Angeleinter Schäferhund beißt freilaufenden Hund

  • Ich meinte es Anders. Ich habe nicht gemeint, daß Hunde nur aus Tötungsabsicht schütteln. Das mit dem Übersprung leuchtet mir schon auch ein.
    Mir ging es um das Beispiel mit dem Schütteln der Leine. Da greift der Hund auf etwas zurück, in das er bedenkenlos reinbeissen und schütteln kann (was ihm vielleicht sogar zum Streßabbau angeboten wird). Meine Frage war nun, ob der Hund nicht doch unterscheiden kann, was er wählt, also daß er was Lebendiges im Maul hat und auch, wenn er danebengreift, wie ja hier vermutet wurde (wenn ich das richtig verstanden habe) realisiert, daß er eben einen Hund gerade schüttelt. Und auch wenn er nicht danebengreift muß er doch realisieren, daß er ein Lebewesen im Mund hat und sich der Konsequenzen doch bewußt sein. Tackern ist Tackern, das tötet ja nicht, im Zweifelsfall. Da sehe ich schon noch nen Unterschied. Denke, das man da drauf leichter mal zurückgreift

  • Ich denke, es geht darum, dass manche Hunde in ihrer Attacke so "drüber" sind, dass sie nicht mehr mitbekommen, was sie angreifen. Ich hab da so meine Experten, die im Zorn nicht mehr wahrnehmen, dass zwischen ihnen und dem Feind ein Mensch steht, den sie dann fröhlich tackern.

    sorry war ein Lesefehler meinerseits..hatte das Edit: ging an Stefanie übersehen :xface:

  • Schütteln als Übersprungshandlung hab ich nie so in Betracht gezogen. Das "beiläufige" Tackern schon. Das klingt gar nicht mal so abwegig. Wenn man den vorher zitierten Artikel in Betracht zieht, der das Schütteln so darstellt, dass es darum geht, die "Beute" wegzuschleudern und damit orientierungslos zu machen, kann man durchaus auf die Intention des "schüttelnden" Hundes schließen. Gerade in Situationen, in denen keinerlei Tötungsabsicht deutlich wird, ist es denn da nicht möglich, dass der Schüttler den Konkurrenten erst einmal ausknocken will, um die eigene Position zu verbessern? (Ressourcen sichern etc.)
    Hunden wird oftmals unterstellt, sie könnten nicht so weit denken bzw. planen - aber es gibt tausende Gegenbeispiele, die Hunden eine gewisse Intelligenz zusprechen, die sich möglicherweise auf solche Situationen übertragen lässt.
    Beispiel: Ich schlafe, mein Hund pennt am Bettende. Sie steht irgendwann auf, knurrt, scharrt, macht mich aufmerksam auf irgendwas, sodass ich aufstehen muss. Kaum stehe ich, schmeißt die Trulla sich auf mein Kopfkissen und macht es sich gemütlich. Das ist mehr als einmal passiert - mein Hund ist nicht dumm; sie plant diesen Trick sehr genau - aber genau diese Intelligenz sprechen wir unseren Hunden oftmals ab.
    Wieso sollten sie nicht auch im Ressourcenkampf solche Mittel anwenden?

  • Hm...ich "denke" ja, obwohl ich zu diesen Thema nicht mehr viel schreiben wollte, so : Ein kleiner flitzt auf ihn zu, er fühlt sich verunsichert, bedroht etc. Er packt den Kleinen und schüttelt ihn um ihn wieder los zu werden, und somit die Gefahr zu bannen. Wie in dem Artikel zu lesen ist (Labyrinth...) orientierunslosigkeit ?! Würde er töten wollen, ein Nackenbiss, was ja auch der Todesbiss ist :???: Vorheriges Verhalten ..Fixieren, steif werden, abwarten..gezielter Biss :???:

  • Bei jedem Raufhandel zwischen Hunden habe ich bisher auch ein "Beuteln" gesehen. Fand das zwischen gleich grossen Hunden statt, waren die Verletzungen die daraus entstanden ein Loch im Pelz, oder ein Riss im Ohr, oder,... und das war meistens so.... garnichts ist passiert. Obwohl es aussah und sich anhörte, als brächten sie sich um. Und jeder von denen hat den anderen irgendwie auch mal am Pelz gepackt und geschüttelt.


    ich kenne es auch von allen meinen Hunden, dass sie im Spiel sich gegenseitig am Halsfell "beuteln". Ein Bulli, der sich in mein Mädel verguckt hat, wird ganz seelig, wenn sie ihn endlich nach ihren doofen Rennspielen, (doof, weil er ja nicht so schnell mitkann) an seinem Halswust in der Gegend rumzieht und sie sich dann mal hinlegt und er das auch machen darf.
    Zwischen ihr und einem DSH gibt es das Spiel, jeder lässt sich im Spiel mal mal auf dem Rücken plumpsen (voll, mit Hinterbeine aufgeklappt und völligem Stillliegen) und lässt sich vom anderen an der Kehle packen. Da kann man doch auch nicht sagen, jedes an der Kehle packen ist Tötungsabsicht.


