Rumänische Herdenschutzhündin Carpatin-Mix

  • Hallo in die Runde,


    ich habe ein paar Fragen zu meiner 6-jährigen Sandy, Herdenschutzhündin, rumänische Carpatin-Mischling. Sie ist eine sehr liebe, anlehnungsbedürftige und verschmuste Hundesocke wenn wir im Haus sind. Wenn wir draußen sind, dann kümmert sie sich um ihre gefährlichen Hobbies, wie Autos jagen, alles angehen, was nicht zu uns gehört - also alles, was auf dem Fahrrad sitzt, auf Mopeds oder zu Fuß unterwegs ist. Wegen ihres Jagdtriebes lasse ich sie nie von der Leine. Wir haben mittlerweile unseren Garten eingezäunt, damit sie sich hier frei bewegen kann. Beim Autofahren läuft ihr das Wasser aus der Schnauze. Ich weiß nicht, ob sie Angst hat oder ob ihr schlecht ist (sie übergibt sich nie) oder beides, und ich weiß auch nicht ,was ich dagegen unternehmen kann. Cocculus hilft nicht, Ingwertabletten helfen nicht, 2 Std. vor Abfahrt nichts mehr fressen und vor der Abfahrt schon mal 20-30 min im stehenden Wagen liegen hilft auch nicht. Ich überlege jetzt, ihr eine kleine Hundehütte zu bauen, und diese fest im Bus zu installieren. Hat jemand Erfahrung mit dieser Problematik und könnte mir vielleicht weiterhelfen? Sandy kommt aus dem Tierschutz, ist mit 2 Jahren aus Bulgarien nach Deutschland gekommen und hat dann mit einer 4-wöchigen Unterbrechung vier Jahre im Tierheim verbracht. Ich habe leider keine Ahnung, welche Vorerfahrungen sie mitbringt. Wenn wir das mit dem Autofahren hinbekommen könnten, dann wäre schon viel geschafft. Danach müßten wir dann ihre Hobbies mal unter die Lupe nehmen und sehen, was da noch umzuleiten wäre. Aber da eine Hundetrainerin für gewaltfreie Hundeerziehung 1 Std. Autofahrt von hier entfernt ist, würde meine Süße schon völlig fertig dort ankommen, und das kanns nicht sein.


    Über Antworten würde ich mich sehr freuen, vielen Dank und viele Grüße von F-L-W

  • Hallo in die Runde,


    ich habe ein paar Fragen zu meiner 6-jährigen Sandy, Herdenschutzhündin, rumänische Carpatin-Mischling. Sie ist eine sehr liebe, anlehnungsbedürftige und verschmuste Hundesocke wenn wir im Haus sind. Wenn wir draußen sind, dann kümmert sie sich um ihre gefährlichen Hobbies, wie Autos jagen, alles angehen, was nicht zu uns gehört - also alles, was auf dem Fahrrad sitzt, auf Mopeds oder zu Fuß unterwegs ist. Wegen ihres Jagdtriebes lasse ich sie nie von der Leine. Wir haben mittlerweile unseren Garten eingezäunt, damit sie sich hier frei bewegen kann. Beim Autofahren läuft ihr das Wasser aus der Schnauze. Ich weiß nicht, ob sie Angst hat oder ob ihr schlecht ist (sie übergibt sich nie) oder beides, und ich weiß auch nicht ,was ich dagegen unternehmen kann. Cocculus hilft nicht, Ingwertabletten helfen nicht, 2 Std. vor Abfahrt nichts mehr fressen und vor der Abfahrt schon mal 20-30 min im stehenden Wagen liegen hilft auch nicht. Ich überlege jetzt, ihr eine kleine Hundehütte zu bauen, und diese fest im Bus zu installieren. Hat jemand Erfahrung mit dieser Problematik und könnte mir vielleicht weiterhelfen? Sandy kommt aus dem Tierschutz, ist mit 2 Jahren aus Bulgarien nach Deutschland gekommen und hat dann mit einer 4-wöchigen Unterbrechung vier Jahre im Tierheim verbracht. Ich habe leider keine Ahnung, welche Vorerfahrungen sie mitbringt. Wenn wir das mit dem Autofahren hinbekommen könnten, dann wäre schon viel geschafft. Danach müßten wir dann ihre Hobbies mal unter die Lupe nehmen und sehen, was da noch umzuleiten wäre. Aber da eine Hundetrainerin für gewaltfreie Hundeerziehung 1 Std. Autofahrt von hier entfernt ist, würde meine Süße schon völlig fertig dort ankommen, und das kanns nicht sein.


