hat jemand etwas ahnung von bindungstraining?

  • hallo alle zusammen,
    ich hätte mal eine frage an euch und wäre dankbar für jeden vorschlag.

    Es geht um den hund meines freundes.er hat eine 2 1/2 jährige labrador-schäferhundin, die wir, als sie ein 3/4 jahr war, aus dem tierheim geholt haben. sie ist wahnsinnig menschenfreundlich, aber war von anfang an, nie sehr bezogen.sie hat zwar schon eine verbindung zu meinem freund aufgebaut, aber wenn wir auf der hundewiese sind und sie irgendwo mit anderen hunden oder bällen beschäftigt ist, läuft sie nicht mit. mein freund könnte die wiese auch verlassen und keira(so heisst die "kleine") würde wahrscheinlich erst nach geraumer zeit mal schauen wo er abgeblieben ist. sie ignoriert befehle auch noch relativ häufig, was sich allerdings durch agility und anderweitiges training schon gebessert hat.

    jetzt wollte ich euch fragen, ob ihr vielleicht gute ideen hättet, wie man die beziehung und bindung der beiden festigen könnte.keira gibt einem öfters das gefühl, ihr wäre es fast egal ob man da ist oder nicht.
    kennt sich jemand hier mit bindungstraining aus?

  • Hallo,
    schon mal mit Schleppleinentraining befasst?
    Ich wollte immer drum rum kommen, naja war wohl nix. Und jetzt nach 4 Wochen bin ich total begeistert

    Grüße Carla

  • ich finde schleppleinen training ist auch eine gute idee, aber mein freund ist sich da irgendwie nicht so sicher.er meint auch, das das im wald zwischen den bäumen eher schwierig ist und die hund auf der wiese im spielen gefährdet werden, wenn keira um andere herum rennt und die schleppleine sich dann plötzlich spannt.

  • Ich kann noch nicht so schrecklich viel drüber sagen, wir machen jetzt erst seit einer Woche das Schleppleinentraining, aber ich bin auch total begeistert. Ich merke momentan, wie ich selber völlig entspannt bin beim Spazieren, weil ich weiß, dass ja nichts passieren kann, weil Hundi ja in meiner Nähe und an der Leine ist. Wir gehen immer querfeldein über die Hügel, und ich mach das immer so, dass ich wie bei einer Angel den momentan nicht benötigten Teil der Leine einhole, so dass die Leine zwar noch am Boden schleift (damit kein Zug drauf ist), dass sie aber nirgendwo groß hängen bleiben kann. Wenn John-Boy dann weiter voraus laufen möchte, gebe ich halt noch Leine nach. Da ist man zwar ständig beschäftigt, aufzupassen, was er grade macht, aber es funktioniert gut, und mir macht das auch Spaß. John-Boy kann inzwischen auch schon ganz oft einschätzen, wie herum er um einen Busch oder großen Stein er gehen muss, damit die Leine sich nicht drumherumwickelt. Das find ich faszinierend, dass er das einfach so drauf hat.

  • Hallo,
    in der Hundschule wurde mir gesagt das zur Bindung/Unterordnung es auch gut sein dem Hund das Futter aus der Hand zu geben. Ich habe das eine Zeit lang auch gemacht, schaden kann es ja nicht.
    Viel Glück mit dem Hundi
    LG Katja

  • Hausfütterung auf Draußenfütterung (aus der Hand) umstellen! Dauert allerdings einige Zeit und es erfordert ein maximales Maß an Konsequenz!

    Der größte Fehler der jedoch immer wieder gemacht wird ist, dass der Hund lernt sich auf Euch zu verlassen! Getreu dem Motto, Frauchen und Herrchen werden mich schon rufen!

    Es sollte aber anders sein, nämlich das der Hund lernen muss auf Euch aufzupassen und nicht ihr auf ihn!

  • Um die Bindung zu stärken fallen mir folgende Sachen zu ein:
    * Handfütterung (wurde ja schon genannt).
    * Körpernahes Spielen (also nicht Bällchen werfen, sondern s.B. körpernahe Zerrspiele).
    * Kontakt liegen (dazu am besten zu dem Hund runter auf den Boden gehen, Körperkontakt halten, sanft streicheln. Dabei aber nicht zu aufdringlich sein, drauf achten, dass es für den Hund angenehm ist).
    * Tolle Spiele/Abendteuer mit dem Hund unternehmen (vorzugsweise draußen, z.b. mit dem Hund zusammen eine Stelle zum Buddeln entdecken [ruhig auch selbst dabei aktiv werden ;) ], über Baumstämme klettern, usw).
    * Dem Hund je nach Veranlagung eine Aufgabe zuteilen (bsp Apportieren, bewachen, usw. Carlino darf z.B. meinen Schlüsselbund tragen und die Tür mit den Pfoten aufstoßen oder mir helfen, etwas [Taschentücher o.ä.] von einem Zimmer ins nächste zu tragen).
    * Wenn Hundi draußen von sich aus in der Nähe bleibt oder kurz an deinen Beinen vorbei streicht-> loben!

