Mein Hund ist süchtig nach Federn und Fusseln...! :(

  • Guten Morgen und danke für eure Antworten. :smile:

    Czarek, nein eigentlich ist er daheim meistens recht entspannt.
    Es kommt zwar schon auch mal vor, dass er besonders nach dem Gassi nicht zur Ruhe kommt, dann war es zu viel.
    Teils war/ist unser großer Spaziergang auch mal 2-3 Stunden lang und sehr aufregend, danach kommt es dann meist vor, dass er gestresst ist.
    Es kam dann früher auch mal vor, dass er während dem Spaziergang andere Hunde gerammelt hat. Konnte das lange nicht richtig deuten, weiß jetzt aber, dass er mit der Situation überfordert war und kanns ja jetzt auch viel besser einschätzen wann es zu viel wird.

    Aber ich würde schon sagen, dass er allgemein relativ schnell gestresst ist, ja... :( :

    Solche Gammeltage haben wir schon auch öfter. Vor allem in letzter Zeit, da ich häufig gesundheitlich total angeschlagen war. Solche Tage mag er auch mal gerne vor allem wenns draußen regnet. Er mag Regen nicht besonders. ;)
    Es gibt also durchaus auch Tage, an denen wir nur mal zum Geschäft machen drei oder vier Ründchen am Tag drehen.
    Er schläft dann oft auch einfach den ganzen Tag, lässt sich den Bauch kraulen oder legt sich vor die Balkontüre, da scheint die Sonne häufig hin und er relaxed dabei total. :smile:

    Ja, eine Konzentrationsaufgabe wäre für ihn schon etwas denk ich.
    Er lernt ja wirklich total schnell und hat auch Spaß dran.
    Und er hat wirklich ne unglaublich gute Nase. Das ist mir erst nach und nach aufgefallen, dass seine Hundekumpels manche Gerüche überhaupt nicht so stark wahrnehmen wie er.
    Selbst wenn wir draußen Futter verstecken und die Hunde dürfen suchen, finden die anderen manchmal nicht alles oder brauchen deutlich länger.
    Meiner ist da echt toll, er kann son winziges Futterstückchen so präzise eingrenzen und hat dabei ne richtige Technik entwickelt, sehr schön mit anzusehen. :herzen1:
    Er findet auch immer alles und ist deutlich schneller als die anderen.

    Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass ich das schon sehr früh mit ihm begonnen habe und auch oft mit ihm übe oder ob er tatsächlich ein "übertrieben" utes Näschen hat. ;)
    Aber auf jeden Fall kann ich mir für ihn etwas in Richtung Nasenarbeit vorstellen.
    Leider muss man in unserer Hundeschule hier erst 2 komplette Kurse belegen, bis man damit anfangen könnte... Find ich ein wenig doof... :( :

    basquienne, ich glaube, so hat es mit den Federn bei ihm auch angefangen.
    Meistens nachdem wir von draußen reinkamen und die Spaziergänge auch recht actionreich waren.
    Irgendwann hat er dann aber mehr begonnen, seine Plüschis zu rammeln zum Stressabbau.
    Anfangs ließ ich ihn, habe es dann längere Zeit unterbunden weil er dauernd Vorhautentzündungen hatte dadurch.
    Jetzt muss ich zugeben, dass ich ihn ab und zu auch mal rammeln lass..
    Bis er eben "fertig" ist... |)

    Ich merke dann ja einfach, dass er absolut bis zum Platzen angespannt ist und diesen Druck nicht los wird. Es hilft ihm dann auch nichts zu kauen o.ä., nur durchs Rammeln kommt er dann runter. Jetzt kommt es aber nicht mehr sehr häufig vor, dass er rammelt.
    Manchmal auch Wochen gar nicht.

    Ob das mit den Federn dann eine Verlagerung war... ich weiß es nicht.
    Denke eigentlich nicht.

    Das Federkauen macht er eben in unterschiedlichsten Situationen.
    Also nicht diese typischen, von denen ich weiß, dass er richtig Druck hat.
    Das mit den Federn kann auch vorkommen wenn er gerade friedlich schläft.
    Plötzlich erschnüffelt er irgendwo in der Decke spontan ne Feder und steigert sich da völlig rein... :( : Oder eben ich schüttel mein Bett auf oder bewege irgendne Decke oder ein Kissen, schon springt er ausm Tiefschlaf auf und kommt gucken....

