Viele Baustellen: Autos jagen, Leinenaggression etc.

  • Puh, na ja, es fehlt ein Zehenballen. Die Kralle wächst da aber noch raus. Das ganze Bein ist etwas nach außen gestellt. Aber ehrlich, wenn noch mehr an Aufwand dazu kommt, fehlt mir da schlicht und ergreifend die Zeit für. Ich hoffe wirklich sehr stark, dass du dich irrst, denn ich habe mich fest darauf eingestellt, dass der Hund nach einer anstrengenden Eingewöhnungszeit von ein, zwei Jahren einfach nebenher läuft. Anders geht es gar nicht. Wir haben ja noch die anderen Tiere, die besonders in der warmen Jahreszeit wesentlich mehr Arbeit machen als jetzt (vor allem die Bienen und die Küken, die ich im Wohnzimmer aufziehe), wir haben beide einen Vollzeitjob, eine Dauerbaustelle (=das Haus) und das riesige Grundstück. Da kann ich sicherlich mal für einige Zeit beide Augen zudrücken und nur noch das Nötigste machen, aber für zehn Jahre + geht das einfach nicht.


    Ich glaube, ich kann da jetzt sowieso gar nichts machen, außer erstmal die nächsten zwei Wochen abwarten und dabei das reduzierte Programm beibehalten. Vielleicht wird es ja sogar etwas besser und alles wendet sich langsam zum Guten, vielleicht bin ich aber auch in zwei Wochen den Hund los, weil ich mich mit seinem Frauchen nicht einigen kann. Eins steht für mich inzwischen fest: Ich mache nur weiter, wenn der Hund mit allen Rechten und Pflichten mir gehört und mir da kein Dritter reinreden kann!

  • Ohjeeee, fühl dich mal ganz feste gedrückt! Ich weiß, wie nervenaufreibend sowas sein kann, v.a. wenn man gerade wegen anderer Dinge eh schon nicht das beste Nervenkostüm hat :streichel:
    So lange ist die Nase aber immer noch nicht bei dir - setz dich selbst nicht unter Druck. Freu dich über kleine Fortschritte, die ihr doch schon gemacht habt (du berichtetest, dass es mit den Autos schon besser geht?). Und auch andere Dinge werdet ihr in kleinen Schritten meistern. Wie gesagt, nicht vergessen, dass du gegen eine lange Zeit der Lernerfahrung anarbeiten musst, das geht nunmal nicht innerhalb weniger Wochen :/


    Zur Katze der Nachbarin: Das ist bei vielen Hunden normal ... sein Territorium, da hat die Katze auch nix drauf zu suchen. Würde mir da nicht so nen Kopf machen. Was die eigene Katze angeht würde ich Belästigungen sofort unterbinden.


    Zum Bellen im Schlaf: Das macht unser Findus auch ganz viel, v.a. wenn auf dem Spaziergang an dem Tag was Spannendes passiert ist oder er einem Hund begegnet ist, den er nicht so toll fand :lol: Ich finde das immer extrem süß und eigentlich auch gut, dass er das nachträglich so aufarbeiten kann :smile:


    Eine kleine Frage an dich hätte ich aber noch: Hast du für dich das Gefühl, dass der Hund und du prinzipiell charakterlich zusammen passt oder eher nicht?

  • Hallo,


    meine Hunde japsen auch so im Schlaf und bewegen dabei die Pfoten als würden sie einem Kaninchen hinterher rennen. Das klingt manchmal als würden sie schlecht träumen, aber ich denke sie verarbeiten auch nur den Tag oder träumen zumindest.


    Meinst du denn dein Hund hat Schmerzen? Hat der Trainer etwas dazu gesagt?
    Ich würde da jetzt auch erst mal gar nichts machen, würde mir aber unbedingt die "Krankenakte" geben lassen, wenn es nun zeitnah wirklich zu einer Übergabe kommt, was ich natürlich auch für dich hoffe.
    Eine endgültige Klärung des Besitzrechtes würde euch wirklich gut tun. Kannst du sie nicht noch etwas drängen?


    Falls es dann wirklich dein Hund ist, würde ich auch vor dem nächsten Trainertermin unbedingt mal zum Tierarzt.

  • Ja, kleine Fortschritte gibt es in der Tat schon und da bin ich auch wahnsinnig stolz drauf! :applaus: Er schaut mich bei vorbeifahrenden Autos oft schon von alleine an und möchte sein Leckerchen. Dass es in verschiedenen Situationen noch eskaliert, okay, die versuche ich halt zu vermeiden. Gestern ist es mir leider zweimal nicht gelungen, ansonsten lief es aber relativ gut.


    Er kann auch teilweise ganz gut an der Leine gehen, aber nur auf den Standardwegen ohne jegliche Ablenkung. Bei den Vorbesitzern hat er wohl immer gezogen wie ein Ochse und jedes Auto angebellt, da war gar nichts zu machen.


