Richtig korrigieren - Korrekturarten

  • nach meinen Beobachtungen trainieren 90 % der Hundehalter aversiv.
    Und von "nicht wirksam" war nicht die Rede.
    Von falsch angewand.
    Und was passiert mit einem Hund , der an der Leine zerrt und mit schlechtem Timing und an unpassenden Stellen aversiv angegangen wird?

    Den Eindruck habe ich eigentlich gar nicht. Also, dass 90%...
    Eher im Gegenteil: die, die trainieren, machen das fast ausschließlich positiv. (So wird es hier eigentlich auch in fast allen Hundeschulen gezeigt.)


    Und dann gibt's die, die nie irgendwas ernsthaft trainiert haben. Der Hund entwickelt Macken, zerrt, springt an, kann sich nicht zurücknehmen... und aus der Emotion heraus, wird dann kurzfristig draufgehauen, weil man die Faxen dicke hat. Im übertragenen Sinne. Dann kommt die Rütterdose, die Wasserflasche... das hat für mich aber nix von Training. Das ist dämliches Strafen, ohne sich über Ursache und Wirkung Gedanken gemacht zu haben. Und Erfolg ist dann auch nur mäßig.

  • Klar wäre das fairer, aber du hast doch selber Kinder, da müsste ich jedes Mal, wenn Hund zieht, den Kinderwagen bremsen (ich wohne am Berg, also einfach loslassen geht nicht) dann den Hund korrigieren und bis dahin weiß der schon gar nicht mehr, warum ich überhaupt gerade was von ihm will. Es fehlt mit KiWa einfach die Zeit, daher übe ich das wenn ich mit ihr alleine bin und Zeit habe, mit Lob und Bestätigung.

    Ich hatte keine Berge am Niederrhein :pfeif: xD
    Dafür zwei BX am Kinderwagen.
    :D
    Ich hatte gerade mit Kiwa viel Zeit, hab den auch spontan mal schnell irgendwo geparkt, wenns sein musste.


    Die Zeit nach dem Kiwa als Kind mobil wurde, fand ich wesentlich ätzender :pfeif:

  • Ich muss meinen erst bremsen und dann links und rechts unten mit dem Fuß wieder lösen zum Weiterfahren, wenn ich das bei nem Kleinhund alle 3 Meter machen muss, dann komme ich nie voran.
    Wie gesagt, es geht um maximal 500m am Stück, meistens laufen wir eher so, dass sie im Grunde nur offline laufen und nur angeleint werden, wenn uns was entgegen kommt.

  • Die Frage ist da doch aber auch: Was ist fair?
    Ist es fair den Junghund an der Leine zerren zu lassen, weil man mit dem Kinderwagen halt nicht die Möglichkeit hat die ganze Zeit drauf zu achten, dass die leine nicht auf Spannung kommt, vorher zu belohnen, mit gutem Konzept an die Leinenführigkeit zu gehen? Oder ist es da nicht fairer die Leinenführigkeit einfach durchzusetzen, einzufordern und gut ist - damit der Hund weiß, dass er mit Zerren nicht weiterkommt und man diesen gesundheitlichen Aspekt ausschließen kann? :ka:

  • Den Eindruck habe ich eigentlich gar nicht. Also, dass 90%...Eher im Gegenteil: die, die trainieren, machen das fast ausschließlich positiv. (So wird es hier eigentlich auch in fast allen Hundeschulen gezeigt.)


    Und dann gibt's die, die nie irgendwas ernsthaft trainiert haben. Der Hund entwickelt Macken, zerrt, springt an, kann sich nicht zurücknehmen... und aus der Emotion heraus, wird dann kurzfristig draufgehauen, weil man die Faxen dicke hat. Im übertragenen Sinne. Dann kommt die Rütterdose, die Wasserflasche... das hat für mich aber nix von Training. Das ist dämliches Strafen, ohne sich über Ursache und Wirkung Gedanken gemacht zu haben. Und Erfolg ist dann auch nur mäßig.

    Seit wann hälst du Hunde?


    Ernste Frage! Dein ältester Hund ist vor einem Jahr auf die Welte gekommen.


    Aber es kann ja sein, dass du schon vorher viel mit Hundeausbildung zu tun hattest, deshalb frage ich.
    Meine Beobachtungen verlaufen jetzt über 40 Jahre.
    Ja,ich freue mich, dass es wirklich viel mehr positives zu sehen gibt.
    Aber das so überwiegend trainiert wird, das sehe ich noch (leider) lange nicht.

