Hund lange allein zuhause

  • Ich habe ein Problem, das mich wirklich um den Schlaf bringt.


    Scrappy ist ein Jack Russel – Kelpie Mix, ist ca. 4 Jahre alt und lebt seit Nov. 2014 bei uns.

    Die letzten beiden Jahre war ich in der Lage meine Arbeitszeit selbst einzuteilen und so hat Scrappy fast den ganzen Tag mit mir verbracht. Wir gehen morgens um 9 Uhr fuer 2 Std raus in den Wald, danach erledige ich meine Arbeit waehrend er faul im Garten pennt und so um 16:30 Uhr ist nochmals eine Stunde Gassi im Park angesagt.

    Er hat keinerlei Probleme 4 – 5 Std. allein zuhause zu verbringen, die meiste Zeit pennt er dabei.Wir haben einen Garten mit vielen Baeumen und er kann auch jederzeit durch die Katzenklappe (ist ziemlich gross) rein in die Wohnung.


    Jetzt haben sich allerdings die Umstaende geaendert und ich brauche eine neue Arbeitsstelle. Leider ist das ohne ein entsprechendes Certifikat nicht so einfach moeglich und nach langem Hin und Her hat mir das Amt einen Platz in einer 26 woechigen Fortbildungsmassnahme (Start 01. August) gebilligt. Beantragt hatte ich allerdings einen Abendkurs – aber in diesem Fall hatte ich keine andere Chance als zuzusagen – doch hier beginnt mein Problem.


    Diese Schulung ist MO & DI Vollzeit und MI bis Mittags. Zusaetzlich Fahrtzeit die bin ich dann 2 x die Woche bis zu 10 Std. ausser Haus. Mein Partner verlaesst ca. 8:45 Uhr das Haus – ist aber selten vor 18 Uhr zuhause.


    Wir haben hier keine Familie und all unsere Freunde arbeiten ebenfalls, so dass ich es erstmal mit einer Anzeige in der Ortszeitung & Supermarkt versucht habe, aber die Resonanz war gleich Null.Schueler haben hier Vollzeitunterricht, so dass diese Loesung auch flachfaellt. Einen professionellen Dogwalker und DoggyDayCare haben wir hier draussen leider nicht.


    Jetzt hat sich ein aelteres Ehepaar aus der Nachbarschaft erbarmt und sie wuerden Scrappy an beiden Tagen ein paar Stunden zu sich nach Hause nehmen (allerdings nicht mit ihm Gassi gehen, weil sie sich das nicht zutrauen).
    Sie wuerden ihn also abholen und wieder zurueck bringen. Die beiden haben selbst einen Hund, allerdings ist dieser Mini, bereits 16 Jahre alt und fast blind.


    Ich bin immer wieder mit Scrappy zu ihnen – sie waren auch zum Kaffee bei uns - sie haben ihm Leckerlie gegeben... und er ist auch recht brav solange ich dabei bin.
    Er und der Mini gehen sich dabei regelrecht aus dem Weg. Doch egal was ich versuche, irgendwie scheint er mit niemanden richtig warm zu werden. Vorallem den Mann bellt er immer wieder aus dem Nichts heraus heftigst an. Er ist dann richtig angespannt und auch der aeltere Herr fuehlt sich dabei merklich unwohl (er ist auch derjenige, der ihn hier bei mir aus dem Garten abholen und anleinen muss).


    Scrappy ist ueberhaupt sehr zurueckhaltend was Leute angeht. Er laesst sich einfach nicht gerne streicheln und duckt sich sofort weg. Er ist nie aggressiv (eher unsicher), aber wenn moeglich haelt er sich alle auf Abstand (bei Kindern laesst er es ueber sich ergehen, verschwindet aber sobald es ihm moeglich ist). Bei uns ist er allerdings total anders und wenn es nach ihm ginge koennten wir ihn den ganzen Tag seinen Wanst kraulen.


