Gassi gehen ist nur noch Stress, keine Runde ohne extremes bellen und ziehen
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Hallo zusammen.
Ich habe seit Oktober 2014 einen Mops (Rüde), er ist im August ein Jahr alt geworden. Im Moment habe ich jedoch einige Probleme mit ihm, besonders was das gassi gehen betrifft.
Ich hole dafür mal etwas weiter aus, in der Hoffnung es hilft mir bei der Lösung meines Problems.
Als ich ihn damals geholt habe, da hatte er, wie es schien, noch nie Gras an seinen Pfoten gespürt oder Ähnliches. Er wurde mit seinen Geschwistern in der Küche gehalten und kam in den ersten Monaten seines Lebens wohl nicht ein mal nach draußen. Dies bemerkten wir, als wir an einer Autobahn Raststätte hielten um dem Kleinen sein Geschäft zu ermöglichen. Er wusste nämlich rein gar nichts damit anzufangen, als er in das Gras gesetzt wurde. Er stand kurz dort hat sich umgesehen und dann mit leicht eingezogenem Schwanz auf die Wiese gelegt. Da erschien er uns sichtlich beängstigt. Wir hatten versucht ihn irgendwie zum laufen zu animieren, dies war jedoch erfolglos und dann hatten wir das auch direkt gelassen und uns unter anderem gedacht, dass seine Angst vielleicht ja nur der Lautstärke von der Autobahn galt. Zu Hause angekommen, hatte wir das gleiche Problem, wie auch an der Raststätte. Somit war dann klar, dass es schon mal nicht nur an der Lautstärker der Autobahn lag, denn bei uns ist es wirklich wahnsinnig ruhig. Also haben wir beschlossen, dass wir mit ihm rein gehen und ihm seine neue Umgebung zeigen. und das Erste was er macht, das war eigentlich kaum anders zu erwarten, das wozu wir ihn die ganze Zeit bringen wollten...Dann haben wir ihn erstmal in Ruhe gelassen, er sollte sich selbst ein bisschen umsehen und alles beschnuppern. und wir haben dann zwischendurch immer wieder nach ihm gesehen. Er kam dann zwischendurch auch immer mal zu uns.
Als ich ihn dann fertig gemacht habe zum gassi gehen, gingen die ersten Probleme los. Gassi gehen war nahezu nicht möglich. denn er hat sich hingesetzt und war nicht dazu zu überreden ein stück zu laufen.
Das haben wir aber ohne weitere Probleme hinbekommen. Heute liebt er es gassi zu gehen, egal bei welchem Wetter.Nun zu meinem eigentlichen Problem.
Wenn wir los gehen ist eigentlich immer noch alles in Ordnung, aber wehe da steht etwas, wie eine Mülltonne oder ein Auto, dann fängt er im Moment dermaßen an zu bellen und zu ziehen und er wird auch nicht ruhig solang man ihm nicht gezeigt hat, dass das was dort steht ihm nichts tut. Darüber hatte ich mal im Internet recherchiert, aber leider nicht sehr viel gefunden, außer, dass er aus Unsicherheit bellen könnte. Also habe ich gehofft, wenn ich ihm dann zeige, was das ist was dort steht, dann wird er schon ruhig und bellt das irgendwann nicht mehr an. Fehlanzeige! ES wurde immer schlimmer...
Sieht er in weiterer Entfernung irgendwas, dass sich irgendwie bewegt, bellt und zieht er wie ein Irrer und ist nicht mehr ruhig zu bekommen. Ganz extrem ist es natürlich bei anderen Hunden, selbst wenn er die Hunde kennt und auch mit denen spielt ist die Reaktion genau die selbe. Wenn dann ein Jogger, Fahrradfahrer, Auto oder Motorrad von hinten kommt versucht er dem jedesmal hinterher zu rennen. besonder schlimm ist es bei Motorrädern... Was ich nun probiert habe ist, dass ich versuche ihn abzulenken (er macht "Sitz" und hocke mich dann zu ihm hin) sobald ich sehe, dass da etwas kommt, bei dem er immer bellt. Dies funktioniert aber leider auch nicht wirklich, bzw. funktioniert das nicht wenn dort Hunde sind. bei allem anderen ist er immer noch relativ gut abzulenken.
