Tierheimhund legt sich beim Gassigehen hin.

  • Hallo zusammen,


    ich gehe seit einiger Zeit regelmäßig mit Hunden aus dem Tierheim Gassi, da ich aktuell nicht die Möglichkeit habe, selbst einen Hund zu halten. Das Ganze funktioniert soweit super, bis auf ein Problem:


    Seit ca. 1,5 Monaten gehe ich öfter mit einer sechsjährigen Schäferhündin raus.



    Typisch bei ihr ist, dass sie sich bei „neuen“ Gassigängern grundsätzlich erstmal weigert eine längere Strecke zu gehen. Sie bleibt stehen, setzt sich hin und bewegt sich nicht vom Fleck, außer es geht zurück in Richtung Tierheim. Das hat sich natürlich auch bei mir probiert, allerdings habe ich dann auf Stur geschaltet und bin nicht von meinem Standpunkt abgewichen…nach ca. 1-2 Minuten folgte sie mir dann.



    Diese Show zog sie meistens kurz vor Verlassen des Tierheimgeländes ab, ging dann aber mit mir weiter.



    Seit Kurzem geht allerdings gar nichts mehr (sowohl bei mir, als auch bei einem anderen Gassi-Gänger der schon sehr lange mit ihr geht) und ich bin mit ihr maximal 10-15 Minuten unterwegs und sie legt sich hin und möchte nicht mehr weiter, außer zurück in Richtung Tierheim. Ich habe sämtliche Wege und Richtungen probiert und egal wohin wir gehen, sie möchte nicht weiter.


    Beim letzten Mal habe ich nicht nachgelassen. Wir standen ganze 20 Minuten an Ort und Stelle und bewegten uns nicht vom Fleck. Ich schaute in die Richrtung, in die ich wollte und sie drehte den Kopf weg. (Musterte mich dann aber ab und zu, was ich aus dem Augenwinkel erkennen konnte)



    Als ich mich hinhockte, kam sie sofort zu mir und schleckte mich ab. Dann stand ich auf und sie zog wieder in Richtung Tierheim.



    Rassebedingt leidet sie unter HD, bekommt Medikamente, lebt aber laut den Pflegern (denen ich mittlerweile vertraue) schmerzfrei. Daher kann ich mir nicht vorstellen, dass es an Schmerzen liegt.



    Macht es hier Sinn auf ganz „stur“ zu schalten und für das nächste Mal einen Stuhl mitzunehmen, auf den ich mich setze wenn sie nicht mehr will? (Sodass es erst weiter geht, wenn sie mir folgt)



    Was meint ihr? Wie würdet ihr vorgehen?



    Ich bin für jede Hilfe dankbar. :)



    LG

  • Für den Hund ist das Tierheim ein Ort der Sicherheit.
    Ich würde sie nicht zwingen weiter zu gehen.
    Jeder Gassigänger verhält sich anders. Vielleicht hat sie keine Lust sich ständig neu zu orientieren.
    Sie kann natürlich zusätzlich noch Probleme mit ihrem Bewegungsapparat haben.
    Als Gassigeher würde ich ihre Wünsche respektieren zumal du ihr nicht viel bieten kannst.


    LG, Friederike

  • Für mich wäre eher wichtig herauszufinden warum sie das macht.


    Ich kenne dieses Verhalten von zwei Hunden.
    Beim Einen war es schlicht Unlust und Bockigkeit. Hier hat es sehr geholfen die Spaziergänge lebendiger und spannender zu gestalten - dann ist es nie wieder passiert.
    Beim Anderen war es panische Angst vor Bällen - besser gesagt schon vor dem Geräusch, das entsteht, wenn ein Fußball auf dem Boden aufprallt. Hier war es dann natürlich intensive Arbeit an der Angst.


    Was du schilderst klingt für mich nach Unsicherheit, Angst und Konflikt. Kannst du sagen wann genau es wieder schlimmer wurde? Könnte esim Zusammenhang mit Silvester stehen? Ist sonst draußen mal was schlimmes/ unangenehmes passiert?


    Ich würde wohl erstmal nicht den Spaziergang als Ziel sehen, sondern eine gute Zeit mit dem Hund außerhalb desTierheimgeländes. Arbeite mit ihr, lass sie Suchen und Spielen - finde etwas, das ihr Spaß macht, aber leg es nicht darauf an weite Strecken zu gehen, sondern bleib am Rande ihres Wohlfühlbereichs.
    Mit der Zeit lässt sich das bestimmt ausweiten.


    Eventuell wäre es auch mal den Versuch wert ein Stück mit dem Auto zu fahren - wenn du Pech hast, bedeutet das aber nur noch mehr Stress.

  • Ich würde wohl erstmal nicht den Spaziergang als Ziel sehen, sondern eine gute Zeit mit dem Hund außerhalb desTierheimgeländes. Arbeite mit ihr, lass sie Suchen und Spielen - finde etwas, das ihr Spaß macht, aber leg es nicht darauf an weite Strecken zu gehen, sondern bleib am Rande ihres Wohlfühlbereichs.


    Find ich gut! :dafuer:

  • Oh, das mit den Antworten ging ja schnell.:)


    Vielen Dank erstmal dafür und vor Allem für diesen Satz:


    Ich würde wohl erstmal nicht den Spaziergang als Ziel sehen, sondern eine gute Zeit mit dem Hund außerhalb desTierheimgeländes. Arbeite mit ihr, lass sie Suchen und Spielen - finde etwas, das ihr Spaß macht, aber leg es nicht darauf an weite Strecken zu gehen, sondern bleib am Rande ihres Wohlfühlbereichs.Mit der Zeit lässt sich das bestimmt ausweiten.


    Alles eine Frage des Blickwinkels. :)


    Dem werde ich mich definitiv annehmen.


    Und nein, an Silvester liegt es eher nicht, da sie auch danach noch (für ihre Verhältnisse) normal mit mir mitgegangen ist. Wir haben mit Schleppleine und Futterbeutel das Apportieren geübt. (Mit eher mäßigem Erfolg, weil sie sowas anscheinend gar nicht kannte)


    Etwas Schlimmes ist auch nicht vorgefallen. Sie ist immer sehr entspannt, auch was andere Hunde angeht. Zumindest solange ich zwischen den beiden laufe, um zu beschwichtigen.


    Ich werde beim nächsten Mal versuchen, sie dazu zu animieren, dass sie auf der Wiese in der Nähe des Tierheims mit mir spielt und dann schaue ich weiter.

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