ... Nur, das ist eben nicht das, was unser Gegenüber wahrnimmt. Der sieht nur: "auweia, Rotti, riesig = gefährlich". Daneben 55 kg Menschenfrau ... "oh Gott ..." (und dann hab ich ja oft auch noch einen mittleren dabei).

Solche "Kaliber" sind nicht die Normalität in der Hunde-Szene und wir schaffen es dennoch, sogar ängstliche Menschen zu beruhigen. Ist mir persönlich zwar so noch nicht passiert, also dass jemand von weit weg etwas gerufen hätte, aber offensichtlich hab ich ein Gefühl dafür entwickelt, ab wann ich zur Beruhigung etwas mehr Einsatz zeigen sollte und sei es die Leine dran zu machen (oder vll. doch noch zusätzlich absitzen lassen ... ganz selten vll. noch mehr ausweichen ... ). Irgendwie erkennt man das schon am Gangbild von weitem.

Das schützt einen natürlich nicht vor solchen Menschen, denen man es niemals Recht machen kann. Das sind - verglichen mit anderen Begegnungen - jedoch nur Einzelfälle. Und daraus mache ich für mich keine Handlungsmaxime.
Denn eindeutig überwiegt hier bei uns ein dankbares Nicken, auch mal ein gesprochenes Danke und ganz häufig kann man sie fast schon ausatmen hören ;). (Selbstverständlich, bleibe ich im Revier, also kleine Runde, kennen uns natürlich auch schon viele, dann grüsst man sich von weitem und schaut auch gar nicht mehr so auf den Hund).

Wie ich es auch drehe und wende, das alles kann mich davon nicht abhalten, Rücksicht zu nehmen (wieso sollte das auch überhaupt können?)

Zitat von pez80

ich weiß ja nicht, welchen hund die TE hat, möglicherweise auch einen größeren. da kommen schon mal aufforderungen von menschen, die es am liebsten sehen würden, dass der hund nur angekettet wäre

Naja, nach Avatar hätte ich jetzt gedacht Mittelschnauzer (aber das Bild heisst ja nix).
Tja, gibt natürlich so spezielle Menschen, doch irgendwie hat das wenig Einfluss auf mein eigenes Verhalten. Mich berührt mehr, wenn jemand Angst vor meinem Hund hat oder sich auch nur unsicher oder unwohl fühlt, helfe da gerne.

Ob dabei mal übertrieben heftig reagiert wird (man vll. die Fassung verliert) oder ob es sich um einen "Dem kann man es nicht recht machen"-Kandiaten handelt, das trifft mich nicht. Merkwürdigerweise, es ärgert mich nicht einmal, dafür ist das auch zu selten. Und wenn die so sein wollen ... nu ... was hab ich damit zu tun ?