Bordercollieexpertin flying-paws ;-))

  • Ich habe in diesem Forum schon viele kluge Dinge gelesen, u. a. auch eine Aussage von flying-paws, die ich erst als... nun, vielleicht als nicht ganz so klug einstufte, und zwar sinngemäß, dass es ganz schön schwer sei, Bordercollies neurosenfrei durchs Leben zu bringen.

    In einem der vielen Threads zur Bordercollieanschaffung echauffierte sich irgend jemand mit seinem ersten Bordercollie über flying-paws und andere, die die Rasse schon jahrelang kennen, sie würden sie grundsätzlich verteufeln und sich als vermeintliche Experten aufspielen.

    Schon damals wollte ich von unserem ersten Bordercollie Schwarzi und seiner Medikamentenneurose berichten. Schwarzi Tabletten einzutrichtern, ist mittlerweile zur Hohen Schule der Überlistung geworden. Knackt irgendwo ein Blister, ist der Hund verschwunden, und Rinderhack, das ideale Medium zur Tabletteneingabe für einen Futtermilbenallergiker, rührt er gar nicht mehr an. Ich kann die anderen Hunde vor seinen Augen damit füttern, er verzieht sich.

    Selbst wohlschmeckende Tabletten nimmt er nicht, und wenn ich das Futter - er wird gebarft - schon vor dem Spaziergang anrichte und unauffällig eine Tablette hineinmogele, wird erst drübergeschnüffelt, und wehe, er bekommt mit, dass da was drin ist, dann frisst er es nicht. Es ist völlig egal, was es ist, es reicht die Tatsache, DASS da was drin ist.

    Zwischendurch mit Käse- oder Wurstbrocken ist mittlerweile auch verdächtig. Manchmal, wenn er entwurmt werden soll, fange ich schon zwei, drei Tage vorher an, Käse- und/oder Wurstbrocken zu verteilen - ohne Tabletten, wohlgemerkt...

    Nun wurden bei einem der Hunde Giardien festgestellt, d. h. die ganze Bande muss über mehrere Tage mehrere (!) Tabletten Panacur bekommen (sie teilen sich Knochen und lecken grundsätzlich die Näpfe der anderen nach). Ich tat mir unsäglich leid.

    Bis mein Freund sagte, lass mich mal, ich bin ja nicht so böse, ich KANN gar keine Medikamente geben (denn er ist derjenige, den die Hunde immer anbetteln um Wurst und Käse).

    Und was soll ich sagen, er kann die Tabletten sogar vor Schwarzis Augen und Ohren aus dem Blister brechen, der Hund nimmt von ihm die Wurst problemlos, ich dachte, ich falle vom Glauben ab.

    Soviel zum Thema, flying-paws übertreibt JJ

    Caterina

  • Ich glaube ich weiß woran es bei dir liegt und warum es bei deinem Freund klappt.

    Du schreibst "ich hat mir selber leid". Du bist also schon mit der Erwartung dass es... interessant wird an die Sache ran gegangen. Nun sind wir beim relativ sensiblen BC und du krampfst innerlich schon- puff nimmt der Hund nix mehr.

    Dein Freund wird eher nach dem Motto "wird schon irgendwie klappen" dran gegangen sein. Also weniger verkrampft.


    Hier bin übrigens ich die einzige bei der Tabletten aus der Hand genommen werden (auch eklige). Die Hunde wissen sie müssen die Dinger so oder so schlucken- ich biete Ihnen nur erst an es nett zu machen. Bei meinen Eltern müssen 2 Leute den Hund festhalten während der eine irgendwie mir 2 freien Fingern die Schnauze aufhebelt und die Tablette reinstopft.

  • Naja, das hat aber jetzt nicht unbedingt was mit der Rasse zu tun.
    Die Schäferhündin einer Bekannten ist immer verschwunden wenn sich Frauchen die Brille aufgesetzt hat, denn dann kam sie meistens zum Zecken suchen/ziehen und das hat der Hündin nicht gefallen und sie hat sich auch nicht recht stillgehalten.
    Wenn Herrchen Zecken gesucht und gezogen hat, war das kein Problem.

    Ich denke mal, je mehr Tamtam gemacht wird, desto "schlimmer" reagieren manche Hunde.

    Wenn bei mir ein Hund irgendeine Tablette nicht freiwillig frisst, dann stopf ich die Tablette so weit in den Hals wie es geht, halte die Schnauze mit dem Kopf nach oben zu "massiere" den Hals und warte bis der Hund geschluckt hat. Manche Hunde schaffen es, die Tablette wieder hochzuwürgen, aber i.d.R. klappt es dann beim 2. Anlauf.

  • Nun wurden bei einem der Hunde Giardien festgestellt, d. h. die ganze Bande muss über mehrere Tage mehrere (!) Tabletten Panacur bekommen (sie teilen sich Knochen und lecken grundsätzlich die Näpfe der anderen nach). Ich tat mir unsäglich leid.

    Ich will ja nicht klugscheißen - aber alle Hunde eines Haushalts pauschal mit Panacur zu belasten ist nicht notwendig. Es sei denn, sie fressen die Kacke des befallenen Hundes.

