Erste Überlegung vor Einzug von einer Bulldogge

  • [...]

    Ich würde auch noch mal nachfragen, warum der Hund abgegeben wurde. So um die 9 Monate fängt die Flegelzeit an, das ist so das Alter, in dem der Hund vielen Leuten zu viel wird. Stell Dich auf Rüpelhaftigkeit und Ungehorsam ein. Stell Dich auch drauf ein, dass es eine "Honeymoon" Phase gibt ganz am Anfang - ihr lernt Euch erst mal kennen, der Hund ist noch ein bisschen unsicher, wie das Alles läuft. In der Phase scheint alles super zu laufen, Hund ist gehorsam und nimmt sich erst mal zurück. Erst nach und nach lernt man die "richtige" Persönlichkeit des Hundes kennen und der Hund testet auch mal aus. Also nicht verzweifeln, wenn der Hund in der ersten Zeit super gehorsam ist und es dann erst mal schlimmer wird.

    Grade EB sind ja leider eine gesundheitlich sehr vorbelastete Rasse (Herz, Augen, Haut, Atmung, Bewegungsapparat). Ich würde den Hund mal dem Tierarzt Deines Vertrauens vorstellen - aber erst, wenn er richtig angekommen ist.

    Das würde ich auch nochmal unterstreichen. Bulldoggen verschiedener Varietäten und Mixe daraus boomen grade ziemlich. Daraus folgt dass, a) der Hund wahrscheinlich nicht von einem einigermaßen guten Züchter ist, sondern irgendwie einfach so vermehrt, ohne Augenmerk auf die zahlreichen Baustellen die es im Gesundheitsbereich geben kann und b) es einen Grund gegeben haben wird warum er im TH landete und warum er noch nicht in Windeseile wieder vermittelt war.


    Ich mein, kann sein, dass es ein kerngesunder und freundlicher, wesensfester Hund ist, der einfach nur Pech hatte und den du als Erster entdeckt hast, bevor sich jemand anderes interessiert hat. Dann ist gut.

    Kann aber auch sein, dass der Hund Allergien oder sonstige gesundheitliche Probleme hat oder dass er charakterlich oder erziehungstechnisch Macken hat, die bisher eine Vermittlung erschwert haben. Das spricht nicht zwingend gegen den Hund, aber man muss es sich dann halt gut überlegen, es ist immer gut, wenn man weiß worauf man sich einlässt.

  • Herzlichen Dank für die vielen Antworten und entschuldigt meine späte Antwort.

    Am Dienstag werde ich den Kerl (hund) mal unter die Lupe nehmen und ihn Gassi führen. Mir ist auch in den Sinn gekommen, da er vermutlich in der Flegelphase ist und evtl. ein unerwünschtes Verhalten an den Tag legt, aufgrund dessen abgegeben wurde. Aber bevor ich irgendwelche Rückschlüsse ziehe, wird es am Beste sein, ihn erstmal kennen zu lernen. ;)

    Laut der Tierheim-Frau am Telefon ist er ein Mix aus einer old english Bulldogge und einer (dieser modern "ver"züchteten) englischen Bulldogge. Und dazu ein Weißer.
    Vielleicht kann mir einer erläutern ob tatsächlich was dran ist, dass diese Hunde eher zu Hautproblemen, Allergien und Taubheit neigen!?
    Natürlich ist mir bewusst, dass eine OEB bzw englische Bulldogge von Krankheiten oft Heim gesucht wird. Aber an den finanziellen Mitteln würde es nicht scheitern. Dennoch möchte ich mir natürlich kein erkranktes Tier für den ANfang ins Haus bzw in die Wohnung holen.

    Kann mir vielleicht Jemand sagen , worauf man beim ersten Gassi-Gang achten sollte? Woran erkenne ich Hauterkrankungen?
    Ich habe keine Vorurteile gegenüber der Kompetenz vom Tierheim-Personal, bin aber gerne selber auch nochmal informiert um eigenes Wissen mitzubringen und nicht blind auf gesagtes vertrauen zu müssen. Dort ist es möglich, ein Tier auch mal für ein Wochenende zum testen, zu sich zu holen. Ist das eine gute Möglichkeit oder würde der Hund sowieso aufgrund von der räumlichen Veränderung und Stress nicht sein eigentlichen Verhalten/wesen zeigen?!

    Ich empfinde übrigens eine Trockenfutter und Halbbarfen als ganz nette Ernährung, falls es der Bully verträgt bzw. mag. :)

    Ist es egtl. möglich einem Bully "tricks" bzw. Kommandos mit einem entsprechendem langem Atem (aufgrund der Sturheit) beizubringen?

    Ich habe mir nun auch überlegt, im Tierheim nach einer "Alternative" zu erfragen, falls der Bully doch nicht zu mir passen sollte. Eigentlich war ich auf der Suche nach einem älteren Hund. War sowieso klar, das es wieder anders läuft :D

    Übrigens habe ich keinen direkten Zugang zum Garten. Deswegen wird es notwendig sein, ihn vom ersten Tag an richtig raus zu gehen.

    Danke nochmal für eure Hilfe :)

  • Dennoch möchte ich mir natürlich kein erkranktes Tier für den ANfang ins Haus bzw in die Wohnung holen.

    Die Garantie hat man bei keinem Hund. Für mich wäre viel wichtiger, ob die Chemie zwischen Hund und mir stimmt. Dann wäre (bei mir zumindest) alles andere eher nebensächlich.

