Ängstlicher Hund und ängstliche Halterin

  • Was ich noch sagen wollte.....Leo fixiert übrigens auch, das frühzeitig zu beenden ist zur Zeit noch nicht möglich.
    ich versuche ihn mit Ablenkung davon abzubringen....mal klappt es, mal nicht....

  • Ich geselle mich mal hier dazu :winken:


    Wir haben seit zwei Monaten einen Doodle. Er ist 6 Monate alt und aus dem Tierschutz.
    Unser Baddi hört im Haus und in Reizarmer Umgebung echt wahnsinnig gut für sein Alter. Hier ... klappt, apporotieren klappt.... Sitz und Down und bleib auch :bindafür:


    Die Welt da draußen ist für ihn sehr stressig - am Anfang sind wir nur bis zur Einfahrt gekommen - so erweitern wir unsern Radius immer mehr.


    Von der Leine lassen wir ihn nicht. Noch nicht- mir sind die Momente wenn es mal knallt ne Katze kommt... oder oder einfach zu heikel... :dagegen:


    Bei andern Hunden Checkt er auch oft aus. Was aber echt besser wird.


    Wir haben in der Hundeschule ein Markerwort bei uns ist das das Wort JIP darauf folgt immer etwas wahnsinnig tolles... Erst mal in Reizarmer umgebung immer JIP rufen und Hund besaßen mit essen mit schmusen mit spielen....


    So, und nun haben wir das draußen auch angefangen.... und zack er ist bei uns...


    Es ist nicht lehrbuchreich aber ich habe seit dem das Gefühl das er besser bei uns ist mit dem Kopf.


    Wenn Hunde weit entfernt sind- klappt das mittlerweile prima ich lass ihn hinschauen Damm kommt das Wort JIP und es gibt was ganz tolles... Dann gehen wir weiter.


    Wenn natürlich Hunde von links rechts unangeleint kommen ist das sehr schwierig... Ich lass ihn sitzen... Wenn er ruhig bleibt gibt es das JIP Wort und Belohnung...


    Wenn er freundlich hallo sagen kann und ich gemeinsam mit ihm hingehen kann dann gibt es das JIP wort... Es gibt ihm ungemein sicherheit.


    Auch wir haben Tage wo ich mir denke nein... heute war er total gestresst...


    und es gibt bessere tage und auf diese bin ich ganz ganz stolz ...


    Bei unangeleinten Hunden rennen wir- ich stelle mich dazwischen oder nehme ihn hoch... Beim Rennen bleibt er meist ruhig ist auf mich konzentriert und kriegt meist dabei sein JIP Wort gesagt.



    Von so abschreckern wie dosen... oder oder halte ich nicht viel bei meinen Hund weil er schon so unsicher ist. Ich will ja diejenige sein die ihm Sicherheit gibt. :dagegen: ich habe Baddi auch schon das Maul zu gehalten gleich aber belohnt als er verstanden hat er wird belohnt fürs still sein... :applaus:



    hätte ich allerdings einen Hund der sehr monoton bellt nicht aus Unsicherheit und einfach gerne rum pöbelt finde ich es etwas anders oder wenn eben Hundi von allein einfach nicht mehr raus geholt werden kann...

  • Was ich noch sagen wollte.....Leo fixiert übrigens auch, das frühzeitig zu beenden ist zur Zeit noch nicht möglich.
    ich versuche ihn mit Ablenkung davon abzubringen....mal klappt es, mal nicht....

    Das gibt sich auch je mehr und intensiver du trainierst. Du kannst diese Unsicherheit eben mit Gehorsam etwas kompensieren, weil du ihn dann besser lenken kannst.
    Das war aber auch unser Knackpunkt. Ich habe auch immer mit Clicker und/oder Markerwort gearbeitet und das Abwenden auf Signal fast perfektioniert. Allerdings klappte das nur bis zu einer gewissen Distanz, da haben wir dann monatelang beim Trainingsstand stagniert. Es war trotzdem nicht möglich ruhig an anderen Hunden auf dem Gehweg vorbei zu gehen. Lediglich Hunde in Entfernung waren okay. Daraufhin habe ich dann angefangen nicht mehr nur noch zu loben, sondern eben auch dieses Fixieren aktiv schon vorher zu unterbrechen. Ihm war das dann nämlich auch kackegal ob ich ihm Leberwurst unter die Nase gehalten habe oder ihn weggetragen habe, er musste diesen Hund anstarren, provozieren und letztendlich dann ausflippen. Ich hätte auch nicht weiter gekonnt ohne ihn hinterher zu schleifen. Ich habe es dann immer so gemacht, dass ich ihm zuerst die Chance gegeben habe sich richtig zu verhalten und belohnt zu werden. Hat er das aber ignoriert und war die Situation auch so, dass er sich nicht hätte aufregen müssen, habe ich ich das Fixieren abgebrochen mit dem vorher konditionierten Abbruch. War ich sowieso zu langsam konnte ich ihn dann damit auch aus der Kläfferei holen. Nach dem Abbruch gab es sofort ein Markerwort und ganz tolle Belohnung, weil er war ja dann einen Moment lang ruhig. War besser auf mich konzentriert und konnte das vorher trainierte Alternativverhalten ausführen (Blickkontakt zu mir).
    Gerade heute habe ich auch wieder gemerkt wie gut es meinem Hund tut, dass ich ihm signaliere, dass es unnötig ist sich aufzuregen. Im Freilauf kam plötzlich ein Hund von hinten und es ist immer noch heikel wenn ein Hund direkten Kontakt aufnimmt und ihn beschnuppert. Er hasst das. Er hat sich steif gemacht und war schon kurz vorm los schießen. Da konnte ich ihn mit "Na na" auf mich lenken und ihn danach ran rufen und belohnen. Aber einen normalen Abruf nimmt er wenn er rot sieht teils einfach nicht wahr.

