Panik bei Knall

  • Guten Abend,


    ich war gerade mit meiner neu eingezogenen Hündin auf ihrer vertrautesten Strecke (nahe der Haustür), als auf einmal ein extrem lauter Knall kam. Klang wie ein illegaler Böller.


    Sie war direkt in Panik. Links weg? Rechts weg? Da lang? Natürlich ging es nirgendwo lang, da sie an der Leine bei mir war. Stehen bleiben, Situation gelassen angegangen mit klassischer "war doch garnix"-Ausstrahlung. Sie durch "nichts passiert weiter"-Haltung warten lassen (laufen ging nicht, sie war echt außer sich, aber ohne wimmern oder bellen). Wir standen dann so 3 Minuten rum, sie wirkte auch wieder gefestigter. Also ein Leckerchen hingehalten, als sie mich sitzend angeschaut hat. Wurde eiskalt ignoriert... Als wir losliefen, war sie auch immernoch "nach vorn, nach vorn, nach vorn"-mäßig unterwegs. Ich bin mit ihr dann nach Hause, war nicht weit weg. Denn ihre Unruhe ging nicht weg. Einige Minuten nach der Heimkehr erneut der gleiche Knall. Mein Tisch hat sogar vibriert... Sie lag entspannt auf dem Boden, stand dann auf und rannte irgendwo hin. Wahrscheinlich um sich zu verstecken. War kurz darauf aber wieder gelassen.


    Silvester kommt ja näher und wenn es erneut unerwartet zu solchen Böllerexplosionen kommt, will ich gut reagieren. Wie soll ich mit ihr umgehen? Hoffentlich hat sie das jetzt nicht auf irgend eine Weise verstört... Blöde Idioten, die sone Dinger hochgehen lassen. Was macht ihr, wenn euer Hund spontan so sehr erschrickt?

    • Neu

    Hi


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    • wenn euer Hund spontan so sehr erschrickt?

      Bei mir gabs ein "alles gut" und weiter gehen. Wobei meine jetzige Hündin da recht entspannt ist, es gab mal einen hektischen Blick, der sich aber nach kurzer Rückversicherung bei mir schnell legte.


      Ich würde da kein großes Aufheben drum machen, wenn deine Hündin allerdings wirklich Panik hat, würde ich ihr Schutz geben und auch auf den Arm nehmen, wenn das größentechnisch passt. Auch wenn manch einer der Meinung ist, man würde so die Panik bestärken habe ich die Erfahrung gemacht, dass der Schutz, den man dem Hund in dem Moment gibt, dankend angenommen wird und ihm Sicherheit gibt.

    • Bei mir gabs ein "alles gut" und weiter gehen. Wobei meine jetzige Hündin da recht entspannt ist, es gab mal einen hektischen Blick, der sich aber nach kurzer Rückversicherung bei mir schnell legte.
      Ich würde da kein großes Aufheben drum machen, wenn deine Hündin allerdings wirklich Panik hat, würde ich ihr Schutz geben und auch auf den Arm nehmen, wenn das größentechnisch passt. Auch wenn manch einer der Meinung ist, man würde so die Panik bestärken habe ich die Erfahrung gemacht, dass der Schutz, den man dem Hund in dem Moment gibt, dankend angenommen wird und ihm Sicherheit gibt.

      So gut ist unsere Bindung leider noch nicht. Wir kennen uns erst eine Woche. Also bin ich ihr zwar ein Halt, aber noch keine absolute Sicherheit.


      Aber Hochnehmen geht noch. Das ist für sie Schutz? Halt unter den Pfoten verlieren klingt doch eher gruselig. Aber ich kann das ja in einer Paniksituation mal ausprobieren und ihre Reaktion darauf analysieren.

    • Also ein Leckerchen hingehalten, als sie mich sitzend angeschaut hat. Wurde eiskalt ignoriert... Als wir losliefen, war sie auch immernoch "nach vorn, nach vorn, nach vorn"-mäßig unterwegs.