    Krank werden können sie alle.

    Zum THema Ernährung hat @Balljunkie dir sehr informative Links gegeben. Hier hilft nur selber informieren und überlegen, was man für seinen Hund will und vor allem, was er verträgt.

    Beim Fertig-Futter würde ich persönlich drauf achten, dass die Zutatenliste kurz und frei von Zucker und sonstigen (synthetischen) Zusatzstoffen ist.

  • Die Garantie hat man bei keinem Hund. Für mich wäre viel wichtiger, ob die Chemie zwischen Hund und mir stimmt. Dann wäre (bei mir zumindest) alles andere eher nebensächlich.
    Krank werden können sie alle.
    [...]

    Jein... natürlich können alle Hunde krank werden oder sich verletzen, aber man muss einfach sagen, dass man für manche Rasse ein besseres TA-Pölsterchen als für andere haben muss und EB's gehören da ganz klar zu.
    Das man das bezahlen kann ist das eine, aber es macht ja auch Kummer und Stress, einen chronisch kranken Hund zu haben.

    Andererseits ist der Hund ja da und braucht ein Zuhause, und vielleicht ist er ja auch kerngesund!


    EgoMare:
    Ich würde mich an deiner Stelle über typische Gesundheitsbaustellen bei der EB belesen und da schon etwas drauf achten. Tiefe Falten mit Rötung innen drin? Ausgeprägte Korkenzieherrute? Nasenlöcher schmal und zusammengedrückt oder weit offen? Sehr wenig Nase oder doch ein bisschen Fang? Ausgeprägte Atemgeräusche und "ziehen" nach Luft oder ziemlich geräuschlose, leichte Atmung?

    Hautprobleme durch Allergien oder Atopie können tricky zu erkennen sein wenn man den Hund nur kurz sieht - typisch sind auf der Innenseite gerötete und eventuell krustige Ohren, bei weißen Hunden auch rötliche Fellverfärbungen an den Pfoten und Flanken vom lecken/knabbern (Hundespeichel verfärbt weißes Fell rötlich oder rosa) oder sogar kahle, gerötete Stellen an den Pfoten vom knabbern. Auch im Gesicht an den Wangen und unter dem Kinn kratzen sich solche Hunde manchmal doll. Unter dem Bauch kann die Haut auch gern gerötet und wund oder im chronischen Stadium auch schwarz-grau verfärbt sein, das ist aber bei einem jungen Hund nicht so wahrscheinlich.


    Beim ersten Gassigang würde ich ganz simpel danach gucken, dass der Hund neutral bis freundlich zu Mensch und Tier ist. Ob er noch an der Leine zerrt oder gerne alle Leute vor lauter Freude anspringen würde ist ja erstmal zweitrangig, das kann man ja alles durch Erziehung regeln. Aber ein Hund, der geifernd und tobend in der Leine hängt wenn er andere Hunde sieht oder wenn Radfahrer vorbeikommen, kann einen als Anfänger schon ganz schön fertigmachen. Lässt sich zwar oft auch wegerziehen, aber kann halt nervenaufreibend sein.
    Und ansonsten halt wie er auf die Umwelt reagiert. Schreckt er vor vorbeifahrenden Autos zusammen, zieht er an wenn Jogger vorbeikommen und will hinterher? Springt er bei auffliegenden Vögeln in die Leine ein (Jagdtrieb)?

    Aber das wichtigste ist einfach, dass ihr euch sympathisch seid, so viel kann man tatsächlich bei einem Besuch und auch nach einem WE noch nicht sagen, die meisten Hunden packen erst etwas später so richtig aus. :D

  • Andererseits ist der Hund ja da und braucht ein Zuhause, und vielleicht ist er ja auch kerngesund!

    Richtig, genau so sehe ich das auch. Die Einwände sind ja angebracht, wenn man überlegt, sich einen Welpen dieser Rasse anzuschaffen. Dieser Hund ist aber bereits da und sucht ein zu Hause und ob er krank ist oder wird, weiß hier kein Mensch. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist genauso groß, als wenn sich die TE für einen anderen TH-Hund entscheidet.

  • Die Garantie hat man bei keinem Hund. Für mich wäre viel wichtiger, ob die Chemie zwischen Hund und mir stimmt. Dann wäre (bei mir zumindest) alles andere eher nebensächlich.
    Krank werden können sie alle.


    Mmmh, habe ich auch immer gedacht - bis ich einen kranken Hund übernommen habe. Natürlich ist das Wesen NOCH wichtiger, aber es ist doch schon eine ziemliche Belastung. Natürlich würde ich meine Hündin nicht hergeben, aber bewusst angeschafft hätte ich mir diese Probleme wohl nicht.

    Zum Thema Haut: schau ob der Hund irgendwo veränderte Stellen hat (z.B. gerötet, nässend, hyperpigmentiert), schau auch z.B. in den Falten, zwischen den Zehen, in den Achselhöhlen, in den Flanken und am haarlosen Unterbauch (wenn der Hund sich das gefallen lässt). Schau Dir das Fell an, ist es sehr fettig, stinkt es, hat es starke Schuppen oder haarlose Stellen? Kratzt der Hund sich oft? Schau in die Ohren ob die sauber sind, Krusten oder viel Ohrenschmalz haben. Das gibt einen ganz guten Eindruck

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