    Was den Charakter angeht, puh, das ist eine schwierige Frage. Eigentlich ja, ich liiiiiebe eigenständige Hunde mit Charakter. Mein Lieblingsgassihund war auch so ein Dickkopf und ich habe sie geliebt, obwohl sie auf mich kein Stück gehört hat Deswegen wollte ich auch einen Spitz und nicht unbedingt einen Hund mit ganz viel Will-to-please. Nur das Nach-Vorne-Gehen und das laute, aufgeregte Kläffen ohne besonderen Anlass, das kann ich gar nicht ab. Da krieg ich auch oft einen richtigen Schreck. Ich bin eher so ne Ruhige, die Dinge schnell persönlich nimmt.
    Ein souveräner, ruhiger Hund, der nicht wegen jedem Mist gleich voll aufdreht und der nur bellt, wenn es auch wirklich was zu melden gibt, das wäre eher meins. So ein typischer Hofhund halt, der entspannt irgendwo rumliegt und alles im Blick hat. Der auch mal selbstständig nen Fuchs vom Hühnergehege wegjagt und Besucher meldet und zur Not auch stellt, aber ohne dabei aggressiv zu sein geschweige denn selbst die Hosen voll zu haben. Einen, der für jeden Spaß zu haben ist, der aber keine Dauerbespaßung braucht. Der müsste auch nicht zehnmal Sitz/Platz/Bleib in Folge machen, wenn er darin keinen Sinn sieht (tue ich ja auch nicht), aber er sollte hören, wenn es drauf ankommt, nicht jagen oder streunen (ganz wichtig!) und auch für leichte Hütearbeiten einsetzbar sein. Tja, so hatte ich mir das eigentlich vorgestellt. Keine Ahnung, ob ich mit diesem Exemplar jemals halbwegs in die Richtung komme, ich glaube aber eher nicht.

  • Wegen den Schmerzen: Ja, ich glaube, er hat tatsächlich häufig welche. Er läuft ja oft ganz normal und man sieht ihm gar nichts an, wenn man nicht drauf achtet. Aber wenn er dann manchmal selbst im Haus so humpelt und hinkt oder gar das Bein gar nicht belastet, dann tut ihm mit Sicherheit etwas weh. Bei Kälte ist es ganz schlimm, aber auch auf bestimmten Untergründen.

  • Wenn er eine verküppelte Pfote hat und deshalb öfters schlecht läuft, kannst du mal hier gucken, ob das vielleicht weiter hilft, falls er dann wirklich letztlich bei dir bleiben sollte (was ich sehr hoffe für den kleinen Kerl).
    Orthetik


    Meine Hündin hatte ja auch eine verkrüppelte Pfote (andere Geschichte) und dadurch Arthrose und ist durchtrittig. Sie läuft bei nass-kaltem Wetter sehr schlecht oder will gar nicht erst raus.
    Wenn sie in einer Schmerzphase ist, reagiert sie auf fremde Hunde noch einen Ticken abweisender und extremer. Das ist jetzt nicht mehr schlimm, sobald ich merke, es ist ihr zu viel, blocke ich, bevor sie was machen muss. Früher ist sie ja auch so extrem ausgetickt wie deiner und da war das halt an Tagen mit Schmerzen gleich noch viel mehr.
    Da kommt einfach sehr viel zusammen und das eine verstärkt das andere.


    Ich drück dir echt die Daumen, dass sich in der Sache bald mal was tut. Das klingt einfach nur bescheiden :/

  • Ich fragte nur deswegen, weil es ja manchmal besser ist, sich von einem Hund wieder zu trennen, wenn Frauchen und Hund nicht wirklich zusammen passen ... so charakterlich meine ich. Nützt ja keinem was, wenn man immerzu nur sauer ist, auf sich selbst und den Hund.

  • Also @Billi - ich glaub schon, daß dir an dem Hund was liegt........ und zwar wahrscheinlich mehr, als du glaubst.
    Gerade die "Problemkinder" wachsen einem mächtig ans Herz ;)


    Du hast oben irgendwo geschrieben, daß du dirnoch mehr zusätzlichen Zeitaufwand nicht leisten kannst - glaub mir, das hört sich vorher schlimmer an als es hinterher im Alltag ist. Man gewöhnt sich dran, es schleift sich ein, es wird automatisiert.


    Das Bein würde ich unbedingt medizinisch abklären lassen - es kann sein, daß sich bei passender Behandlung viele Baustellen im Verhalten quasi von alleine geben. Ein Hund unter Schmerzen reagiert einfach über in vielen Situationen, was soll er auch sonst machen? Hunde verbergen Schmerzen nach aussen, so lange es irgendwie geht - oft lässt sich das aber am Verhalten ablesen, daß da was nicht stimmt.


    Ich drück euch beiden ganz feste die Daumen :smile:

  • Ich glaube auch, dass man nicht soviel Aufwand betreiben würde, Zeit, Geld und Geduld investieren würde, wenn einem an dem Tier nichts liegt. Das hält man doch gar nicht durch oder macht es nur halbherzig :ka: zumindest wäre das bei mir so.

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