      Dass sie nichts zum Fressen angenommen hat (ich gehe mal davon aus, dass sie sonst draußen gerne etwas nimmt), spricht auf jeden Fall dafür, dass sie noch in einer hohen Erregungslage/Panik war.


      Ich würde damit rechnen, dass sie möglicherweise bei einem weiteren Knall draußen auch versuchen könnte aus dem Halsband oder Geschirr rückwärts zu flüchten und würde darauf achten, dass das nicht möglich ist.


      Unsere Hündin hat auch Angst vor Böllern und hier gibt es Idioten, die nachts ohne Vorwarnung sehr nah böllern (immer mal gerne wieder, das ganze Jahr). Wenn unsere Hündin sich durch sowas wirklich sehr erschreckt hat, hilft weder Ansprache, noch Befehle oder ähnliches. Ich gehe dann unauffällig nach Hause zurück, ohne ihr hinterher zu rennen, so dass bei ihr nicht das Gefühl aufkommt dass wir zusammen flüchten.


      Wenn das Erschrecken nicht so stark ist, zum Beispiel durch einen Böller zwei Straßen weiter oder ähnlich, hilft es bei ihr, in ein Verhalten mit einem höheren Erregungszustand zu wechseln. Da sie eine Jagdhündin ist, nutze ich z.B. ein "Schau", dass ich sonst nur bei Wildsichtung nehme, löse das dann mit Lob auf und lasse sie direkt danach z.B. etwas suchen, entweder Futter, oder es gibt eine Belohnung dafür.


      So kann sie sich herunter regulieren.


      Das geht aber wie gesagt nur wenn die Angst/Erregung nicht zu hoch ist und benötigt davor natürlich den Aufbau der Signale, die man dann nutzen will (z.B. "Schau" oder "Such" bei uns).


      Wenn deine Hündin maximale Panik hat, würde ich auf jeden Fall im Kopf behalten, dass sie dich in dem Moment nicht hören kann und erst mal versuchen relativ ruhig aus der Situation rauszukommen (nicht böse auf den Hund sein, wenn er in dem Moment nicht ansprechbar ist).


      Ich finde diese Bölleridioten auch ätzend!!! :dagegen:

    • Hochnehmen als Beruhigung wirkt nur bei Hunden, die das kennen und eine vertrauensvolle Beziehung zu ihren Menschen haben. Das ist bei euch ja noch nicht der Fall. Sonst kann es eher ein zusätzlicher Stressfaktor sein.


      Hier findet sich ein aktueller Artikel zum Thema Hund und Sylvester aus dem Blog eines Tierarztes:


      Silvester 16 - Immer noch Finger weg von Acepromazin! Und was Neues! - Ulm / Neu-Ulm - Kleintierpraxis Ralph Rückert


      Dagmar & Cara

    • Aber Hochnehmen geht noch. Das ist für sie Schutz? Halt unter den Pfoten verlieren klingt doch eher gruselig. Aber ich kann das ja in einer Paniksituation mal ausprobieren und ihre Reaktion darauf analysieren.

      Nein bitte nicht. Das "probiert" man in einer Ruhesituation aus und trainiert es dann ggf.
      Wie groß ist sie denn?

      Ich gehe dann unauffällig nach Hause zurück, ohne ihr hinterher zu rennen, so dass bei ihr nicht das Gefühl aufkommt dass wir zusammen flüchten.

      Wir flüchten zusammen. Ich möchte in so einer Situation die Chancen erhöhen, dass wir nicht noch einen weiteren Knall abbekommen. Die Flucht wird dem Hund als Spiel und Belohnung verkauft.


      @DarFay Es gibt jedes Jahr einen Silvesterthread, da sind sehr viele Infos zusammengekommen die letzten Jahre. In diesem steht leider noch nicht so viel, aber im ersten Beitrag ist der Link zum vorherigen und die anderen findest du dann unter ähnlichen Namen: Silvester 2016 - Der Angsthundethread

    • Nein bitte nicht. Das "probiert" man in einer Ruhesituation aus und trainiert es dann ggf.Wie groß ist sie denn?