    Meine Nachbarn haben mir versprochen, dass sie ihm Zeit geben werden sich an sie zu gewoehnen, aber was, wenn das alles nicht funktioniert?

    Kann ich meinem Hund dann zumuten 2 x die Woche 10 Std. alleine zu verbringen?Aber was fuer eine andere Moeglichkeit habe ich denn?


    Natuerlich wird er morgens ausgefuehrt (allerdings nur eine anstatt zwei Std. und auch nur Park anstatt Wald) und abends dann auch nochmals dasselbe. Wir machen Uebungen bevor wir gehen, er bekommt Kauknochen, das Fruehstueck wird im Garten versteckt usw.

    Ich wuerde mich so gerne darueber freuen, dass sich mir eine so gute Moeglichkeit bietet beruflich weiter zu kommen, aber das schlechte Gewissen bezueglich meiner Fellnase macht mich noch ganz krank.

  • Mhm optimal ist das nicht.

    Löst er sich bei dir im Garten? Wenn ja, dann würde ich das Ehepaar lieber bitten ihn im Garten bei dir rauszulassen. Vielleicht ein bisschen toben lassen und dann wieder rein.

    Oder meinst du er hat generell mit der Länge auch ein problem?

    Und Job ist schon wichtig, das versteht wohl jeder.

    Edit: ich sehe Katzenklappe. Dann würde ich ihn zU Hause lassen, aber dennoch weiter suchen, vielleicht findet sich ja vor allem in den Ferien doch jemand der ein bisschen besser passt.

  • Solange der Hund sich im Garten lösen kann sehe ich überhaupt kein Problem wenn einfach mal jemand vielleicht eine halbe Stunde rüber kommt.

  • Ich sehe dabei auch kein Problem, das ist ja nur an 2 Tagen die Woche. Du kümmerst dich vor und nach der Arbeit um den Hund und tagsüber kann er in den Garten wann er will und sich lösen.
    Es geht also rein um die lange Zeit, die er alleine verbringen muss und das finde ich nicht so schlimm, denn die restlichen 5 Tage der Woche hast du ja wesentlich mehr Zeit für ihn.
    Ich würde da auch gar nicht um eine Betreuung schauen, er hat ja Abwechslung, er kann im Haus bleiben oder in den Garten gehen ganz wie er möchte.
    Vorausgesetzt, er bellt tagsüber nicht die ganze Nachbarschaft zusammen und der Garten ist so gesichert, dass er nicht hinauskann und auch niemand an ihn einfach heran kann.

  • da der Hund ja selbstständig in den Garten kann würde ich ihn an diesen beiden Tagen einfach zu Hause lassen. Ich denke wir Menschen haben damit ein größeres Problem als die hunde. Und es sind nur 2 Tage... und auch nur ein halbes Jahr.

  • mh... ich kann deine Sorgen verstehen, würde mir ähnlich gehen. Die Situation ist einfach mehr als "bescheiden"
    Grundsätzlich denke ich dass es bestimmt kein extremes Drama ist den Hund 2 Tage für einen begrenzten Zeitraum auch mal 10 Stunden alleine zu lassen. Ich selbst hätte dabei trotzdem auch kein gutes Gefühl. Im schlimmsten Fall macht man sich jegliches Alleinebleiben kaputt.
    Was mir sonst einfällt . . . . je nach Schulung den Hund mitnehmen und unterm Tisch parken?
    Alternativ vielleicht eine Betreuung die auf dem Weg dort hin liegt? Vielleicht eine Hundepension oder ähnliches für die 2 Tage?
    Vielleicht kann dein Partner seine Arbeitszeit für die Tage etwas "anders" einteilen wenn er mit seinem Chef spricht? Manchmal sind die ja ganz zuvorkommend wenn es um Notsituationen geht?
    Drücke euch die Daumen dass ihr eine gute Lösung für alle findet

  • Danke!!! - Ich fuehle mich nach Euren Antworten wirklich schon ein wenig besser.
    Ich habe halt nur gegoogelt und da hiess es, dass mehr als 5 Std. allein schon sehr grenzwertig waeren. Er ist halt mein erster eigner Hund und ich moechte halt einfach alles richtig machen.