    Wenn er ruhig bleibt gibt es das JIP Wort und Belohnung...

    Und wenn er nicht ruhig bleibt? Stehst du daneben und lässt ihn toben?

  • @pawtastic


    ich hab das Gefühl du sprichst von meinem Hund ;-) Die zwei sind sich im Verhalten wohl sehr sehr ähnlich !
    Ich frag mal meine Trainerin was sie vom Clickern hält !Hört sich für mich eigentlich passend an.


    Was ich halt auch immer wieder merke ist das Leo mich draußen einfach wenig beachtet. Wenn ich sehe wie Hunde neben Frauchen oder Herrchen langlaufen und die immer wieder anschauen als wenn sie das Größte wären , da kann ich nur von träumen!
    Ich mach ja schon viel beim Gassi gehen .....Suchspiele, zusammen rennen, viel loben aber so anschauen tut er mich nie.
    Entweder weil er es halt nicht kennt oder noch nicht lang genug da ist oder er ist einfach nicht der Typ dafür :verzweifelt:

  • Das finde ich ehrlich gesagt etwas unfair formuliert, weil wenn du alle Beiträge gelesen hättest, wüsstest du, dass sie ihren Hund sehr bewusst führt, ihm Sicherheit gibt und ihn nicht absichtlich in blöde Situationen bringt.

    Das war ja nicht als Kritik an der TE zu verstehen, sondern sollte vielmehr als Hilfestellung dienen, sein eigenes Verhalten zu reflektieren und den Ansatzpunkt zu finden, an dem man ggfs. mit einer anderen Reaktion Erfolge erzielt.



    Wo also anfangen zu trainieren?

    Sehr weit vorne hätte ich angefangen zu trainieren. Häufig ist man der Meinung, dass man nur dieses eine Fehlverhalten trainieren muss, dabei liegen die Ursachen manchmal ganz woanders.


    Ich habe festgestellt, dass es die schnelle Korrektur von Angst- bzw. angstaggressivem Fehlverhalten bei Hunden oft nicht gibt. Das ist unter Umständen ein langer Weg, der Geduld erfordert. Mit solchen Hunden bin ich immer mit Schleppleine in Arealen gegangen, wo es wenig aber dennoch Reize gab, ich aber ausreichend Ausweichmöglichkeit hatte.


    Es hilft mE. nichts, das Verhalten einfach zu unterbinden, insbesondere bei einem unsicheren Hund. Er sucht sich dann irgendwann ein anderes Ventil oder ignoriert den Schreckreiz. Ein normal sozialisierter Hund würde auch niemals freiwillig die Konfrontation suchen, sondern immer einen großen Bogen wählen, kann er das nicht und hat er nicht gelernt sich auf seinen Halter zu verlassen, geht er nach vorne.


    Es geht ja nicht darum bei solchen Problematiken den Halter zu kritisieren, sondern zu versuchen ihm verständlicher zu machen, warum sein Hund reagiert, wie er reagiert.


    Und egal wie sehr man versucht, seine eigene Unsicherheit zu verbergen, rechnet man doch unbewusst immer wieder damit, das der Hund in das Verhaltensmuster fällt, was man von ihm erwartet. Natürlich ist es immer einfach gesagt, man muss dem Hund Sicherheit geben, aber man weiss nicht wie. Aus eigener Erfahrung kann ich jedem dann nur empfehlen, es der Natur des Hundes gleich zu tun: Nicht die Konfrontation suchen, sondern ausweichen. Zur Not auch umdrehen oder querfeldein laufen. Jeder Hund hat seine Wohlfühldistanz, wenn ich die gefunden habe, kann ich solche Situationen umschiffen. Mit jedem Mal wird der Hund ruhiger und ich selbst schlussendlich auch, bis ich die Distanz so weit verkürzen kann, dass ich problemlos an einem anderen Hund vorbei gehe.