    Dieses Wochenende war es jetzt bei meinem Freund echt krass.
    Er war fast nur auf Federsuche.
    Woran es genau lag, kann ich echt nicht sagen. Es war alles sehr entspannt und wir haben zwar auch längere schöne Spaziergänge gemacht, sie waren aber nicht übertrieben "informationsreich" oder so...

    Oder eben auch wenn ich ihn mal im Arm habe zum Schmusen, er die Augen geschlossen hat und ich ihn wie ein Baby im Arm hab und seinen Bauch streichle und mir zufällig ne Haarsträhne ins Gesicht fällt, fängt er auch an, drauf rumzukauen.
    Wenn ichs unterbinde, kanns auch sein, dass er dann anfängt, Federn zu suchen...

    Aber ich denke eigentlich auch, dass es bei ihm sowas ist wie bei deiner Hündin das Fellrupfen...! Es hört sich schon danach an.

    Finde es extrem toll, dass du deine Hündin soweit gebracht hast, dass sie ihre Wurzel von selbst aufsucht, wow! :gut:
    Es wäre schon hammer wenn ich meinen Kleinen auch dazu bringen könnte, sich selbst etwas anderes zu suchen.

    Aber meinst du, dieses Rumkauen/Rumgeschmatze an sich soll ich nicht verbieten? Nur eben an Federn?
    Wenn ich ihm ne Feder wegnehme oder er mal überhaupt keine findet, kommt es schon auch mal vor, dass er an seinen kleinen Lieblingsplüschtieren so rumknabbert.
    Dabei sabbert er ber nicht so heftig rum und hört auch irgendwann mal freiwillig auf, was er mit ner Feder ja nicht tut...

    Also dieses Rumkauen an sich ist ja eigentlich gar nicht so verkehrt... es scheint ihn halt zu beruhigen und zu entspannen. Selbst wenn er nicht gestresst ist, hat er halt oft Lust drauf, weil es wirklich scheinbar schon eine Sucht geworden ist... :( :
    Hätte ja anfangs auch nicht gedacht, dass es sich so krass entwickelt...

    Du meist auch, ich soll alles mit Federn lieber erstmal beseitigen/ihn nicht damit konfrontieren, basquienne.
    Hört sich eigentlich schlüssig an, damit er in der Zeit lernt, an was anderem rumzuknabbern.

    Michi meinte ja, ich solle ihn eher damit konfrontieren und durch positives Bestärken dazu bringen, nicht mehr zu knabbern...

    Ich weiß jetzt auch nicht, was besser wäre. :???:

    Wenn er etwas anderes nutzen würde zum Rumkauen, wäre er dann nicht auch gestresst dadurch? Bzw da würde er sich dann ja wieder ausleben können in diesem Tick, oder was meint ihr?

    Allerdings finde ich es auch sehr schwierig, ihm das nur zu verbieten und nichts anderes stattdessen zu erlauben. (Was das Geschmatze angeht)

    So, jetzt hab ich wieder viel geschrieben obwohl ich eigentlich grad überhaupt keine Zeit hab. :roll: Hoffe es ist alles halbwes verständlich... :smile:

    Viele Grüße, Favole

  • Dagmar, nein daran hab ich noch nicht gedacht.
    Muss gestehen, dass ich es nicht so "schlimm" eingeschätzt habe.
    Irgendwie wurde es ja nach und nach so krass... Und ich dachte anfangs auch noch überhaupt nicht dran, dass es ein eichtiges Problem werden könnte.
    Aber das hört sich ernst an. Auch du findest, dass es wirklich nach Sucht klingt.
    Ich hab diesen Begriff zwar auch verwendet, allerdings auch nicht sooooo ernst genommen. Ich dachte, es ist eine Marotte von ihm.
    Aber ehrlich gesagt, je mehr ich jetzt drüber nachdenke und auch das hier schreibe, wird mir klar, dass das überhaupt nicht mehr "normal" ist...
    Bin wirklich absolut sauer auf mich, dass ich nicht schon früher erkannt hab, dass sich was ändern muss...