  • P.S.
    wenn wir im Wald sind und der Rüpel meint vorzurennen (zu weit) verstecken wir uns inter Bäumen bis er uns gefunden hatr dann natürlich loben. Und spätestens nach dem 2. mal passt er auf wo wir sind. Wenn er aber zu anderen Hunden rennt hilft das bei uns auch nicht. Da üben wir gerade mit einer Hundepfeife, als Notstop und ein super Leckerlie wenn es klappt.

  • Hi Keira,
    was verstehst du unter Bindungstraining ? Sollte es nicht selbstverständlich sein, daß Hund und Halter eine gute Bindung zueinander haben ?
    Eine vernünftige Bindung zu seinem Hund zu haben bedeutet von diesem als Führungsperson anerkannt zu werden. Das ist man als Besitzer nicht automatisch, das muß an sich erarbeiten ! Und nicht durch z.B. Handfütterung (Abhängigkeit) oder kleine Versteckspielchen, sondern durch einen allgemein souveränen, selbstbewußten Alltag.
    Bisher lebt dein Freund mit dem Hund in einer gleichberechtigten WG, wobei er sich mehr am Hund orientiert als umgekehrt. Keira weiß, daß er wartet, er ist immer parat und sein Rufen ist lediglich eine Standortdurchgabe.
    Ich vermute, so sieht der komplette Alltag aus, die Zwei leben gleichberechtigt nebeneinander. Drinnen fällt einem das meist nicht so auf, da stört es auch weniger, aber wenn der „Mistköter“ draussen nicht kommt ... peinlich !! :shock:

    Den Freund wird umdenken müssen, er muß eindeutig und konsequent werden. Er ist verantwortlich für diesen Hund und das heißt, er muß die Führung übernehmen – immer ! Egal wo, wann und was passiert, ER bestimmt den Alltag, ER entscheidet und ER ist für alles zuständig. Wenn er etwas sagt, muß er sicher sein, daß sie die Bedeutung versteht und es entweder befolgt oder er sein Kommando durchsetzen kann. Angefangen bei Kleinigkeiten in der Wohnung, so nebensächlichen Dingen wie gesittet und nur nach Aufforderung aus dem Auto steigen, ein vernünftiges Laufen an der Leine, Blickkontakt und ruhiges, angepasstes Benehmen.

    Idealerweise übt man Grundkommandos verbunden mit Aktivitäten, nicht als reine UO. Was ist bei euch „anderweitiges Training“ ? Agility, sofern konsequent durchgeführt, ist bereits ein guter Ansatz, wichtiger wäre aber die Beschäftigung raus in die freie Prärie zu verlegen, dort, wo die größte Ablenkung ist. Hunde unterscheiden sehr wohl zwischen Arbeit und Freizeit.

    Solange der Hund nicht verläßlich hört, würde ich ihn an der SL laufen lassen. Wenn sie mit ihren Spielkameraden tobt, macht die Leine ab, aber dann heißt es geduldig warten, bis der Hund von alleine zurückkommt – kein Kommando geben, was ignoriert werden kann.

    Momentan ist dein Freund ein absolut nicht ernstzunehmender Dosenöffner, vollkommen konträr in seinen Aussagen und im Grunde meint er nie was er sagt. Daran muß er arbeiten, dem Hund (auf freundliche, verständliche Art) erklären, daß ER der Entscheidungsträger ist, an dem sie sich orientieren muß und vor allem kann.

    Viel Spaß dabei, ihm das zu erklären :wink:
    Gruß, staffy

  • - fressen aus der hand
    - spielen nur mit, an einer schnur, befestigten gegenstände
    - genaues verwalten der wichtigsten resourcen
    - jackpot im sitzen aus hand bei besondere leistung
    - unberechenbar sein für den hund, natürlich im positiven
    - führen des hundes in unbekannte situationen ACHTUG: hund darf keine angst haben, er darf höchsten verunsichert sein
    - clickern
    - kontaktliegen
    - kurze, hündische "kommandos", so wird der hund weniger verwirrt.
    - spreche immer in einem ruhigen ton mit deinem hund.
    - versuche ihn nicht zuzutexten wenn du mit ihm arbeitest.
    - schaffe eine entspannte atmosphäre,manchmal ist weniger mehr.
    - ausserdem solltest du während der ausbildung immer lächeln oder insbesondere nicht trainieren wenn du nicht gut drauf bist.
    - verlange niemals zuviel sondern mache viele kleine schritte.
    - unterteile umfangreichere übungen in kleine schritte.
    - nutze selber viele beschwichtigungsgesten
    - beende das training immer auf der höchsten motivationstufe
    natürlich gehört vieles von dem in den bereich ausbildung.
    ich vertrete aber die meinung, daß viel bindung durch ein schlechtes training verloren geht.
    LG Anja

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