    Über Antworten würde ich mich sehr freuen, vielen Dank und viele Grüße von F-L-W

    Ups keine Antwort bisher? Mhh....


    Ich habe zwar keinen Carpatin-Mix, dafür einen Mioritic-Mix und ansonsten Komondorok. Was Du über das Jagdverhalten schreibst, macht mich ein wenig stutzig. Denn ganue DAS ist ein wichtiges Merkmal, dass man bei HSH und gerade bei Mioritics und Carpatin herausgezüchtet hat. Die rumänischen Hunde werden oft an kleineren Herden gehalten und arbeiten dann Solo. Ein Hund mit Jagdtrieb, ist da völlig unbrauchbar. Aber wer weiss, was da noch so mit drin steckt und welche Gene die Oberhand haben. Es wäre aber eher ungwöhnlich, dass da so starke "Jagdgene" vorhanden sind, dass sie dazu führen, dass man das Tier nicht von der Leine lassen kann...


    Was den Speichelfluss beim Autofahren betrifft: In der Regel hilft da nur üben. So ist ja erst mal nicht klar, ob sie grundsätzlich Angst hat oder ihr durch Deine Fahrweise übel wird (Nein Scherz, meine natürlich vom Autofahren überhaupt). Ich bin kein Fan von medizinischen Hilfmitteln bei Dingen, die man auch ohne beheben kann. Darum würde ich mal sagen: Üben, üben, üben. Wir hatten schon häufiger Hunde, denen beim Autofahren übel geworden ist (viele Hunde aus Rumänien, Bulgarien oder Ungarn kennen das Autofahren überhaupt nicht. VIele kennen nicht mal die Welt jenseits ihrer 8qm und hinter ihrem Bretterzaun). Bei allen hat es geholfen, von ganz klein auf anzufangen. D.h. Hund erstmal in den Kofferaun locken OHNE überhaupt loszufahren und die Klappe zu schließen. Dann niht losfahren und Klappe schließen, Dbei jeweisl die Zeit, die er im Kofferraum ist, langsam erhöhren, teilweise auch mit in den Wagen setzten. Dann erst mal nu 3, Minuten um den Block und sofort wirder raus, dann 10 Minuten. Das Ganze kann man mit Leckerlies (Reisen ist was Schönes) NACH Abschluss der Fahrt unterstützen. Bisher hatten wir immer Glück und konnten so noch jeden Hund ans Autofahren gewöhnen.

  • Ist es möglich, dass der Speichelfluss und das Autojagen, damit zu tun hat, dass sie in R von einem Auto aus mit Futter angelockt wurde, um sie und ggf. andere Hunde besser fangen zu können? Das würde auch erklären, warum sie hinter sich entfernenden Fahrzeugen herrennt???
    Nur mal so `ne Idee...