    Charly hatte auch Giardien - er soff mit unseren Katzen aus diversen Wasserschüsseln ... und? Die Katzen hatten nichts! Giardien gehören zu den 10 meistverbreiteten Darmschmarotzern. Hund kann sie sich überall holen - rein theoretisch. Sie befinden sich in Pfützen, an Gräsern im feuchten Boden. Überall dort also, wo Hund typischerweise seine Nase hat.

    Ist der Hund gesund - und nicht gerade ein Welpe, dessen Imunsystem noch im Aufbau ist, uralt oder durch Krankheit geschwächt - kommt sein Imunsystem von ganz alleine mit einem leichten Befall von Giardien klar. Tests haben ergeben, dass ca ein Viertel von Hunden und Katzen Giardienpositiv sind - OHNE krank zu sein, OHNE Durchfall und ohne gesundheitliche Probleme. Also, ein ganz normaler Darmparasit, der nur dann Probleme bereitet, wenn er sich zu stark vermehrt.

    Das nur so nebenbei ... unser Charly wäre an Panacur fast gestorben - er bekam so üble Enddarmentzündung davon, dass zusätzlich noch Antibiotika notwendig wurde - den Mix vertrug er dann gar nicht und war nur noch am brechen und zittern. Ihm war so elend, dass ich fürchtete er stirbt. Da war er so sieben Monate alt.

    Panacur hat unseren Hund krank gemacht und zwar schon in der ersten Hälfte des Intervals - vorher hatte er "nur" Giardien, ab und an mal Braddelschiss und war fit und agil. Haben die medikamentöse Behandlung abgebrochen und über kohlenhydratfreie Ernährung und Morosche Möhrensuppe das ganze in den Griff bekommen. Ging auch ...

  • Das liegt nicht an der Rasse Border Collie, sondern an der Sensibilität von Hunden für die Stimmung des Menschen. Klar, unter Border Collies ist diese tendenziell höhere Sensibilität häufiger als beispielsweise unter Neufundländern. Und ab und zu mal geht sie ins Extreme bei dieser Rasse. Aber auch andere Hunde sind durchaus so drauf.

    Von meiner Hündin kann ich auch sehr viele solcher Geschichten erzählen. Sie hat mir inzwischen sehr gut beigebracht, meine eigenen Unstimmigkeiten gut unter Kontrolle zu haben, weil ich sie sonst sehr krass auf sie übertrage. Nun ist sie ein Malinois-Mischling, das passt natürlich wieder zu den sensiblen Hütern.
    Aber wie gesagt, das gibt es auch unter anderen Hundetypen.
    Da hilft nur, wie andere schon sagten, sehr glaubwürdig kein Tamtam zu machen.

  • Mein Chihuahua verhält sich exakt SO!, wenn es um Tabletten geht, er bunkert sie notfalls auch ne halbe Stunde in der Wange um mich im Glauben zu lassen, dass er sie geschluckt hat. Ich denk kaum, dass er neurotisch ist und auch nicht, dass es rassespezifisch ist.

  • Danke für den Hinweis, @charly2802, das wusste ich nicht! Ich verlasse mich da eigentlich immer auf den Tierarzt.

    Aber der befallene Koolie, sowieso schon sehr schlank und nicht gerade der beste Fresser, wurde immer magerer und regelrecht struppig, hatte über eine gute Woche immer wieder Durchfall, was irgendwann nicht mehr auf läufige Hündinnen zu schieben war wegen seiner Futterverweigerung, und hatte vor der Diagnose eine Woche lang nur Matschepampe aus Milchreis und fetten Hähnchenschenkeln gefressen und trotzdem weiter abgenommen, obwohl der Durchfall damit weg war. In dem Fall sehe ich die Notwendigkeit einer Giardienbekämpfung schon.

    Ich hatte sowieso einen Tierarzttermin mit ihm und kurz vorher noch schnell Beutel und Einmalhandschuhe eingesteckt, so dass ich noch eine Kotprobe mitnehmen konnte - von den beiden anderen halt nicht mehr...

    Doch da die Cattledogkröte mit der 1. Läufigkeit angefangen hat, sabbern die beiden Jungs schon an ihren Hinterlassenschaften, wenn sie über den Hof laufen.

    Nochmal zu den Tabletten:

    Ich habe Schwarzi-Border die Dinger eigentlich immer kommentarlos ins Futter getan, etwas eingedrückt in Fleischbrocken, bis mir irgendwann auffiel, dass er es nicht anrührte, und zwar, als ich ihm einen Futterzusatz für die Gelenke - in Tablettenform, angeblich wohlschmeckend und sogar unter Trockenfutter problemlos verfütterbar - geben wollte. Seither musste ich mir immer etwas einfallen lassen, wie ich ihm z. B. Entwurmungstabletten unterjubele. Selbst unter gewolftem Pansen hat er die Dinger offensichtlich gerochen. Ich habe ihm nie irgendwas unter Zwang in den Hals gesteckt.

    Es ist einfach die Tatsache, DASS da was drin ist, und mein Freund KANN ja offensichtlich gar nichts reinstecken ;-))

    Die Fraktion der Collieartigen, wozu ich auch den Koolie oder meine frühere Aussiehündin zähle, hat meiner Erfahrung nach einfach eine stärkere Tendenz zu Macken als z. B. so ein Cattledograbauke.

    Caterina

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