  • @Mia2015
    Du hast ja recht....die Hunde brauchen Zeit und die Wohlfühldistanz sollte gewahrt werden , nur wie mach ich das im Urlaub ? Wenn wir mal Eis essen oder an einer Jausenstation halt machen, was dann ? Ich finde es schon wichtig ihm zu zeigen im social walk das man mit anderen Hunden spazieren zu gehen ohne das was passiert.
    Heute hat er beim treffen fast gar nicht gebellt....das ist ein Erfolg für mich....es macht ihm zwar wenig Spaß aber ich denke das kommt mit der Zeit noch ! Und vor allem lernt er mir zu vertrauen und ich lerne mit großen Hunden enspannt zu laufen....mir hilft das auch.

  • Wenn wir mal Eis essen oder an einer Jausenstation halt machen, was dann ?

    Ich bin da recht konsequent. Wenn der Hund diese Situation (noch) nicht erträgt und sie ihn stresst, nehme ich ihn nicht mit. Dann ist er eben noch nicht so weit. Du verlangst im Grunde von deinem Hund eine Leistung, die er noch nicht erbringen kann. Und das meinte ich genau damit, solchen Konfrontationen aus dem Weg zu gehen.


    Man nimmt etwas als selbstverständlich (Eis essen in der Stadt, viele Menschen, Hunde, Unruhe) und wundert sich dann, warum der Hund nicht ruhig bleibt. Er hat es nicht kennen gelernt. Es gibt coole Hunde, die man überall mit hinnehmen kann und dann gibt es Hunde, die sind in solchen Situationen sehr gestresst.

  • Mir ist schon klar das er das schlecht erträgt nur was bleibt mir übrig ?
    Wir machen diesen Urlaub jedes Jahr mit meinen Eltern, machen Tagesausflüge und die Eisdiele und der Besuch
    in einem Cafe gehört dazu. Jedes Jahr könnte das letzte mal sein das meine Eltern das mitmachen können....


    Wohin mit dem Hund ? Im Hotelzimmer lassen...für einige Stunden....ganz alleine ?? Oder Samu mit da lassen was für ihn eine Strafe wäre weil er das nicht kennt !? Ich weiß nicht was ihn da mehr traumatisieren würde....


    Ich hab den Hund zu mir geholt weil mir vom Vorbesitzer gesagt würde das Leo alles kennt und überall mit hinkommen kann.....nun ist er halt anders und damit müssen wir so gut zurecht kommen wie es geht.


    Wir waren heute noch mit der Hundegruppe was trinken....Leo war ruhiger als letzten Sonntag und das sagt mir das diese Übung hilft und er mit der Situation immer besser zurecht kommen wird.

  • Mia2015: Ich verstehe was du meinst, denn ich habe das alles früher ganz genauso gesehen. Mein Hund hat es aber nach mehreren blöden Situationen irgendwann so übertrieben, dass ich wirklich nicht mehr vor die Tür konnte, weil irgendwo immer ein Hund läuft und ich mich nicht in Luft auflösen kann (mal abgesehen von den Menschen und Kindern nach denen er schnappen wollte). Es wurde einfach jeder Hund egal wie weit weg massiv angepöbelt.
    Und zwar in der Großstadt wo die freilaufenden Hunde dich auf dem Gehweg vor der Haustür abfangen. Aber das ist okay für mich wenn mein Hund dann durch dreht wenn ihm wirklich einer was tut, was allerdings nicht okay ist, sich über einen Hund aufzuregen der auf der anderen Straßenseite läuft und nicht mal rüber schaut. Dann ist es einfach ein Unterschied ob dein Hund aus Unsicherheit/Angst heraus ein Angstkläffer ist oder vor die Tür geht und einfach Streit sucht. Denn ein Hund der gelernt hat Stunk zu machen als Strategie nimmt es nicht so einfach an wenn man ihm Sicherheit gibt.



    Du hast ja recht....die Hunde brauchen Zeit und die Wohlfühldistanz sollte gewahrt werden , nur wie mach ich das im Urlaub ? Wenn wir mal Eis essen oder an einer Jausenstation halt machen, was dann ?

    Hast du eine Tragetasche? Ich würde mir sowas anschaffen und den Hund damit durch die Gegend tragen wenn ihr irgendwo seid wo viel los ist. Er kann es ja momentan wirklich noch nicht und es schont die Nerven von allen wenn du ihn dann nicht so auslieferst. Die Alterative ist sonst zu Hause lassen.

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