    Ich werde ganz einfach brav ans Universum wuenschen ;) das doch noch alles gut geht und Scrappy checkt, dass unsere Nachbarn wirklich nette Leute sind, die ihm nur das Beste wollen.

    Bellen tut mein Kleiner eigentlich so gut wie nie, das ist wahrscheinlich der Kelpie in ihm, aber wir haben auch Glueck und das Haus ist recht weit nach hinten versetzt, so dass er garnicht mitbekommt was vorne an der Strasse abgeht und der Garten ist safe - da kommt selbst er nicht raus.

    Ihn mitzunehmen geht leider garnicht, vorallem weil ich zwischen Zug und Bus wechseln muss und normale Hunde hier im Bus nicht erlaubt sind. Das naechste DayCareCenter ist ca. 30 km entfernt und das wuerde ich schon rein zeitlich garnicht schaffen.
    Ihn jede Woche fuer 2 ganze Tage (inkl. nachts) wegzugeben kann ich mir leider nicht leisten und ich weiss auch nicht, wie er darauf reagieren wuerde.

    Auch ist es meinem Mann nicht moeglich seine Arbeit anders einzuteilen, weil er als Service Techniker arbeitet und er seine Auftraege von Melbourne aus zugeteilt bekommt. Sein Boss kann da leider nicht viel machen. Er wird aber versuchen frueher anzufangen, so dass er dann mit Glueck vielleicht um kurz vor 17 Uhr heimkommt.

    Aber ihr habt recht, vielleicht mache ich mir da wirklich zuviele Gedanken. Ich werde jetzt mal abwarten was passiert und ihn einfach ganz genau beobachten, ob sich irgendwas in seinem Verhalten aendert.

  • Da Ihr doch eine Hunde-/Katzenklappe habt, entfällt das gewichtigste Argument, dass der Hund sich nicht lösen könnte.
    Das Alleinesein fällt den meisten Hunden nicht schwer, da sie normalerweise den größten Teil des Tages eh verschlafen (wenn sie das so kennen).
    Wenn Ihr Sorge habt, dass der Hund etwas zerstört oder Rabatz macht, dann können ja die lieben Nachbarn zwischendurch mal reinschauen, ob alles okay ist.

    Und wenn es nur an 2 Tagen in der Woche so ist, wird der Hund schon nicht depressiv werden. ;)
    Ich hatte mal einen Job, da war ich an manchen Tagen 9 Stunden weg, an anderen dafür nur halbtags oder ganz zu Hause (30 Stunden über 6 Tage unregelmäßig verteilt).
    Das ging gut ... auch wenn ich es lieber anders gehabt hätte.

  • Ich wollte noch ein kurzes Feedback geben, was letztendlich aus unserem "Problem" wurde und ich muss sagen - Ihr hattet alle recht - ich habe mich viel zu viel gestresst.

    Scrappy kommt zwischenzeitlich super gut mit meinen Nachbarn aus - er freut sich jetzt auch jedes Mal wenn wir einen der beiden sehen. Wenn sie ihn abholen geht er anstandslos mit, legt sich bei ihnen irgendwo in die Sonne oder laesst sich seinen Bauch kraulen.

    Er und der Kleine sind keine Freunde geworden, sie gehen sich eher aus dem Weg, aber keiner von beiden sieht dabei irgendwie gestresst aus.

    Okay, er folgt nicht mehr ganz so super, wenn ich am Mittwoch dann das erste Mal wieder richtig lange mit ihm Gassi gehen kann, aber ist seine Energie dann wieder abgearbeitet, dann ist er wieder lieb und brav.

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