Wie wird mein Hund erzogen und warum genau so?

  • Das ist mir klar... aber weist du den Malamute zurecht, setzt der sich - anstatt klassisch zu meiden - sozial mit dem Konflikt auseinander. Und für ihn ist der Weg über gezielt platzierte positive Strafe einfach besser verständlich.
    Die Hündin (Husky) ist da auch nochmal anders.

  • Das ist mir klar... aber weist du den Malamute zurecht, setzt der sich - anstatt klassisch zu meiden - sozial mit dem Konflikt auseinander. Und für ihn ist der Weg über gezielt platzierte positive Strafe einfach besser verständlich.
    Die Hündin (Husky) ist da auch nochmal anders.

    Hm, ob er nun meidet oder nicht - vielleicht verfällt er ins Fiddle About oder Fight, so wie die Malamuten, die ich kenne, wen es einen "sozialen Konflikt" gibt. Wenn er gut über soziale Belohnungen zu kriegen ist, würde das wohl gut funktionieren, mindestens genauso gut, will ich behaupten.
    Warum sollte das besser verständlich sein? Für meinen Akita ist es nicht besser verständlich, ich wende es dennoch an, weil ich nicht anders kann! Vielleicht ist es bei dir ähnlich?

  • Ja, er fiddlet. Aber das finde ich okay, darf er auch, nachdem er eine Missstimmung in der sozialen Gruppe verursacht hat, darf er auch sozial darauf antworten - ich find nix schlechtes an Beschwichtigungsverhalten, ist immerhin überlebenswichtig für so stark sozial veranlagte Tiere. Und es funktioniert ja auch - er schenkt mir Aufmerksamkeit, dadurch steigt meine Laune wieder und der Konflikt ist geklärt. Bei uns ist es einfach 50% Lernen und 50% Kommunikation - bei meinem Freund zB hören die Hunde nicht so gut, da fehlt ein entscheidender Anteil Kommunikation.

    Die soziale Anerkennung bekommt er trotzdem, mehr als ihm gut tut :p

  • Mein Hund - ehemaliger Straßen- und TH-Hund - hat genug Hemmungen "mitgebracht". Es war schwer genug, um diese "herumzuarbeiten" und zu "mildern". Da möchte ich ihn nicht auch noch übers hemmen erziehen. Ich finde einfach in MEINER Erziehung hat bedrohen, weh tun, böse/blöde werden (und ich rede nicht von Extremen) nichts verloren - dafür hab ich mir keinen Hund geholt. Ich fühl mich kacke dabei und ich will nicht zu jemandem werden, den weder ich noch mein Hund MAG. Ich geh einfach den "netten Weg" weil's um ein Vielfaches einfacher und angenehmer ist. Ich kenn mich mit dem Lernverhalten von Hunden zur Genüge aus und weiß wie "gut und schnell" Hemmen funktionieren kann. Dennoch WILL ich es einfach nicht anwenden.

    Würdest du bei einem Hund mit weniger Altlasten dem ganzen denn anders gegenüberstehen?


    Ich kann das bis zu einem gewissen Grad halt auch verstehen, mir geht's ja auch so, dass ich eigentlich lieber nett zu meinen Hunden bin, ich kann es nicht haben, wenn sie Angst vor mir haben oder ich ihnen "irgendwie ein bisschen unheimlich" bin.

    Das Ding ist halt, da sie ein recht gutes Grundvertrauen in mich haben (würde ich so sagen), haben sie halt keinen Schiss oder fühlen sich, soweit ich das beurteilen kann, nicht über die Gebühr schlecht, wenn ich mal hemmend einwirke.

    Z.B. nicht rausspringen aus dem Auto bevor das Kommando kommt - ich hab den Jungspund, als er gleich losspringen wollte sobald die Klappe aufging, einfach am Halsband gepackt und mit nem nachdrücklichen "NEIN!" zurückgeschoben (wenn er noch oben, aber schon auf dem Absprung war) bzw ihn mir, als er mir doch mal rausgeflutscht war, geschnappt und gleich wieder reinbeordert und nen Moment warten lassen, bevor er dann auf seinen Namen und Handzeichen rausspringen durfte.

    Das musste ich ein paar Mal wiederholen, aber nach... ich weiß nicht, spätestens nem dutzend Mal (wo es mal geklappt hat und dann, bei größerer Ablenkung, doch mal wieder vergessen war) oder so hat es gesessen und tut das jetzt auch bei Ablenkung.