    Was würde so ein Tierarzt für Verhaltenskunde genau machen..?
    Meinst du, das ginge dann mehr so in die Richtung Naturheilverfahren..?
    Oder ist das mehr ein Psychiater für Hunde?
    Ich weiß überhaupt nichts darüber ehrlich gesagt, werde mal ein wenig lesen und schauen, ob es bei mir in der Nähe jemanden gibt!

    Viele Grüße, Favole

  • Doch, ich finde sehr, daß es nach einer echten Sucht klingt. Das zwanghafte Suchen, mit nichts anderem zufrieden sein, sich hineinsteigern und alles, was du so beschreibst.
    Oft sind süchtige Hunde ja erst vom Menschen künstlich dazu gemacht worden - Stichwort Balljunkie - da kann man dann relativ leicht das Suchtmittel konsequent entziehen, wenn man das Problem erst mal erkannt hat. In deinem Fall sehe ich nicht, das irgendwas an deiner Haltung und Beschäftigung unmittelbarer Auslöser für die Sucht war und du kannst deinem Hund das Suchtmittel auch nicht ganz so leicht entziehen, denn es findet sich häufig in der Umwelt, wenn nicht Federn, so doch Fusseln.
    Insofern würde ich da wirklich einen Profi hinzuziehen.

    Fachtierärzte für Verhaltenskunde sind normale, studierte Tierärzte mit einer zusätzlichen Fachausbildung für Verhaltenskunde. Sie berücksichtigen also körperliche Aspekte, sind aber spezialisiert auf die Lösung von Verhaltensproblemen und Verhaltensstörungen. Nix Esoterisches! :smile:
    Google einfach Fachtierarzt + Verhaltenskunde und das Internet wird dir Adressen in deiner Nähe liefern.

    Dagmar & Cara

  • Ich würde draussen drauf achten, dass der Hund nicht zuviel Stress hat (ist das mit den anderen wirklich spiel oder wird ihm das zuviel? Zur sicherheit würde ich erst mal immer nur einen anderen Hund treffen und genau beobachten, ob das spiel wirklich Spiel ist. Für so einen kleinen Hund ist das schnell zuviel.)

    Drinnen würde ich das Programm streichen, und zwar komplett! Kein programm in der wohnung.
    dem Hund einen Ruheplatz zuweisen, und ihr dort hinschicken.

    Er muss da nicht immer liegen, aber schon immer wieder mal länger. Und keine Bespaßung drin.

    rumsuchen, rammeln oder rumkauen würde ich immer sofort unterbinden - und zwar nicht schimpfen! sondern den Hund wortlos auf seinen Platz bringen. Mach ne Hausleine dran, dann geht das ganz unstressig.

    Schimpfen macht auch Stress und bringt gar nix! Du musst selbst sehr ruhig bleiben, aber konsequnet !!! und berechenbar. Mit Strafen zu arbeiten bringt nicht viel, er kann das eh nicht umsetzen. Du musst ihm Struktur und Regeln geben.

    Wenn er bei denem Freund nachts so unruhig ist, würde ich ihn in einem Kennel schlafen lassen. Ich bin kein Freund von Einsperren, aber wenn der nicht mal nachts zur Ruhe kommt, würde ich ihn einschränken.

    Der Kleine steht doch unter Dauerstress. Das wird sicher auch einige wochen dauern, und erst mal schlimmer werden, bevor er ruhiger wird.

  • Herzlichen Dank für die Idee, Dagmar. :smile: Das hilft mir wirklich schon enorm weiter.
    Hab schon eine Tierärztin gefunden, die auch auf Verhaltensauffälligkeiten spezialisiert ist und hab für nächsten Montag direkt einen Termin bekommen! =)
    Bin wirklich gespannt wie die das beurteilt und vor allem was sie konkret raten wird...
    Denke auch es ist einfach schon an der Zeit für einen Profi, damit kann ich ja sicher erstmal nichts falsch machen... :gut:

    bylle, danke für die Tips, ich werde jetzt erstmal kein Programm mehr in der Wohnung anbieten.
    Und auch draußen werd ich schauen, dass er zwar genug ausgelastet ist, aber nicht zu viel.