  • Guten Abend.
    Aus deinem Thread konnte ich leider nicht erfahren, wie lange die Hündin schon bei dir ist. Bis ein Herdenschutzhund Vertrauen und eine echte Bindung zu seinem Menschen aufbaut, dauert es viel länger als bei ich sag mal " normalen" Rassen. Bei einem HSH muss man einfach sehr viel Zeit, Ausdauer und Nerven investieren...Vor allem bei Hunden aus dem Ausland, da gibt es meist so einige Baustellen. Wie zeigen sich bei deiner Sandy die so typischen Eigenschaften eines Herdenschutzhundes? Als Frauchen eines Centralasiatischen Owtscharkas, habe ich mittlerweile 7 Jahre jede Menge Geduld mitgebracht und Nervenstärke bewiesen. Hundetrainerin ist natürlich eine prima Sache, ich fände es aber in eurem Sinn besser, wenn sie die ersten Male zu euch nach Hause kommen würde...Dort kann sie das Verhalten eures Hundes besser einschätzen als auf fremden Terrain. Trainingsplatz, Unterordnungs-Gedöns oder auch die meisten Sachen des üblichen Hundesports sind nix für Herdenschutzhunde. Und leider gibt es nicht viele Trainer die wissen wie diese Hunde ticken und wie man mit ihnen arbeiten kann. Ich hab zum Glück einen gefunden der mir mit Rat und Tat zur Seite stand.
    Daumen sind gedrückt, viel Spaß mit eurer Sandy

  • @Julia1983, bitte noch einmal den ersten Beitrag lesen :winken:
    2- Jährig aus R gekommen, 4 Wochen bei irgendwem, 4 Jahre Tierheim.
    Sie ist also recht "frisch" bei ihren Leuten.


    Eines der grössten Schwierigkeiten beim HSH ist mE, dass sie ihr Herz bis zum 2. Geburtstag an eine Person verschenken, um dieser für den Rest des Lebens treu zu bleiben. Sollte das tatsächlich in R passiert sein, ist die Biographie der Hündin eine absolute Katastrophe. Hat sie sich noch nicht gebunden, zB weil sie auf der Strasse gelebt hat, hat sie noch eine Chance. Und da sie "privat" so ein toller Hund ist, will sie ihr "neues Rudel" evtl gegen alles verteidigen, womit sie schon irgendwelche ungemütlichen Erfahrungen gemacht hat. Das "Jagen" scheint also eher ein Vertreiben/ Verteidigen zu sein.
    Ansonsten bin ich ganz bei @Herdifreund: in aller Ruhe üüüübeeen...
    Bin mal neugierig: gibt es ein Foto von dem Mädel?

  • Einer der unzähligen Mythen um das Zauberwesen HSH ist, dass sie soge. "Einmannhunde" währen. Glücklicher Weise ist das ebenso ein Märchen wie dass, das sei 5 Meter hoch springen, oder sich in einer Herde verstecken um sich dann mit einem riesen Satz auf den Wolf zu stürzen um ihn zu zerreissen. Wäre das nämlich tatsächlich so, könnte man solche Hunde erstens nicht ausbilden und danach in die Hände von Schäfern, teil sogar wechselnd geben und zweiten wären HSH aus dem TS dann nicht mehr vermittelbar. Da ich aber seit einigen Jahren mit genau diesen Hunden arbeite, u.A. um sie aus dem TS an neue Halter zu vermitteln, kann ich Dir versichern: Auch HSH können sich, wie jeder andere Hund auch, in neue Halter verlieben. Und das nicht nur einmal. Sog. Einmannhunde werden "gemacht". Grundsätzlich wiederspricht dies aber einem Wesen, dass ein ausgeprägtes Sozialempfinden besitzt.


    Die Sache mit dem Auto KÖNNTE natürlich so sein, obwohl ich das als eher zu abstrakt für einen Hund empfinden würde. Es sollte aber eigentlich auch egal sein WARUM sie das tut. Ein Ziel muss es sein, eine möglichst starke Bindung zwischen Dir und dem Hund zu erzeugen. Du startest quasi neu mit dem Hund. Das Ziel muss also sein, dass alles war war,"vergessen" wird und das was ist, zu dem wird, was ihr "denken" bestimmt. Wenn du ihr also langsam und behutsam und mit viel Einfühlungsvermögen zeigst und beibringst wie es ist mit DIR im Auto zu fahren und das Autofahren und somit auch Autos nix Schlimmes ist, dann ist es völlig egal was war.

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