Zwei Junghunde erziehen

  • zuckerfee, dafür habe ich leider zu lange gebraucht, es zu erkennen. Wäre ganz sicher damals mit ihm gegangen....er war noch nie aggressiv oder ungelehrig. Ruhig ihn rausnehmen, im ungehemmten verfolgen von Mascha, das ist inzwischen so unmöglich, wie einem Tornado die Luft verbieten zu wollen.. Ich muß ihm dann wirklich regelrecht hinterher und ihn einfangen. Er ist inzwischen nicht mehr ansprechbar in so einer Situation. Heute hatte ich mal, nach einiger Zeit des Trainings an der Schleppleine, das richtig gut geklappt hatte, ihn abgeleint. Er hat sie dann so rumgepfeffert, dass sie volles Karacho gegen einen Baum gekracht ist. Das geht gar nicht. Zum Glück hat sie sich nicht verletzt.... Er weiß ganz genau, wann die Leine dran, oder ab ist, egal wie lang diese ist. Meine hat zehn Meter. Ich habe den Eindruck dass er noch massiver ihr gegenüber wird, wenn er eingeschränkt darf, aber nicht so, wie er gerne würde und dann losgelassen wird. Ich weiß echt nicht mehr, wie ich ihm das beibringen soll, denn es geht im Zweifel auf Kosten von Mascha 's Ängsten.

  • Er benutzt sie also als Blitzableiter zum Frustabbau? Hat er gelernt auch mal was nicht zu dürfen und sich zurück zu nehmen also bei Futter, Spielzeug, ... etc. Stichwort Impulskontrolle.

  • :winken:

    Ja, ich hab auch 2 Junghunde, beide nun 2 Jahre alt. Hündin und Rüde, das Mädel ist 3 Monate älter aber kam als 2. dazu, als er 5 Monate alt war.

    Also ähnliche Konstellation.

    Hier war es teilweise auch so, dass der Rüde sehr grob mit ihr spielte. Er war anfangs noch kleiner als sie, wie er sie dann so langsam deutlich überholte musste er lernen sich anzupassen. Livi lag immer wieder im Dreck und hatte deutliche Schürfwunden, weshalb wir das nur so lange laufen ließen, wie wir ein gutes Gefühl hatten, auch wenn Livi sich nie überfordert gezeigt hat.

    Heute ist eher sie diejenige, die unsern Rüden piesackt. Der ist mittlerweile nicht mehr so arg verspielt und sie nervt ihn dann einfach so lang bis er mitmacht. Da müssen wir sie schon mal bremsen.

    Ich denke, ihr habt das grobe Spiel zu lange zugelassen. Euer Rüde denkt, das sei ok so und sieht es möglicherweise sogar als lustiges Spiel an, euer Mädchen so zu mobben. Eure Hündin ist damit überfordert. Und das ist im Grunde das, was sie nun lange gelernt hat: Spielen tut weh, spielen ist nicht schön. Evtl. reicht das wirklich schon, um deshalb vorsichtig bei anderen Hunden zu sein.

    Das Leinenpöbeln dagegen hat bestimmt andere Gründe. Oft entsteht Frust, wenn ein Welpe immer und überall Hundekontakt aufnehmen darf, und das dann plötzlich verboten wird. Dieser Frust wird nicht selten auf den Hund gegenüber übertragen und nach vorne umgesetzt. Kann aber auch beim Rüden generell eine Unsicherheit sein oder durch schlechte Erfahrung (Angriff ist die beste Verteidigung) entstehen.

    Ich denke, wenn du schon mehr siehst als einfaches, schönes Spiel dann wirds Zeit einzugreifen. Sowas bildet man sich selten ein, eher wird es übersehen. Und einmal mehr abbrechen als nötig richtet keinen Schaden an, andersrum durchaus.

  • Ich rufe mal @Nebula und @wiejetztich ^^ Die haben auch Junghunde und vielleicht Erfahrung oder Ideen zu dem Thema...