Aber bellt und zieht auch weiter, obwohl man gar nicht mehr den Grund sieht, weshalb er so austickt. In dieser Situation habe ich es dann mit Richtungswechseln und einer kurzen Leine versucht, aber er dreht sich dann ununterbrochen um und bellt und zieht weiter.Dieses bellen und ziehen ist wirklich extrem anstrengend und nervig,auch für andere Hundebesitzer, und ich weiß langsam nicht mehr so recht weiter. Wir waren damals auch mit ihm in einer Hundeschule. Dort hat er mit anderen Hunden gespielt und hat auch alle Aufgaben richtig gut gemacht und hatte keine Angst, egal welcher Aufgaben es zu bewältigen gab.
Das ganze fing eben erst so richtig an, als er anfing zu bellen, das hat auch einige Zeit gedauert.
Und ohne Leine lasse ich ihn so gut wie nie laufen, weil dort meine Angst zu groß ist, dass er einfach abhaut. Er darf nur ohne eine laufen, wenn wir auf dem Feld sind. Dort ist es aber auch so, dass das Gras relativ hoch ist und er entgegenkommende erst spät sieht, aber sonst ist auch dort das gleiche Problem mit dem ziehen und bellen.
Er braucht mich ja auch nicht zu beschützen oder so und das versuchen wir ihm auch deutlich zu machen. Aber so ganz funktioniert das nicht.Außerdem bellt er ständig den Fernseher an, oder er steht einfach mal in der Wohnung und bellt einfach so, dafür gibt es mitunter absolut keine Gründe..
Sonst ist er nämlich so lieb und ruhig, aber auch sehr verspielt und clever, aber dieses rum bellen ist nur noch der Horror.
Ich hoffe, dass mir hier jemand ein paar Tipps und Hinweise geben kann, damit sich das bald bessert.Ich bin neu und weiß daher nicht wie oft das Thema schon diskutiert wurde, aber ich hoffe trotzdem auf Hilfe.
Danke schon mal im vorraus.
LG -
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Hi
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Hallo erstmal und herzlich willkommen hier im df!
Es ist gut und mutig von dir, dass du dir hier Hilfe und Rat holen willst.
Sicherlich wirst du viele verschiedene Meinungen bekommen (und auch solche, die dir nicht gefallen werden), du musst dann für dich selbst entscheiden, was du annehmen und ausprobieren möchtest und was für euch nicht passt.So, nun zu eurem Problem:
Ich hatte beim Lesen deines Textes ganz deutlich das Gefühl, dass der Mops der Chef ist!
Du bist dir unsicher, probierst mal dieses ,mal jenes, dein schlauer Mops hingegen weiß ganz genau was er will und setzt seinen Willen gnadenlos durch. Er hat dich fest im Griff, er bestimmt was er wann und wie tut.
Darin sehe ich das Hauptproblem.Diese nun schon eingespielte Rollenverteilung wieder rumzudrehen wird dich Arbeit kosten.
Du musst raus aus der Situation, dass du nur auf das reagierst, was der Mops tut.
Du musst vorgeben was passieren soll.Als erstes würde ich das nervige Gebell abstellen.
Sobald der Mops im Haus bellt wird er alleine gelassen und ignoriert. Du sagst kein Wort, verlässt das Zimmer, Tür zu.
Erst wenn drinnen wieder Friede ist, öffnest du die Türe wieder, ignorierst ihn aber weiterhin, keine Begrüßung, Ansprache, "arbeite" etwas im Zimmer.
Zuwendung gibt es nur noch bei "Wohlverhalten". (und irrwitziger Weise ist auch Schimpfen und sich ärgern in diesem Sinne "Zuwendung"!)
Draußen ein ähnliches Verhalten deinerseits: Bellt der Hund: Richtungswechsel! Ohne Kommentar, ohne Temporeduzierung, auf dem Absatz rumdrehen, woanders hingehen. (Durch dein "an das Dings drangehen" hast du ihn bestärkt, dass da was Spannendes ist, wovor er dich beschützen kann.)Ich würde dir auch dringend raten, wieder eine gute Hundeschule zu besuchen und dir dort wieder direkte Hilfe zu holen, dich beraten zu lassen.