    Hätte man auch netter machen können, bestimmt, aber es funktioniert UND der Hund zeigt dabei oder danach kein großartiges Unwohlsein, der nimmt es so hin, nimmt es an und denkt sich nix weiter dabei - ist mein Eindruck. Wenn ich den Eindruck hätte, der Hund würde sich danach vor mir fürchten, also auch nach der Einwirkung noch Anzeichen von Meiden und Stress zeigen, das wär nicht so meins... da das nicht so ist, ist es ok für mich.

  • Nochmal - man kann eine Regel etablieren noch bevor ein Fehlverhalten gezeigt wurde. Soll der Hund nicht auf die Couch, dann legt man ohm seinen Kauknochen, Leckerlis oder der Geier was in sein Körbchen und immer wenn er drin liegt wird ds hochwertig belohnt. Umso öfter er ins Körbchen geht, umso mehr belohnt man es und umso höher die Wahrscheinlichkeit, dass er nur dort liegt.

    Das klappt aber nur bei Hunden, die nicht von selber mal das Sofa austesten - und meine gehören da dfinitiv nicht zu. Im Übrigen konnte ich das wunderbar probieren, ich hab ein neues Sofa gekauft und es wurde dran geschnüffelt, aber erstmal gingen sie nicht drauf. Hätte ich das nun verboten wäre es wohl gut gewesen, aber so brauchte es vielleicht 10 Minuten, ehe der erste es doch wagte - und da es keine Strafe gab, haben sie es schnell angenommen.
    Ist da nicht ein Hund eher ein gehemmter, der das niemals ausprobiert? Warum denn nicht, er lernt doch überall alles zu probieren und wenn das Sofa niemals verboten wurde, warum nicht? Ja, der Platz ist bekannt und positiv, aber nur da zu liegen, weil es sicher ist? Hat doch ein normal sozialisierter, souveräner Hund nicht nötig.


    Selbst wenn ein Hund es dann noch einmal versuchen sollte wieder auf die Couch zu gehen reicht in solchen Fällen häufig ein ruhiges "Nein"

    LG

    Franziska mit Till

    Wenn das Nein aber keinerlei Bedeutung hat, müsste das ja auch klappen, wenn du Brötchen oder sowas sagst. Tut es aber nicht, also ist dem Nein schon ne Bedeutung zugekommen und die muss in irgendeiner Form negativ sein, sonst würd es nicht wirken.
    Meine meistgebrauchte pos. Strafe ist auch ein Nein. Mal nett und locker gesagt, mal mit mehr Nachdruck, je nach Wichtigkeit und Situation.

  • Das ist mir klar... aber weist du den Malamute zurecht, setzt der sich - anstatt klassisch zu meiden - sozial mit dem Konflikt auseinander.

    Ich bekomme grad wieder das Bild "meines" Traummalamuten in den Kopf. Herrlich diese Hunde.....
    Deinen Vergleich finde ich toll.
    Was macht denn dein Malamute, wenn er sich sozial mit dem Konflickt auserinandersetzt?

    Der, den ich kenne, der hat einfach seine Körperkraft eingesetzt, mich angelächelt und evt umgworfen uns sich auf mich raufgesetzt oder so.... :lol:


  • Z.B. nicht rausspringen aus dem Auto bevor das Kommando kommt - ich hab den Jungspund, als er gleich losspringen wollte sobald die Klappe aufging, einfach am Halsband gepackt und mit nem nachdrücklichen "NEIN!" zurückgeschoben (wenn er noch oben, aber schon auf dem Absprung war) bzw ihn mir, als er mir doch mal rausgeflutscht war, geschnappt und gleich wieder reinbeordert und nen Moment warten lassen, bevor er dann auf seinen Namen und Handzeichen rausspringen durfte.

    Das musste ich ein paar Mal wiederholen, aber nach... ich weiß nicht, spätestens nem dutzend Mal (wo es mal geklappt hat und dann, bei größerer Ablenkung, doch mal wieder vergessen war) oder so hat es gesessen und tut das jetzt auch bei Ablenkung.

    Ich habe bei meinen Hunden durch positive Verstärkung ganz kurze Zeit gehabt, dass die NICHT aus dem AUTO austeigen wollten :D

    War echt lustig, die haben sich kollektiv geweigert und ich musste einzeln die Hunde rausziehen.

    Die hatten so verinnerlicht, geht die Klappe auf, muss man zurück gehen und bekommt Belohnung.

    (Naja, sind halt Collies, die denken sich manchmal wirklich lustige Dinge aus, geht mit andern Rassen bestimmt nicht ;) )

  • Ja, er fiddlet. Aber das finde ich okay, darf er auch, nachdem er eine Missstimmung in der sozialen Gruppe verursacht hat, darf er auch sozial darauf antworten - ich find nix schlechtes an Beschwichtigungsverhalten, ist immerhin überlebenswichtig für so stark sozial veranlagte Tiere. Und es funktioniert ja auch - er schenkt mir Aufmerksamkeit, dadurch steigt meine Laune wieder und der Konflikt ist geklärt. Bei uns ist es einfach 50% Lernen und 50% Kommunikation - bei meinem Freund zB hören die Hunde nicht so gut, da fehlt ein entscheidender Anteil Kommunikation.