    Ich habe in über 40 Jahren Erwachsenenleben mit Hunden nur 3 wirklich ganz ernsthafte Beissereien erlebt (zum Glück keiner meiner Hunde) Bei 2en davon wurde garnicht gebeutelt, sondern ganz, ganz feste zugebissen-losgelassen, zugebissen-losgelassen, mit voller Beisskraft und sich dann verbissen und das andere mal, da wurde gebeutelt, aber das war eine ganz andere Nummer. Da gabs echt keine Zweifel mehr.


    Dass dieses "Beuteln" seinen Ursprung aus der Jagd und dem Töten der Beute entstammt und entgleisen kann, stimmt sicher und ich denke, man muss das ganz gut im Auge behalten.
    Doch ich behaupte, dass es da ganz verschiedene Fasetten gibt und es sich nicht per se sagen lässt: jeder Hund der beutelt, hat jetzt beschlossen zu töten.


    Gruss Eva

  • Aber einem Hund dürfte auch klar sein, daß er da ein Lebewesen vor sich hat. Dein Hund greift sich ja auch die Leine und nicht Dich. Übersprungshandlung hin oder her.

    Sorry, das ist Quatsch! Ein Hund der gestresst ist, so, dass er Übersprunghandlungen ausführen muß, der schaut einfach nicht danach, wen oder was er da jetzt vor der Schnauze hat!


    Würde meine Hündin in dem Moment den anderen Hund vor sich haben (weil ich ihn nicht erfolgreich ferngehalten habe) Würde sie den schütteln und nicht die Leine, weil ihr ERSTER Focus auf diesen Hund gerichtet ist. Als meine alte Hündin damals überfahren wurde, hat sie mir das Handgelenk aufgebissen, als ich sie (7 Monate alt!) unter dem Auto rausgezogen habe. ( mit 27 Stichen genäht 0,3 cm an der Schlagader voebei....)
    Viele, viele "Hundekenner" haben mir geraten sie gleich einzuschläfern! (hätten hier im Forum wohl auch sehr viele, weil sie so "aggressiv" ist.....) Habe ich aber nicht getan!


    Obwohl sie im Übersprung zugebissen hat!
    Hunde, die "Beute" schütteln KÖNNEN Tötungsabsicht haben. MÜSSEN aber nicht!




    Ich fand ihre Handlung nachvollziehbar

  • Ich dachte nur Schütteln ist noch was Anderes, weil es ja andere Konsequenzen haben kann...

    Ein Hund, schon gar nicht ein sehr aufgeregter, denkt in "Konsequenzen". Unsere menschliche Moral ist nicht die des Hunde, im besten Fall "denkt" er "Oh! Kaputt!"

  • Ein Hund, schon gar nicht ein sehr aufgeregter, denkt in "Konsequenzen". Unsere menschliche Moral ist nicht die des Hunde, im besten Fall "denkt" er "Oh! Kaputt!"

    Das glaube ich so nicht. Wenn er die Schreie des anderen Hundes hört, denke ich schon, daß ihm zu Bewußtsein kommt, was er tut. Das hat auch mit Moral nichts zu tun. Wenn Dein Hund Dich tackert und Du schreist, wird er doch auch aufhören.
    Das mit dem Denken in Konsequenzen hakt für mich auch von der Wortwahl, mir fiel nur nichts Anderes ein. Sonst könnte der Hund das Schütteln ja andererseits nicht gezielt einsetzen, wenn er nicht wüßte, worum es geht

  • Da greift der Hund auf etwas zurück, in das er bedenkenlos reinbeissen und schütteln kann (was ihm vielleicht sogar zum Streßabbau angeboten wird). Meine Frage war nun, ob der Hund nicht doch unterscheiden kann, was er wählt, also daß er was Lebendiges im Maul hat und auch, wenn er danebengreift, wie ja hier vermutet wurde (wenn ich das richtig verstanden habe) realisiert, daß er eben einen Hund gerade schüttelt.

    Ein extrem emotionsgeladener Hund beißt/ schnappt... in das allererste, was er zu fassen bekommt.
    Hätte ich damals bei dem Unfall so viel Geistesgegenwart besessen, meinem kreischenden Hund (mit völlig zertrümmertem Becken) erst einen Stock hin zu halten, hätte sie sich in den verbissen und nicht in mein Handgelenk.

  • Sorry, das ist Quatsch! Ein Hund der gestresst ist, so, dass er Übersprunghandlungen ausführen muß, der schaut einfach nicht danach, wen oder was er da jetzt vor der Schnauze hat!
    Würde meine Hündin in dem Moment den anderen Hund vor sich haben (weil ich ihn nicht erfolgreich ferngehalten habe) Würde sie den schütteln und nicht die Leine, weil ihr ERSTER Focus auf diesen Hund gerichtet ist.

    Das mag sein.
    Trotzdem um Übersprungshandlungen auszuführen muß man ja nicht immer derartig gestreßt sein. Mag sein, daß es dieser Hund war, aber Überspriungshandlungen führen wir ja alle mehr oder minder häufig durch, Kauen am Bleistift etc.

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