    Als mein kleiner Hund mit 8 Wochen einzog, war der große rund 9 Monate alt. Körperlich waren da Welten zwischen, weswegen der Große von mir oft rote Karten bekommen hat, wenn er zu ruppig war. Ansonsten hätte er den kleinen ständig mit 200kmh umgebombt, inkl Salto.
    Ruhige Spiele habe ich laufen lassen, alles was Kraft oder Geschwindigkeit beinhaltet hat, war verboten.
    Das fiel meinem großen Hund schwer, denn er hat gerne körperlich gespielt, auch mit anderen Hunden.
    Mittlerweile ist der kleine nicht mehr klein und wehrt sich auch mal, wenn ihm das Spiel zu blöd wird. Ansonsten halte ich es so: flüchtet ein Hund zu mir, ist das Spiel beendet. In meinem Radius ist befriedete Zone, da hat der andere Hund dann nichts zu suchen.
    Mittlerweile ist es aber nur noch sehr sehr selten, dass ich irgendwo eingreifen muss. Die beiden wissen ganz gut, wie sie miteinander umgehen können, so dass beide Spaß haben.
    Mein großer Hund hat nun auch gelernt, dass man nicht immer raufen muss, sondern auch Rennspiele machen kann und nicht immer körperlich sein muss. Das kommt ihm auch bei anderen Hunden zugute.

    Aus deinen Schilderungen würde ich aber eher denken, dass die beiden gar nicht spielen, sondern dass der Rüde mobbt und die Hündin drunter leidet. Das würde ich konsequent unterbinden.
    Vielleicht kannst du mit der Hündin öfters mal allein andere, nette Hunde treffen? Damit sie lernt, dass sie sie nicht immer nur auf die Mütze kriegt?

  • ich bekomme eure Nachrichten/Antworten etwas zeitversetzt rein. Ihr könnt hoffentlich sicher zuordnen. Smilies, obwohl ich gerne einige benutzen wöllte, hab ich bis auf den Anfangsthread noch nicht gefunden....bin mit einem Tablet zugange. Hundeschulen, Welpenstunde, (fanden beide Hunde schrecklich übigens) mehrere, auch eine private Hundetrainerin über Wochen, alles gemacht. Ausser mir den Geldbeutel etwas leichter zu machen, hat es mir in Ansätzen, bei dem ein oder anderen Problem auch etwas geholfen. Aber nicht wirklich, denn nach Aussage der diversen, uns besuchenden Trainer lag immer irgendwas unspezifisch problematisches im Welpenalter, oder direkt danach irgendwie drüber, was man, also sprich wir in kostenintensiven Einzeltrainingsstunden langfristig und sehr warscheinlich, aber nur, falls wir keine Fehler machten, unter Kontrolle bekämen. Nachdem manches Training, trotz überprüftem und konsequentem Einhalten der Auflagen nicht zum versprochenen Erfolg führte. Nach inzwischen ca 1000 Euro solcher Einzeltrainingskurse und Versprechen reichte das mir irgendwann. Ich habe meine beiden wochenlang und stundenlang auf ihren Deckchen liegen lassen müssen, schnüffeln und beinchenheben im geforderten, getrennten Spaziergang, war zu unterbinden., habe sie ihr Futter über Wochen nur noch aus meiner Hand "erarbeiten" lassen und das als Barferin und völlig handzahmen Hunden.....:) alles durch...wirklich zumindest so einiges. Geweigert hatte ich mich, als es hieß, zwei Hunde zu halten wäre unnatürlich und ich solle mich mit dem Gedanken anfreunden, einen abzugeben. Beide sind zum Glück nicht wirklich verkorkst. Deshalb sehe ich inzwischen ab von Hundeschulen/Trainern und suche mein Verständnis für die beiden inzwischen auf eigene Kappe. Auch z.b. hier...

  • "wiejetztlich", das sehe ich genauso, und arrangiere gerade solche treffen, ohne den Rüden, mit kleinen, friedlichen Hunden im Bekanntenkreis. Jetzt bin ich mir, dank eurer Antworten sicher meines Eindrucks des ganzen, denn ich denke auch, dass er sie nur mobbt, mit spielen hat das sehr wenig zu tun meines Eindrucks.

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