    Die soziale Anerkennung bekommt er trotzdem, mehr als ihm gut tut :p


    Dir ist klar, dass Fiddle About einfach eine andere Konfliktstrategie ist als Freeze oder Flight (oder Fight)?
    Gehemmt kann er dennoch sein.
    Konfliktverhalten ist einfach Konfliktverhalten, das ist für den Hund einfach eine Antwort auf ihm unangenehme Reize und daran ist nichts "positiv", nur weil der Hund ach so sozial ist.

    Natürlich ist Beschwichtigen ein Teil des normalen Verhaltens, aber das war gar nicht das Thema. Dein Hund reagiert wie ich mir dachte "negativ" auf deine Strafen. So wie das auch sein sollte, weil Hunde nicht gerne bestraft werden.
    Bei dir ist nicht 50/50 Lernen/Kommunikation, das ist beides vermengt und kann man gar nicht so starr aufschlüsseln.
    Für mich hört sich das so an, als würde da nicht ne Portion "Kommunikation" fehlen, sondern eine Portion "Hemmung/Bedrohung" - würde dein Weg so gut funktionieren, würden deine Hunde auch auf deinen Freund so gut oder nur minimal schlechter hören.
    Dabei kommen gerne Nordische raus, die dann übermäßiges Fiddle-About bei Stress anbieten, das finde ich sehr traurig, weil der Hund stets genötigt wird, soziale Konflikte zu bereinigen statt dass ihm gezeigt wird, was eigentlich von ihm gewünscht wird.

    Soziale Anerkennung wirkt bei gestraften Hunden oft sehr gut als Belohnung, was logisch ist. :(


    Das klappt aber nur bei Hunden, die nicht von selber mal das Sofa austesten - und meine gehören da dfinitiv nicht zu. Im Übrigen konnte ich das wunderbar probieren, ich hab ein neues Sofa gekauft und es wurde dran geschnüffelt, aber erstmal gingen sie nicht drauf. Hätte ich das nun verboten wäre es wohl gut gewesen, aber so brauchte es vielleicht 10 Minuten, ehe der erste es doch wagte - und da es keine Strafe gab, haben sie es schnell angenommen.Ist da nicht ein Hund eher ein gehemmter, der das niemals ausprobiert? Warum denn nicht, er lernt doch überall alles zu probieren und wenn das Sofa niemals verboten wurde, warum nicht? Ja, der Platz ist bekannt und positiv, aber nur da zu liegen, weil es sicher ist? Hat doch ein normal sozialisierter, souveräner Hund nicht nötig.

    Bist du ein Mensch, der Hunde an sich schon straft? Dann wundert es mich nicht, dass sie es nicht ausprobieren, das untermauert das, was ich sagte sehr schön.
    Natürlich gibt es Hunde, die an sich mit Couch nicht viel anfangen können...

    Ich verstehe deinen Punkt nicht?

  • Ich finde das sogar sehr schlau von Hunden, ihren "Gehorsam" oder die "Kommunikation" von dem Menschen abhängig zu machen, der die Leine hält. Das ist für mich das Zeichen, dass sie keine Roboter sind, sondern soziale Lebewesen, wie wir Menschen. Wir Menschen verhalten uns auch nicht gleich mit jedem Menschen (und auch nicht mit jedem Hund) - jede Beziehung ist individuell.

  • Dass sie es anpassen, ist natürlich nichts Schlechtes. Dass der Hund aber schlechter hört, weil angeblich "weniger kommuniziert" wird (wobei die Benutzerin die Kommunikation recht eindeutig erläutert hat), ist ein Zeichen dafür, dass da viel Hemmung im Hund ist, die er dann beim Freund anzeigt, indem er nicht hört/nicht gehemmt ;)

    Darum gings mir - dass auch ein Fiddle-About-Hund, der wenig Meideverhalten zeigt, gehemmt sein kann.

    Die Anpassungsfähigkeit bzw. die Fähigkeit Konflikte entsprechend zu lösen, macht es ja vielen Hundehaltern leicht, ihre Hunde zu erziehen.

    Ein gutes Training, eine gute Erziehung ist generalisiert und ist dann auch bei anderen (Bezugs)Personen sehr deutlich spürbar, eben wie ich sagte, kaum ein Unterschied. Wenn man wirklich gut trainiert, dann ist der Hund sogar bei Bekannten fast so wie bei mir selbst.

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