Wir hier können dir nur allgemeine Ratschläge geben, wir kennen ja weder dich noch deinen Hund persönlich!
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@tüpfels
Danke für die schnelle Antwort.
Ich versuche jetzt nochmal selbst daran zu arbeiten und die von dir geschriebenen Dinge umzusetzen.
Ich habe schon des öfteren darüber nachgedacht nochmal zur Hundeschule zu gehen, aber vorher möchte ich trotzdem nochmal versuchen selbst daran zu arbeiten und ihm zu zeigen, dass nicht er der ist, der das Sagen hat.
Jedoch werde ich, egal wie es läuft, mir bei der Hundeschule nochmal einen Rat holen, damit das auch wirklich langfristig konsequent und auch wirklich mit entsprechendem Erfolg läuft. -
Ich würde einen Trainer holen, das Bellen kann viele Ursachen haben, da müsste mal ein Profi drauf schauen.
Chili bellt sich sehr viel, bei ihr hilft das Thundershirt, ausweichen und ruhige Momente markern und bestärken.
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Hallo,
dein Hund scheint sehr umwelt-unsicher (wahrscheinlich u.a. durch mangelnde Prägung während der Aufzucht) zu sein und das kann ihn sehr stressen, den Stress versucht er wahrscheinlich durch Bellen zu kompensieren.
Ich würde an deiner Stelle einen Hundetrainer/Einzeltraining aufsuchen, der natürlich gewaltfrei arbeitet.
Es ist schon wichtig, dass ein Fachmann vor Ort die Motivation des Hundes für sein Verhalten herausfindet.LG Themis
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Ich glaube, da lief von Anfang an einiges schief.
Du schreibst, Du hast den Welpen an der Raststätte ins Gras gesetzt und erwartet, dass er in fremder und so belasteter Umgebung "Pippi" macht. Ihr kommt nach Hause dann wunderst Du Dich, dass es da auch nicht klappt und hast als Erklärung "Der Welpe kennt kein Gras, war nie draußen".
In Wirklichkeit sind Welpen in einer fremden Umgebung einfach hilflos, 0rientierungslos und es fehlt das notwendige Vertrauen zuum Umfeld, als auch zu seinen zweibeinigen Menschen. Er kennt Dich nicht,er weiß gar nicht was Du von ihm willst. Aber irgendwie hast Du das hingekriegt!
Die Frage ist jetzt, war das irgendwie der richtige Weg? Wurden hier vielleicht durch Unkenntnis der falsche Weg eingeschlagen? Verhalten fehlinterpretiert und unbewusst ein Fehlverhalten bestätigt.
Das weiß hier niemand; vielleicht Du alleine!
Das Stehenbleiben bei Hundesichtung oder bei Hundekontakt signalisiert Deinem Hund schon "Achtung, da kommt was". Dementsprechend ist der Hund bereits in Hab-Acht-Stellung und lässt sich durch nichts mehr ablenken. Vielleicht hat er anfangs nur gebellt, weil er da unbedingt hin wollte und Du hast beruhigend auf ihn eingeredet; vielleicht sogar Kontakte nach seinem ergiebigen Bellen zugelassen. Verhalten "Bellen" wurde bestätigt!
Mein Rat: Besuche eine gute Hundeschule, hole Dir dort Rat und übe ganz verstärkt in der Hundegruppe Hundebegegnungs-Verkehr.
Ich würde so einen Hund konsequent an kommenden Hunden vorbeiführen, mit Ablenkung oder Leckerli arbeiten. Denn von Dir genannten Problemen nicht so viel Aufmerksamkeit schenken, gelassener werden. Das wird sich auch auf Deinen Hund übertragen.
Wenn Du Deinen Hund absitzen lässt, dann mach das doch bitte so, dass Du ihn aus der Blickrichtung heraus holst und er stattdessen Dich anschaut oder vielleicht erwartungsvoll auf sein Spieli, Leckerli starrt, das er bekommt, wenn die Hunde an ihm vorbei gezogen sind.
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