    Früher waren Situationen mit anderen Hunden oft stressig für ihn weil ich auch zu spät dazwischen bin oder manchmal auch gar nicht bemerkt habe, dass es ihm zu viel war.
    Jetzt achte ich da aber immer sehr drauf wenn wir mit den anderen Hunden spazieren gehen.
    Spielen tut er jetzt nicht mehr sooo viel seit ner Weile. Wenn, dann nur mit seinem besten Freund, den er schon von klein auf kennt.
    Das sind aber mittlerweile eher kurze Spieleinheiten, dann trennen sie sich wieder oder schnüffeln auch einfach gemeinsam rum.
    Mein Kleiner hat auch gelernt, mitzuteilen wenn er irgendwas nicht mehr möchte. Die anderen Hunde respektieren das. Und wenns mal wieder zu turbulent wird, geh ich auch mal dazwischen oder entscheide mich auch mal dafür, mich von der Gruppe zu trennen und nach Hause zu gehen oder einen anderen Weg.

    Meist sind wir eh nur mit zwei Hunden unterwegs, mit seinem besten Freund.
    Und etwa 1 Mal die Woche treffen wir noch zwei bis drei weitere Hunde, es sind dann also vier bis fünf und es läuft meist alles recht friedlich ab. :smile:

    Ja, was das Schimpfen angeht, hast du Recht...!
    Hab auch vor, einiges an meinem Verhalten zu ändern...
    Bin manchmal leider auch total launisch und für ihn vielleicht unberechenbar...
    Möchte versuchen, ihm deutlicher aber ruhig zu vermitteln, was ich von ihm möchte.

    Ein Kennel wäre an sich eine sehr gute Idee für die Zeit bei meinem Freund.
    Allerdings wäre das auch etwas,woran ich erst mit ihm üben müsste.
    Wir haben einen zum Autofahren gekauft und es war eine totale Katastrophe.
    Er hat permanent gebellt und gejammert in dem Kennel, sogar gezittert und gehechelt.
    Ich hab das dann sofort gelassen und ihn wieder normal angegurtet.
    Ich merk auch richtig, dass die bloße Anwesenheit des Kennels ihn total stresst. Da will er überhaupt nicht rein.

    Ich werde mal sehen, was der Temin ergibt und wie es nächstes Mal bei meinem Freund wird. Ich hoffe, wir bekommen das alles wieder irgendwie hin...

    Also ihr habt mir wirklich sehr geholfen, danke!

    Liebe Grüße, Favole

  • Ich an deiner Stelle würde nicht in die Hundeschule mit ihm gehen (da wird doch nicht an seiner Sucht nach Federn gearbeitet), ich würde mir ne erfahrene Trainer/in die z.B. mit verhaltensauffälligen Hunden arbeitet. Er/sie kann dann auch den Umgang im Alltag besser beurteilen =) Ps: Evtl. habt ihr ja auch ne D.O.G.S Trainerin in der nähe bei euch ;)

  • Nicht für jeden Hund ist ein Kennel geeignet.

    Wichtig wäre, dass es eine richtige Höhle ist, also ein Softkennel oder eine Gitterbox mit einer Decke abdecken

    Stell das Ding einfach hin und tu Futter rein. Am besten seinen Napf jeden Tag - wenn er gar nicht reinwill, erst mal ganz vorne, dann langsam hinterschieben.
    Und immer wieder mal ein paar TroFu Stückchen oder Kauzeug oder so drin verstecken.

    Sonst gar nichts, kein Kommando, nichts.

    Warte ab, ob er anfängt, von selbst rein zu gehen, Und erst dann üben, ihn reinzuschicken, erst mal nur für eine Minute, zwei usw. Belib ganz stoisch ruhig dabei, am besten gar nicht reden, einfach nur wieder rein"schieben".

    Tür zu erst wenn es ganz sicher kein Problem für ihn ist, da drin zu sein.

    Klingt langwierig, aber das klappt bei vielen Hunden innerhalb von wenigen Tagen.

    Wenn er die Höhel gut annimmt, wird er so schon ruhiger. Vielleicht schläft er dann auch in der Nacht ruhiger, ohne dass du zumachen musst. (an sich wäre das sowieso das Ziel, einsperren finde ich nur im Ausnahmefall gut)

    Berichte mal, was die TÄ sagt. Grundsätzlich finde ich es aber immer am besten, wenn jemand nach Hause kommt.

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