      Wir flüchten zusammen. Ich möchte in so einer Situation die Chancen erhöhen, dass wir nicht noch einen weiteren Knall abbekommen. Die Flucht wird dem Hund als Spiel und Belohnung verkauft.
      @DarFay Es gibt jedes Jahr einen Silvesterthread, da sind sehr viele Infos zusammengekommen die letzten Jahre. In diesem steht leider noch nicht so viel, aber im ersten Beitrag ist der Link zum vorherigen und die anderen findest du dann unter ähnlichen Namen: Silvester 2016 - Der Angsthundethread


      Hochnehmen lässt sich sich sehr gut. Und mag auch Schoßsitzen. Mit 12 kg natürlich schon ein kleinerer Brocken, aber es geht noch ohne Probleme. Sie ist 40 cm hoch. :gut: Ich meinte das Probieren in Paniksituationen. Auf der Straße habe ich sie allerdings noch nie auf den Arm genommen.


      Also war das nach Hause gehen eine gute Entscheidung. Gott sei Dank. War auch froh, dass der zweite Knaller dann erst in der Wohnung kam. Einen dritten gab es nicht. Habe noch nicht mit solchen Kalibern gerechnet. Ist ja noch über einen Monat hin.



      Den Thread schaue ich mir auf jedenfall an. Da ich nun von ihrer großen Angst weiß, gilt es umso mehr mich darauf vorzubereiten.

      Dass sie nichts zum Fressen angenommen hat (ich gehe mal davon aus, dass sie sonst draußen gerne etwas nimmt), spricht auf jeden Fall dafür, dass sie noch in einer hohen Erregungslage/Panik war.

      Ja, darum bin ich dann auch direkt nach Hause. Eigentlich ist sie relativ taff und regt sich schnell wieder ab. Also war das für sie wirklich ein sehr schlimmer Moment. Ich schimpfe auch nie mit ihr. Rolle Situationen lieber neu auf und lasse sie positiv enden.

    • Ich meinte das Probieren in Paniksituationen. Auf der Straße habe ich sie allerdings noch nie auf den Arm genommen.

      Dann würde ich da weitermachen. In einer ruhigen Situation auf der Straße hochnehmen und schauen, wie sie darauf reagiert. Schönfüttern kann da auch nicht schaden, dann hat sie das schon mal so positiv wie möglich verknüpft und umso besser fühlt sie sich dann hoffentlich unter Böllerbeschuss.

    • Die finale Runde am Abend lief gut. Offenbar keine "Folgeschäden" auf der Strecke. Ein ganz leiser Knaller aus weiter Entfernung hat sie aber wieder nervös gemacht. Ruhe und ein spaßiges Sprintspiel mit Leckerlies danach haben sie wieder in die alte Gelassenheit gebracht.


      Das mit dem Hochnehmen probiere ich aus. Mal schauen ob ihr das Sicherheit oder Unbehagen im Freien bringt.




      Ich freue mich ja jetzt schon auf den nächsten Monat... aber Silvester verbringe ich sowieso schon viele Jahre daheim und lenke meine Tiere an dem Tag ab. Früher war das viele Feuerwerk toll und heute denke ich bei jedem einzelnen Knaller an den Schrecken für viele Haus- und Wildtiere.

    • Das mit dem Hochnehmen probiere ich aus. Mal schauen ob ihr das Sicherheit oder Unbehagen im Freien bringt.

      Wenn du sie hochnimmst, würde ich sie einfach nur sanft an deinen Körper "drücken", erstmal nicht streicheln und auch nicht beruhigend auf sie einreden, denn das "könnte" dann dazu führen, dass sie sich noch mehr ängstigt.
      Wenn sie sich durch das Hochnehmen und "geschützen" noch immer nicht beruhigt, dann erst würde ich es mit Kraulen und Zureden probieren. Darauf reagiert jeder Hund anders, einem hilft es, den anderen verunsichert es noch mehr, genau wie das beim Hochnehmen sein kann. Das muss man ausprobieren.

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