  • Meine Erfahrungen zur Leinenführigkeit: Mit 2 BX würde ich absolut sehr viel üben :-)


    Einen kleinen Cocker kann man hinterherziehen.


    Aber ich mach mir eh keinen Stress: ich nutze Halsband = absolut niemals ziehen
    Geschirr für "Wilde Welpen" , dies nicht können und dennoch mal mit müssen und man keine Möglichkeit hat zu üben (Kinderwagen und Berg)

  • Nein, ich teilte meine Erfahrungen aus 40 Jahren Hundehaltung mit. Nicht die von vor 40 Jahren :-)



    Wenn deine Erfahrungen über den Zeitraum von der Geburt deines 2 jährigen Hundes bis jetzt herrühren, dann bezweifle ich eben, dass du schon so viele Erfahrungen sammeln konntest.


    Aber deshalb fragte ich ja.
    Toll, dass du auf soviele positive Trainer bisher gestossen bist. Ich habe 2 Jahrzehnte suchen müssen :-).

  • Gute Trainer gibt es wenig.
    Wir waren ja auch mal in einer HuSchu. Der Trainer hat viel erzählt und vieles Klang plausibel. Bis wir im Welpenkurs das "aus" durchnahmen.
    Ich habe Balou immer alles so beigebracht: zeigen, versuchen lassen, Positives bestärken, Negatives ignorieren. Als Welpe kannte er bloß "nein" als Korrektur.
    Der Trainer gab jedem ein Stück Pansen. Welpe sollte kauen, man sagt "aus" - Welpi weiß natürlich nicht, was das ist und frisst weiter - wir sollten in die Beinfalte kneifen und gleichzeitig vorne so den Welpen halten, dass er nicht schnappen kann. Ich saß da also und alle machten es. Lou knabberte auf seinem Pansen... ich sagte "aus", er wusste natürlich nicht, was das ist... dann kniff ich ihn widerwillig und ließ mir die ganze Hand blutig beißen - zu recht. Der Trainer kam und motzte mich an, ich hätte ihn nicht richtig gehalten. Ich sagte, dass wir diese Übung auslassen würden.


    Ansonsten wurde sehr viel bestärkt. Alle Übungen, bei denen ich mich wohl fühlte, machten wir mit.


    Im Junghundekurs lernten wir das Wegtreiben. Fand ich super - für Notsituationen eine Klasse Korrekturmöglichkeit.


    Gegen Ende des Kurses dann der Grund, wieso wir keine weiteren Kurse belegt haben:
    Der Trainer wollte, dass wir unseren Hunden einen kleinen Radius beibringen. Er nahm zur Demonstration Balou. Tat er sonst nie.
    Er ging weg, lobte Lou bei sich und streichelte ihn. Balou lief ständig ein Stück weg (anfassen mag er ja nicht), zur Strafe gab es eine Ermahnung.
    Dann sollte ich Balou rufen. Er guckte und wollte glücklich zu mir flitzen und der Trainer kniff ihn. Lou beschwichtigte stark und blieb skeptisch bei ihm.
    Ich stand fassungslos da. Eine andere Hundehalterin (im gleichen Alter wie ich) fragte schockiert, ob Balou dabei nicht das Falsche lernen würde.
    Nein, er würde immer gerne zu mir kommen. Das würde er unterscheiden können.


    Für uns war's das. Wir sind nie wieder hin.
    Beim Social Walk waren wir noch manchmal, das war's.


    Ich trainiere alles positiv. Aber wenn Balou etwas bereits kann, es aber nicht ausführt, dann gibt es auch mal ein Wegdrängen o.ä. Das ist ein großer Unterschied, als über Schmerz beizubringen.


    Es ist erschreckend, wie viele schlechte Trainer es gibt.

  • Och Mensch Julia,
    das was du erzählst tud mir echt leid. So ein mieser Typ der Trainer....
    Ich meine das ernst!
    Ich hatte grad echt Gänsehaut, wie du da glücklich mit dem kleinen goldenen Hündchen da stehst und der dir die Hand blutig beisst, weil der Trainer eine Methode für ein AUS Kommando beim Golden Retriever wählt, die wirklich ins letzte Jahrhundert auf einen Abrichteplatz passt.


    Lass dich mal drücken virtuell.


    Puhhh :(

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